26. Juli 2007
TdF: Abbrechen oder weiterfahren?
Moderne Telekommunikation sei dank hat mich gestern Abend die französische Sportzeitung "L'Equipe" über mein Handy darüber informiert, dass Tour de France-Leader Rasmussen aus der Tour ausgeschlossen wurde. Sein Team Rabobank hat ihn nach all den Geschichten um seine Person rausgeschmissen. Ebenfalls gestern hat sich das französische Team Cofidis - Moreni sei dank - komplett zurückgezogen und ist so den Kasachen von Astana - Winokurow sei dank - gefolgt.
Das Feld schrumpft von Tag zu Tag. Bis zum Sonntag dürften noch weitere Fahrer ins Netz der Dopingfahnder gehen. Die französische Polizei hat letzte Nacht wiederum Hotelzimmer durchsucht, die Ergebnisse dieser Kontrollen stehen noch aus. Nach dem Aus vom Dänen Rasmussen ist nun Levy Leipheimer, gefolgt vom Spanier Contador an der Tabellenspitze. Leipheimer ein ehemaliger Helfer vom übermenschlichen Seriensieger Lance Armstrong, Contador ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt in Sachen Doping. Wer also am Sonnntag auf der Champs-Elysées das Maillot Jaune übergestülpt kriegt, ist heute Donnerstag noch offen. Allerdings spielen in diesem Jahr diesbezüglich keine sportlichen Aspekte und keine Sekunden eine Rolle, sondern vielmehr die Frage, wer überhaupt noch in Paris ankommt.
Aber eben, wir wissen ja noch nicht einmal wer die Tour des vergangenen Jahres gewonnen hat. Dem Sieger Floyd Landis wurde das Maillot Jaune ja wieder entzogen und seither hat das OK und die UCI keinen neuen Sieger bestimmt. Auch schwach und nicht gerade vorbildlich der Organisatoren. Es mangelt an allen Fronten: die Fahrer, die Betreuer, die Manager, die Sponsoren, die Medien, die Fans.... ein Missgeschick und ein Irrtum führt zum nachsten und zieht einen Rattenschwanz nach sich. Und der Radsport verliert mit jedem Zwischenfall an Glaubwürdigkeit. Die Schuld wird dann jeweils von A zu B geschoben. Die Fahrer tun es für die Sponsoren, die wegen den Medien, die wollen auch nicht schuld sein und schieben den Schwarzen Peter an die Teamleiter weiter. Und der Radverband schaut zu und schweigt. Kindergarten!
So lange niemand auf den Tisch haut und die Fahrer noch genauer kontrolliert und je nach Befund massiv bestraft, wird sich überhaupt nichts ändern. Im Gegenteil, es stellen sich Fragen wie Leistungen von Bernard Hinault, Eddy Merckx, Miguel Indurain oder eben Lance Armstrong überhaupt möglich waren. Oder ob schon seit Jahren Doping im Spiel ist und dies schlicht geduldet wurde! Seit heute wird diskutiert, ob man den Radsport zum Beispiel von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden soll. Für mich die falsche Richtung. Genau so wie das Nicht-Übertragen der Tour im TV oder gar ein Abbruch. Man sollte jetzt so viele Rennen wie möglich durchführen und live übertragen. Nur so kommen die Sündenböcke ans Licht und müssen büssen.
Also, schön weiterfahren bis nach Paris. Vielleicht klappt bei der Hitze noch einer vollgepumpt vom Rad. Denn eigentlich ist ja jeder Fahrer für seinen Körper selber verantwortlich. So gesehen sollte man das Doping frei geben. Jeder soll soviel nehmen wie er vertragen kann. Wer es dann am Schluss nach 3000 Kilometern noch lebendig ins Ziel röchelt, der hat gewonnen.
Ach ja, lustig dass der Schweizer Manager und Ex-Profi Tony Rominger schon den fünften Fahrer betreut hat, der ins Netz der Dopingfahnder gerasselt ist. Sicher auch nur ein Zufall... aber wie sagte schon die Radsportlegende Fausto Coppi auf die Frage ob er denn Doping nehme: "Nur wenn es nötig ist." - Reporter: "Und wann ist es nötig?" - "Fast jeden Tag!"
PS: Meinungsumfrage rechts beachten!
Post ist da
Soeben im Briefkasten entdeckt. Nein, keine Tickets fürs Rütli am ersten August. Da ich keine Frau und bekennende Feministin bin hat das wohl nicht geklappt. Dafür von Bloggerkollege André als Reaktion auf diese Aktion. Auch schön oder.
25. Juli 2007
Ich, der Hardcore Griller
Der Sommer hat viele schöne Seiten, dazu gehört für mich ganz klar das Grillieren. Im Frühling kann ich jeweils nicht darauf warten, bis ich zum ersten Mal das Cheminée mit Holz auffüllen und dieses dann entzünden kann. So kann es auch schon mal vorkommen, dass ich mitten im Winter bei Schnee und Eis ein kleines Feuer mache und dann meine Wurst grilliere. Begleitet von einem heissen Glühwein.
Die letzten Tage waren aber leider mal wieder von Regen geprägt, sodass ich auf den kleinen Gasgrill ausweichen musste. Der ist zwar uralt, tut aber seinen Dienst bei solchen Gelegenheiten immer noch äusserst zuverlässig. Wobei ich ja sagen muss, dass diese Gasgrills in all den Tests der schlauen Zeitschriften ja immer sehr gut abschneiden, aber vom Geschmack her... naja, da fehlt mir dann halt schon das gewisse Etwas. Ok, man ist dank dem Gas natürlich sehr schnell, da liegt auch mal ne Wurst bei kurzem Feierabend drin. Ähnliches gilt für nen Holzkohlegrill, auch da braucht man nicht so viel Geduld bis das Essen parat ist.
Aber das wirkliche Flair vom eigentlichen Grillieren bietet - meine Meinung - nur ein Cheminée welches dann mit Holz eingefeuert wird. Bei uns im Quartier sind diese Dinger in den letzten Monaten wie Pilze aus dem Boden geschossen. Vor jedem Haus steht eine Feuerstelle. Gewisse Familien brauchen das Teil dann auch regelmässig, bei anderen dient es eher zur Dekoration. Weil man es halt haben musste, weil es die anderen Nachbarn ja auch haben.
In Gesprächen erfährt man dann auch immer mal wieder, was bei all den Menschen so auf dem Rost landet. Bei der Vegi-Familie gibts kein Fleisch, nur Gemüse und Früchte. Da hat mir übrigens vor kurzem eine Frau, die kein Fleisch isst, erzählt, dass sie Gemüse nicht essen mag, wenn man es mit ner Grillzange anfasst oder auf nen Rost legt, welcher vorher mit Fleisch in Kontakt war. So weit hab ich noch gar nie überlegt. Bei der Familie mit Kindern gibts meistens Würste mit Pommes. Ein etwas älteres Paar tischt Kreationen auf, die locker Gault-Millaut-Punkte verdienen würden. Inklusive raffinierte Desserts vom Grill.
Bei uns variert es eigentlich immer ein bisschen. Nach einem Samstag mit Gartenarbeit mag ich ganz gerne ne einfache Wurst mit Brot und dazu ein Bier. Wenn ich an einem Sonntag viel Zeit zum Vorbereiten habe, dann darf es ruhig mal ein Braten oder ein tolles, mariniertes Steak sein. Dazu dann unbedingt Gemüse oder Salat. Begleitet von einem Glas Rotwein. Da stoppt mich dann auch kein Regen, dafür gibts zur Not Sonnenschirme. Einzig der Wind ist manchmal etwas mühsam. Aber wer sich zur Gruppe der Hardcore-Griller zählt, den darf auch sowas nicht erschüttern. Das Kochfeld im Haus darf auch an solchen Tagen ruhig aus bleiben.
Und nun freu ich mich bereits auf heute Abend. Das Wetter verspricht schön zu bleiben und im Kühlschrank hab ich übern Mittag Huhn und Schweinekotelettes entdeckt. Ich glaub da geht noch was heute.
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