Howie Day - "Collide" für einmal ganz ohne einen Kommentar.
2. März 2008
1. März 2008
Projekt52: Rot (KW9)
29. Februar 2008
Blogparade: Ethische Grenzen der Fotografie
Bei Magistus habe ich diese für mich spannende Blogparade entdeckt. Er hat - genau wie ich - die 3Sat-Reportage "Auf der Suche nach der Warheit" gesehen. Nach dieser Sendung dürfte sich wohl jeder Zuschauer gefragt haben, wie weit denn Pressefotografie gehen darf und ab wann der Voyeurismus beginnt. Und genau diese Fragen stellt Magistus in seiner Umfrage.
1. Wo siehst Du die Grenze für Reportage-Fotografen, z.B. bei Kriegsberichterstattung?
Ich muss vielleicht vorausschicken, dass ich in den frühen 90er Jahren selber mal eine Zeit lang meine Brötchen als Pressefotograf verdient habe und ich mir diese Fragen damals bereits gestellt habe. Wirkliche Antworten habe ich schon zu der Zeit nicht gefunden. Eine Grenze gibt es vielleicht in dem Moment, wo man einem Opfer noch helfen könnte, sich dann aber für den Auslöser der Kamera entscheidet um "das Bild" zu schiessen. Aber eben, diese Grenzen sind meiner Meinung nach nicht klar definierbar, drehen sich aber vermutlich um Themen wie Persönlichkeitsschutz oder Intimsphäre.
2. Wo ziehst Du die Grenze für Dich selbst (würdest Du z.B. einen Verkehrsunfall mit Verletzten und evtl. sogar Toten fotografieren)?
Ich habe selber schon solch ähnliche Fotos geschossen. Ich war auch schon an einer Absturzstelle eines Flugzeugs und habe da entsprechende Bilder gemacht. Ich denke, wenn man diesen Beruf gewählt hat, dann weiss man genau, welche Aufgabe man in einer solchen Situation hat. Und so brutal es klingen mag, man ist dann halt in dem Moment Fotograf und nicht Notarzt.
3. Wie stehst Du zur Auszeichnung von Fotos, z.B. mit dem World Press Photo Award, die das Leid anderer Abbilden und davon “profitieren”?
Finde ich gut. Ich sehe es aber auch nicht so, dass der Fotograf oder der Verlag über diesen Award vom Leid anderer Menschen profitieren. Ich meine, der Unfall oder der Krieg hat ja nicht wegen dem Fotografen stattgefunden. Die Konflikte waren ja da und der Fotograf wurde gerufen. Ein Mensch stirbt ja auch nicht, weil ihn jemand fotografiert hat. Heikles Thema, ich weiss. Aber gerade wenn man weiss, wie gefährlich zum Beispiel der Job in einem Kriegsgebiet ist, dann haben solche Auszeichnungen durchaus eine Berechtigung.
4. Denkst Du, dass man mit der Fotografie tatsächlich etwas bewegen, also z.B. die Welt aufrütteln kann und rechtfertigt das dann die Fotografie “um jeden Preis”?
Ich glaube schon, dass man mit Bildern etwas bewegen kann. Ob man damit die Welt verändern kann..? Naja, wohl eher nicht. Aber Menschen aufrütteln und auf Missstände hinweisen, das liegt durchaus im Bereich des Möglichen.
5. Wahrst Du selbst schon mal in der Situation, in der Du überlegt hast, ob Du eine bestimmte Situation ablichten sollst/kannst/darfst oder nicht? Wie hast Du Dich entschieden und warum?
Wie zu Beginn erwähnt, war ich schon in solchen Situationen. Und man stellt sich die Frage ob man abdrückt oder nicht natürlich jedes Mal. Für mich persönlich sind Filmaufnahmen von Menschen, die mit einer Situation überfordert sind und dann zum Beispiel vor der Kamera weinen viel schlimmer. Da finde ich nützt man das Leid dieser Menschen aktiv aus. Während bei einer Fotografie von einem Unfall, der Fotograf ja als Zeitzeuge hinzukommt und die Situation nicht noch selber beeinflusst. Sprich, ein TV-Interview welches in Tränen endet finde ich persönlich geschmackloser als so manches Foto aus dem Krieg.
Bild: World Press Photo
28. Februar 2008
Die Welt entdeckt Marion Cottilard
Seit die Französin am letzten Sonntag doch eher überraschend den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle gekriegt hat, ist sie in aller Munde: Marion Cotillard! Klar, es konnte nicht damit gerechnet werden, dass ausgerechnet eine Schauspielerin aus Frankreich, die in einem französischen Spielfilm ("La Vie en Rose") mitgespielt hat, diesen prestigeträchtigen Preis gewinnt. Nun, sie hat es getan und seitdem vergeht kein Tag, an dem sie nicht in einem Medium erwähnt oder abgebildet wird.
Gestern zum Beispiel liess sich die Bild-Zeitung zu diesem - in meinen Augen - peinlichen Text hinreissen:
Oui, es ist wahr: Frankreichs schöne Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard (32) hat auch vor „La vie en rose“ schon allerhand Filme gedreht. Und in manchen war sie sogar richtig nackt!
Hammer, diese Recherche der Bild-Journalisten, oder? Wer regelmässig in meinem Blog vorbeischaut, der mag sich vielleicht erinnern, dass ich Ende des letzten Jahres ein Voting gemacht habe, bei welchem Marion Cotillard auch zur Wahl gestanden ist. Leider konnte sie nicht allzu viele Stimmen auf sich vereinen. Mir jedoch ist die 32jährige schon vor einigen Jahren aufgefallen und das nicht nur, weil ich der Meinung bin, dass sie ein bezauberndes Gesicht hat!
Zum ersten Mal hab ich Marion Cotillard im Jahre 1998 gesehen. In Paris. Da lief der erste Teil von "Taxi", dem Actionfilm von Luc Besson der im schönen Marseille spielt. Da hat sie die Freundin von Hauptdarsteller Sami Naceri gespielt. Dass ich mir die restlichen 3 Teile dieser Kino-Serie nicht entgehen liess, versteht sich von selber. Ach ja, liebe Bild-Journalisten schon im Jahre 98 hat Frau Cotillard in Taxi sehr viel Haut gezeigt. Das setzt allerdings voraus, dass man die Originalversion schaut und nicht die zusammengeschnittene TV-Fassung des Films. In den letzten 10 Jahren ist sie mir dann immer mal wieder in einem Film aufgefallen ("Les Jolies Choses", "Big Fish", "Mathilde"). Tja und dann kam der Auftritt in Ridley Scotts "A Good Year", an der Seite von Russell Crowe und ab dem Moment war sie dann auch kein Geheimtipp mehr. Mit "La Vie en Rose" in der Rolle von Edith Piaf hat Madame Cotillard dann auch die Experten ausserhalb von Frankreich überzeugt und nun also den Oscar abgeholt.
Wer mehr über Marion Cotillard erfahren möchte, als mit wem sie grad ne Affäre hat oder in welchem Film sie nackt zu sehen war, dem empfehle ich eine Runde Spielfilm-Bingo mit Exsila. Da hab ich erst gerade "Sommer vorm Balkon" entdeckt, ein herrlicher Film aus Deutschland über Liebe, Leidenschaft und Enttäuschungen im schönen Berlin. Und auch "L'été meurtrier" hab ich mir da ausgesucht und war einmal mehr 130 Minuten verzaubert von Isabelle Adjani.
27. Februar 2008
Monsieur Fischer schaut fern
Stirbt die Menschheit aus? Nun, zumindest kränkelt sie gewaltig. In den letzten Wochen sind mir so viele Menschen über den Weg gelaufen die gerade krank waren, wie schon lange nicht mehr. Auch in meinem Freundeskreis kränkelt es immer mal wieder. Alleine in diesem Jahr sind mir 5 Menschen begegnet, die zum Beispiel eine Lungenentzündung hatten. Dazu noch 3 mit Angina. Zudem werd ich den Eindruck nicht los, dass es im Ausgang jeweils an allen Ecken und Enden hustet und schneuzt (oder schreibt man das mit Ä?). Und auch als ich mal beim Arzt war diese Tage war das Wartezimmer gefüllt mit Patienten, die eine Grippe zu beklagen hatten. Zu allem Unglück hab ich dann gestern in der Zeitung noch gelesen, dass sich in der Schweiz eine Masern-Epidemie ausbreite. Naja, vielleicht ist es also gar nicht mal so schlecht, dass man auf Spitzbergen so eine Arten-Samenbank eingerichtet hat. Wer weiss, was uns in den nächsten Monaten noch alles erwartet. Ich selber kann übrigens einen hartnäckigen Husten beisteuern, der sich seit Wochen immer mal wieder freundlich meldet.
Hat jemand gestern Abend TV geschaut, da wurde auch fast gestorben? Uri Geller hat seinen Nachfolger gesucht und gefunden. Der Berner Oberländer Vincent Raven hat die Show gewonnen. Zusammen mit seinem Raben Corax, der übrigens auch krank zu sein scheint. Warum sonst hätte er in jeder Show die halbe Bühne verschissen... Irgendwie konnte mich dieser Vincent Raven nicht wirklich begeistern. Klar, seine Show war gut und ein bisschen schwarze Magie zieht immer. Aber in einer Sendung hat er mal von der "weissen Frau" geredet, die ihm im Schweizer Autobahntunnel "Belchen" begegnet sei. Diese Geschichte ist sowas von asbach-uralt, als dass mir seit dieser Aussage seine Mystik etwas abhanden gekommen ist. Ich fand den Farid noch cool. Der beherrscht neben den grossen Tricks auch viele nette, kleine Taschentricks die er auch gerne mal in der Berliner U-Bahn spontan zeigt. Aber eben, die ganze Show war ja eh nur ein Fake. Denn obwohl des "The next Uri Geller" hiess, bedeutet das noch lange nicht, dass uns der abgedrehte Israeli künftig erspart bleibt.
Etwas später kam dann noch "Menschen bei Maischberger", dort gab es das Gipfeltreffen zwischen Harald Schmidt und Dieter Hildebrandt. Der eine 50 Jahre alt, der andere 80 Jahre alt und beide Kabarettisten. Die Sendung hielt was sie versprach und so kamen Themen wie Polenwitze, Hitler-Parodien, die Deutschen und der Fussball zur Sprache. Ebenso wurde Schmidt von Hildebrandt kritisch gefragt, warum er Werbung für den Mediamarkt mache. Im Gegenzug wurde ein Wahlwerbespot der SPD aus den 70er Jahren gezeigt, in der Hauptrolle Dieter Hildebrandt. Das ist für mich persönlich TV-Unterhaltung vom Feinsten. Menschen die war erlebt haben (Hildebrandt hat das Dritte Reich erlebt) und Menschen die was in der Rübe haben unterhalten sich und der Zuschauer darf sich dazusetzen und zuhören. Seit ich mal in Montreux in einer Bar mit Harald Schmidt eine intensive Diskussion hatte, gehört er für mich sowieso zu den faszinierendsten TV-Unterhaltern.
Wenn ich schon bei TV-Unterhaltung bin vielleicht noch ein Nachtrag zum Thema MTV. Ja, das ist der Musiksender der gar keine Musik bringt. Trotzdem ertappe ich mich immer wieder, wie ich bei all den verrückten Shows hängen bleibe. Da wären all die Geschichten um Flavour Flave und seine New York. Bei "Fist of Zen" kann es gut sein, dass das Abendessen noch mal hoch kommt. Ebenso bei "Scarred", wo es immer mal wieder einen offenen Bruch am Schienbein oder so zu bewundern gibt. Harmloser geht es bei den zahlreichen Datingshow zu und her: "Next", "Date my Mom" oder "Dismissed" haben für mich schon fast Kultstatus. Besonders angetan bin ich jedoch von "X-Effect". Da treffen sich zwei Paare in einem Wellness-Hotel. Die Pointe ist allerdings, dass bei beiden Paaren jeweils eine Person früher mit einer Person vom anderen Paar zusammen war. Sprich, Ex trifft auf Ex, jeweils mit dem neuen Partner im Schlepptau. Stress ist vorprogrammiert! Wer Schadenfreude mag, unbedingt mal reinzappen.
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