Am Freitag geht es also wieder los, das selbsternannte TV-Ereignis des Jahres: "Hilfe ich bin ein Star, holt mich hier raus!" beim Trash-Sender RTL. Oder wie Stefan Raab zu sagen pflegt, "RTL-Redakteure, ihr kommt alle in die Hölle." Nun, im Gegensatz zu den Bauern und ihren gruseligen Frauen oder den Söhnen mit ihren Schwiegertöchtern hat das Dschungelcamp ja zumindest einen einigermassen reizbaren Aspekt, man kann den Promis zuschauen, wie sie sich freiwillig und für Geld quälen lassen. Wobei, Moment. Promis? Naja. Irgendwie ist das Aufgebot 2011 nicht mehr ganz so prominent. Beim einen oder anderen C-Promi musste ich Google befragen um zu erfahren, was er/sie genau gemacht hat im Leben. Ob und wie oft ich in die Sendung zappe, das kann ich an dieser Stelle noch nicht voraussagen. Immerhin ist es eine Live-Sendung. Meist werd ich die Sendung darum wohl zu einem späteren Zeitpunkt online auf Abruf über RTL now oder Teleboy anschauen. Und dann gleich die Werbung durchspulen...
In der Schweiz hat "20 Minuten" ja unlängst eine Umfrage durchgeführt, welcher nationale Promi denn in den Dschungel soll. Am besten ohne Rückflugticket. Nun, die Ergebnisse waren so überraschend dann auch nicht. Platz 1 belegte Mike Shiva. Auf den weiteren Plätzen Cervelats wie Carl Hirschmann, Piero, Leo Ritzmann, Nomi Fernandes (nie gehört!), Gölä und so weiter. Die üblichen Verdächtigen halt. Eventuell sollte 20Min einfach einmal damit anfangen, gar nicht mehr über solche unwichtigen Nasen zu berichten, dann löst sich auch deren C-Promistatus schnell in Luft auf. Aber zurück zu RTL. Wer ist nun an Bord oder besser gesagt, im australischen Camp? Hier die 11 abgehalfterten TeilnehmerInnen und was ich von ihnen weiss. Viel ist es nicht und ohne Suchmaschine wärs zum Teil gar nix gewesen...
Mathieu Carrière hat vor gefühlten 100 Jahren mal mit Romy Schneider gespielt, irgendwie ein frankophoner Freak. Erinnert mich ein bisschen an Klaus Kinski - wobei die Genialität fehlt. Prognose: Polarisiert und wird unter die letzten Zwei kommen!
Thomas Rupprath, Schwimmer. Glaub ums Jahr 2000 rum durchaus erfolgreich. Hat im letzten Sommer sein Karriereende bekannt gegeben und ruiniert sich nun wohl seinen Ruf. Prognose: Geht unter wie die Titanic.
Gitta Saxx war vor einigen Jahren mal im Playboy zu sehen und wurde dann scheinbar zum Playmate des Jahrhunderts gewählt. Komisch nur dass die Bildersuche bei Google sich dara überhaupt nicht erinnert. Prognose: Langweilt sich und uns, geht freiwillig raus.
Eine der vier Jacobs-Sisters, Eva. Kein Plan welche das auf diesem Foto ist. Angeblich ist sie ohne ihren Pudel angereist. Prognose: Wird zur Dschungelmutti und entsprechend verschont.
Indira Weis ist ehemaliges Mitglied von Bro'Sis und hatte mal irgendwas mit Kachelmann. Das Lausemädchen hat angedroht, sich nackig zu machen falls sie ins Finale kommt. Wer nicht warten mag kauft den aktuellen Playboy. Prognose: Ihre offenherzige Art wird sie wohl ins Finale bringen.
Frank Matthé aus Olpe. Ein warmer Weddingplaner. Aha. Hatte scheinbar mal eine TV-Show zu diesem Thema und hat auch die Hochzeit von Sarah Connor organisiert. Prognose: Ist zu sensibel und packt schnell mal die Koffer!
Jay Khan. Danke Google. Ehemaliges Mitglied der Boyband US5. Muss man nicht kennen. Weder von ihm noch von seiner Band je was gehört. Prognose: Fliegt als erster Kandidat raus!
Katy Karrenbauer. Der Walter aus "Hinter Gittern". Chronisch pleite und seit der Rolle in der RTL-Serie auch nie mehr wirklich vom Erfolg gekrönt. Prognose: Hat grosse Chancen diese Staffel zu gewinnen.
Peer Kusmagk. War mal GZSZ-Darsteller und Frühstücksfernsehmoderator bei SAT1. Unlängst ist seine Kneipe "La Raclette" ausgebrannt - da dürften die 50'000 Euro gerade passen. Prognose: ist zwar da, fällt aber niemandem auf und wir abgewählt.
Rainer Langhans. Alt-Hippie und Gründer der Kommune 1. Langzeitfreund von Uschi Obermaier, inzwischen hat er ein kleines Harem und lebt immer noch nach 68-Werten. Prognose: Quotengarant der auf Sieg oder Spielabbruch geht.
Sarah Kappik. War mal Kandidatin bei Heidi Klums GNTM. Und sonst? Nix. Prognose: Wird sich den Titel der Dschungel-Zicke sichern.
Fazit, so wirklich prominent ist die 2011er Selektion nicht. Aber okay, welcher normale Mensch lässt sich schon gerne öffentlich zum Affen machen. In Kakerlaken baden, Känguruh-Hoden essen, mit Skorpionen kämpfen und so weiter. Klar, ich wette Jahr für Jahr dass RTL das hohe Risiko eines Unfalls oder einer schweren Verletzung nicht gehen kann und entsprechend alles save ist. Aber trotzdem, wenns um den ekligen Kängi-Hoden geht, da sitzt du dann alleine vor dem Silbertellerchen. Bestimmt wird es in diesem Jahr viel nackte Haut geben, Langhans möchte am liebsten gar nix anziehen und die Indira will das TV-Publikum ja mit einem Striptease überraschen. Ob das reicht um gute Einschaltquoten zu erreichen? Man wird es sehen. In England hat es eine kollabierende Kandidatin - und die entsprechenden Medienberichte - gebraucht, bis sich das Publikum für die letzte Staffel interessiert hat. Free Rainer!
4 Kommentare:
irgendwie trennen die schweiz und deutschland, trotz der medialen globalisierung, welten. ich gebe dir in einer sache recht: "promis" sind sie -bis auf eva und matthieu- nicht wirklich. aber matthieu auf einen frankophilen möchtegernschauspieler zu reduzieren ist nicht richtig. er ist nicht nur in deutschland ein anerkannter theater- und filmschauspieler. und dann sind da noch ein paar andere dinge, die google wohl nicht ausspuckt: jay ist nicht nur ein boybandfritze, sondern auch ein songwriter, der für diverse popstars titel geschrieben hat. sarah ist nicht nur als gntm-kandidatin bekannt, sondern singt und schreibt auch (und das nicht schlecht, wenn auch nicht wirklich gut, wenn auch bemerkenswert) und hat in diversen reality-formaten mitgewirkt, die jacob-sisters sind in den usa z.t. ein grösseres thema als in .de gewesen, indira hat mit bro' sis millionen verkauft und hat nie etwas mit kachelmann gehabt, ausser während des ersten prozesstages ihr gesicht in die kamera gehalten und ein paar sms von ihm erhalten zu haben, peer hat seine soap-karriere auch nicht bei gzsz begonnen und beendet, er hat noch sehr viele andere dinge verbrannt (das frühstücksfernsehen mit seiner damaligen ehefrau charlotte karlinder war allerdings in der tat eine katastrophe) etc. etc.
über die anderen "promis" könnte ich dir auch noch viel erzählen.
als "medien-expertin" aus .de prophezeihe ich: das wird ein sehr, sehr lustiges dschungelcamp, sofern man auf die öffentliche selbstdemontage von sogenannten promis steht. vor allem walter karrenbauer und gitta saxx werden viel freude machen. und auf rainer langhans freue ich mich ganz besonders, der hat nämlich einige sonderklauseln in seinem vegetarischem vertrag.
ist es rassistisch und selbstdemontierend, wenn ich zugebe, dass ich mich darauf freue?
egal - freitag gibt es fondue mit freunden und trash-tv.
Ja, genau: "Free Rainer" oder auch "Running Man" mit Sylvester Stallone aus dem Jahre 1987.
Kann man denn heutzutage eigentlich nur noch die öffentlich-rechtlichen und dritten Programme schauen?
du nennst dich doch musikkenner, oder? auch nur selbsternannte musikexperten sollten Jay Khan kennen!! da hast du aber ein eigentor geschossen......
@ zoee: danke für deine ausführlichen zusatzinfos. allerdings macht es für mich zb den jay khan nicht prominenter wenn er songs für overground oder sarah connors kleine schwester geschrieben hat. oder auch indira bleibt für mich lediglich ein mitglied einer band, die mal ein one-hit-wonder war... gleiches gilt für die gntm kandidatin, da kann sie noch in hundert reality formaten mitmachen. analog einer katzenberger find ich das schlicht doof. bei der verona hat das evtl ja mal geklappt, aber alle nachfolgerinnen sind nur noch peinlich!
ach ja, den carriere hab ich übrigens nicht als möchtegern dargestellt. der kann durchaus was und geht zumindest als promi durch. guten appetit beim fondue!!
@ denise: richtig erkannt, MUSIKkenner und das nicht einmal selbsternannt. tja und da die betonung bei MUSIK liegt muss ich dieses ehemalige mitglied einer unterdurchschnittlichen boyband auch nicht kennen.
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