26. Juni 2011

Happy Birthday Hero!

Werbung? Nein, aber immerhin hat mein Vater sein halbes Leben in der Lenzburger Firma verbracht. Und ich kenn vermutlich kein Hero-Produkt, welches ich nicht irgendwann schon mal probiert habe. Egal ob Rösti, Konfi oder die legendären Sip-Fruchtsäfte. Darum, Happy Birthday Hero: Die Idee, frisches Gemüse und Früchte haltbar zu machen, hatten vor 125 Jahren die zwei Schulkameraden Gustav Henckell und Gustav Zeiler. Sie gründeten 1886 die Lenzburger "Conservenfabrik" und bald lief die erste Erbsenkonservendose vom Band. Nach nur drei Jahren starb Zeiler. Dafür wurde ein Markenname geboren: Die Anfangsbuchstaben von HEnckell und des neuen Teilhabers Carl ROth ergaben "Hero" - inzwischen fast ein anderes Wort für Büchsen-Ravioli, Fertigrösti oder Erbsen extra-fein.

Bereits 1912 wurden aus Lenzburg 25 Sorten Konfitüre vertrieben, vom 500-Gramm-Glas bis hin zum 55 Kilogramm schweren Eichenholzkübel. Zum Klassiker auf Schweizer Tellern entwickelten sich die 1948 erstmals produzierten Ravioli aus der Dose und die Fertigrösti. Rund 4 Millionen Dosen oder 2000 Tonnen Ravioli wurden im vergangenen Jahr verkauft. Doch die Ravioli wie die Rösti aus dem Beutel produziert Hero längst nicht mehr selbst. In Lenzburg wird vielmehr Konfitüre für die Schweiz und den Weltmarkt gekocht. Asien ist - wie ich als Sohn eines ehemaligen Hero-Exportlers weiss - mit Abstand der wichtigste Markt. In Hongkong wird seit Jahren eine Zweigniederlassung betrieben. Aber auch am Stadtrand von Lenzburg nahm der Konzern im Frühling ein modernes Produktions- und Verwaltungsgebäude in Betrieb. Die Investitionen beliefen sich auf 35 Millionen Franken.

Nach der Übernahme durch Oetker vor 16 Jahren war Hero neu ausgerichtet und das Markengeschäft forciert worden. Die Zukunft von Hero liege bei der Babynahrung, sagte der Vorsitzende der Konzernleitung anlässlich der Geburtstags-Medienkonferenz. Tja, da werd ich dann wohl als Kunde nicht unbedingt in Frage kommen.

25. Juni 2011

24. Juni 2011

Tonight

Live on Stage @ KiFF: Austra! Manchmal reicht ein einziger Auftritt, der für eine Band einfach alles verändert. Für Austra war das ihr Konzert beim diesjährigen SXSW Festival in Austin, Texas. Seitdem werden die Kanadier rund um Sängerin Katie Stelmanis als einer der besten Acts 2011 gefeiert. Egal ob NME, Pitchfork oder Stereogum, die Musik-Magazine überschlagen sich mit The Knife- oder Fever Ray-Vergleichen. Und da beide dieser Bands absolut nach meinem Geschmack sind, werd ich ins KiFF pilgern. Katie Stelmanis wunderbare und klassisch trainierte Stimme und die Synthie-Gothic-Grooves des Trios aus Toronto werden bald auf den ganz grossen Bühnen der Welt zu hören sein, da wette ich drauf!





23. Juni 2011

Engel. Teufel.

Liebe!
                                                                   Verlust.
                               Trauer.
                                                                                                                Wut.
                                                                                          Kummer.
                                         Einsamkeit.
              Tränen.
                    Antriebslosigkeit.
                                                          Zukunftsangst.
                                                                                         Todessehnsucht.
                                                                           Sehnsucht.
             Erwartung.
                                                Hoffnung.
                          Glaube.
                                                                   Dunkelheit.
                                     Verletzung.
                                                                                                                    Mut.
               Motivation.
                                                                                          Wille.
 Effort.
                                       Scheideweg.
                                                 Rückschlag.
                Neustart.
                                                                                                     Pläne.
                     Zukunft.
                                                                         Erfolg.
Liebe?

21. Juni 2011

Und jetzt auch noch die Sportschau

Irgendwie kann man sich in diesen Tagen aber auch so auf rein gar nichts mehr verlassen. Als ob die eigentlichen Baustellen des Lebens nicht reichen würden, droht jetzt noch die Gefahr, dass die 50 Jahre alte ARD Sportschau den Bach runter geht. Vorbei mit den Fussballspielen, jeden Samstag um 18 Uhr im Ersten. Ein Witz? Nein, wer die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen der DFL und den Medien anschaut, kann durchaus diese Entwickling da rein interpretieren. Denn die Deutsche Fussball Liga  DFL hat hat ab der Spielzeit 2013/14 eine Verhandlungsoption mehr. Neben der aktuellen Aufteilung: Sky zeigt die Liga live und die Sportschau bringt vor acht Uhr eine Zusammenfassung der Partien und das ZDF kriegt das Abendspiel, könnten die Highlights nun statt in der ARD bald im Internet laufen. Richtig gelesen, im World Wide Web. Die erste Free-TV-Auswertung der Rechte würde auf einen späteren Zeitpunkt am Samstag rutschen, was wiederum die Exklusivität für Sky erhöht und die Attraktivität der ARD weiter senkt.  


Das klingt alles nicht so, als ob die Liga ein sonderlich grosses Interesse daran hätte, weiterhin auf die 50jährige ARD-Sportschau als wichtigsten Free-TV-Partner zu setzen. Bereits vor Wochen kündigte beispielsweise Yahoo an, dass man ernsthaft die Möglichkeit prüfen würde, in einem Poker um die deutschen Fussball-Rechte einzusteigen. Auch die Telekom mit ihrem großen T-Online-Portal und ihrem eigenen IPTV-Angebot T-Home dürfte ein gewisses Interesse an den Spielen von Bayern München, Borussia Dortmund und Co. haben. Dass diese Ideen keine reine Utopie sind zeigt das Beispiel Frankreich, dort hat sich der Telekommunikationsanbieter Orange gewisse Liga-Spiele gesichert, die kann man dann entweder übers Smartphone oder den Computer anschauen. Ebenso gibts nach jedem Spieltag eine komplette Zusammenfassung mit allen Toren, direkt übers Telefon, iPad oder den Laptop.

Zurück nach Deutschland. Die ARD wird nicht bereit sein, die Fussball-Zusammenfassung erst nach der 20 Uhr-"Tagesschau" zu zeigen. "Die Bundesliga ist nach 20.00 Uhr bereits einmal grandios gefloppt, und sie wird wieder floppen. Aber nicht in der ARD, denn daran haben wir kein Interesse", sagte Steffen Simon, als WDR-Chef verantwortlich für die Sportschau, in einem Interview. Der Moderator glaubt jedoch auch nicht, dass die Zuschauer eine Web-Sendung wirklich lieben würden. Und tatsächlich denke ich auch, dass man zwar gerne auf Youtube mal schnell ein Filmchen guckt, aber sich um 18 Uhr für zwei Stunden vor den Rechner zu setzen... ich weiss es nicht.  Und dann noch die Vorstellung, dass man nicht alleine, sondern in Gesellschaft schauen will? Klar, es gibt heute schon tolle TV-Geräte, welche Sendungen direkt aus dem Internet streamen. Die stark steigenden Zugriffs- und Nutzungszahlen der Mediatheken zeigen, dass die Nutzer immer häufiger bereit sind, sich längere Sendungen online anzusehen. Aber dafür dann auch noch bezahlen? Ich habe meine Zweifel. 

Traurig find ich an der ganzen Geschichte, dass man sich halt in der heutigen schnelllebigen Zeit wirklich so ziemlich auf gar Nichts mehr verlassen sollte. War die Sportschau in der ARD über Generationen die wohl beliebteste Fussballsendung überhaupt, muss man nun befürchten, dass sie bald vom Bildschirm verschwinden wird. Und so geht es doch in überall. Sei es privat, geschäftlich, gesellschaftlich. Was nicht zeitgemäss ist oder nicht mehr ins aktuelle Konzept passt, wird kurzerhand abgeschafft. Traditionen mit Füssen getreten. Ich will hier bestimmt nicht den Spruch bringen, dass früher alles besser war. Aber immerhin hat man sich doch an gewissen Werten orientiert, die nicht nur schlecht waren. Und so erinnere ich mich gerne an die Zeit, wenn mein Vater (ja sogar mein Grossvater) am Samstag punkt 18 Uhr mit einem Pastis und ein paar Salznüsschen vor dem TV Gerät sass und ich mich dazu gesellen durfte, während man den Spielern von Bayern München oder Borussia Dortmund bei der Arbeit zuschauen konnte.

Wie sich Sparmassnahmen, die Verwässerung der Inhalte oder Lizenzpoker aufs Programm auswirken können sieht man beim Schweizer Fernsehen. Fussball aus der Challenge League gibts zum Beispiel nicht mehr und die Zuschauerzahlen bei allgemeinen Programm sind auf einem der tiefsten Level aller Zeiten angelangt.