23. September 2006

Frau Ratzinger?

Hat Papst Benedikt XVI eine heimliche Zwillingsschwester oder einfach nur Spass am Verkleiden?

22. September 2006

Wählt die Piratenpartei!

In Deutschland gibts ne neue Partie, die "Piratenpartei Deutschland". Und obwohl ich selten parteibezogen wähle und abstimme: diese Partei würde meine Stimme ganz bestimmt kriegen! Aber schaut selber...


Pop Piratenpartei @ www.polylog.tv/videothek

Das Problem rund um die Musikpiraterie lässt sich selbstverständlich weder in einem 3minütigen Filmbeitrag, noch hier in diesem Blog endgültig ausdiskutieren. Bloss, wenigstens wird einmal darüber diskutiert. Die Unwissenheit der Musikfans ist gross: was ist noch erlaubt, wo fängt es an illegal zu werden? Darf ich meine selbstgekaufte CD einem Freund kopieren? Wie oft darf ich Songs vom iStore auf nen MP3-Player aufspielen? Und so weiter.

Auch wenn diese Partei ihr hochgestecktes Ziel - in 3 Jahren den Sprung in den Bundestag - nicht erreichen sollte, wenigstens regt sie das Gespräch über das Thema Musikpiraterie an. Genau gesehen ist wohl jeder zweite Jugendliche auf jedem Schulhof der Schweiz ein Verbrecher, ebenso all die Musikfans älteren Semesters welche sich hie und da auf einschlägigen Seiten mit Standort Russland oder Rumänien tummeln.

Ich bin ein grosser Musikfan, manche sagen sogar ein Musikjunkie. Meine Platten bzw. CD-Sammlung ist ansehnlich, ebenso mein Archiv an MP3 Titeln. Die Frage was zuerst da war, ob Ei oder Huhn stellt sich in diesem Fall zwar nicht. Trotzdem glaube ich kaum, dass der gesamte Musikmarkt einbricht, nur weil übers Netz Songs ausgetauscht werden. Im Gegenteil, wenn die Musikindustrie etwas innovativer wäre, liessen sich sogar Synerigen nutzen. Wie oft kam es schon vor, dass man im Internet nen Song gehört hat, sich dann aber - aus purer Neugier - auf offiziellem Weg noch das ganze Album des Künstlers gekauft hat. Anstatt von Piraterie sollte vielmehr von aktiver Werbung, von Teasern und Verführern gesprochen werden!

Viele Junge Künstler stellen ihre Musik kostenlos ins Netz. Und es gibt zahlreiche Beispiele von Bands, welche über's Interet zum Erfolg gefunden haben. Und da sollte doch die Branche ansetzen. Aber nein, Anfang der Woche wurde "eDonkey" (eine grosse Tauschbörse) aufgekauft und geschlossen, Napster ebenfalls aufgekauft und die Liste liesse sich weiterführen. Da werden Millionen verpufft, Jugendliche zu Kriminellen gemacht, ein Katz und Mausspiel ohne Ende.

In diesem Sinne, go "Piratenpartei". Ich hoffe, in der Schweiz gibts bald nen Ableger. Zur Not helfe ich auch gerne mit. Jedenfalls lieber so ne themenbezogene Partei, als - wie damals - die Autopartei... Bäh!


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21. September 2006

Der Aarauer Bachfischet

So, heute beschäftige ich mich mal mit Brauchtum. Genauer gesagt mit dem "Aarauer Bachfischet". Zuerst möchte ich gleich einmal mit einem Irrtum aufräumen, der Anlass heisst "Bachfischet" und nicht - wie oft gehört - BachfischetE. Der ganze Abend hat entsprechend auch nichts damit zu tun, dass irgendwelche Fischer Fische fischen oder dass Bäche leer gefischt werden und so weiter.

Dass ich gerade heute über den "Bachfischet" schreibe ist natürlich kein Zufall. Nur noch einmal schlafen und dann steht das Fest nämlich ins Haus. In Aarau kennt man neben dem "Maienzug" als eigentliches Fest nur noch eben diesen "Bachfischet". Dazu kommt noch die MAG, eine Art Herbstmesse, die AMA eine Gewerbeausstellung im Frühling oder der traditionelle Rüeblimärt. Wobei beim zweiteren nicht wirklich gefeiert wird. Und auch der "Bachfischet" ist eigentlich eine Art Zwitterfest. Weil man sich die Party rund um den Umzug selber organisieren muss. Was jedoch den Vorteil hat, dass im Gegensatz zum Maienzug die Aarauer unter sich feiern. Aber fangen wir vorne an:

Aarau wird ja bekanntlich nicht nur von der Aare, sondern auch vom Stadtbach durchflossen. Früher wurde dieser Bach einmal im Jahr gereinigt, was die Aarauerinnen und Aarauer gemeinsam besorgten. Nach dieser Anstrengung hatten sie Anrecht auf Speis und Trank, bezahlt von den Aarauer Stadtherren.

Heute erledigt das Stadtbauamt und seine Arbeiter diesen Job. Seit gut 150 Jahren jedoch besteht nun der Brauch, dass die Schulkinder "das erste Wasser", das durch das gesäuberte Bett fliesst abholen. Dazu rüsten sie sich mit Haselzweigen aus, diese werden mit bunten, selbergebastelten Laternen geschmückt. So ziehen sie dann dem Flusslauf entlang - sofern das möglich ist, der Bach verläuft meist unter dem Boden - durch die Stadt. Dazu singen oder rufen die Kinder uralte Verse in den Nachthimmel.

Nach dem Umzug findet im Schachen ein Feuerwerk statt, das traditionsgemäss mit dem sogenannten "Mords-Chlapf" sein Ende findet. Und das war's. Das Fest ist also eigentlich ein Kinderfest am Abend. Nur, während ich früher noch mit meinen Schulkameraden durch die Gassen zog, begleiten verängstigte Eltern ihre Kinder heute schon während dem Umzug. Sprich, man sieht in der komplett verdunkelten Stadt mehr dunkle Gestalten (Eltern) als Kinder mit Lichtern. Auch hat die Aarauer Gastronomieszene sich etwas vom "Bachfischet" abgewandt. Wo früher im Anschluss an den Umzug noch kräftig gefeiert wurde, geht man heute schnell nach Hause. Die Kinder müssen ins Bett, es ist ja schon spät.

Trotzdem, an verschiedenen Orten in der Altstadt wird auch morgen Freitagabend wieder kräftig gefeiert, gesungen und getrunken. Ein paar Beizer haben sich ein spezielles Programm bereit gemacht. So wird man mich natürlich auch morgen wieder in der Stadt antreffen, laut brüllend "Fürio de Bach brönnt, d Suhrer händ ne azündt, d Aarauer händ ne glösche, d Chüttiger, d Chüttiger riite uf de Frösche" Und wer jetzt nur Bahnhof verstanden hat, der kommt morgen am besten selber vorbei und schaut sich dieses Spektakel persönlich an!

Hinweise zur Ausgabe 2007!

20. September 2006

Scheiss Tag irgendwie

Schweizer Blöd TV

Lang lebe die Schweizer TV-Landschaft! Nein, ich werde mich an dieser Stelle bestimmt nicht darüber aufregen, dass das Schweizer Fernsehen (der Staatsfunk) auch am vergangenen Wochenende zum x-ten Mal das Unspunnenfest wiederholt hat. Vielmehr möchte ich einen Blick auf die privaten Schweizer TV Stationen werfen. Seit einigen Wochen gibts ja in unserem Land eine richtige Auswahl an Privaten - Vorsicht Ironie!


Seit Tele24 und Tele 3 ihren Betrieb eingestellt haben, war es ruhig in der Schweizer TV-Landschaft. Niemand hat sich mehr getraut, das vom Steuerzahler mitfinanzierte und milliardenschwere SF vom Sockel zu stossen. Oder zumindest ein bisschen zu kitzeln. Nun macht sich seit einigen Wochen der Sender 3+ auf, dem Staatsfernsehen ein paar Zuschauer zu klauen. Jedoch dürfte auch diesem Sender über kurz oder lang die Puste oder besser das Geld ausgehen. Nach Star TV und U1 versucht sich auch 3+ mit diversen Telefonspielen über Wasser zu halten. News gibts eher zufällig und entsprechend natürlich auch nicht aktuell. Die Filme sind Billigware, die Serien schon tausend mal auf anderen Sendern gelaufen. Gespannt darf man auf die Eigenproduktionen sein, wobei die Castingshow "Ich glaub ich bin ein Star" nach ihrer ersten Folge bereits für Ernüchterung gesorgt hat: Panne um Panne und ein peinlicher Kommentator!

Aber zurück zu den Gameshows. Losgehts auf 3+ damit - wie uns das Programm täglich verrät - bereits am Vormittag. Und die Anrufshows werden dann knallhart durchgezogen bis in die Feierabendstunden. Vor der Kamera meist garantiert talentfreie junge Frauen, die in dieser Call-In-Show erste Erfahrungen on-air sammeln dürfen. Reingezappt hab ich mal als ein junger Mann versuchte, die Zuschauer zu überzeugen, dass sie doch "für 1 Franken 50 pro Anruf oder Anrufversuch und jede weitere Minute" ins Studio telefonieren sollen. Er hat das in etwa so probiert: "Du muesche proppiere uf de Studio azulüte. Koste nur eine Frank fuffzig pro Minut. Säge mire die Lösunge" Gute Nacht, meine deutsche Sprache! Nichts gegen diesen Mann, der kein Schweizerdeutsch kann, das ist ja grundsätzlich überhaupt kein Problem. Nur, dass ihn der Programmleiter auf Sendung lässt, da hab ich dann Mühe.

Auch der Sender U1 setzt inzwischen auf diese Telefon-Shows. Und der Kanal aus der Wagistrasse setzt sogar noch einen drauf: die Moderatorinnen sind nackt! Die drei Schönheiten heissen Joy (Kosmetikerin), Loulou (Erotikdarstellerin) und Suyesweet (Porno-Synchronisationssprecherin). Ausser dem Slip ziehen die Girls seit diesem Montag vor der Kamera alles aus, was an Kleidung erinnert. Dazu räkeln sie sich lasziv vor der Kamera und stellen dämliche Quizfragen. Gut, der Unterhaltungswert dieser Sendung ist immerhin einen Tick höher als bei 3+, aber auch nur, bis man die 3 Girls alle einmal gesehen hat. Und dann dürfte sich dann auch dieses Thema erledigt haben. Ok, witzig könnte es noch werden, wenn so gegen halb 1 Uhr der lüsterne Thomas vom Ausgang heimkommt und unverhofft ins Telefon stöhnt, weil er die Quiz-Nummer mit ner Sex-Nummer verwechselt hat.

Fazit: Der Hot-Button hat die Schweiz erfasst, nachdem wir uns bisher nur mit Nadims und Connys rumschlagen mussten, strahlen uns seit Montag auch Erotikdarstellerinnen (oder ist Loulou vielleicht doch ein umgebauter Mann?) aus Basel entgegen. Alle mit dem gleichen Ziel, uns mit beknackten Spielen die Kohle aus der Tasche zu ziehen. Da lob ich mir den roten Knopf, ganz rechts oben auf der Fernbedienung!