In Zeiten von Femen und Co. sorgen gewisse Geschichten für besonderes Aufsehen. Im Mittelpunkt der Story Amanda Palmer, ihres Zeichens Musikerin, Künstlerin, Lyrikerin, Kabarettistin und sowas wie eine Feministin. Ich selber hatte schon das Vergnügen, diese - äusserst intelligente und kreative - Frau zu interviewen. Entsprechend stiess die aktuelle Geschichte bei mir auf offene Ohren. Hie die ganze Story (Quellen: Daily Mail und FM4).
Letzte Woche beim Glastonbury Festival. Bei einem ihrer - berühmterweise mit vollem Körpereinsatz geführten - Bühneneinsätze verrutscht Amanda Palmers BH und kurz ist ihre linke Brustwarze zu sehen – kurz genug für das Boulevardblatt "Daily Mail", welches daraus einen prominenten Artikel bastelt – in dem freilich über den restlichen Auftritt – geschweige die Musik – kein einziges Wort verloren wird. Stattdessen wird die Formulierung "Eine Brust entflieht ihrem BH" als dicke Schlagzeile gesetzt.
Amanda Palmer ärgert sich und antwortet.
In den Genuss ihrer Antwort kamen letzten Freitag die Besucher des Amanda Palmer Konzerts im Londoner Roundhouse: Im Kimono gibt Sie einen offenen Brief in Form eines Liedes zum Besten. Zur Melodie von Andrew Lloyd Webbers "Waltz for Eva & Che" (aus "Evita", brillanterweise) singt sie sinngemäss wie folgt:
"Liebe Daily Mail,
mir ist zu Ohren gekommen, dass es Euch gefallen hat, über meinen Auftritt am Glastonbury zu berichten. Auf der Bühne habe ich verschiedenste Dinge getan, unter anderem Lieder gesungen. Kein Wort davon, stattdessen macht ihr eine große Geschichte über meine Titte. Wenn ihr Google bemüht hättet, wäre euch aufgefallen, dass eure Fotos gar nicht besonders exklusiv sind. Und meine Titte ist auch nicht "geflohen" wie ein Dieb, sie wollte nur ein bisschen von der raren britischen Sonne sehen. So traurig es auch ist, dass der Boulevard nichts anderes zu tun hat, als Frauen herabzuwürdigen, aber wer bin ich, dass ich Zensur ausüben wollte, und es scheint, als ob mein ganzer Körper das dringende Bedürfnis hätte, diesem Kimono zu "entfliehen"...
So geschieht es und Amanda Palmer spielt den Rest der Nummer nackt bis auf die Handschuhe. Ihr Kommentar ans kreischende Publikum: "Beruhigt euch, es ist nur eine nackte Frau". Weiter im Text:
"Mir reicht es mit all den Speckröllchen, Schwangerschaftsdeformationen und Vaginafotos – wo sind die Schwänze mit Neuigkeitswert? Wenn Iggy oder Bowie oder Jagger oben ohne auftreten, schlägt das keine Wellen . Feminist blabla Genderscheiße bla bla – Oh mein Gott, ein Nippel!
Ihr werdet darüber nicht schreiben, weil ich euch direkt angesprochen habe, da ist eine Auseinandersetzung weniger spaßig, aber dank Internet werden diesem Diskurs bald viele folgen.
Vielleicht akzeptieren Millionen eure Grenzen, aber es gibt immer noch genug Leute, die Brüste in ihrem natürlichen Lebensraum sehen wollen.
Ich freue mich schon auf eure kluge Berichterstattung zu künftigen Konzerten, Liebe Daily Mail schiebt sie euch in euren.."
Amanda Palmer sollte mit ihrer Prognose Recht behalten: Das Originalvideo wurde über 360 000 mal angeklickt, eine Antwort des Daily Mail steht bis heute aus.
"Are we the Media?", fragt sie in ihrem Blog... "scheint so.
Amanda Palmer ist übrigens heute Mittwoch Mitternacht mit einem ausführlichen Gespräch bei Natalie Brunner auf FM4 zu Gast.
17. Juli 2013
15. Juli 2013
Verhört? Die häufigsten musikalischen Versprecher
Der Klassiker „Summer of ’69“ von Bryan Adams wird
von deutschsprachigen Musikfans besonders häufig falsch angestimmt. Das
ergab eine von Spotify durchgeführte Online-Umfrage. Vor allem die
erste Liedzeile „I got my first real six-string“ wird irrtümlich durch
„I got my first real sex-dream“ ersetzt. Spotify
hat Musikfans gefragt,
welche Liedtexte in ihrem Umfeld am häufigsten falsch gesungen werden.
Anhand der Ergebnisse wurde eine Top10 Playlist erstellt.
Darunter finden sich auch die mittlerweile deutschlandweit berühmten
Verhörer „Agathe Bauer“ (anstatt „I’ve got the power“) und „Oma fiel ins
Klo“ (anstatt „Oh, my feelings grow“).
Die
folgende Rangliste zeigt die zehn Songs, bei denen sich in der Schweiz,
Deutschland und Österreich besonders oft Fehler beim Mitsingen
einschleichen:
1. Falsch: I got my first real sex-dream
Richtig: I got my first real six-string
(Bryan Adams, Summer of '69) – 54,3 Prozent
2. Falsch: Agathe Bauer
Richtig: I've got the power
3. Falsch: It doesn't make a difference if we're naked or not
Richtig: It doesn't make a difference if we make it or not
(Bon Jovi, Living On A Prayer) – 23,2 Prozent
4. Falsch: Niemand kann das bezahlen
Richtig: Mi mancha da spezzare
(Nek, Laura Non C'è) – 16,7 Prozent
5. Falsch: Oma fiel ins Klo
Richtig: Oh, my feelings grow
(Chris Norman, Midnight Lady) – 15,2 Prozent
6. Falsch: ‘Scuse me while I kiss this guy
Richtig: 'Scuse me while I kiss the sky
(Jimi Hendrix, Purple Haze) – 13,0 Prozent
7. Falsch: Let's pee in the corner, let's pee in the spotlight
Richtig: That's me in the corner, that's me in the spotlight
(R.E.M., Losing My Religion) – 13,0 Prozent
8. Falsch: Touched for the 33rd time
Richtig: Touched for the very first time
(Madonna, Like A Virgin) – 10,9 Prozent
9. Falsch: The ants are my friends, they're blowin' in the wind
Richtig: The answer, my friend, is blowin' in the wind
(Bob Dylan, Blowin' In The Wind) – 8,7 Prozent
10. Falsch: You've been outright offensive
Richtig: You've been out riding fences
(Eagles, Desperado) – 8,0 Prozent
Über
die Hälfte der Befragten (51,3 Prozent) sind selbstsicher und behaupten
nur selten einen Liedtext fehlerhaft zu singen. Wenn andere Personen
öffentlich die verkehrten Worte lauthals trällern, finden das knapp 40
Prozent der Zuhörer nervig – vor allem bei Konzertbesuchen (59,4
Prozent) oder in Verkehrsmitteln (43,6 Prozent).
Dennoch
sind sich 50,6 Prozent der Befragten darin einig, dass ein inkorrekt
gesungener Liedtext keinen Grund für einen Streit mit Freunden oder
Familie darstellt. Vielmehr stimmen 94,4 Prozent der Umfrageteilnehmer
überein, dass sie den Falsch-Singer in diesem Fall einfach auf seinen
Fehler hinweisen.
„Ich
bin überzeugt, wir alle kennen jemand, der Lieder ständig mit dem
falschen Text begleitet. Oder wir ertappen uns irgendwann selbst, dass
wir unwissentlich jahrzehntelang die Lieblingslieder falsch mitgesungen
haben. Unsere Umfrage unterstreicht, dies ist ein globales Phänomen, das
sowohl bei Pop-Klassikern als auch bei aktuellen Chart-Titeln
gleichermaßen auftritt, und nur schwer zu ignorieren ist“, erklärt Will
Hope, Director Label Relations bei Spotify, zu den Hintergründen der
Erhebung.
31. Mai 2013
25. April 2013
"Bist Du Deutschland-Fan?"
Ein bisschen erinnern mich die letzten Tage an die Zeit in der Schule. Da gab es doch früher immer diese Frage: "Was besch du Fan?" Egal ob es um Fussball oder Musik ging. Man musste dann "etwas Fan sein". Die einen haben daraus ein Geheimnis gemacht, weil es natürlich total uncool war, zum Beispiel Wettingen Fan zu sein. Oder auch ABBA-Fans oder so, waren nicht gerade angesagt. Jaja, es war eine andere Zeit, ich war jung und nun bin ich alt. Oder so.
Aber eben, in diesen Tagen wird oft die gleiche oder eine ähnliche Frage gestellt. Nur haben sich Verstand, Intelligenz und Gewissen in den Jahre gefestigt, so dass man nicht mehr so labil ist wie früher. Ich zum Beispiel war ja in meiner Kindheit auch FC Basel Fan. Liegt wohl daran, dass das erste Nationalliga A Spiel, welches ich live gesehen habe, im Joggeli stattgefunden hat und der FCB die St. Güller abgeschossen hat. Ergo, Basel ist super, FCSG ist doof. Zweitere würde ich bis heute übrigens unterschreiben. Als dann der FC Aarau auf einmal auch in der Nationalliga A auftauchte, hatte ich natürlich ein Problem. Im ersten Jahr war ich noch "beides Fan", danach hab ich mich dann für meine Farben entschieden. Bis heute. Was aber nicht heisst, dass ich heut Abend im Match gegen Chelsea nicht doch dem Schweizer Vertreter die Daumen drücken werde.
In meinem inzwischen biblischen Alter habe ich meine Vereine gefunden und denen bin ich auch treu. In der Schweiz gibt es seit Anfang der 80er Jahre nur den FC Aarau, egal in welcher Liga. International seit Anfang der 90er Jahre nur Olympique de Marseille. Bis unter die Haut... In Sachen Nationalmannschaften wird es schon schwieriger, da die endlos lange Ära Köbi Kuhn mich ziemlich frustriert hat. Aber natürlich drücke ich der Schweiz bei jedem Länderspiel kräftig die Daumen ud freue mich über jeden Erfolg lautstark. Zumal die aktuelle Generation der Spieler auch wirklich Spass macht! Aber eben, in Sachen Nati gibt es noch die Franzosen, welche bei mir auch einen fixen Platz im Fussballherzen haben. Dicht gefolgt von den Deutschen, von denen ich übrigens mit 10 schon "Fan war" und damals sogar ein Rummenigge Leibchen hatte.
Womit wir beim Thema wären: der deutsche Fussball. In den letzten Tagen musste man sich ja oft entscheiden. Pro oder contra Germany! Bei mir ist ganz klar: Pro! Das liegt nicht nur an meiner familiären Konstellation, nein, die Bundesliga ist einfach die Liga, die mir seit ewigen Zeiten am nächsten ist - neben der Ligue 1. Mein Papa hat früher am Samstag um 18 Uhr die ARD Sportschau geschautt, am Sonntag um den Mittag herum "Téléfoot" auf TF1 und am Montag dann noch "Bayern Sport". Entsprechend hab ich seit Kindsbeinen von diesen beiden Ligen alles mitgekriegt. Kann Meister und berühmte Spieler aufzähleln und so weiter. Einen Verein hab ich in Deutschlan nie gehabt, als Teenager haben wir diverse Stadion bereist: Schalke, Dortmund, München, Frankfurt, Bochum, Wattenscheid, Stuttgart, Freiburg, Hannover, Berlin.. und so weiter. Überall wurde ich freundlich von den Leuten empfangen, mit Speis und Trank. Kein böses Wort, ganz im Gegenteil: die SDF (Schweiz-Deutsche-Freundschaft) wurde immer gepflegt. Dazu kommt die Tatsache, dass ich seit der Weltmeisteschaften 1982 weder spanischen noch italienischen Fussball mag. Ein Kindheitstrauma quasi. War ich doch in Italien im Urlaub, mit meinem, vom Götti geschenkten, Deutschland-Shirt... tja und der Rest ist Geschichte. Mit Eis haben sie mich zu trösten versucht, grün-weiss-rotes Eis!
Entsprechend fiel es mir die letzten 2 Tage ziemlich einfach, zu wem ich denn halten würde. Ich bin auch sehr zufrieden mit dem Ausgang der beiden Spiele. Erst recht, seit man weiss, wie viele Schulden die spanischen Clubs haben. Während der BVB und Bayern so wirtschaften, dass sich das Minus zum Ende der Saison im Rahmen hält - wenn es denn überhaupt eines gibt. Ganz ehrlich, mit 400 Millionen Euro Schulden könnte auch der FC Aarau die CL gewinnen... Darum fällt es mir auch überhaupt nicht schwer, an einem Abend dem BVB und am anderen den Bayern die Daumen zu drücken. Erst recht nicht, wenn die Gegner beide Male aus Spanien kommen. Aber da auch in der englischen Liga bei gewissen Mannscahften, als Beispiel, mehr Franzosen auf dem Platz stehen als bei Paris St. Germain, würde meine Wahl auch diesbezüglich auf ein deutsches Team fallen. Denn bis heute verfolge ich die Bundesliga regelmässig und gerne, Sky sei dank. Finde sie spannender und näher als die Super League - ohne den FC Aarau. Fazit: ich freue mich über die aktuellen Erfolge der Deutschen. Möchte aber anmerken, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob es denn für Dortmund auch wirklich in den Final reicht. Der Hummels-Fehler könnte sie noch teuer zu stehen kommen. Wem ich in einem deutschen Finale dann die Daumen drücken würde? Hmmm, Aarau und Marseille? Soll der Bessere gewinnen.... Sympa sind mir beide Teams/Trainer/Fans/Stadien/Präsidenten.
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