War wohl nichts mit dem Maya-Kalender und 2012. Schon morgen heisst es: "Goodbye World!" Wer das behauptet? Er hier, der Radioprediger Harold Camping aus den USA. Und seien wir ehrlich, wenn dieser Mann das sagt...
... dem verzeiht man dann auch, dass er sich schon einmal geirrt hat bei diesem Thema. Aber um korrekt zu bleiben, am Samstag geht die Welt nicht direkt unter. Sondern der Untergang wird eingeläutet und zwar damit, dass Jesus Christus auf die Erde zurückkehrt. Ab dann geschehen dann Ereignisse, welche in der Bibel bereits in der Apokalypse des Johannes geschildert werden. Mich beschäftigt in diesem Zusammehang vorallem zwei Fragen, wenn Jesus auf die Erde zurückkommt: 1: Wo war er die ganzen Jahre über? 2. Wo wird er ankommen?
Aber jetzt mal Spass beiseite, die Lage ist ernst. Das sagen zumindest fundamentalistische Christen aus den USA. Der äusserst bibelfeste Harold Camping aus Oakland in Kalifornien, ist ein Ingenieur im Ruhestand und arbeitet als Radioprediger arbeitet - also so eine Art Mike Shiva der USA. Er hat den wegweisenden Termin errechnet. Zahlen aus der Bibel haben ihn zu dem Ergebnis gebracht: am Samstag, 21. Mai 2011 ist es soweit.
Seine Jünger des sogenannten Family Radio verbreiten die Nachricht des Doomsday derzeit übers Netz und auch auf den amerikanischen Strassen. Denn immerhin hat eine Überlebenschance, wer sich noch kurzfristig zu einem anständigen und Gott gefälligen Leben entschliesst. Es ist also noch nicht zu spät, Freunde. Im ganzen Land haben Campings Anhänger Geld gesammelt, um in Leuchtreklamen ihre Nachbarn vor dem Jüngsten Gericht zu warnen. "Return of Christ. May 21, 2011". Immerhin 200 Millionen Menschen sollen ihrer Ansicht nach noch gerettet werden. Aber auch in den USA gibt es eine Handvoll vernünftiger Menschen, so tauschen sich Zyniker darüber aus, dass sie ihre Steuerklärung nicht fertig machen müssen. Für Samstag werden bereits Weltuntergangsfeten vorbereitet und eine Facebook-Seite, die zu apokalyptischen Plünderungen aufruft, hat schon 170.000 Mitglieder.
Doch nicht alle Menschen reagieren so gelassen auf derart düstere Prophezeiungen. Es war zwar nicht der Weltuntergang, den der italienische Naturkundler Raffaele Bendani Mitte des 20. Jahrhunderts für den 11. Mai 2011 prophezeit hat, aber immerhin ein schweres Erdbeben in Rom. Tatsächlich blieben mehr als ein Fünftel der Römer am 11. Mai zu Hause. Büros und Fabrikhallen waren ebenso unterbesetzt wie die Klassenzimmer. In Rom hat dann schlussendlich die Erde an diesem Tag nicht gebebt, dafürt erlebte Südspanien eines der schwersten Erdbeben seiner Geschichte. Zufall? Man weiss es nicht.
Aber eben, der Mensch braucht irgendwie immer was, vor dem er sich fürchten kann, die Schweinegrippe ist nur ein aktuelles Beispiel. Was passiert wenn wir mal keine Angst haben, das sehen wir in diesen Tagen gerade anhand des Volkssports Planking. Uns wird langweilig und wir machen uns lächerlich. Blenden wir zurück - in eine Zeit als es noch kein Planking gab: Als sich im Mai 1910 der Halleysche Komet der Erde näherte, brach in Europa eine Massenpanik aus. Die Gase in seinem Schweif, so glaubte man, würden der Menschheit den Tod bringen. Tausende rüsteten ihre Familien mit Gasmasken aus. Viele verschenkten ihren Besitz. Etliche nahmen sich aus Angst sogar das Leben. Beichtväter hatten Hochkonjunktur. Aber auch in den Etablissements des Rotlichtmilieus war so viel los wie nie.
Bloss, was genau passiert nun Samstag mit der Erde? So ganze genau will sich der Preidger dann doch nicht äussern. Er verweist auf die Apokalypse und den Umstand, dass es in Haiti und Japan schwere Erdbeben gegeben hat und auch der Tsuniami und die Atomkatastrophe waren - nach seiner Meinung - kein Zufall. Schuld daran ist der Zerfall der moralischen Werte, er Camping rät darum man soll viel Beten und die Zeit bis zum Oktober mit Freunden und Verwandten verbringen. Denn schliesslich wisse man nicht, wann man diese Menschen zum letzten Mal sehen werde. Den Anfang vom Ende soll übrigens ein schweres Erdbeben in Kalifornien machen, aber seien wir ehrlich, auf den Big One warten die Menschen im südwesten der USA eigentlich schon seit Jahren.
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