1. Januar 2008

31. Dezember 2007

Sonntagabend vor der Glotze: Horror!

Ja, ich habe es mal wieder getan und einen Sonnntagabend vor der Flimmerkiste verbracht. Ansonsten zieh ich mir an diesem Abend noch häufig nen DVD-Film rein oder guck nen Streifen auf Pay-TV. Gestern war ich aber irgendwie total müde und beschloss, nach etwas Spengler-Cup und Vierschanzen-Tournee die Kiste gleich laufen zu lassen und mich ans offizielle Fernsehprogramm zu halten. Da ich Tatort nur schaue wenn Schimanski ermittelt oder die Kommissare aus Köln im Einsatz sind, fiel die gestrige Folge ins Wasser. Und auch ansonsten gab es nicht viel im TV-Programm, was mich hätte begeistern können.

So blieb ich bei VOX hängen, da stand das "Das perfekte Promi-Dinner" auf dem Programm. Ich hab diese Sendung schon länger nicht mehr gesehen, die Ernüchterung kam jedoch zügig als ich die Namen der "Prominenten" las: Barbara Herzsprung (Ex-Frau von Schauspieler Bernd Herzsprung), Percy Hoven (Ex BigBrother-Moderator), Michael Wolf (Schauspieler Forsthaus Falkenau) und Florian Böhm (Enkel vom Sissi-Prinzen Karlheinz Böhm). Vielleicht müsste man sich ernsthaft mal eine neue Definition für das Wort "Promi" erfinden. Weil diese - meiner Meinung nach - äusserst talentfreien Herrschaften sind zumindest für mich alles andere als prominent.

Nun ich hab dann mal weitergeschaut, weil es mich Wunder genommen hat, wie diese Menschen so wohnen und ob sie überhaupt kochen können. Es gab jedoch mehr Schein als Sein: Da waren Röhrlinge plötzlich keine Pilze mehr sondern Fische oder Hirsche. Die Frau Herzsprung war der Meinung dass "Nid d´Hirondelle" tote Schwalben seien und sie diese ganz bestimmt nicht essen werde. Die Übersetzung ist zwar durchaus gelungen, da Nid d'Hirondelle" Schwalbennest heisst, im Bezug aufs Essen steht der Ausdruck allerdings für ne Art Fleischvögel, was wiederum auch nichts mit den gefiederten Freunden zu tun hat. Nun in Anbetracht dessen, dass ich eh während der ganzen Sendung den Eindruck hatte dass die Frau auf irgendeinem Trip sei, konnte sich so ein Denkfehler durchaus einschleichen. Bin gespannt wie die Tante im Frühjahr das RTL-Dschungelcamp übersteht, so ganz ohne "Wasauchimmer". Schliesslich wurde die Bild-Zeitung im zu Ende gehenden Jahr nicht müde über die Alkoholprobleme, die Depressionen oder die Tablettensucht dieser Frau zu berichten. Und so jemand trinkt dann Wein im TV...

So gesehen überrascht es auch wenig, dass die Frau bei beinahe jedem Gang und bei jedem Gastgeber den Satz "Ach das ist ja mein Lieblingsessen" von sich gab. Und das obwohl sie 5 Minuten zuvor nicht einmal wusste, was es überhaupt gibt. So wurde aus einer Soupe de la Reine, also einer Suppe nach Königinnenart, urplötzlich eine "ZüppeallaRraaine" und die Königin war ein Fisch.

Percy Hoven wurde indess nicht müde zu erwähnen, wie schwierig sein Leben als Kind eines Prominenten sei, wagte sogar den Vergleich zu Salvador Dali. Dabei war mir Percys Vater auch nach dem Einsatz von Google nicht wirklich bekannt. Schauspieler in Horrorfilmen und B-Movies der 60er und 70er Jahre...

Dafür dass ich bis fast zum Schluss der Sendung durchgehalten habe - nur fast denn um 22 Uhr 25 kam Dittsche - gab es noch glorreiche Zitate wie "Gibt es diesen Hummer auch doppelt tot, als wenn er nie gelebt hätte" oder "Entkernt heisst, dass es entkernt wurde" oder "Du bist Rechtsanwalt - ich bin Linksanwalt" oder "Der Wein hatte kein Geräusch, die Audiokomponente fehlte" oder "Ich glaub ich bin der Idiot dieser Runde" oder "Ich bin ein einfach denkender Mensch". Oh wie recht die Konsonanten-Promis mit diesen Aussagen doch zum Teil hatten, vorallem mit den letzten beiden.

Fazit: Sofern man vor dem Schauen einer Sendung mit dem Namen "Das perfekte Promi-Dinner" zuerst Google um Hilfe fragen muss, kann man das Format auch gleich absetzen. Die ursprüngliche Idee, dass man Prominenten in die Wohnung und in die Küche schauen kann, war bestimmt lustig. Nur scheinen VOX inzwischen die Promis ausgegangen zu sein und es reicht wenn man "der Sohn von", "die Enkelin vom" oder "ehemaliger Moderator des" war. Ich hab mal mit DJ Bobo im gleichen Verein gekickt, Britney Spears interviewt und mit Campino ein Bier gezischt.. ob das schon reichen würde für ne Teilnahme beim Promi-Dinner?

Fotos: Vox

30. Dezember 2007

Der Song zum Wochenende

Eduardo Di Crescenzo - "Ancora", der Titelsong aus der RAI-TV-Sendung "Sotovoce". Schöne Melodie, toller Text... mehr muss man dazu im Moment nicht sagen.

29. Dezember 2007

Warum...


Warum tut Liebe weh?
Warum muss sie so enden...?

Reto Fischer, 29.12.2007


Curse - "Was ist jetzt?"
dieser Songtext
bringt es so verdammt auf den Punkt.


"Gott sei Dank kann ich sehen, man kann dich nicht in Worten messen.
Es reicht dir nicht zu verletzten, du musst mein Herz zerfetzen
Ich habe alles versucht. Von Telefon bis Email und Brief.
Bis zum Punkt an dem ich verzweifelt begann und über dich schrieb.
Du hast alles geblockt. Darum blieb alles Leid in meinem Kopf.
Trotzdem blieb mir nicht mehr zu tun als unruhig zu warten.
Ob du dich irgendwann erbarmst und mir Antowrt gibst auf die Fragen
die den Kopf zersprengen, den ich einst versprach immer hoch zu tragen.
Auch ich hab' versprochen bei dir zu sein aber es nicht gebrochen.
Auch wenn's nicht so einfach war wie für dich, versteckt und verkrochen.
Ich hab mich getäuscht in dir, du bist viel zu schwach und bequem
um zu dem was du sagst zu steh'n oder einfach Rücksicht zu nehm'n.
Mir geht's dreckig, ich heul jede Nacht wenn ich wieder aufwach'
getränkt in Schweiß und wer weiß ob du mich jemals geliebt hast...
... denn ich spür nichts von dem Scheiß."

28. Dezember 2007

Le Jahresrückblick 2007 - Teil 2

Die Themen "Sport", "Medienereignisse", "Krieg & Frieden" und "Kino" habe ich hier vor einigen Tagen bereits abgehandelt. Nun also - kurz vor den Feiertagen - die restlichen Ereignisse und Personen, welche in meinen Augen das ablaufende Jahr mitgeprägt haben.

Weil ich mich entschieden habe, nicht mehr als 3 Ereignisse pro Thema aufzugreifen, mussten natürlich ein paar Sachen über die Klinge springen. Wem etwas fehlt, der dies darf gerne bei den Kommentaren ergänzen...

Musik 2007

40 Jahre Radio One: Mein Lieblingsradio, BBC Radio 1, durfte in diesem Jahr seinen 40sten Geburtstag feiern. Dazu gab es eine CD mit allem was im vereinigten Königreich Rang und Namen hat. Witzigerweise spielten dabei Künstler wie Robbie Williams, KT Tunstall, Amy Winehouse (und 38 weitere) nicht ihre eigenen Songs, sondern die ihrer Kollegen. Es entstand das wohl beste Coveralbum der Welt!

MySpace-Stars: Musikerkarrieren beginnen heute im Internet. Namen wie Kate Nash, Kenza Farah, Marie Digby, Maria Mena oder Colbie Caillat gab es zuerst auf Plattformen wie MySpace und Co. Mir gefällt diese Entwicklung, denn so wird gleich festgestellt, welche Songs beim Publikum ankommen, bevor eine CD gemacht wird.

Gekauft und gehört: In diesem Jahr liefen bei mir im iPod die neuen Alben von Stephan Eicher, den Ärzten, Rosenstolz (Foto) , Dave Gahan, Vanessa Paradis und Björk besonders häufig. In Sachen Singles haben es mir unter anderem Rihanna, Baschi, Grégory Lemarchal, Bushido, Black Tiger, IC Falkenberg oder Nightwish angetan.

Die Schweizer/Aargauer Themen 2007

Der Fall Nicky: Mitte Juli wurde ein junge Aarauer Fussballfan im Ausgang nach einem Streit verprügelt. Er lag lange im Koma bis er Ende September verstarb. Die Jugendgewalt in der Schweiz hat also ein Todesopfer gefordert. Die Bestürzung in der Gesellschaft war gross, bleibt zu hoffen, dass auch endlich ein Umdenken stattfindet.

Die Stadionabstimmung: In Aarau hat das neue Fussballstadion im Torfeld Süd im September eine erste Hürde genommen. Das Stimmvolk sagte deutlich Ja zum Planungskredit. Ob das Stadion wirklich gebaut wird, entscheidet sich im nächsten Frühjahr, wenn das Volk noch einmal zur Urne gebeten wird. Ich persönlich freue mich natürlich über ein neues Stadion, werde das alte aber bestimmt vermissen.

Armeewaffen zu Hause: In Chur, Baden, Neuenburg und Zürich kamen in diesem Jahr Menschen ums Leben, welche mit einer Armeewaffe getötet wurden. Die Diskussionen um die Frage, ob der Wehrmann diese Waffe zu Hause aufbewahren darf, sind wieder entbrannt. Mir wären Diskussionen darüber, was dazu führt, dass ein junger Mann eine unschuldige Frau an einer Bushaltestelle grundlos erschiesst, eigentlich fast noch lieber!

Technik 2007

iPhone: Vermutlich das Objekt des Jahres. Das Handy von Apple war in jeder Munde, kein Medium konnte darauf verzichten, darüber zu berichten. Die äusserst stylischen Phones gingen erst in den USA weg wie warme Semmeln, später dann auch in Deutschland und Oesterreich. Nur die Schweizer Kunden müssen sich noch gedulden, allerdings spricht - zumindest für mich - der Preis derzeit dagegen, ein solches Teil zu kaufen.

Blog-Aktionen: Am 4. Oktober hat sich die Bloggergemeinschaft weltweit zusammengeschlossen um die Proteste in Burma zu unterstützen. Auch in Sachen Klimaschutz gab es Aktionen. Überhaupt ist festzustellen, dass der Zusammenhalt in "der Szene" gar nicht mal so schlecht ist und man sich gerne mal für eine gute Sache zusammen tut. Weiter so!

Playstation 3: Ja, ich bin ein Playstation-Fan und nein, ich habe die neue Konsole nicht gekauft. Zwar kann sie viele tausend tolle Dinge, aber eigentlich will ich mit ihr nur spielen. Ich brauche keinen dritten HD-Recorder und kein Blueray-Abspielgerät. Aber trotzdem muss ich für all diese Sachen bezahlen, obwohl ich sie nicht will. So wie ich haben scheinbar noch andere Sony-Kunden gedacht und entsprechend lagen die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück. Zusätzliches Manko, mit der aktuellen Version kann man keine Spiele von alten PS-Konsolen mehr spielen!

TV-Ereignisse 2007

DJ Bobo in Helsinki: Und wieder gabs keine Punkte, ja nicht mal in den Final hat es die Schweiz beim European Song Contest geschafft und das trotz DJ Bobo als Starter. Der Osten wollte nichts wissen von den eidgenössischen Vampiren und feierte eine Ego-Party, bei der nur Chancen hatte, wer früher dem Sozialismus nahe stand. Gewonnen hat Serbien, welches seine Punkte hauptsächlich von ex-jugoslawischen Staaten bekam.

Schweizer Hits bei SF1: Die vielleicht beste Sendung des Schweizer Fernsehens der letzten Jahre. Endlich hat die nationale Musikszene eine Plattform gekriegt, klar alle Styles konnte man nicht unter einen Hut kriegen. Trotzdem hat es Spass gemacht urige Ländler- und Jodelklänge zusammen mit Rap und Hardrock auf der gleichen Bühne zu sehen und vorallem zu hören. Die Sendung war aber auch ein Erfolg dank den Kommentatoren Kilchsperber, Turnheer und Jordi. Mit Ruedi Rymann und seinem "Schacher-Seppli" gab es zudem einen verdienten Sieger!

Live Earth: Anfang Juli gaben sich die Musikstars dieser Welt ein Stelldichein. Auf zahlreichen Bühnen verteilt über den ganzen Planten gab es Künstler wie Madonna, RHCP, Genesis, The Police zu sehen und zu hören. Insgesamt waren während des 24stündigen Events über 150 Bands, Sängerinnen und Sänger on Stage. Die Show zu Gunsten des Klimas wurde weltweit live im TV und im Radio übertragen.