21. September 2011

Ein Hoch auf das TipTopf

Heute Mittag hab ich in den Nachrichten bei DRS 3 gehört, dass mein Lieblingskochbuch "TipTopf" das meist verkaufte Schulbuch der Schweiz ist. Richtig so, denn wer braucht schon Rechnungs- oder Physikbücher? Kochbücher sind in Zeiten von Hamburger und Kebap wertvoller denn je. Darum an dieser Stelle eine Lobeshymne auf das Buch, welches seit den 80er Jahren in meinem Bücherregal in der Küche steht: ein Hoch auf TipTopf!


Das Buch ist wohl eines der sehr seltenen Schulbücher, das viele bis ins Erwachsenenalter rege benutzen und aufbewahren. Die Erstauflage datiert aus dem Jahr 1986 und stammt vom Schulverlag Plus. Seither wurde das Grundlagenwerk zweimal vollständig überarbeitet, letztmals 2008. Dabei machten auch neue Lebensgewohnheiten vor dem «Tiptopf» nicht Halt: in dem Standardwerk finden sich mehr schnelle Gerichte, mehr Salatvariationen und mehr internationale Küche. Meine Favoriten: Kartoffelsalat, Hackbraten, Omeletten, Fischröllchen, Butterzopf und viele mehr. Dazu gibts noch Brianfood, sprich viele Hintergrundinformationen rund um die Ernährung.

Bis zur Einführung von "Tiptopf" hatte fast jeder Kanton sein eigenes Kochlehrbuch. Unter der Federführung der Interkantonalen Lehrmittelzentrale wurde deshalb ein gemeinsames Vorgehen beschlossen.

Die "Tiptopf"-Autorinnen mussten einen gemeinsamen Nenner finden, nicht nur bezüglich Lehrplänen. So galt es auch, regionale Traditionen und Eigenheiten zu berücksichtigen und eine einheitliche Sprache finden - heisst es nun Kuchen, Wähe oder Fladen, Kohlrabi oder Rübkohl, Fasnachtsküchlein oder Chnöiplätze? Dabei soll es mitunter zu hitzigen Diskussionen gekommen sein, wie sich Verlagsleiter Walter Schürch erinnert. «Die Texte wurden auf alten Schreibmaschinen getippt, der Verbrauch an Tippex stieg schier ins Unermessliche», sagte Schürch am Mittwoch in Bern vor den Medien. Das Ringen um eine gute Lösung hat sich aber gelohnt, denn in vielen Schweizer Küchen steht inzwischen ein Bestseller im Regal: das Schulkochbuch "Tiptopf". Anfang des Monats ist das zweimillionste Exemplar ausgeliefert worden. "Tiptopf" ist damit das meistverkaufte Lehrmittel der Schweiz, Gratuliere. Und auch ich werde bald wieder einen Blick rein werfen, wenn ich mal wieder wissen will, wie viel Fleisch man zum Beispiel pro Person für einen Hackbraten braucht.

20. September 2011

Annakin und die Männerherzen

Das letzte Weekend gehört zwar schon längst der Vergangenheit an, trotzdem an dieser Stelle noch ein, zwei Bemerkungen dazu: denn es war durchaus musisch angehaucht. Da war am Freitag das Konzert von Reto Hochstrasser in der Waage, er spielte noch einmal sein Tom Waits-Set. Aber wie erwartet war das Waage-Publikum für diesen Auftritt nicht das Richtige. Leider. Die Kneipengäste waren zu laut, zu betrunken und es kam keine Stimmung auf. Entsprechend hatte auch der Musiker irgendwie keine richtige Lust, kurz: das Konzert vor ein paar Wochen im Frosch war um Längen besser und es bleibt zu hoffen, dass Reto mit seinen Locations in Zukunft mehr Glück hat. Spannend war am Freitag das Gewitter, das hat ja sowas von geblitzt und geknallt. Richtig beeindruckend wars!

Am Samstag gabs dann - bedingt durch eine spontane Programmänderung - Annakin im KiFF. Leider einmal mehr vor einer sehr bescheidenen Kulisse, die Frau aus Baden hätte durchaus mehr Publikum verdient gehabt. Leider ging das Konzert mit einer Stunde Verspätung los - technische Probleme! Und da der Buss- und Bettag vor der Türe stand, war es dann nach etwas mehr als einer Stunde auch schon wieder vorbei. Der Sound war, nicht zuletzt dank Adi Weyermann an der Gitarre, tiptop. Ich find die Musik von Annakin auf CD durchaus ansprechend, live vermochte sie mich jetzt zu 100 Prozent überzeugen. Aber das lag vielleicht auch daran, dass ich irgendwie den Eindruck nicht los wurde, dass alle Songs ähnlich arrangiert waren. Und wenn ich schon grad am meckern bin, die Videoeinspielung vom 11. September zum Lied "Line Of Fire" fand ich irgendwie unpassend... Aber eben, Annakin und ihre Jungs verstehen ihr Handwerk, es war einfach nicht so meins an diesem Abend. Fotos folgen.

Schliesslich der Sonntag, da gabs gleich nochmal etwas "Kultur". Nun, doch Kino ist durchaus auch als solche zu bezeichnen. Vor allem dann, wenn die Filme in Originalsprache laufen, was bei einem deutschen Film dann in Aarau sehr oft vorkommt. "Männerherzen 2" stand auf dem Programm. Ja, da mögen jetzt die einen die Nasen rümpfen - aber wir haben uns köstlich amüsiert. Wer Teil 1 gesehen hat, der findet auch Gefallen am Sequel. Besonders toll fand ich übrigens Maxim Mehmet in der Rolle Rolle von Philipp toll. Aber auch Jana Pallaske, Til Schweiger, Wotan Wilke Möhring, Florian David Fitz ("Doctor's Diary") und natürlich der einzigartige Christian Ulmen. Kurz, der Film bietet viel Witz aber hat auch durchaus gefühlvolle Tiefen zu bieten. Mir hat er gefallen und wer auf filmische Unterhaltung auf Deutschland steht, sollte rein gehen. 

Und sonst? Viel um die Ohren, wenig Zeit für den Blog. Aber es macht Spass. Sehr sogar. In holder Vorfreude auf Glen Hansard, Steph Eicher, Luka Bloom, Chuck Ragan, La Caravane Passe und die verspäteten Beatsteaks. Der Herbst kann kommen!

17. September 2011

14. September 2011

Facebook will Freundschaften kategorisieren

Es klingt wie der Klassiker aller jahrelanger Facebook-Vorbehalte: "Vielleicht möchtest du ein privates Ereignis mit deiner Familie teilen – ohne dass all deine Kollegen davon erfahren." Oder: "Was passiert mit deinem Vorgesetzten oder den Personen, die du zwar magst, mit denen du aber keine Inhalte auf Facebook teilen möchtest?" Alte Privatsphären-Argumente? Das schon, aber neu aufbereitet, nämlich als Pressemeldung, die das weltgrößte Social Network selbst verschickte.

Bleibt nur die Frage: Warum ist Facebook das nicht eher ein- und aufgefallen? Das Problem der Privatsphäre ist schließlich so alt wie das soziale Netzwerk selbst. Bisher glichen Facebooks Privatsphäre-Einstellungen eher einem Labyrinth, in dem man sich schnell verlaufen konnte: Welcher Freund kann eigentlich was sehen? Eine genaue Unterteilung war zwar auch bislang möglich – dazu musste man aber individuelle Freundeslisten erstellen.

Dass es auch anders geht, machte Herausforderer Google+ Ende Juni vor: Überraschend übersichtlich unterteilt Googles neues Netzwerk Freundschaften in vier Hierarchien: "Freunde", "Familie", "Bekannte" und "nur folgen". Zehn Wochen nach dem Start von Google+ hat Facebook reagiert und bietet ebenfalls eine Kategorisierung an. Software-Chef Mike Schroepfer will vom Google-Vergleich jedoch nichts wissen: "Wir entwickeln das Angebot kontinuierlich weiter und haben uns schon lange darüber Gedanken gemacht", erklärte er gestern der Nachrichtenagentur dpa.

"Das Verwalten von Listen ist langweilig", begründete Facebook selbst seine Kehrtwende. Die Abhilfe: "Deshalb übernehmen Smart-Listen die Arbeit für dich." Und zwar zunächst in folgenden Kategorien: Beruf, Schule, Familie, Ort. Wichtige Zusatzinformation für alle Facebook-Skeptiker, die befürchten, neue Untergliederungen aufgezwungen zu bekommen: Freunde lassen sich aus den Listen jeweils manuell entfernen oder hinzufügen.

Damit nicht genug: Facebook launcht auch die überfällige Priorisierung zwischen engen Freunden, Bekannten und eingeschränkten Kontakten, die auch einen Einfluss auf die Anzeige von Beiträgen in der Timeline hat.

Dabei sind die klar umrissenen Unterteilungsmöglichkeiten in ihrer Funktionalität an sich keine Neuigkeit – auch in individuellen Freundeslisten konnte die Privatbereich bisher unterteilt werden. Gleichzeitig kassiert Facebook mit den neu eingeführten Listen ein Stück Intimsphäre: "Die Personen, die Teil einer Liste sind, mit der du Inhalte geteilt hast, können gegenseitig ihre Namen sehen. Dadurch erfahren sie mehr über den Kontext der Beiträge."

Ob das allen gefällt? "Wenn ich zum Beispiel sehe, dass ein Beitrag nur mit meinen fünf engsten Freunden geteilt wurde, kommentiere ich ihn offener als wenn ich nicht weiß, wer sonst den Beitrag sehen kann", beschreibt Facebook den Vorstoß in Richtung eines neuen Gruppenzugehörigkeitsgefühls.

Bleibt die Frage, wie es einige Freunde finden werden, wenn sie nicht in der Liste der engsten Freunde auftauchen – denn von deren Existenz wissen ja nun alle Facebooker, selbst wenn sie so nicht sichtbar ist. Es ist ein bisschen ein Gefühl wie auf dem Schulhof: Wer ist bei der coolen Clique dabei und wer nicht? Das Fegefeuer der Eitelkeiten – es dürfte weiter lodern.

Quelle: Meedia

12. September 2011

Die Güggel sind wieder gerannt

Schön wars, das letzte Pferderennen im Aarauer Schachen in diesem Jahr. Im Gegensatz zum Sonntag von vor einer Woche hat gestern auch das Wetter mitgespielt, statt Dauerregen und Kälte gab es viel Sonne und der kurze Regenschauer tat schon fast gut. Entsprechend dem Wetter haben sich auch Kreti und Pleti (kennt die eigentlich jemand persönlich?) auf der schönsten Pferderennbahn der Schweiz eingefunden. Das kam nicht zu Letzte davon, weil die FDP, die Jura Cement und das Kantonsspital Aarau je ein Rennen gesponsert haben und entsprechend Gäste mitgebracht hatten. Ich selber kam, Haui sei Dank, zu einer Tribünenkarte und hab schliesslich am Ende des Tages zugesagt, dass ich in der nächsten Saison offiziell Mitglied beim ARV bin. Die brauchen schliesslich auch immer mal wieder Geld um die Rennen zu organisieren und im Gegenzug gibts Freikarten.


Nun, kurz zu den Rennen. Wenn man vier Starter hat an einem Tag, die dann drei Rennen gewinnen und in einem einen Doppelsieg nach Hause bringen, kann man von einem "Hattrick Plus" schreiben. So geschehen für Anton und Verena Kräuliger gestern. Trainer Andreas Schärer gewann wie schon eine Woche zuvor drei Rennen, Nicolas Guilbert nun ebenfalls. Der perfekte Tag also für Blau-Orange. Entsprechend gross die Freude, vor allem nach dem Cross-Country, dem Abschluss des Tages, konnte der Jockey sein Partygefühl nicht mehr zurückhalten. Leider war der Einlauf für mich in der falschen Reihenfolge, ich hatte zwar die richtigen Pferde aber eben. Platz 1 und 2 vertauscht, worauf ich dann die Tradition in diesem Rennjahr vorgesetzt habe: kein Glück beim Wetten. Aber eben, Pech im Spiel = Glück in der Liebe.

Ach ja, man durfte ja befürchten, dass der Regen vom ersten Herbstweekend Spuren hinterlassen würde, aber nein. Die Bahn präsentierte sich nur eine Woche nach dem verregneten Meisterschafts-Renntag in sehr gutem Zustand, was auch von den Aktiven lobend erwähnt wurde. Und wie Eingangs erwähnt, die Hütte war voll: Offiziell 9800 Zuschauer sorgten am letzten Aarauer Renntag der Saison 2011 für eine würdige Kulisse. Abgerundet wurde der Nachmittag dann noch mit einer Einladung zum VIP Apéro, leider weiss ich gar nicht mehr, wem ich die genau die Eintrittskarten ins weisse Zelt zu verdanken hatte, unbekannterweise an dieser Stelle aber noch einmal Merci! Neben leckerem Weisswein und Ansprachen gabs zum Abschluss aber vor allem noch gute Gespräche mit der Aarauer Stadtprominenz, man lernte ein paar Wahlherbstkandidaten näher (oder anders) kennen und traf Leute aus alten Schulzeiten.