10. März 2009

Vorsicht, Beschiss im Internet

In den letzten Tagen und Wochen habe ich in meinem Mailaccount immer mal wieder eine Anfrage entdeckt, ob ich nicht Lust hätte mit meinem Schreiben etwas Geld zu verdienen. Aus Zeitgründen habe ich diese Mails erst gegen Ende der Woche angeschaut und mich dann übers Weekend ein bisschen über diese Anfragen schlau gemacht. Und siehe da, scheinbar ist diese Aktion recht gross gestreut und all diese Emails sind kein Zufall.

Wer sich nämlich im Internet ein bisschen umschaut, der entdeckt in Foren und auf Webseiten zahlreiche Einträge oder Inserate mit dem Titel "Selbstständig Geld verdienen mit Schreiben? Kein Problem" oder "Schreibarbeiten bringen Geld" oder "Sie können schreiben und haben einen Computer? Verdienen Sie damit Geld". Es gibt noch unzählige weitere Titel die aber am Schluss alle auf das genau gleiche Prinzip zurückkomen. Wer sich nämlich auf ein solches Inserat meldet, der kriegt die gleichen Emails, die ich letzte Woche als Blogger unaufgefordert erhalten habe.

Hier die Aufgabe:

"Die Datenerfassungsposition erfordert, dass Sie einen zuverlässigen Computer mit Internetzugang, ein gültiges E-Mailkonto, grundlegende Internet Kenntnisse und minimale Tippfähigkeiten haben. Da dies eine Schreibtätigkeit ist, sind deutsche Rechtschreibung- und Grammatikfähigkeiten dringend erforderlich."

Naja, das klingt ja eigentlich super einfach. Viel Administration sei nicht nötig wird versprochen, ebenso keine lästigen Telefonate oder mühsamen Briefkontakt. Lediglich Sachen schreiben und diese dann eingeben. Pro Woche könne ich so rund 300 Euro verdienen, versprechen mir all die Emails einhellig. Nur, jetzt kommt der Haken:

"Die nötigen Ausbildungsmaterialien werden von uns normalerweise für eine kleine Kostendeckungspauschale von 19,99€ zur Verfügung gestellt. Wenn Sie sich innerhalb der nächsten 10 Tage entscheiden zu Arbeiten, erhalten Sie die Ausbildungsmaterialien für nur 11,99€ bereit gestellt. Dies schließt alle Verarbeitungsgebühren und Ausbildungskosten mit ein. Die Pauschale ist nicht zurück erstattbar, so sichern wir uns u.a. ab, dass sich nur ernsthaft interessierte Bewerber melden. Unsere Gebühr ist lediglich zur Kostendeckung bezüglich der Ausbildungsmaterialien und NICHT zur Bereicherung gedacht."

Aha, das Ausbildungsmaterial kostet etwas. Das muss ja in dem Fall eine wahnsinnig anspruchsvolle Aufgabe sein, dass ich da noch extra ausgebildet werden muss im Vorfeld. Ein bisschen Recherche im Internet lösen dann das Rätsel auf. Diese Schreibarbeit umfasst das Verfassen von Emails. Für jedes Email das zum Erfolg führt gibt es 5 Euro. Sprich, ich zahle die "Kostendeckunspauschale" und muss dann möglichst viele Freunde oder Kollegen dazu überreden, dass sie bei dieser "Aktion" auch mitmachen und die Pauschale ebenfalls bezahlen. Für jede Einzahlung krieg ich dann 5 Euronen. Und, hats "Klick" gemacht? Schneeballsystem! Bei uns in der Schweiz ist das per Gesetz verboten, trotzdem habe ich Mails aus der Schweiz gekriegt.

Darum, unbedingt Finger weg ihr Blogger. Auch wenn es reizvoll ist ein paar Franken mit unserem Hobby zu verdienen. Es gibt auch eine Homepage zu dieser "tollen" Organisation im Internet, ich verzichte bewusst auf einen Link dahin; nicht dass ich diesen Leuten noch Kunden zuspiele. Ich vermute hinter der ganzen Geschichte einen Beschiss, daran ändert sich auch nichts, wenn mir durchaus bekannte Menschen solche Mails schicken und versuchen, mich zu überreden.

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