30. Januar 2011

Monsieur Fischer, der Porno-König

Was für ein Geständnis an einem heiligen Sonntag: Ja, nun ist es raus. Ich verbreite über meinen Blog pornografisches Material! Keinen Pipifax-Bussy-Bär-Kinderkram, nein, Sexbilder von der ganz harten Sorte. Porno pur! Wie, ihr habt das bisher hier noch nicht festgestellt? Mal ehrlich, sind euch die Bilder von nackten Leibern beim hemmungslosen Sex noch nie aufgefallen? Tag für Tag, immer mehr und mehr. Okay, zugegeben: mir auch nicht! Aber Google hat sie gesehen und mich nun verwarnt. Man lasse es sich auf der Zunge zergehen: Google, eine Firma aus dem Land mit der grössten Pornoindustrie der Welt, den USA. Aus dem Land aber auch, in der Doppelmoral so gross geschrieben wird, dass sogar Fluchwörter oder sichtbare Brustwarzen unter T-Shirts im TV verboten sind. Google unterstellt mir, sesshaft in der Schweiz, ich verstosse gegen US-Recht. Globalisierung olé!


Ich habe bzw. hatte auf meiner Seite regelmässig Werbebanner (Google-Adsense) eingebaut. Monat für Monat gab das ein paar nette Schweizer Fränkli aufs Konto - für null Aufwand. Diese Woche kam dann erst ein Email und wenige Stunden später war die Werbung weg. Die Begründung? Bitte sehr:

Die Anzeigenschaltung von Google AdSense wurde für Ihre Website deaktiviert.
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Hallo,


Bei der Überprüfung Ihres Kontos haben wir festgestellt, dass Sie derzeit Google-Anzeigen auf eine Art und Weise schalten, die gemäß unseren Programmrichtlinien nicht zulässig ist. Wir fanden beispielsweise auf Seiten wie http://www.monsieurfischer.ch/2010/11/die-vier-svp-badenixen-von-vorne.html Verstöße gegen die Programmrichtlinien von AdSense.


Gemäß unseren Programmrichtlinien dürfen AdSense-Publisher keine Google-Anzeigen auf Seiten mit pornografischem Content schalten. Dies gilt auch für Fotos oder Videos, die nackte Körper oder sexuelle Aktivitäten zeigen.


Aus diesem Grund haben wir die Schaltung von Anzeigen für die Website deaktiviert.


Ihr AdSense-Konto bleibt aktiv. Wir empfehlen Ihnen jedoch dringend, dass Sie sich Zeit nehmen, unsere Programmrichtlinien zu lesen, um sicherzustellen, dass alle Ihre übrigen Webseiten unsere Bestimmungen erfüllen. Bitte beachten Sie, dass wir Ihr Konto eventuell sperren müssen, wenn wir in Zukunft weiterhin Verstöße gegen unsere Richtlinien feststellen.


Mit freundlichen Grüßen


Ihr Google AdSense-Team


Problem-ID-Nr.:XXXXXX

Diese Nachricht wurde von einer E-Mail-Adresse gesendet, die der reinen Benachrichtigung dient und daher keine eingehenden E-Mails entgegennimmt. Antworten Sie bitte nicht auf diese Nachricht.
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Die Pointe an der peinlichen Geschichte find ich ja, dass ich zwar eine Problem-ID (Ticket) erhalten habe, mich mit dem Problem aber nirgendwo melden kann, da das Mail von einer No-Reply-Adresse kommt. Und bei Google selber findet man null Ansprechpartner. Es bleibt mir also wie es scheint nichts anderes übrig, als diesen erzkonservativen Entscheid - mit der Faust im Sack - hinzunehmen und auf AdSense zu verzichten. Alles dank den 4 jungen Frauen aus der frauenfeindlichen SVP-Werbung, bei denen man beim besten Willen nichts sieht, was irgendwie an Pornographie erinnert. Aber es passt ja zur heutigen verlogenen Gesellschaft, einmal mehr zeigt sich das prüde Amerika päpstlicher als der Papst - Facebook, Apple und Co. lassen grüssen. Nur schade, dass wir Europäer zu feige sind um uns gegen diese altmodischen Wertvorstellungen zu wehren! Vereinigte Staaten von Amerika, ich war nie da und ich will nie hin... 

29. Januar 2011

Der Song zum Wochenende

Für Augen und Ohren, the official music video to Katy B's single "Lights On" feat. Ms. Dynamite! Hach...

Fuji Film Fotomosaik selbst gemacht

     

FUJIFILM-Logo PostershopMonsieur Fischer war kreativ und hat gebastelt. Okay, gebastelt 2.0 sollte man an dieser Stelle vielleicht sagen, vorbei sind die Zeiten von Leim und Karton. Mit dem Postershop von fujifilm erstellt man sehr einfach ein Fotomosaik in Postergrösse, früher nannte man das Collage und das Basteln hat Wochen gedauert. Nun braucht es etwas Geduld und ein paar Mausklicks. Ein Flickr-Konto mit Bildern dient dabei als Grundlage. Ein Fotomosaik ist eine Zusammenstellung aus eigenen Fotos. Viele kleine Aufnahmen werden dabei zu einem grossen Gesamtbild zusammengefügt.
Aus den eigenen Flickr-Fotos wählt man ein erstes Bild als Hauptmotiv, danach sucht man die Bilder, aus denen das Mosaik zusammengestellt werden soll. Da ich schon ein Pro-Flickr-Account besass, ging das alles sehr schnell und ich konnte zum nächsten Schritt gehen. Sehr benutzerfreundlich kann man da einzelne Flickr-Bilder oder ganze Ordner auswählen, die für das Mosaik berücksichtigt werden sollen, graphisch wird laufend dargestellt, wieviele Bilder man schon ausgewählt hat. Einzelne unpassende Bilder lassen sich per Mausklick wieder aus der Auswahl löschen. Wenn es schnell gehen muss, dann kann man auch die Zufalls-Option auswählen und das Programm stellt alles selber zusammen. In nur drei einfachen Schritten hat man das Mosaik erstellt. Das Berechnen des finalen Fotos dauert je nach Serverbelastung ein paar Minuten. Per E-Mail wird man avisiert, wenn das Mosaik fertig berechnet ist. Ich habe als Hauptbild die Notre Dame de la Garde aus Marseille ausgesucht, die kleinen Fotos sind ebenfalls Impressionen aus der Mittelmeer-Metropole.

 
Mit dem Ergebnis bin ich grundsätzlich zufrieden. Klar, es hat ein paar Mal das gleiche Bild drauf, aber da bin ich unterm Strich selber schuld, da ich das von Hand hätte ändern können... Von weitem betrachtet sieht das Foto auf jeden Fall echt genial aus. Und auch das Fotopapier ist beste Qualität. Das Mosaik wird übrigens über die Website von mosaickr.com erstellt. Dort stehen auch Empfehlungen für geeignete Hintergrundsujet etc. Der Abschluss der Bestellung über den Postershop ist sehr benutzerfreundlich. Ich habe mich für eine Lieferung per Post entschieden und nach nicht einmal einer Woche kam das Poster sicher verpackt in einer Kartonrolle bei mir an. 

Wer nun selber Lust bekommen hat, ein solches Mosaik zu erstellen, der kann im Februar vom folgenden Aktionscode profitieren und spart satte 10 % vom Originalpreis: 12345LKWI. Der Gutschein gilt nur für ein Mosaik und nicht für die weiteren fujifilm Produkte.

Weitere Informationen zum Produkt: Hier

28. Januar 2011

Ein (Welt-) Wunder der Technik

Ich bin mir sicher, dass ihr alle beim Anblick meiner neusten technischen Errungenschaft vor Neid erblassen werdet. Wer hätte gedacht, dass so viel Hightech im Jahre 2011 überhaupt möglich ist? Ich ganz bestimmt nicht. Entsprechend benutze ich dieses komplex konstrierte Teil auch mit einem gewissen Stolz, denn nocht jeder kann es sich leisten. Meine Damen und Herren, ich präsentiere das elektronische Weltwunder des Jahres: meine Universalfernbedienung "All in One"!


PS: Eigentlich wäre an dieser Stelle ein Beitrag über das Dschungelcamp geplant gewesen. Aber da ist die Luft seit dem Auszug von Sarah Dingens leider komplett draussen und die Semdung findet ohne mich statt. Ich hoffe, Peer Kusmagk wird Dschungelkönig. Mehr gibts dazu nicht mehr zu sagen.

27. Januar 2011

Mobilmachung via Twitter & Facebook

Nordafrika brennt. BBC-Blogger Matt Frei spekuliert gar, 2011 könne "das 1989 des Nahen Ostens" werden. Aktuell finden die Proteste im Ferienland Ägypten gegen Präsident Hosni Mubarak kein Ende. Inspiriert durch die Vorgänge in Tunesien widersetzten sich zahlreiche Menschen auch gestern in Kairo und Suez dem Demonstrationsverbot.


Ähnlich wie zuvor in Tunesien organisieren auch in Ägypten die meist jungen Demonstranten ihre Proteste über soziale Onlinenetzwerke wie Facebook und Twitter. "Geht nicht zur Arbeit, geht nicht in die Schule. Lasst uns alle Hand in Hand für unser Ägypten auf die Straße gehen. Wir werden Millionen sein.", ist zum Beispiel auf Facebook zu lesen. Nahost-Experten erwähnen in zahlreichen Interviews, dass die Bewegung vorallem von Jugendlichen vorangetrieben wird. Selbst praktische Tipps, wie man sich etwa am besten gegen gepanzerte Wasserwerfer wehrt, kursieren in Internetforen, bei Facebook, Twitter oder in Blogs. Ein bekannter ägyptischer Blogger rief zum Beispiel die Demonstranten dazu auf, Farbbeutel mit schwarzer Farbe mitzubringen, die sie auf die Scheiben der Wasserwerfer werfen sollten, damit die Fahrer nichts mehr sehen könnten. Anschliessend sollten dann die Reifen der Fahrzeuge aufgeschlitzt werden. Kurz, Einsatztaktik 2.0 im Jahre 2011. 

Wie gross die Bedeutung der sozialen Medien in diesem Protest ist, zeigt das Bemühen der Regierung, diese Kommunikationstools auszuschalten: Nach dem Kurznachrichtendienst Twitter wurde gestern Abend laut der Harvard Uni offenbar auch Facebook für mehrere Stunden gesperrt. Zuvor hatte Twitter am späten Dienstagabend bestätigt, dass seine Website in Ägypten von der Regierung blockiert worden sei. In der Innenstadt Kairos funktionierten zudem zeitweise die Mobiltelefone nicht, um den SMS-Verkehr zu unterbinden.

Der (schlechte) Witz an der Geschichte: Gleichzeitig stellte der ägyptische Ministerpräsident Ahmed Nasif dem Land in einer Rede Meinungsfreiheit in Aussicht. Zitat, „die Regierung hat die Absicht, die Freiheit der Meinungsäusserung mit legitimen Mitteln zu garantieren“. Ja ne, is klar. Ebenso erwähnte er, dass die Polizei zur Zurückhaltung gemahnt worden sei, komisch nur, dass trotz dieser Zurückhaltung seit Anfang Woche mindestens 6 Demonstranten ums Leben gekommen sind.

Fakt ist, die politischen Partien laufen der Entwicklung im WWW nur noch hinter her, die Regierungen sind überrumpelt. Selbst die stärkste Oppositionskraft in Ägypten, die sogenannte Muslimbrüderschaft, hat sich bisher nicht offiziell an den Protesten beteiligt. Viele der jungen Muslimbrüder gehen aber dennoch auf die Strasse. Nicht als Muslimbrüder, sondern als junge, stolze Ägypter. Von aussen scheint es, als seien die Jugendlichen so schnell nicht bereit aufzugeben. Laut dem französischen Fernsehen wollen sie sich in ihrem Kampf gegen Mubaraks Regime offenbar auch von den traditionellen Oppositionskräften abgrenzen. Bei Kundgebungen in Kairo versuchten Oppositionspolitiker das Wort zu ergreifen, Jugendliche hätten diese jedoch einfach niedergeschrien: "Nein, das hier ist unser Aufstand, das ist unsere Rebellion, die wollen wir uns nicht von euch wegnehmen lassen. Ihr, die ihr die ganzen Jahrzehnte nichts gegen das Regime gemacht habt. Jetzt sind wir dran."

Die weitere Entwicklung in Ägypten ist schwer vorherzusehen. Klar dürfte jedoch sein, fällt die Regierung Mubarak dürften auch Proteste in Algerien, Syrien, Jordanien, Marokko, Sudan oder Libyen auffachen. Und während nach Tunesien jetzt in Ägypten das Volk auf die Strasse geht, macht sich Israel - schon mal rein präventiv - in die Hosen und befürchtet, dass die Revolutionen die arabische Welt erstarken könnten. Nach israelischer Sicht könnten nach den Unruhen durchaus auch Islamisten an die Macht geraten, was durchaus eine Bedrohung darstellen könnte. Entsprechend wird auch spekuliert, ob und inwiefern sich der Verbündete USA in die Unruhen in Nordafrika einmischen könnte...