5. Juni 2008

Wir sind alle Europameister

Am Samstag geht es nun also los mit der EM. Endlich, werden viele sagen. Aber eigentlich muss die Euro 08 gar nicht mehr angepfiffen werden. Denn schliesslich ist jedes der Teilnehmerländer bereits vor dem offiziellen Start ein Sieger, wenn ich nicht auf den Fussball bezogen. Aber immerhin, so kommen sogar die chancenlosen Oesterreicher zu ihrem EM-Titel. Aber der Reihe nach.

Die Schweizer sind Europameister! Und zwar im Schoggi essen 10,14 Kilogramm Schokolade verzehren Herr und Frau Schweizer im Jahr. Die Tschechen - der Eröffnungsspiel-Gegner der Köbi-Truppe - gerade mal 1,16 Kilogramm.

Aber auch Tschechien ist Europameister. Und zwar im Bier trinken. 161 Liter Bier pro Kopf und Jahr hauen die Tschechen weg, das sind rund 4 dl pro Tag. Der letzte Platz geht an die Türkei mit gerade mal 11 Litern.

Portugal, der Europameister im Sonnebaden. In Faro in Portugal scheint die Sonne im Jahr 3036 Stunden, das ist Rekord. Fast dreimal mehr als zum Beispiel in Zürich.

Die Türken holen den EM-Titel im Stromsparen 1782 Kilowattstunden pro Kopf und Jahr, so wenig braucht niemand in Europa. der letzte Platz geht an die Schweden mit 15´424 KwH.

Die Oesterreicher - im Fussball der absolute Aussenseiter - belegen europäisch gesehen den ersten Platz, wenns darum geht, Sport zu schauen. Niemand schaut so viel Sport live wie unsere östlichen Nachbarn. Allen voran Skisportanlässe sind gut besucht.

Die Kroaten sind Europameister im Hochsprung, dank Blanka Vlasic und ihren 2 Metern 07.

Der höchste IQ von den teilnehmenden Euro-Ländern hat Deutschland, der Intelligenz-Europameistertitel geht also an unser nördliches Nachbarland. Die letzten Plätze in dieser Rangliste belegen gemeinsam Kroatien und die Türkei.

Polen vermeidet erfolgreich Abfall und holt sich so den Titel, gerade mal 259 Kilogramm Müll produziert der Pole im Jahr. Der letzte Platz holt sich die Schweiz mit über 700 Kilogramm pro Jahr und Kopf.

In Holland legen sie Eier, also die Hühner. Oranje ist Europameister im Eierlegen 9 395 537 571 Eier werden pro Jahr in den Niederlanden gelegt. So nebenbei sind die Holländer übrigens auch noch Weltmeister und zwar im Dominosteine-umfallen-lassen.

Jaja, die Italiener. Man hätte es ja ahnen können, der Nicht-Europameister-2008-im-Fussball holt sich den Titel im Handykonsum. Keiner telefoniert so viel und hat so vorallem so viele Handys wie die Italos. Auf 1000 Einwohner kommen 1232 Handys. Lustigerweise haben die Türken die wenigsten Handys 605 auf 1000.

Der Finalteilnehmer bei der Euro 08 (ja, so wird es sein) Frankreich macht seinem Ruf alle Ehre und zeugt die meisten Kinder. Die Geburtenrate in La France liegt bei 1.98 Kindern pro Frau.

Die Rumänen sind Europameister im Turnen. Kein Land hat in dieser Disziplin so viele Medaillen geholt wie Rumänien, total 67 Stück.

Zum Fussball gehören Nationalhymnen, die Griechen singen da jeweils etwas länger. Sage und schreibe 158 Strophen hat die griechische Nationalhymne. Die Spanier singen gar nicht, ihre Hymne hat nämlich gar keinen Text.

Wer alt werden will, der sollte nach Schweden auswandern. Da wird man im Durchschnitt nämlich 80,63 Jahre alt: Europameister! Wesentlich geringer ist die Lebenserwartung in Russland, gerade mal 65,87 Jahre.

Keiner isst so viel Fleisch wie die Spanier. 118, 6 Kilogramm verputzen Herr und Frau Espagniola pro Jahr. Im Gegensatz dazu scheinen die Türken Vegetarier zu sein: 19,3 Kilogramm! Kein Wunder hats im Döner immer so wenig Fleisch drin.

Und schliesslich noch Russland, auch sie sind Europameister. Die teuerste Stadt ist nämlich Moskau, dicht gefolgt von Zürich übrigens. Am günstigsten lebt man in Bukarest/Rumänien.

So, wenn also ein Land bei der Euro rausfliegt, nicht enttäuscht sein. Wenns im Fussball nicht klappt einfach diese Liste zur Hand nehmen und sich über den bereits erreichten Europameistertitel freuen.

4. Juni 2008

Soko? Soko!

In den letzten Tagen ist mir im Radio ein Lied aufgefallen, welches mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Nicht dass der Song irgendwie von besonders hoher Qualität wäre, nein. Vielmehr hab ich im ersten Moment nicht so wirklich verstanden, in welcher Sprache die Interpretin singt und vorallem was sie mir im Refrain genau sagen wollte. Genaues Hinhören hat dann allerdings ergeben dass die Gute "I´ll kill her" singt.

Die Geschichte im Song ist so simpel wie sie süss ist. Mädchen verliebt sich in Jungen, will mit ihm ins Kino, essen gehen, mit ihm schlafen, frühstücken, ihn ihren Eltern vorstellen, Babies machen. Nur meldet sich der Typ dann nicht mehr bei ihr weil er, genau, schon eine andere Freundin hat. Und mit charmantem leicht französischem Akzent singt Soko - so heisst die Interpretin des Titels - dann eben "I´ll kill her!" Gefolgt von Wut- und Hasstiraden, zuckerzüss vorgetragen:

she's a bitch you know, all she's got is blondeness not even tenderness, yeah, she's cleverless she'll dump your arse for a model called brendan he will pay for beautiful surgery 'cause he's full of money

Kein Wunder hat eine englische Zeitung einmal über sie geschrieben: "Sweet Tunes with dangerous Lyrics", also süsse Lieder mit gefährlichen Texten. Der Name Soko steht in diesem Fall für einmal nicht für Sonderkomission, sondern ist der Künstlername der Sängerin Stephanie Sokolinski. 1985 in Bordeaux geboren lebt sie inzwischen in Paris. Neben der Musik macht sie auch Filme und stand so bereits mit Gerard Depardieux vor der Kamera.

Ihre Single "I´ll kill her" ist übrigens bereits über ein Jahr alt und ist in Dänemark und Australien zum Radiohit avanciert. Mit etwas Verspätung hat man sie nun jetzt also auch in der Schweiz und in Deutschland entdeckt. Wir dürfen gespannt sein, was uns Soko als nächstes präsentiert. Für ein ganzes Album reichen die Songs bisher noch nicht, aber immerhin ist eine EP mit 5 Titeln im Umlauf. Und im Sommer gibt sie am Paleo Festival in Nyon ihr erstes Konzert in der Schweiz. Ich gehe jedenfalls schon mal eine Wette ein, dass die junge Französin noch in diesem Jahr so richtig durchstarten wird!

So und nach so viel Text nun die Musik, Youtube sei dank. Und wer noch mehr über Soko erfahren will findet sie natürlich auch bei MySpace.


Kongo: Jagd nach dem Gold

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Korruption, Gewalt und das Goldfieber beherrschen das von Krisen geschwächte afrikanische Land Kongo. Nationale Milizen und Nachbarn stürzen den Osten des Landes in Armut und Elend. Sie nutzen den Reichtum an Bodenschätzen für den Waffenhandel. Während die Einheimischen ums Überleben kämpfen, bereichern sich in- und ausländische Geschäftsleute. Hilfsorganisationen und die UNO versuchen eine minimale Ordnung aufrecht zu erhalten. Doch als ein EU-Delegierter ebenfalls dem Goldrausch erliegt, sendet Brüssel den Spezialagenten George Marteau in den Kongo, er soll die Missstände aufklären. Ein turbulenter und riskanter Kampf an vielen Fronten beginnt...

In etwa so lässt sich - in wenigen Worten - das Buch "Jagd nach dem Gold" von Gerard Schwyn zusammenfassen. Es ist ein hochaktueller, packender Thriller über Macht und Gier vor der exotischen Kulisse Zentralafrikas. Wobei man nie so ganz genau weiss, was Realität und was Fiktion ist. Denn schliesslich präsentiert sich die Lage im Kongo genau so, wie sie uns der Autor schildert.

Bereits in früheren Werken hat sich Schwyn krisengeplagten Regionen dieser Welt gewidmet. So waren der Kosovo oder Panama Schauplätze für seine Agenten-Thriller. Genau so hat er aber seine Handlungen in die Schweiz verlegt, wo es um Geldwäscherei oder Waffenhandel ging. Mit seinem neuesten Buch "Jagd nach dem Gold" greift der Autor wiederum ein sehr aktuelles Thema auf. Ein Thema welches uns Europäern irgendwie zu Denken geben sollte. Irgendwie hat mich das Buch dann nämlich auch den Film "Blood Diamond" mit Leonardo di Caprio erinnert, nur dass es in diesem Fall halt nicht um Edelsteine sondern um Gold geht.

Wer aber eine spannende Sommerlektüre mit einem aktuellen, politischen Hintergrund sucht und gerne spannende Bücher mag, der dürfte mit diesem Buch gut bedient sein. Es müssen ja nicht immer nur Arztromane oder die übliche Belletristik sein. Mir persönlich passen Bücher mit einem aktuellen Bezug zum Tagesgeschehen sowieso besser, als irgendwelche Fantasiegeschichten. Aber eben, das ist natürlich absolute Geschmackssache.

3. Juni 2008

Spieglein Spieglein an der Wand

In Paris spielen sie mal wieder Tennis, auf Sand. Mit dabei unser Roger Federer, der sich ganz tapfer schlägt auf dem von ihm nicht unbedingt geliebten Untergrund. Mit dabei - zumindest in dem Moment wo ich diesen Text schreibe - ist auch noch Patty Schnyder. Heute Mittag muss Patty jedoch gegen Ana Ivanovic in die Hosen oder besser ins Tennisröckchen steigen. Ich drück die Daumen. Wer in den letzten Tagen jedoch ein bisschen Tennis geschaut hat, dem dürfte nicht entgangen sein, dass es viele neue Namen gibt auf der Tour. Vorallem bei den Frauen tauchen immer mehr Spielerinnen auf, von denen ich noch nie was gehört habe. Vorzugsweise stammen diese Damen übrigens aus dem Osten und die meisten - so zumindest die Meinungen bei DSF und France 2 - könnten falls es im Tennis nicht klappt, eine Karriere auf dem Laufsteg einschlagen.

Ich hab mir daraufhin mal ein bisschen die "neuen" Spielerinnen angeschaut und muss tatsächlich zugeben, da gibts ein paar Frauen, die Anna Kournikova vergessen machen. Darum heute mal ein bisschen chauvi- und prollstyle im Monsieur Fischer Blog. Meine persönliche Top 10 der hübschesten Tennisspielerinnen:

  • Ana Ivanovic
  • Maria Sharapova
  • Anna Kournikova
  • Maria Kirilenko
  • Caroline Wozniack
  • Iveta Benesova
  • Daniela Hantuchova
  • Victoria Asarenka
  • Patty Schnyder
  • Tatjana Golovin

Da über Gschmack eigentlich nicht diskutiert werden kann, könnnte ich die Kommentarfunktion für dieses Post theoretisch auch gleich ausschalten. Mach ich aber natürlich nicht, schliesslich interessiert mich eure Meinung zu den Tennis-Beauties und auch auf Angriffe aus dem feministischen Lager bin ich natürlich gefasst. In diesem Sinne, einen "schönen" Dienstag und Hopp Patty, es muss nicht immer nur der Roger sein!


2. Juni 2008

Essen wie Gott in....

... Aarau. Ja genau, das hab ich gestern Abend gemacht: gegessen wie ein Gott! Es gab zuerst nen grünen Salat, eine Fischsuppe, ein Tintenfischsalat (der arme Thaddäus!), einen Topf voller Miemuscheln, grillierte Riesencrevetten und zum Abschluss gebratenen Lachs mit Reis und Joghurtsauce. Dazu ein Glas Wein. Preis 30 Franken. Hallo? Ja, das gibts. Man muss nur wissen wo. Immer einmal im Monat kocht in der Futterfabrik (KIFF) in der Aarauer Telli ein Profikoch - zusammen mit seinem Team - und lädt zum Essen ein. Jeder Abend steht dann jeweils unter einem ganz bestimmten Motto. Letzten Monat gabs zum Beispiel Mezzeh, sprich ein Buffet mit arabischen Gerichten. Gestern waren dann also die Sachen aus dem Meer dran und im Juli gibts noch ein "erotisches Dinner". Da darf man ja gespannt sein. Gleicherorts fand übrigens am Sonntagmorgen in der Aarauer Morgensonne - nach durchzechter Polternacht - ein grossartiger Brunch statt. Welcher nur durch den Besuch von ein paar Herren in Uniform etwas gestört wurde; die ausrücken mussten, weil sich ein paar Anwohner durch den durch ein Frühstück entstehenden Lärm (??) ausrücken mussten....

Zurück zum Thema: Was ich an solchen Gourmet-Abenden so toll finde ist, dass man draussen unter freiem Himmel essen kann, die super Qualität der Speisen und in diesem Fall natürlich nicht zu vergessen den tollen Preis. Es ist immer alles super gekocht, mit frischen, qualitativ hochstehenden Produkten vom Aarauer Wochenmarkt. Und trotzdem hat man nie das Gefühl, dass man zu viel bezahlt hätte. Im Gegenteil.

Zudem ist die Küche äusserst flexibel. Gestern hatte es unter den Gästen zum Beispiel zwei Personen welche Meeresfrüchte nicht gemocht haben und ohne Probleme gab es dann für sie eine spontan organisierte Portion Pasta an einer Rahm-Spargelsauce. Ganz im Sinne des Kunden würde ich sagen. Ich esse sehr gerne immer mal wieder auswärts und entsprechend erlebt man da leider oft andere Geschichten. Nicht nur dass die Preise oft übertrieben sind, nur selten sind die Köche so flexibel, als dass sie in kurzer Zeit die Bedürfnisse der Gäste befriedigen und das Menü spontan abändern könnten. Da geniesst man es dann natürlich umso mehr, wenn das Essen genau so auf dem Tisch steht, wie man es sich bei der Bestellung gewünscht hat.

Aber es ist jetzt nicht an der Zeit, sich über die "Service Wüste Schweiz" auszulassen. Erst recht nicht so kurz vor der EM in unserem Land. Denn genau während diesem Monat können Herr und Frau Schweizer mal zeigen, wie gastfreundlich sie sind. Köche, Kondukteure und Servicepersonal an die Macht! Es wäre doch der Hammer, wenn alle ausländischen Besucher nach Hause fahren würden mit dem Gedanken "Wow, die Schweiz ist - trotz den hohen Preisen - ein tolles Land. Ich komme wieder!" Deutschland hat es uns ja während der WM 2006 vorgemacht!

Ach ja, Yves Saint Laurent ist gestorben. Hab ich grad vorhin im Radio gehört. In meinen Augen einer der wichtigsten Modeschöpfer des vergangenen Jahrhunderts. Geboren in Algerien und ist er dann später zum Sinnbild der französischen Modeindustrie geworden. Ich hab ihn mal in Cannes "getroffen". Naja, ich stand neben ihm und hab "Bonjour" gesagt, er hat die Begrüssung erwidert und freundlich gelächelt. Mit seiner schwarzen Sonnenbrille. Ein kurzes Erlebnis zwar, eines aber, welches mir immer in guter Erinnerung bleiben wird. Adieu Monsieur YSL!