27. Juli 2007

Die Simpsons auf dem Rütli

Okeeee, ich gebs ja zu. Der Titel ist kompletter Mist. Aber wie sonst sollte ich in einem Beitrag erwähnen, dass ich scheinbar doch genug feminim bin und am Nationalfeiertag mit 2999 anderen Schweizerinnen und Schweizern auf die berühmteste Wiese des Landes hochsteigen und da den Geist von Schiller spüren darf. Freude herrscht! Bin ja mal gespannt wer ausser Bundesrätin Calmy-Rey, Nationalratspräsidentin Egerszegi und den verschiedenen Trachten- und Jodlergruppen sonst noch da oben ist. Die Regeln sind übrigens recht strikt, so ist das Mitführen von Transparenten, Megaphonen und Waffen verboten. Blöd, dabei hatte ich doch genau diese Sachen schon bereit gelegt. Nein im Ernst, die einzige Regel die mich persönlich betrifft ist die, dass man kein Bier mitnehmen darf. Bei gefühlten 40 Grad wandernd im Schatten durchaus ein Handicap.

Nun gut, gestern Abend gab es Bier. Womit die Überleitung zu den Simpsons auch geglückt wäre. Das Kino in Aarau war ausverkauft, die Stimmung schon vor dem Filmstart bestens. Und mit der ersten Einstellung wurde aus dem Kinoabend eine mittlere Party und das lag ausnahmslos am Film. Ich bin ein Simpsonsfan der ersten Stunde, habe alle TV-Folgen mehr als einmal gesehen und war darum ein bisschen skeptisch als ich vor anderhalb Jahren gehört habe, dass es nen abendfüllenden Film geben soll. Gestern Nachmittag dann die Mitteilung, dass der Film in Englisch gezeigt wird. Auch da war ich mir nicht ganz sicher, ob ich mich von den deutschen Stimmen die mich über all die Jahre bei SF2, ORF und Pro7 begleitet hatten trennen könnte.

Der Film begann, Itchy und Scratchy erscheinen, der erste Lacher kommt.... und die Bedenken waren wie weggeblasen. "The Simpsons Movie" erreicht die heiligen Sphären von Monty Python. Ein Gag reiht sich an den nächsten. Und die Gags sind oft so unerwartet, dass einem das Lachen im ersten Moment im Hals stecken bleibt. Von plump bis hintergründig, von politisch massiv unkorrekt bis sexistisch, von politisch bis kindlich wird jede Art von Humor bedient.

Die Familie Simpson spielt im Film eindeutig die Hauptrolle, den grössten Anteil daran trägt Homer. Begleitet werden sie von zahlreichen beliebten Figuren aus Springfield. Zu sehen sind eigentlich alle irgendwo mal. Rektor Skinner, Miss Skrababbel oder Hausmeister Willy (um nur ein paar zu nennen) haben aber beispielsweise nur Minimalrollen. Das spielt aber keine Rolle, nach knapp 90 Minuten hat mir persönlich überhaupt nichts gefehlt. Ganz im Gegenteil, vor lauter Lachen hatte ich leichte Schmerzen in der Bauchmuskelgegend .

Ob der Film für Kinder geeignet ist, daran habe ich meine Zweifel. Es ist meiner Meinung nach Unterhaltung für Erwachsene. Und vermutlich reicht es nicht einmal für die Grossen, wenn sie den Film nur einmal schauen, zu viele Sachen passieren da andauernd. So kam es denn auch in den Gesprächen nach dem Movie dazu, dass jeder etwas anderes gesehen hat, das ihm speziell gut gefallen hat. Ich sage nur "Spider-Pig" oder "Harry Plopper" und "La Marseillaise".

Tipp für alle die noch ins Kino gehen - und ich sage es ohne Geld dafür zu kriegen, der Film ist Pflichtprogramm -, unbedingt bis ganz zum Schluss bleiben. Bis sich der Vorhang vor der Leinwand schliesst. Es lohnt sich, Stichwort "Sequel". Fazit: Note 6, beste Unterhaltung mit extrem hoher Gagdichte!

26. Juli 2007

Simpsons the Movie


... mit Popcorn, Donut und Bier. Schönen Abend allerseits.

TdF: Abbrechen oder weiterfahren?

Moderne Telekommunikation sei dank hat mich gestern Abend die französische Sportzeitung "L'Equipe" über mein Handy darüber informiert, dass Tour de France-Leader Rasmussen aus der Tour ausgeschlossen wurde. Sein Team Rabobank hat ihn nach all den Geschichten um seine Person rausgeschmissen. Ebenfalls gestern hat sich das französische Team Cofidis - Moreni sei dank - komplett zurückgezogen und ist so den Kasachen von Astana - Winokurow sei dank - gefolgt.

Das Feld schrumpft von Tag zu Tag. Bis zum Sonntag dürften noch weitere Fahrer ins Netz der Dopingfahnder gehen. Die französische Polizei hat letzte Nacht wiederum Hotelzimmer durchsucht, die Ergebnisse dieser Kontrollen stehen noch aus. Nach dem Aus vom Dänen Rasmussen ist nun Levy Leipheimer, gefolgt vom Spanier Contador an der Tabellenspitze. Leipheimer ein ehemaliger Helfer vom übermenschlichen Seriensieger Lance Armstrong, Contador ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt in Sachen Doping. Wer also am Sonnntag auf der Champs-Elysées das Maillot Jaune übergestülpt kriegt, ist heute Donnerstag noch offen. Allerdings spielen in diesem Jahr diesbezüglich keine sportlichen Aspekte und keine Sekunden eine Rolle, sondern vielmehr die Frage, wer überhaupt noch in Paris ankommt.

Aber eben, wir wissen ja noch nicht einmal wer die Tour des vergangenen Jahres gewonnen hat. Dem Sieger Floyd Landis wurde das Maillot Jaune ja wieder entzogen und seither hat das OK und die UCI keinen neuen Sieger bestimmt. Auch schwach und nicht gerade vorbildlich der Organisatoren. Es mangelt an allen Fronten: die Fahrer, die Betreuer, die Manager, die Sponsoren, die Medien, die Fans.... ein Missgeschick und ein Irrtum führt zum nachsten und zieht einen Rattenschwanz nach sich. Und der Radsport verliert mit jedem Zwischenfall an Glaubwürdigkeit. Die Schuld wird dann jeweils von A zu B geschoben. Die Fahrer tun es für die Sponsoren, die wegen den Medien, die wollen auch nicht schuld sein und schieben den Schwarzen Peter an die Teamleiter weiter. Und der Radverband schaut zu und schweigt. Kindergarten!

So lange niemand auf den Tisch haut und die Fahrer noch genauer kontrolliert und je nach Befund massiv bestraft, wird sich überhaupt nichts ändern. Im Gegenteil, es stellen sich Fragen wie Leistungen von Bernard Hinault, Eddy Merckx, Miguel Indurain oder eben Lance Armstrong überhaupt möglich waren. Oder ob schon seit Jahren Doping im Spiel ist und dies schlicht geduldet wurde! Seit heute wird diskutiert, ob man den Radsport zum Beispiel von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden soll. Für mich die falsche Richtung. Genau so wie das Nicht-Übertragen der Tour im TV oder gar ein Abbruch. Man sollte jetzt so viele Rennen wie möglich durchführen und live übertragen. Nur so kommen die Sündenböcke ans Licht und müssen büssen.

Also, schön weiterfahren bis nach Paris. Vielleicht klappt bei der Hitze noch einer vollgepumpt vom Rad. Denn eigentlich ist ja jeder Fahrer für seinen Körper selber verantwortlich. So gesehen sollte man das Doping frei geben. Jeder soll soviel nehmen wie er vertragen kann. Wer es dann am Schluss nach 3000 Kilometern noch lebendig ins Ziel röchelt, der hat gewonnen.

Ach ja, lustig dass der Schweizer Manager und Ex-Profi Tony Rominger schon den fünften Fahrer betreut hat, der ins Netz der Dopingfahnder gerasselt ist. Sicher auch nur ein Zufall... aber wie sagte schon die Radsportlegende Fausto Coppi auf die Frage ob er denn Doping nehme: "Nur wenn es nötig ist." - Reporter: "Und wann ist es nötig?" - "Fast jeden Tag!"

PS: Meinungsumfrage rechts beachten!

Post ist da


Soeben im Briefkasten entdeckt. Nein, keine Tickets fürs Rütli am ersten August. Da ich keine Frau und bekennende Feministin bin hat das wohl nicht geklappt. Dafür von Bloggerkollege André als Reaktion auf diese Aktion. Auch schön oder.

25. Juli 2007

Gartenarbeit zum Zweiten


Das Werk ist beinahe vollbracht und euer Raten hat ein Ende... Einladungen zur Einweihungsparty folgen :)