15. Mai 2007

Mabuse lebt!

Man hört und liest ja immer mal wieder, dass Eltern ihre Kinder mit schlimmen Namen bestrafen. Die Beispiele sind vielfältig: Kunigunde oder Hortensia, Archibald oder Zenobius. Dann gibts noch das andere Beispiel, das Kind hat eigentlich nen tollen Namen; bloss wird der dann im Laufe der Zeit von einem - nicht mehr so tollen - Übernamen abgelöst.

Wie ich heute in der Zeitung gelesen habe, läuft seit gestern Abend bei RTL die Sendung "Let's Dance". Ich selber habs nicht gesehen und werde es mir auch nicht antun. Trotzdem musste ich eben kurz googeln, weil ich nicht glauben konnte, wie eine der Tänzerinnen dieser Sendung heisst. Kurz setzen, zurücklehnen und geniessen:

Motsi Mabuse

Jetzt ist zu bemerken, dass diese Frau ihre Wurzeln in Afrika hat. Dort haben sie ihre Eltern mit dem Namen Motshegetsi gesegnet. An sich ein toller, exotischer Name. Nur, das war dann wohl für deutsche Zungen zu kompliziert (ich erinnere an den "Schianti"-Wein, den "Tschapputschino"-Kaffee oder die "Knokkis") und so wurde aus Motshegetsi dann wohl Motsi Mabuse. Das arme Kind, als ob es nicht schon gereicht hätte, die Tanzpartnerin von Guildo Horn zu sein.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

oder der expresso, der wird auch gerne genommen!

motsi mabuse ist aber doch ein sehr cooler künstlername! klingt irgendwie trotzig! :)

Anonym hat gesagt…

finde Motsi außerordentlich sexy!!!

Monsieur Fischer hat gesagt…

ja irgendwie hat der name was. aber mir gefallen halt irgendwie exotische namen in ihrem original fast besser... ;-)

Anonym hat gesagt…

Ich finde an dem Namen nichts Peinliches, und ich sehe erst recht keinen Grund, sich über Motshegetsi (oder ihre Eltern) lustig zu machen! Sie hat über Jahre hinweg fast weltweit unter ihrem vollen Namen mit ihrem Tanzpartner Timo Kulczak an Tanz-Wettbewerben teilgenommen, und der Kurzname "Motsi" ist auf der üblichen Privatsender-Abkürzungsmüllhalde gewachsen. Wahrscheinlich hat RTL zu Recht befürchtet, dass keiner der Online- oder Videotextredakteure den Namen richtig schreiben kann!

Im Übrigen ist Mabuse in Südafrika ein recht häufiger Nachname: Sipho "Hotstix" Mabuse ist ein begnadeter Musiker, Perkussionist und engagierter Regimekritiker, der während der Apartheid im Exil leben musste, Nkepile Mabuse ist eine preisgekrönte TV-Journalistin…

Also mal richtig (und nicht nur kurz) googeln, Monsieur Fischer, bevor du dich über "Mabuse" auslässt! Dann wäre dir sicher auch aufgefallen, dass Jan Mabuse der Künstlername eines flämischen Malers aus dem 15./16. Jahrhundert war. Und der lebt auch noch – in seinen Gemälden.

Anonym hat gesagt…

Der Spitzname Motsi ist nicht erst kürzlich entstanden, sondern schon wesentlich früher. Außerdem glaube ich auch nicht, dass sie ihn ablehnt - siehe offizielle homepage www.timo-motsi.de

In der Tanzsportszene (auch in Turnierberichten im Tanzspiegel, den alle aktiven Turniertänzer automatisch bekommen) wird "Motsi" wie ich finde sehr liebevoll verwendet und ist weder abwertend noch auf der "Privatsender-Abkürzungsmüllhalde" entstanden! Und natürlich startet sie bei Turnieren unter ihrem vollen Namen, im Startbuch muss der ja schließlich auch stehen...

Monsieur Fischer hat gesagt…

hallo don farrago. danke für die detaillierten ausführungen. naja, was soll ich sagen. der name "mabuse" war in meinem kurzen post ja auch gar nicht das thema. klar weiss ich, dass es zahlreiche mabuses gibt.

vielmehr ging es mir ja einerseits um die kombination der beiden namen und andererseits darum, dass ein toller afrikanischer name einfach "verhunzt" wird, weil er dann praktischer auszusprechen ist.

so gesehen, danke für den tipp mit dem googeln. ich geb ihn zurück und sage: posts sorgfältig durchlesen :-)

Monsieur Fischer hat gesagt…

nachtrag für anonym: danke für den text, im normalfall lösche ich allerdings anonyme einträge... so für ein anderes mal.