"Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühn", dieser Satz aus dem Musical "My Fair Lady" kommt jeden Frühling zum Einsatz. Und darum möchte ich es nicht versäumen, ihn auch einmal zu missbrauchen. Erstens bin ich nicht in Spanien und zweitens hab ich keine Ahnung ob derzeit da tatsächlich irgendwelche Blüten blühen. Fakt ist aber, bei uns treibt und blüht die Pflanzenwelt wie im Mai. Dabei ist eigentlich erst Mitte März.
Nun gut, ich gebe es aber zu. Solch ein Wetter wie wir es seit Anfang dieser Woche haben tut echt gut. Sonne pur, herrliche Temperaturen und am Abend endlich wieder etwas länger hell. In unserem Garten liefern sich die Sträucher und Blumen ein Wettrennen, wer wohl mehr Blüten austreibt. Der Hund spürt den Frühling. Nur eine Baustelle in unmittelbarer Nähe unseres Garten betrübt das feierabendliche Beine-baumeln-lassen ein wenig.
Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt was diese frühlingshaften Tage angeht. Nur, der eigentliche Haken kommt erst noch. Da schau ich heute morgen mit verschlafenen Augen in die Tageszeitung und entdecke auf der Wetterseite:
"Von Freitag an wird es zunehmend unbeständig und zu Wochenbeginn kühlt es deutlich ab. Prognosen: spätwinterliches Wetter mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern sowie einstelligen Höchsttemperaturen und Nachtfrost."
Bäh, ich will jetzt aber keinen Winter mehr! Die olle Frau Holle hätte die letzten 4 Monate Zeit gehabt uns mit ihrer weissen Pracht zu erfreuen. Und nicht jetzt, wo ich bereits die ersten Tage mit Sonnenbrille im Gesicht und T-Shirt aus dem Haus gegangen bin. Auch nicht mehr jetzt, wo ich mich schon über die ersten Mahlzeiten auf der Sonnen-Terrasse gefreut habe. Und auch nicht jetzt, wo all die Frühlingsgefühle so langsam aber sicher Initiative ergreifen und das Leben aus der Winterdepro erwacht.
Ich starte darum die Initiative "Kein Winter mehr ab März". Unterschriften können an mich gesandt werden, ich leite sie dann umgehend weiter an das zuständige Amt. Wer auch immer für dieses Wetter - wenn es denn so kommt - verantwortlich ist, ich kriege ihn und ziehe ihn für jedes erfrorene Maiglöckchen und jede elend abgestorbene Tulpe persönlich in die Verantwortung. Und ich scheue mich auch nicht, direkt die höchste Stelle anzuschreiben. Auch wenn der Petrus angeblich auch ein Fischer war, mögliche Verwandtschaft schützt in diesem Fall nicht vor Tadel!