30. April 2007

Danke!

Das wäre aber nicht nötig gewesen...

Gruss nach Hamburg

P.S.: Was fühle ich mich plötzlich alt heute.

Ein herrlicher Versprecher....

.... hat sich Ex-Eishockeyspieler Mario Rottaris am letzten Samstag während der Live-Übertragung der WM-Partie zwischen der Schweiz und Lettland geliefert. Grund dazu gab ihm das tolle Tor von Nati-Spieler Adrian Wichser (ja, der heisst wirklich so), welches Rottaris mit dem folgenden Satz kommentierte:

"Adi Wichser hat heute besonders gute Hände!"

Ich gebs zu, in diesem Moment hab ich mich beinahe vom Sofa geschmissen. Die anschliessenden Sekunden der Stille auf dem Sender deuten darauf hin, dass Rottaris (Foto) selber ebenfalls kurzerhand bewusst wurde, was er da genau gesagt hatte. Er liess den Satz aber so stehen. Gut so!

Immerhin hat es mal wieder etwas "gemenschelt" beim Schweizer Fernsehen. Und Rottaris steht mit seinem "Freudschen" ja in guter Gesellschaft, wie ein paar herrliche Beispiele von Reporter Kollegen aufzeigen. Da war zum Beispiel der legendäre Heinz Maegerlein, der während einer Skisport-Veranstaltung mit tausenden Zuschauern von sich gab:

"Sie standen an den Hängen und Pisten."

Wer den Satz liest, kapiert ihn. Wer ihn damals nur gehört hat, dürfte sich fast am Mittagessen verschluckt haben. Von Maegerlein ist auch dieser Klassiker:

"Und nun wickeln die Damen ihre 100m Brust ab".

Die Fussball WM ist noch nicht weit zurück, da kommt mir spontan der Spruch von SAT1-Mann Erich Laaser in den Sinn:

"Italiens Abwehr ist stabiler als jede Nachkriegsregierung."

Wir bleiben international und wenden uns an den ehemaligen Star-Trainer und jetzigen DSF-Experten Udo Latteck:

"Rechnen kann man mit Dänemark eigentlich nicht immer, aber man muss immer mit Ihnen rechnen."

Bis heute immer wieder ein Ereignis sind die Kommentare von Werner Hansch. Der Westfale kann sich in die Spiele reinsteigern wie kein anderer und so kommt es dann hie und da halt auch mal zu witzigen Sprüchen:

"Wer hinten so offen ist, kann nicht ganz dicht sein."

Gleich nochmal einer von Werner Hansch:

"Ja, Statistiken. Aber welche Statistik stimmt schon? Nach der Statistik ist jeder 4. Mensch ein Chinese, aber hier spielt gar kein Chinese mit."

Unvergessen auch die Reaktion von Gerd Rubenbauer während eines WM-Spiels. Der 4. Schiedsrichter zeigt in der 90ten Minute per Tafel an, dass noch eine Minute Nachspielzeit gibt:

"Jetzt wechselt Jamaika den Torhüter aus!"

Die jamaikanische Nummer 1 blieb aber - zu aller Überraschung - doch bis zum Spielende auf dem Platz. Viel Fachwissen in Sachen Fremdsprachen legt auch ARD-Kollege Heribert Fassbender an den Tag:

"Und jetzt skandieren die Fans wieder: Türkiye, Türkiye. Was so viel heißt wie Türkei, Türkei."

Danke, soweit hätte mein türkisch beim besten Willen nicht gereicht. Aber auch mathematisch hat Fassbender den Durchblick:

"Es steht im Augenblick 1:1, aber es hätte auch umgekehrt lauten können."

In eine ähnliche Richtung geht auch die Aussage von Marcel Reif, der ja seit Jahren in der Schweiz einen Wohnsitz hat:

"Je länger das Spiel dauert, desto weniger Zeit bleibt."

Zum Abschluss dieser kleinen Exkursion in die Welt der Sportreporter noch einmal einer von Gerd "Rubi" Rubenbauer, der von der Stimmung Stadion sichtlich fasziniert war:

"Diese Rudi-, Rudi-Rufe hat es vorher nur für Uwe Seeler gegeben."

Natürlich gibt es auch hunderte von sprachlichen Aussetzern, welche Sportler selber geliefert haben. Aber das ist dann gerne ein anderes Mal ein Thema. Gleiche Zeit, gleicher Ort, gleicher Blog.

29. April 2007

Waldbrandgefahr!

In der Schweiz ist es wegen der andauernden Trockenheit heute gleich zu mehreren Waldbränden gekommen. Feuerwehren waren im Einsatz und erst Mitte der kommenden Woche darf mit Regenfällen gerechnet werden. Bis dahin hier ein ultimativer Tipp, wie man so einen Waldbrand erfolgreich bekämpft.

27. April 2007

Freitag um 17 Uhr, Feierabend....

.... und bei uns fängts an zu regnen. Das ideale Timing! Ne gute Stunde blitzt, donnert, windet und giesst es in Strömen... Das Quecksilber sinkt von 28 auf 15 Grad. Ok das hiess, die Grillwürste wieder einpacken bis morgen, Liegestuhl zusammenklappen, Tischdecke in Sicherheit bringen und den Abend ganz spontan umplanen. Aber ich gebe es zu, noch selten hab ich mich so wenig darüber genervt, dass es genau zum späten Nachmittag hin angefangen hat mit dem Regen. Es ist April und 15 Grad passen da einfach besser als 30. Und wir hatten hier in der Gegend - wie in meisten anderen auch - seit Wochen keinen Tropfen Regen mehr. Anstatt Fleisch vom Grill gibts nun halt Sushi Maki, da hatte ich eh fast mehr Lust drauf. Danke Meister Petrus! Schönes Weekend allerseits. Morgen soll es ja schon wieder Hochsommer geben.

Die Sache mit dem Spargel

Es ist soweit, die Spargelzeit ist wieder da! Eines vorweg, ich liebe Spargeln. Ob weiss, ob grün... lecker! Dazu eine selbstgemachte Sauce, etwas Rohschinken und ein gutes Glas Wein. Weisse Walliser Spargeln und Grünspargeln aus der Schweiz kommen jedoch erst in diesen Tagen in die Läden. Dennoch sind die Gemüseregale bei den Grossverteilern schon seit Monaten voll mit Spargeln aus dem Ausland. Sie kommen aus Kalifornien, Spanien, Israel. Peru oder Frankreich.

Herr und Frau Schweizer bereiten ihr erstes Spargelmahl offenbar immer früher zu: Vor dem Millenium haben die Importe an grünem Spargel um 56 Prozent zugenommen, zuletzt waren es über 6000 Tonnen. Mehr als 80 Prozent davon stammen aus den USA und kommen im Flugzeug und per Schiff über den grossen Teich.

Während sich die Feinschmecker darüber erfreuen, dass die Spargeln nun praktisch das ganze Jahr über erhältlich sind, leidet die Umwelt massiv unter dieser Entwicklung: Ein einziges Kilo Spargeln aus den USA belastet die Atmosphäre gleich wie eine Autofahrt von 40 Kilometern. Bei europäischen Spargeln ist die Umweltbelastung achtmal tiefer, bei einheimischen Spargeln sogar zehnmal. Hauptgrund dafür ist der Energieverbrauch beim Transport.

Die Ernährungsgewohnheiten beeinflussen also das Klima, und wie. Allein die Grünspargeln aus den USA, die Jahr für Jahr in der Schweiz verzehrt werden, belasten die Atmosphäre mit rund 55 000 Tonnen CO2. Das ist etwa gleich viel wie 19 Millionen Liter verbranntes Heizöl oder 160 Millionen verfahrene Autokilometer. So trägt die Ernährung bis zu 20 Prozent zur Klimaerwärmung bei. Der WWF macht darum in einer gross angelegten Klimakampagne unter anderem auf den Zusammenhang zwischen Lebensmittelkonsum und Klima aufmerksam.

Neben dem ökologischen gibt es zudem noch einen politischen Aspekt, der beim Spargel (oder allgemein beim Gemüsekauf) beachtet werden kann. So werden in Spanien absichtlich Wälder angezündet um danach günstiges Land für den Anbau von Erdbeeren erwerben zu können. Israel und die USA sind zwei kriegsführende Länder, die - meine persönliche Meinung - eine finanzielle Unterstützung sowieso nicht nötig haben.

Umweltbewusste Konsumenten, die mit dem ersten Spargelmenü zuwarten, bis im Wallis, im Thurgau, im Freiburger Seeland oder auch im benachbarten Deutschland die ersten Spargeln wieder ihre Köpfe aus dem Sand strecken, dürfen sich noch mehr als einen Monat darauf freuen - der Genuss wird dafür umso grösser sein.

Ich hatte mein erstes Spargelmenü in diesem Jahr gestern Abend, Herkunft dieser zarten Dinger: Schweiz! Ein paar tolle Rezepte gibts übrigens hier. "E Guete!"