19. Juni 2010

Der Song zum Wochenende

Die erste Woche der Fussball WM haben wir überstanden, nicht alle Spiele waren der Hammer. Vorgestern Frankreich, gestern England, heute Holland. Die Favoriten vermögen nicht wirklich zu überzeugen. Erst recht in die Hosen ging es für das Team von Jogi Löw, gegen Serbien gab es eine überraschende Niederlage. Da für mich Deutschland trotzdem zu den grossen Favoriten zählt, hier ein Aufsteller: Uwu Lena und ihr Song "Schland oh Schland". Eine herrliche Parodie von Lena, mit geklauten Textpartien von Stefan Raab. Erst sollte der Song ja verboten verboten werden, danach hat man sich bei Raab und Co. allerdings entschieden, den Studenten einen Plattenvertrag anzubieten - und so natürlich bei der Vermarktung abzusahnen. Ein guter Weg für beide Parteien, wie ich finde.

18. Juni 2010

Pas dans l'avion mais presque...

Grausam wie dieser Herr Domenech es geschafft hat in seiner Amtszeit aus einem Spitzenteam mit grossartigen Fussballern eine lächerliche Gurkentruppe zu machen. Wer auch immer ihn beim französischen Fussballverband über all die Jahre geschützt hat, sie alle können gleich mit ihm gehen. Das heutige Spiel gegen Mexiko hat dem ganzen Debakel noch den Deckel aufgesetzt, dieser Auftritt - inkl. der bescheuerten Aufstellung - war einer WM nicht würdig. Da hätten die Iren wohl noch mehr Einsatz an den Tag gelegt. Aber nein, les Bleus waren nun halt mal dabei und in Frankreich wusste es jeder, das geht schief. Schief wie schon bei der WM 2006 und der EM 2008!

2006, aber da waren sie ja im Final...? Ja klar, aber Domenech war damals auch nicht der Trainer. Okay, er sass auf der Bank, aber der Denker und Lenker war Zinedine Zidane. Er soll damals sogar die Aufstellung gemacht haben. Entsprechend gehört er in diesen Tagen zu Domenechs härtesten Kritikern und setzt sich provokativ auch gerne mal beim Algerien-Match in die VIP Loge. Dann 2008, die EM ohne Zizou - sehr bescheiden und früh ausgeschieden die Bleus. Und was tut der Domenech im ersten Auftritt nach dem Aus vor den Medien? Genau, anstatt den Rücktritt zu verkünden macht er seiner Freundin einen Heiratsantrag. Aber auf der Verband lässt ihn gewähren und verlängert den Vertrag. FFF-Mafia...

Die Quali zur WM 2010 hat man nur über das Barrage-Spiel gegen die Iren geschafft, die Vorbereitungsspiele waren eine Katastrophe. Mit dem Ex-Marseillais Laurent Blanc steht der Nachfolger eigentlich schon lange parat. Auch Zidane wäre bereit gewesen kurzfristig einzuspringen, aber nein der Raymond durfte ja auch die WM-Träume noch zerstören. In Frankreich war die Vorfreude aufs Turnier so bescheiden wie lange nicht mehr. Wurde beim Public Viewing in Marseille und Paris die Visage von Domenech gezeigt gab es gellende Pfiffe und Beschimpfungen. Aber der Mann liebt sich selber halt so sehr, dass er auch nach dem 0 zu 0 gegen die Urus noch sicher war, alles richtig gemacht zu haben. Dann folgten öffentliche Streitereien mit Spielern, besonders Malouda oder Abidal mussten drunter leiden. Zum "Dank" hat der zweitgenannte Spieler dann gestern im 16er unmotiviert einen Mexikaner umgehauen, den Untergang besiegelt und im Inti nach dem Spiel die Schuld an der Niederlage sauber auf den Trainer abgeschoben. Ribéry spielte dann noch auf einer von ihm ungeliebten Position, von Domenech eben noch ernannte Stammspieler wie Henry oder Mandanda sassen auf einmal auf der Bank und von Kampf konnte keine Rede sein... Kurz, der Mist war und ist geführt. La Grande Nation am Boden und so gut wie ausgeschieden.

Aber hey, das ist gut so. Wer hätte denn Domenech noch einen Erfolg zum Abschluss gewünscht? Niemand! Schluss mit diesem Elend, packen und nach Hause fahren. Von mir aus kann dieser (ehemalige PSG) Volltrottel auch heute noch seinen Rücktritt bekannt geben und die Mannschaft coacht sich im letzten Spiel noch selber. Aber dazu hat der Raymond ja eben leider auch keine Eier. Also bleibt wohl oder übel nur die bescheidene Hoffnung, dass sich die Spieler von sich aus noch einmal aufraffen und Südafrika besiegen, während die Urus gegen Mexiko gewinnen - wobei ich ja glaube dass man sich da auf ein Unentschieden einigen wird! Aber eben, von mir aus muss das nicht mehr sein. Liebe Franzosen, setzt diesem Elend ein Ende, mistet den kranken Kader (Anelka raus!) aus und bereitet euch auf kommende Herausforderungen vor: France 2016!

17. Juni 2010

Es war einmal...

... ein kleines Land, mitten in Europa. Es zog aus, den Grossen der Welt eins auszuwischen. Rein sportlich gesehen natürlich. Die Vorbilder waren klar, wie einst Frankreich und Deutschland wollten die 11 Mann Erfolge nach Hause bringen. Da Frankreich in diesen Tagen nicht so wirklich als Vorbild taugt...


... beschloss man den deutschen Tugenden zu folgen und besorgte sich einen Trainer aus Germanien. Nicht zu verwechseln mit Geranien. Ottmar der Erste durfte schon mit dem noch viel kleineren FC Aarau Erfolge einheimsen, später dann auch mit Bayern München. Da übrigens auch unterstützt von Franzosen, die lustigerweise scheinbar im Clubfussball erfolgreicher sind als in der Nati. Oder wie sinnierte der WM Torschützenkönig von 1958 Juste Fontaine gestern öffentlich: "Ribery? Da hat jemand irgendwann mal Mist gebaut und behauptet, dass er das Hirn des Teams sei. Und er hat es geglaubt."

Probleme die man in der Schweiz durchaus auch kannte, Stichwort Yakin oder Frei. Nur, König Ottmar der Erste ist nicht Knappe Raymond der Zweite. Hitzfeld intergrierte Diven, holte willigen Nachwuchs und formte ein Team. Diesem lehrte es dann Taktik, die man bislang nur von europäischen Grossclubs kannte. Und siehe da, zum allerersten Mal in der über 100 Jahre alten Fussball Historie konnte das grosse Spanien bezwungen werden. Was uns Achtung und Ehre aus ganz Europa eingebracht hat. Und nicht zuletzt Stolz, Begeisterung und Freude zurück ins schwer geprüfte Aarauer Fanherz!


16. Juni 2010

Ohne Worte!

Fussball WM: Spanien gegen die Schweiz. Tatort "Schützen"-Zelt im Aarauer Schachen, Sekunden nach dem Schlusspfiff. Und du schreibst Geschichte... Merci Ottmar!





15. Juni 2010

Chrutwäje '10: Slow down take it easy!

Zumindest für den Tag nach dem Chrutwäje Openair dürfte dieses Motto gelten, am Abend selber wird im Reitstadion Schachen in Aarau traditionell erst einmal zünftig abgerockt! Am Freitag, 2. Juli ist es wieder soweit, nachde man sich am Bankett auf der Schanz zünftig gestärkt hat, gehts ab 16 Uhr 30 dann los mit viel guter Musik. In den letzten Jahren hat sich das Gratis-Openair immer mehr zu dem eigentlichen Höhepunkt des Maienzugfreitags entwickelt. Entsprechend auch die Zuschauermassen, welche beim Eindunkeln den Weg in die Pferderennbahn finden, da dauerts dann an der Bar schon einmal die eine oder andere Minute bis man sein kühles Bierchen in Händen hält. Aber eben, die Stimmung ist so oder so top und während dem Anstehen unterhält man sich halt mit seinem Nachbarn in der Warteschlange. Bevor es hier aber um die Musik geht noch schnell zu zwei Chrutwäje-Neuheiten im Jahr 2010. 

Da wäre zum ersten die Homepage, welche seit kurzer Zeit in einem neuen Kleid daherkommt. Sie ist übersichtlich gestaltet und bietet sehr viele Informationen zum Anlass selber, aber auch zu den Künstlerinnen und Künstler. Natürlich hat das Chrutwäje Openair inzwischen auch den Weg ins Facebook gefunden, auch da gibt es regelmässige News zum Event. Und was ein cooles Openair sein will, hat natürlich auch das passende Shirt: Taraaa... rechtzeitig zum Anlass kann man die Leibchen unter dem Motto "Cavallo morto" bestellen, in diversen bunten Farben. Ich persönlich finde vorallem das Männershirt mit dem toten Rössle cool. Ein Must Have in diesem Jahr... so und nun zum Thema Nummer eins wenn wir schon von einem Openair reden bzw. schreiben: die Musik!

Eröffnet wird das diesjährige Festival von der "Extrem Bosnian Blues Band" rund um den Aarauer Einwohnerrat Ivica Petrusic, sie wissen sowohl leise - ja sogar traurige - Klänge mit fetzigen Balkanbeats zu vermischen. Ein Erlebnis, wer sie noch nie live gesehen hat sollte sich das nicht entgehen lassen. Der zweite Gast kommt ursprünglich aus Erlinsbach, lebt inzwischen aber im grossen Zürich: Julian Amacker. Klingt vom Namen her tatsächlich wie aus Erlinsbach, seine Musik ist aber auf gutem Weg in die grosse weite Welt. Der Singer/Songwriter hat zudem eine spannende Stimme, welche seinen Auftritt zu einem Erlebnis machen dürfte. Gegen 19 Uhr 10 dann was für Aug und Ohr: Van Golden! Die in der Musikszene inzwischen bestens bekannten Pichler Twins Marisa und Raphaela treten mit ihrem 10 Mann Orchester auf und sorgen für gute Laune. Ihre Single "Di Hei" läuft immer mal wieder im Radio und als Video im Tivi. Man darf also auf ihren Auftritt in der Abendsonne gespannt sein!


Die nächste Band, das geb ich offen zu, die kenn ich nicht und ich hab auch noch nie von ihnen gehört: Christopher Christopher! Aber, auf der Chrutjwäje-Homepage gibts ein Video und ich muss sagen, das hat es mir gleich angetan. Irgendwie erinnert mich der Sound an die Beatles, etwas Oasis dazu und vielleicht noch ein wenig Jet. Auf jedenfall äusserst britisch, dabei kommen die Boys ja aus Baden und spielen in diesem Jahr unter anderem noch beim Openair St. Gallen oder in Montreux! Gegen 22 Uhr gibts auf der Bühne im Reitstadion dann Hip Hop mit dem Greis. Naja, soooo alt ist der Mann zwar auch noch nicht, trotzdem hält er sich schon einige Jahre in der Schweizer Rapszene. Der Berner ist aktuell mit seinem Album "3" am Start und wird sein Publikum auch mit Hits wie "Teil vom Problem" oder "So leid" erfreuen. Tja und dann.... dann kommen die Titelgeber dieses Blogposts: Da Sign & The Opposite! Ich geb auch hier offen zu, Anfangs (vor ein paar Jahren mal bei nem Band-Contest) hab die ich die Band ja überhaupt nicht gemocht. Mir kam es immer ein bisschen vor als würde ich eine Mischung aus HNO, Bluesbueb und Urban Junior hören. Dann sah ich die Truppe zufällig mal live und war erst einmal überracht von der Power die da von der Bühne kam. Da wird einfach alles gemischt, viel Geschrei, Gitarren, Schlagzeug... dann mal durch den Fleischwolf und es geht ab! Mit dem Überhit "Slow down take it easy" haben sie es zu nationalem Erfolg gebracht und ihre neue Single "Body Building" gefällt mir sogar noch viel besser. Kurz, es dürfte heiss werden im Schachen! 


Zum Abschluss des Abends sind dann noch meine absoluten Favoriten am Start: Fiji! Inzwischen schon drei Mal gesehen und jedes Mal wieder äusserst begeistert ob der unbändigen Power der Frontfrau Simone De Lorenzi - welche übrigens im KiFF auf meinen Boxershorts ihre Unterschrift hinterlassen hat. Das musste auch mal gesagt werden... In Sachen Selbstinszenierung stehen Fiji Da Sign & the Oppiste in gar nichts nach, Rampensäue nennt man solche Künstler im Fachjargon. Und genau das macht es dann auch aus, dass die Zeit beim Synthie-Pop von Fiji im Fluge vergehen wird. Lasziv, sexy und äusserst tanzbar wird sich das Trio dem Publikum auch in diesem Jahr präsentieren. Auch in diesem Jahr? Ja klar, Fiji waren 2008 schon beim Chrutwäje Openair dabei und haben den Organisatoren scheinbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihr Aufritt beginnt nach 1 Uhr in der Nacht auf Samstag, also unbedingt wach bleiben! 

Fazit: das Chrutwäje Openair präsentiert 2010 nicht nur eine neue Homepage und coole Shirts, nein es ist nicht nur Verpackung sondern auch viel Inhalt. Tolle Bands aus der Region, Gäste aus dem Rest der Schweiz werden für ein unvergessliches Erlebnis sorgen. Hoffen wir einfach, dass Petrus wenigstens an diesem Abend den Regen nach Basel oder Zürich abgibt und uns einen herrlichen Sommerabend beschert. Ansonsten es hinter der Tribüne der Pferderennbahn Aarau ja eh gedeckt, einer grossen Party steht also def. nichts im Weg, bevor es am Samstag dann leicht verkartert heisst: "Slow down take it easy!"