Posts mit dem Label Kino werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kino werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

18. Januar 2010

Meine Nacht mit Drew, Chloë und Jennifer

Wow, war das eine Nacht. Nicht nur die oben erwähnten Damen - welche mit Nachnamen übrigens Barrymore, Sevigny und Aniston heissen - haben mir mit die Nacht verbracht, nein es waren noch gaaanz viele andere Damen und Herren dabei. Mit mir im Bett quasi. Der Grund dafür hiess: Golden Globes 2010! Ja, es gibt nicht viele TV-Events für welche ich extra mitten in der Nacht den Wecker stelle. Super Bowl, ein grossartiger Boxkampf, die Oscars, vielleicht mal die MTV-Awards oder eben die Golden Globes gehören da - je nach Müdigkeitsfaktor und Programm am anderen Tag - dazu. Okay, die Show letzte Nacht war bestimmt nicht die Beste, aber sie hat unterhalten. Dazu hat aber auch Twitter beigetragen!

Nun, wer in welcher Kategorie gewonnen hat kann man zum Beispiel hier nachlesen. Das hat für mich auch nicht unbedingt eine grosse Rolle gespielt. Viel spannender finde ich jeweils die Reaktionen der Gewinner und der Verlierer. Ebenso die Dankesreden und vor der offiziellen Übergabe natürlich die Laudatio. Nicht zuletzt interessiert natürlich noch, wer trägt was und wer tritt wie betrunken auf die Bühne. Gewinner in dieser Kategorie vermutlich einmal mehr Mickey Rourke, dicht gefolgt vom Dude Jeff Bridges. Obwohl, so richtig peinlich war letzte Nacht eigentlich niemand, nicht einmal Mike Tyson der mit dem Cast von Hangover einen Globe abholen durfte. Besonders politisch wars in diesem Jahr auch nicht, das Stichwort Haiti wurde zum Beispiel genau einmal erwähnt, genau so hat man nur einmal Gott oder Obama gedankt. Besonders berührt haben die Auftritte von Meryl Streep, welche eine eine bewegende Dankesrede gehalten hat, der vom Krebs gezeichnete Dexter-Hauptdarsteller Michael C. Hall sowie natürlich Regisseur Martin Scorsese, der verdientermassen für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde!

Nun, aber witzig wars in diesem Jahr. Das lag zur Hauptsache am Moderator, dem Engländer Ricky Gervais. Ein Komiker wie er im Buche steht, der gleich zu Beginn klar machte, dass er Vollgas geben werde weil man ihm diese Moderation wohl eh kaum ein zweites Mal anvertrauen werde. So gabs Sprüche über all die operierten Nasen, Brüste und Lippen im Publikum, aber auch über den Alkoholkonsum von Mel Gibson. Dabei gab Gervais aber auch gleich offen zu, dass er selber auch schon ein paar Drinks intus hatte. Von den Preisträgern war Robert Downey Jr. witzig, der meinte, er wolle eigentlich überhaupt niemandem danken. Tja und dann noch zu den Damen der Schöpfung: das von mir gleich zu Beginn erwähnte Trio fand ich besonders bezaubernd. Aber natürlich gab es auch den einen oder anderen besonders tiefen Ausschnitt, Mariah Carey oder Halle Berry seien da speziell erwähnt.

Besonders witzig war die Nacht aber dank Twitter. Erstens haben auch in unserer Gegend viele Leute - unter anderem Chris und Vinjii aus meiner Blogroll - das Spektakel angschaut. Zweitens haben haben auch die Stars selber fleissig über iPhone ihre Eindrücke live rausgehauen. Demi Moore und Ashton Kutcher waren dabei besonders fleissig. Den Vogel abgeschossen hat aber eindeutig Amanda Palmer, die Frontfrau der Dresden Dolls. Sie sass besonders weit vorne und keine Location war vor ihrer iPhone-Cam sicher. So hat sie sich dann mal eben auf dem roten Teppich ermorden lassen oder auch ungeniert in der Frauentoilette (Foto links) abgedrückt, wo sich die "Reichen und Schönen" gerade frisch gemacht haben. Herrlich!

So und zum Schluss einfach noch zwei Sachen die mich mitten in der Nacht zum Gröhlen gebracht haben. Da wäre der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der den Film Avatar ausgezeichnen durfte und gemeint hat, dass er mit Regisseur James Cameron den Deal habe, dass die Hälfte der Einnahmen dazu benutzt würden um die Staatsfinanzen auszugleichen. Das war aber nur halb so lustig wie Noldis Aussprache von Avatar: "Avadaar... Abadaahh!" Hammer... hier das Video. Und dann noch der bitterböseSpruch des Abends, der nach dem Sieg von Christoph Waltz (er spielt in Inglourious Basterds einen SS-Offizier!) über Twitter die Runde gemacht hat... "It makes sense that Christoph Waltz ends up in Hollywood. That's where all the Jews are hiding from the Nazis".



14. August 2009

Maria, ihm schmeckts nicht!

Oh ja, ich liebe diesen Film. In der Hauptrolle der unglaubliche Christian Ulmen, den ich seit Herr Lehmann sowieso ins Herz geschlossen habe. Dazu ein paar echt geniale Darsteller aus Italien, sowie eine zauberhafte Mina Tander. Worum gehts? Deutscher Spiesser will seine Freundin heiraten, die ursprünglich aus Italien kommt. Deren Vater, ein Gastarbeiter der ersten Stunde, möchte, dass diese Hochzeit in seiner Heimat stattfindet. In einem kleinen Dorf, südlich von Rom wo es scheint, dass die Zeit stehengeblieben ist. Der Film spielt herrlich mit den typischen Klischees über Deutsche und Itailener, zeigt in seinen ruhigen Minuten aber auch auf, dass es früher für die italienischen Einwanderer nicht einfach war im deutschsprachigen Raum zu bestehen. Das Ziel des Films ist und bleibt es aber trotzdem zu unterhalten! Wer Filme wie "Bienvenue chez les Ch'tis" oder "Achtung, fertig, Charlie" gemocht hat, der wird auch diese leichte Sommerkomödie lieben. Leider läuft er nicht in Aarau, dauert wohl noch ne Weile bis man das Potential des Films auch hier entdeckt... dabei hätte der Film mit einem eidgenössichen Darsteller und der Musik von Niki Reiser durchaus einen grossen Bezug zur Schweiz. Unbedingt anschauen!

Und sonst? Seit Mittwoch bin ich Fan von Saint Cyr Touraine, einem Zweitliga Handballclub aus Frankreich. Dieses Team hat an jenem Abend in Aarau ein Testspiel gegen den TV Suhr absolviert. Der Zufall wollte es, dass ich an diesem Abend ein paar Leute im Haus hatte, mit denen wir Fussball geschaut haben. Zuerst Frankreich gegen die Färöer und anschliessend Schweiz gegen Italien. Zum Spass hab ich ne Franzosenflagge über den Balkon gehängt, welche natürlich von den Gästen aus Frankreich - welche mit ihren Manschaftsbus direkt vor unserem Haus eingeparkt hatten - sofort entdeckt wurde. So kam man ins Gespräch, tauschte Resultate aus und am Ende des Abends stand ich mit einem schönen Wimpel als Erinnerung da. Isch lieeebe sie, die Franzosen!

In mein Herz geschlossen hab ich natürlich auch den Ribéry. Obwohl er mal wieder zickt, aber das kennt man ja von ihm. In Marseille war er nicht anders, als er weg wollte. Und nun ist halt Bayern dran. Trotzdem freut es mich, dass er wieder fit ist und ab sofort wieder im Einsatz. Denn Bundesliga ohne ihn macht einfach keinen Spass. Keinen Ribéry hat sich der FC Aarau geleistet, aber immerhin konnte man endlich zwei neue Spieler engagieren. Ob der Mazedonier Aco Stojkov und der Deutschafrikaner Francis Kioyo einschlagen wird sich zeigen, die Statistiken sprechen im Vorfeld nicht unbedingt für die beiden Herren. Aber gerne gebe ich ihnen eine faire Chance!

Und ach ja, ein simpler Satz reicht dafür, dass man die ganze Facebook-Gemeinde verunsichern kann: "Reto Fischer freut sich auf den Nachwuchs Anfang September!" Diese Statusmeldung, ausgestattet sogar noch mit einem Smiley hat dazu geführt, dass man gemeint hat, ich werde Vater. Dem ist aber nicht so, denn schliesslich können auch Vierbeiner Nachwuchs kriegen und wenn alles läuft wie geplant, dann kommt am 9ten oder 10ten September unser jüngstes Familienmitglied zur Welt. Aber eben, mit Fell und hoffentlich vier Beinen.

30. Juli 2009

Kino ist Kino ist Kino...

Ich hab da mal ein paar Filme gesehen die Tage: Ice Age 3, Hangover, Selbst ist die Braut, Big Stan & De l'autre côte du lit. Da derzeit alle diese Filme noch im Kino laufen wage ich mich an ein paar Kritiken ran. Und bevor jetzt alle die Frage stellen, ob ich denn jeden Abend im Kino sei und bemerken, dass der neue Sandra Bullock Film doch erst ab heute abend im Kino laufe... jaaa, natürlich gibts noch andere Möglichkeiten sich solche Film anzuschauen. Darauf möchte ich an dieser Stelle jetzt aber gar nicht näher eingehen. Oder anders gesagt, auch auf der Insel Tonga gibts Kinos.

Zuerst zu Ace Age 3. Naja, ich fand ja schon den zweiten Teil nicht mehr so toll. Im Dritten gibts jetzt zwar durchaus auch wieder witzige Szenen und vorallem der von Otto gesprochene Sid hat oft gute Sprüche drauf. Die Handlung ist dann aber schon recht gesucht und so hatte ich den Eindruck, dass dieses Mal Gags wie der von Scrad und seiner Haselnuss zu oft herhalten mussten um Lacher zu erzeugen. Klar, der Film ist wiederum sehr schön und sehr gut gemacht, da gibt es keine Zweifel. Aber alles in allem war mir das zu wenig. Vorallem sind aber ab einem gewissen Moment Handlung und Witze absehbar. Für Fans und Kinder ist der Film natürlich durchaus sehenswert, aber für normale Trickfilm-Freunde wie ich einer bin bietet er zu wenig.

Film Nummer 2 ist Hangover. Da komm ich dafür jetzt ins Schwärmen. Ich hab von den Film ja nicht wirklich etwas erwartet. Kannte so gut wie keinen Darsteller und hab im Vorfeld auch nur wenig darüber gehört. Vielleicht hat er mich genau darum positiv überrascht! Die Handlung ist total witzig, nimmt immer mal wieder unerwartete Wendungen, karrikiert andere Filme (Oceans 11, Rain Man), die Schauspieler beherrschen ihr Handwerk, Schnitt und Musik sind modern und schnell... Die Handlung auf den Punkt gebracht: Junggesellenabschied in Las Vegas, die 4 Jungs geben sich die Kante und am Tag danach gilt es dann wieder alles auf die Reihe zu kriegen. Schliesslich steht in 24 Stunden die Hochzeit an. Wer jetzt meint es komme dann sowas wie American Pie heraus, dem sei gesagt, dass sich Hangover an ein etwas älteres Kinopublikum wendet. Die Witze sind nicht pubertär, sondern erinnern teilweise eher an Brüno, Stromberg oder so. Egal, ich will nicht zuviel verraten und sage einfach, wer ablachen will der sollte diesen Film echt nicht verpassen. Idealerweise auf englisch, so kommen die Sprüche noch besser rüber!

Weiter mit dem neuen Film von Sandra Bullock: Selbst ist die Braut oder The Proposal. Als erste Erkenntnis bleibt sicher, dass die Frau Bullock in ihrer ersten Nacktszene überhaupt eine sehr gute Figur macht. Erkenntnis Nummer 2 ist, dass romantische Komödien - heissen ja neuerdings RomCom - seit "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" immer etwa gleich daher kommen was die Handlung angeht und man nach der ersten Minute schon weiss wer am Schluss mit wem. Das ist auch in diesem Film nicht anders, allerdings wird die ganze Story hübsch angerichtet und Sandra Bullock zeigt einmal mehr, dass sie durchaus komödiantisches Talent hat. Wer also nicht viel studieren und nen amüsanten Abend erleben möchte, dem sei dieser Film empfohlen. Zweifellos werden alle die ins Kino rennen, die bei Bridget Jones und Co. ihren Spass hatten. Und das sind ja viele... Frauen.

Zu guter Letzt noch ein Abstecher nach Frankreich. Während bei uns derzeit in den Openair Kinos die Ch'tis rekordverdächtige Besucherzahlen verzeichnen dürfen, läuft schon ein neuer Film von Dany Boon in den Kinos: de l'autre côté du lit. In Frankreich war der Film eher ein Flop, bei uns läuft er entsprechend auch nicht an jeder Ecke. Die weibliche Hauptrolle übernimmt übrigens meine All-Time-Traumfrau Sophie Marceau. Aber irgendwie kann auch sie dieses Mal nicht helfen. Kurz gesagt, wer den Trailer gesehen hat, der kennt den Film. Alle lustigen Szenen tauchen bereits in der Vorschau auf, ergänzt werden sie noch durch ein paar amüsante Dialoge, süssen Kindern und den - vorhersehbaren - Schluss. Aber ok, ich will den Film jetzt nicht einfach nur schlecht reden. Er ist durchaus witzig, die Darsteller geben sich Mühe und auch das Thema an sich ist recht originell. Es gilt in etwa die gleiche Aussage wie beim Bullock-Film, lockerer Ausklang eines lauen Sommerabends ohne viel überlegen zu müssen und dabei hier und da Schmunzeln.

Und da wäre schliesslich noch Big Stan: Immobilienmakler Stan muss wegen Betruges ins Gefängnis. Aus Angst vor einer Vergewaltigung seines geliebten Anus trainiert er bei "Der Meister" - gespielt vom eben erst verstorbenen Kung Fu-Darsteller David Carradine - eine Mischung aus allen Kampfkünsten. Der Film ist bereits zwei Jahre alt und wurde wohl zu Ehren von Carradine nun noch übersetzt und bei uns in die Kinos gebracht. Die Witze sind massiv unter der Gürtellinie, der Spruch über - Zitat - "harte schwarze Negerschwänze" in Bezug auf eine grauhaarige Oma gehört dabei noch zu den harmloseren seiner Sorte. Wie dem auch sei, wer wissen will, wie es sich anfühlt von einer unendlich langsamen und niveaulosen Filmdampfwalze überfahren zu werden, dem wünsche ich viel Spass im Kino.

Wer in dieser Aufzählung noch fehlt ist der aktuelle Harry Potter, der steht dann beim nächsten Regen an. Wobei ich die ersten paar Minuten schon gesehen habe und hoffe, dass diese Art und Weise sich nicht durch den ganzen Streifen zieht. Schliesslich dauert das Ding 150 Minuten, da muss dann schon noch etwas passieren. Erste Küsse von Harry, eine süsse Hermine und der tolpatschige Rothaarige reichen da nicht zur guten Abendunterhaltung.

10. Juli 2009

Kugelsack, Arschwitz, stuppen & Co.

Ich liebe Brüno! Ok, jetzt nicht so wie man das vielleicht vermuten könnte, da der Brüno ja auf Männer steht. Aber ich hab ihn gesehen und bin angetan. Ok, neu ist diese Figur von Sasha Baron Cohen ja überhaupt nicht. Genau wie den Borat hat er den Brüno schon vor Jahren bei einem kleinen TV-Sender in England "erfunden". Nun läuft der schwule Österreicher also im Kino und ich muss sagen, es ist Unterhaltung pur. Sofern man auf diese Art der Unterhaltung steht. Und ich steh drauf!

Ähnlich wie bei Borat bringt Brüno seine Zeitgenossen in äusserst peinliche Situationen, was diese Menschen dann daraus machen lässt sie meist noch viel schlechter aussehen. Schwulenhasser aus den Südstaaten, Menschen die versuchen Homosexuell "umzupolen" und viele weitere Gestalten vergessen während den 85 Minuten, dass da ja noch eine Kamera wäre und entsprechend häufig ist fremdschämen angesagt. Sacha Baron Cohen schreckt vor nichts zurück, vor gar nichts! Da wird die Nahostkrise auf die Schippe genommen, er wird von orthodoxen Juden verfolgt, verwechselt Hamas und Humus, zeigt seine Genitalien in Übergrösse auf der Kinoleinwand, praktiziert während einer Anti-Schwulen-Demo SM-Sex, nagelt ein schwarzes Baby ans Kreuz, outet Arnold Schwarzenegger als homosexuell, bezeichnet Hitler als den grössten Star den Österreich je hatte, meint im Gazastreifen zu einem Führer der Al-Aksa Brigaden: "Euer König Osama braucht dringend ein Makeover. Er sieht aus wie ein betrunkener Weihnachtsmann".... und so weiter!

Sacha Baron Cohen ist Engländer und Jude. Diese Mischung ist was den Humor angeht grundsätzlich schon sehr explosiv, der schwarze Humor von der Insel gemischt mit dem zynischen jüdischen Witz und dazu die Kreativität und vorallem die Intelligenz von Cohen: herrlich! Bedingung für einen ungetrübten Kinospass ist allerdings dass man sich den Film auf Englisch anschaut, weil sonst der Wortwitz komplett verloren gehen würde. Schliesslich ist es immer besonders lustig, wenn Brüno "deutsch" redet. Oder zumindest das, was die Amis im Film dann meinen es sei Deutsch. Worte wie Kugelsack, stuppen, Arschhalle, Arschwitz sind nur ein paar Beispiele. Und zweitens sollte man auf alles gefasst sein, wirklich auf alles. Wer gerade vom katholischen Jugendgottesdienst kommt und sich da geschworen hat, vor der Ehe keinen Sex zu haben, der sollte vielleicht doch lieber nicht ins Kino gehen. Schliesslich sind es einmal mehr solche Gruppierungen die versucht haben, den Film zu verhindern.

Dass Cohen doch Gefühle - und wie alle guten Komiker vorallem Hirn - hat, bewies er übrigens mit dem Schritt den Film kurz vor dem Release noch zu kürzen. Und zwar um die Stelle in welcher er mit Janet Jackson ein Interview über ihren damals noch lebendigen Bruder Michael fährt. Ein Zeichen von grossem Respekt von einem Typen der in seinem neuesten Film Brüno über 85 Minuten so gut wie gar keinen eben solchen Respekt zeigt. Und damit der Gesellschaft den Spiegel vor die Nase hält. Absolut genial ist die Schlussszene, über die ich an dieser Stelle nicht mehr verraten möchte ausser dass es von weltberühmten Menschen , sprich Superstars, nur so wimmelt und mir echt die Kinnlade runterging... Darum: absolut geschmacklos und äusserst politisch unkorrekt, darum ab ins Kino!

13. April 2009

Crank = Krank!

Ja, gestern Abend war es mal wieder soweit. Im TV lief "Crank", zwar auf RTL aber dank HD-Recorder konnte man ja die Werbung durchzappen. Nun, ich kenn diesen Film inzwischen seit einem guten Jahr, mir beigebracht hat ihn mir eine gute Freundin. Danke an dieser Stelle. Inzwischen hab ich ihn sicher 5 x gesehen und jedes Mal finde ich wieder neue Details die mich überraschen und vorallem amüsieren.

Wer den Film nicht kennt hier kurz die Handlung, ganz kurz. Profikiller Chev Chelios wird von seinem Widersacher ein Gift gespritzt welches innert einer Stunde zum Tod führen soll. Das einzige Mittel dem sicheren Tod doch noch zu entgehen, Chev hält seinen Adrenalinspiegel hoch und lässt sein Herz schnell pumpen. Der Rest ist Geschichte. Der Film ist gedreht im Stile eines MTV-Videos von Prodigy und verblüfft mit tiefschwarzem Humor!

Kurz, ich liebe diesen Film. Nicht zuletzt weil er mich andauernd an Trainspotting erinnert, einen meiner all Time Fav's. Und nun, es kommt wie es kommen muss: Crank 2 steht vor der Türe. Am nächsten Donnerstag startet der Film in Aarau - und natürlich auch in allen anderen gut sortierten Kinos! Meine erste Reaktion war natürlich etwas skeptisch, wie immer wenn es um Sequels geht. Aber hey, der Trailer macht echt Lust auf den Film und schwupps haben wir für Donnerstag zwei Karten für die Premiere reserviert. Weil hey, diesen Film möchte ich sehen bevor mir jemand die Pointen und den Schluss erzählt.

23. März 2009

I don't like Mondays...

Schreck lass nach, das letzte Posting hier in meinem Blog liegt schon wieder ein paar Tage zurück. Datiert vom letzten Donnerstag. Ja, ich war nicht so fleissig. Geplagt von ein paar Magenproblemen, zurückzuführen auf meinen allerersten Versuch zu "fasten à la Monsieur". Naja, es ist ja die Fastenzeit gerade und ich hab mir bewusst vorgenommen mal für eine gewisse Zeit keinen Alkohol sondern nur Wasser und Tee zu trinken. Dazu muss man wissen, dass ich eigentlich sonst nur Sachen wie Cola, Fanta oder Sprite trinke, nie reines Wasser. Und auch in Sachen Essen gabs mal für ne Weile kein Fleisch und möglichst kein Fett, dafür mehr Gemüse und Früchte. Nun, obs was gebracht hat weiss ich nicht. Ausser eben dass mein Bauch etwas verrückt gespielt hat, weil er sich das halt nicht gewohnt war. Aber eben, es war jetzt mal so eine Art Versuch, weil ich ein Buch gelesen hatte in dem dieses sogenannte "Gesundfasten" thematisiert wurde. Natürlich müsste man das länger machen und nach einem genauen Plan. Aber eben, ich hab mich an meine persönlichen Regeln gehalten und bin stolz, dass ich es durchgehalten habe. Dass dabei gleich noch ein paar sinnlose Kilos verschwunden sind ist ein angenehmer Nebeneffekt, der dazu geführt hat, dass ich ein paar alte - aber bequeme - Hosen wieder aus dem Schrank holen konnte. Und ich freu mich echt darauf, dass die Badi hoffentlich bald wieder ihre Pforten öffnet.

Nun, jetzt liegt ja das letzte Posting wie gesagt ein paar Tage zurück. Passiert ist ja eigentlich auch nicht so vieles, worüber man hätte schreiben müssen. Olympique de Marseille glänzt noch immer in Meisterschaft und Uefa-Cup. Aarau hat gegen Sion gewonnen, tummelt sich aber weiterhin im Niemandsland der Tabelle. Ich hab mir drei neue CDs gekauft, die ich an dieser Stelle weiterempfehlen möchte:

Selig, das neue Album mit der unverwechselbaren Stimme von Jan Plewka. Nach seinem Abstecher als Rio Reiser-Double und Mitglied von Tempeau haben sich Selig wiedervereinigt und eine tolle Platte auf den Markt gebracht. Hammer!

Poney Express, eine Band aus Frankreich. Genauer St. Malo und Paris. Sängerin Ana überzeugt mit einer tpyisch französischen Hauchstimme, die Musik ist einfach gehalten. Dafür machen die Texte Lust auf mehr. Ihr Album erreicht auf meinem iPhone Spitzenpositionen.

Fever Ray, ja sie ist wieder da und ich hab mir natürlich auch ihr neuestes Werk direkt gekauft: Karin Dreijer Andersson! Die Schwedin überrascht mit einer äusserst surrealen Platte, die oft sehr düster ist. Musikalisch aber etwas vom Feinsten des bisherigen Musikjahres 2009.

Leider muss ich mir diese Sachen mal wieder ab Konserve anhören. In den Musikclubs der Region setzt mal auch in den nächsten Wochen und Monaten auf andere Acts, als ob es nicht gereicht hätte, dass Amanda Palmer nur in Winterthur aufgetreten ist. Wie ich darauf komme? Nun, ich hab mir halt übers Weekend mal nen Überblick verschafft, welche Konzerte ich in nächster Zeit besuchen möchte/könnte. Wurde aber nicht wirklich fündig, leider. Das liegt aber vielleicht auch an meiner derzeit eher sentimentalen Musikphase, irgendwie gabs in letzter Zeit genug Happy-Songs ohne Inhalt.. "I kissed a Girl..." als Beispiel. Mir ist nach mehr Inhalten, darum ertappe ich mich auch immer wieder dabei, wie der gute alte Rio wieder aus der Kiste geholt wird. Also jetzt bildlich gesprochen.

Was die Filme angeht hab ich mich unter anderem mit "Despereaux", "T4xi", "Slumdog Millionaire", "Gran Torino", "Bolt" und dem "Vorleser" auf den neuesten Stand gebracht. Fazit, alle haben ihren eigenen Charme. Aber keiner der Filme hat mich aus den Schuhen gehauen. Ok, "T4xi" lief ausser Konkurrenz, da ich den nun eh 50 x anschauen werde, weil er in Marseille spielt und im Stade Vélodrome endet. Die Sache mit dem TV und den Spielfilmen hab ich an dieser Stelle ja schon häufig bemängelt, sprich es gibt im Fernsehen nur noch olle Serien. Derzeit bilde ich mir ein starten auch viel neuer Müll aus den USA. Zum Beispiel "Fringe"? Wusste gar nicht dass sogar der Trainer des FC Luzern eine eigene Fernsehsendung hat. Aber eben, man muss es ja nicht schauen und genau daran halte ich mich. Bisschen Fussball, ein paar Infosendungen, hie und da etwas Unterhaltung mit Raab, Bohlen oder Gottschalk und vielleicht mal ne Doku... mehr brauchts eigentlich gar nicht.

Nochmal zurück zur Musik, gemischt mit TV. Am 16. Mai findet ja der Eurovision Song Contest statt, in Moskau. Für die Schweiz gehen die Lovebugs an den Start. Favoriten sind am heutigen Tag bei den Buchmachern Norwegen und Griechenland. Die Schweiz taucht im Mittelfeld auf. Ich hab mir am Weekend mal alle Songs angehört und muss sagen, es hat wirklich total gutes Material dabei. Kurz, ich freu mich auch in diesem Jahr wieder auf den Grand Prix, die Russen werden bestimmt ein Spektakel darauf machen. Den ersten Grand Prix gibts ja übrigens bereits am nächsten Weekend, da geht dann nämlich die Formel 1 Saison wieder los. Mit am Start mit Sebastien Buemi endlich auch mal wieder ein Schweizer!

So und nun hör ich auf, wann es das nächste Posting gibt weiss ich auch nicht. Vielleicht schon morgen Dienstag. Ich hab jetzt noch bis Ende Woche Urlaub bevor es dann am nächsten Montag mit dem neuen Job los geht. Juhuu, endlich wieder in Basel arbeiten. Lang ists her und ich freu mich u.a. auf die Mittagspausen am Rhein und hie und da vielleicht auch mal nem gescheiten Fussballspiel nach Feierabend. Kurz, wer den Blog hier regelmässig verfolgt merkt, das Fischersche Leben ist einmal mehr eine Berg und Talfahrt, ein Wechselbad der Gefühle und es bleibt abwechslungsreich. Denn, wie schon häufig zitiert: Institio mors est!

22. Februar 2009

And the Oscar goes to...

... heute Nacht ist es wieder soweit und die Welt schaut nach Hollywood. Denn dort werden "The Oscars" verteilt. Viele Stars werden über den roten Teppich flanieren und im Kodak-Theater gibts dann die begehrten Goldmännchen für die Siegerinnen und Sieger. Für mich seit Jahren ein gewaltiges Spektakel, welches ich wann immer möglich live anschaue. In der modernen Zeit besteht ja sogar die Möglichkeit auf die Sieger zu wetten und darum hier eine kleine Vorschau auf die ganz persönlichen Oscar-Favoriten 2009 des Monsieur Fischer. Wer übrigens ebenfalls tippen möchte, der kann das natürlich in den Kommentaren machen oder aber - was noch viel lustiger ist - auf der offiziellen Oscar-Homepage, da gibts sogar eine live Challenge.

Dass meine GewinnerInnen natürlich rein subjektiv ausgewählt sind, versteht sich von selber. Ich habe zwar ein paar der nominierten Filme bereits gesehen, bei den meisten Tipps siegt bei mir allerdings nicht der Verstand sondern das Herz. Also, wem würde ich den Oscar von Herzen gönnen. Allein durch die Nomination durch die Academy kann man nämlich davon ausgehen, dass die Filme toll und die Darsteller einen guten Job gemacht haben. Sonst hätten sie es - im Gegensatz zu "Musicstar" - nicht so weit gebracht.

  • Bester männlicher Hauptdarsteller: Mickey Rourke - The Wrestler
  • Bester männliche Nebendarsteller: Heath Ledger - The Dark Knight
  • Beste weibliche Hauptdarstellerin: Kate Winslet - The Reader
  • Beste weibliche Nebendarstellerin: Marisa Tomei - The Wrestler
  • Bester Animationsfilm: Bolt
  • Beste Regie: Slumdog Millionaire - Danny Boyle
  • Bester Dokumentarfilm: Encounters at the End of the World
  • Bester fremdsprachiger Film: Der Baader Meinhof Komplex
  • Bester Soundtrack: Slumdog Millionaire
  • Bester Song: Slumdog Millionaire - "Jai Ho"
  • Bester Kurzfilm: "Auf der Strecke"
  • Bester Original Drehbuch: "In Bruges"
  • Bester Film: Slumdog Millionaire

Die Veranstaltung gibts übrigens live bei Pro7 und - ohne Werbung - bei ORF. Los geht es mit diversen Vorberichten und dem Red Carpet gegen Mitternacht. Gespannt darf man wie immer auf die Dankesreden sein, die ja zeitlich begrenzt sind. Jetzt wo Bush weg ist, dürften politische Statements weniger werden. Allerdings sind Typen wie Mickey Rourke oder Danny Boyle immer mal wieder für einen Ueberraschung gut. So gesehen, Chips und ein Bierchen stehen schon mal parat und es könnte eigentlich los gehen.

Alle Oscar-Preisträger auf einen Blick

Bester Film:
«Slumdog Millionaire»

Beste Regie:
Danny Boyle für «Slumdog Millionaire»

Beste Hauptdarstellerin:
Kate Winslet in «The Reader»

Bester Hauptdarsteller:
Sean Penn in «Milk»

Beste Nebendarstellerin:
Penélope Cruz in «Vicky Cristina Barcelona»

Bester Nebendarsteller:
Heath Ledger in «The Dark Knight»

Bester fremdsprachiger Film:
«Departures»

Bester Animationsfilm:
«Wall-E»

Bester Kurzspielfilm:
«Spielzeugland»

Bester Kurzanimationsfilm:
«La Maison en Petits Cubes»

Bester Kurz-Dokumentarfilm:
«Smile Pinki»

Bester Dokumentarfilm:
«Man on Wire»

Bestes Originaldrehbuch:
«Milk»

Bestes adaptiertes Drehbuch:
«Slumdog Millionaire»

Beste Kamera:
«Slumdog Millionaire»

Bester Schnitt:
«Slumdog Millionaire»

Bestes Szenebild (ArtDirection):
«The Curious Case of Benjamin Button»

Beste visuelle Effekte:
«The Curious Case of Benjamin Button»

Bester Ton:
«Slumdog Millionaire»

Bester Tonschnitt:
«The Dark Knight»

Beste Filmmusik:
«Slumdog Millionaire»

Bester Song:
«Jai Ho» aus «Slumdog Millionaire»

Bestes Kostümbild:
«The Duchess»

Bestes Make-Up:
«The Curious Case of Benjamin Button»

16. Februar 2009

Kultfilme und andere Meinungen

Gestern Abend gabs im TV "Sin City". Ja, ich hab mir den Film nach einem intesiven Tipp natürlich angeschaut und ich gebs auch zu, er hatte durchaus Szenen, die mir zugesagt haben. Aber gleichzeitig geb ich zu, dass ich von diesem Streifen viel mehr erwartet habe. Die Farben, die Grafiken und die Darsteller waren toll, aber die Handlung fand ich eher fad. Darum hat mich der Film über alles gesehen leider nicht überzeugt. Und das obwohl ich von zahlreichen Menschen über Jahre schon gehört habe, wie super dieser "Sin City" nicht sei.

Aber eben, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Ebenso hab ich kürzlich "Der Nebel" gesehen, nach einer Novelle von Stephen King. Von diesem Film hab ich viele schlechte Kritiken gelesen. Zugegeben hängt er zwischendurch ein bisschen und die Monster sind manchmal auch etwas gar albern. Allerdings ist die Handlung als solche in meinen Augen spannen, die sozialpolitischen Seitenhiebe auf die Kirche schlicht genial. Und der Schluss, da blieb mir nur ein leeres Schlucken. Dramatik pur!

So fand ich Sachen wie "Kill Bill", "Matrix" oder "Herr der Ringe" - mit Ausnahme vielleicht vom jeweils ersten Teil - schlicht überflüssig. Aber natürlich darf man so etwas fast nicht öffentlich sagen ohne dass die Menschen mit dem Finger auf einem zeigen. Ich bin halt der Meinung, dass man mit genug Werbung im Vorfeld von einem Filmstart einen Film durchaus interssanter machen kann, als er eigentlich ist. Gut geklappt hat dieses System zum Beispiel bei "Blair Witch Project", den ich übrigens bemerkenswert fand. Aber oft weiss ich dann nicht wirklich, welchen Film ich schlussendlich im Kino anschauen soll, weil laut den Verleihern und den zahlreichen - bezahlten - Kritikern sind ja inzwischen ausnahmslos alle Filme die in den Lichtspielhäusern laufen schlicht super!

Jänu, ich freu mich jedenfalls immer wieder über Filmtipps aus dem Kollegenkreis, so erschliesst sich einem durchaus ein grösserer cinematischer Horizont. Und so sie ganz "netten" Filme wie "Dummy", "Secretary", "Baise-moi" oder "Donnie Darko" kriegt man mit offenen Augen und Ohren ja sowieso über kurz oder lang mit. Und ja, "Sin City" hat schon was... ich werd ihn mir nochmal anschauen, in englischer Sprache.

12. Januar 2009

Gut gemacht, Herr Spielberg

Vergangene Nacht wurden in Los Angeles die Golden Globes verteilt, so etwas wie die kleinen Oscars. Abgeräumt haben Kate Winslet und der Film Slumdog Millionaire. Am meisten gefreut hat mich allerdings die Tatsache, dass Steven Spielberg einen Ehren-Globe für sein Lebenswerk erhalten hat. Schliesslich ist Spielberg einer, der mit seinen Filmen meine Liebe fürs Kino geprägt hat. Und als aufgezählt wurde, für welche Streifen den der Herr Spielberg so alles verantwortlich war/ist musste ich den Hut ziehen (ja, sogar mitten in der Nacht trage ich Hüte).

Hier eine kleine Auswahl der Filme, die von ihm sind und die mir bis heute in bester Erinnerung geblieben sind. Wobei die Betonung wohl auf "kleine Auswahl" liegen dürfte, der Blogpost würde ansonsten wohl den Rahmen sprengen.
  • E.T.: Eine meiner frühesten Erinnerungen ans Kino, ich hatte den kleinen Kerl sogar noch als silbrigen Anhänger am Hals.
  • Indiana Jones: Nach diesem Abenteuerspektakel 1984 haben wir in der Schule ebenfalls einen ähnlichen Film gedreht, ich durfte "Indie" spielen.
  • Jurassic Park: Spielberg und sein Team glänzten mit äusserst realen Dinosauriern und lösten damit eine Dino-Mania aus.
  • Schindler's List: Was soll man zu diesem Film sagen ausser, Taschentuch-Alarm!
  • Saving Private Ryan: Fährt besonders ein, wenn man die Originalschauplätze in der Normandie gesehen hat. Ein Meisterwerk!
  • A.I.: Verblüffender Blick in die Zukunft, der einen nachdenklich stimmt.
  • Catch me if you can: Für mich eine der herrlichsten Komödien aller Zeiten mit einem tollen Leo di Caprio in der Hauptrolle.
  • Terminal: Aus der Komödie wird ein Drama das an die Sans Papiers erinnert, Tom Hanks (Klar, Blood) in Bestform.
Das ist wie gesagt nur eine Kleinstauswahl von Filmen, die mir spontan und ohne gross nachzudenken in den Sinn gekommen sind. Die Liste liesse sich problemlos verlängern, schier endlos. Sachen wie "Duel", "Unheimliche Begegnung der dritten Art" oder "Goonies" gehören vermutlich ebenso dazu wie Geschichten aus dem Fernsehen wie "Colombo" oder "Amazing Stories".

Was mir an Spielberg aber gefällt ist die Tatsache, dass er auch häufiger für einen politischen Film verantwortlich ist, daraus aber nur selten ein Medientheater macht. Er lässt Filme sprechen und das ist auch gut so. In seiner Dankesrede gestern zum Golden Globe hat Spielberg allersdings gesprochen und erzählt, wie er zu seiner Liebe für den Film kam. Angefangen hat es im Jahre 1952 mit dem Film "The Greatest Show on Earth" von Cecil B. DeMille, da hat gibt es eine Szene mit einem Zug und die hat Spielberg als kleiner Junge dann versucht mit seiner elektrischen Eisenbahn nachzuspielen. Und irgendwann hat er sie dann auch gefilmt und der erste Spielbergfilm war Tatsache. In diesem Sinne hoffe ich, dass der Grossmeister des Hollywoodkino noch viele Inspirationen findet und uns noch mit vielen Filmen überrascht.

1. Januar 2009

Filme für den ersten Tag im neuen Jahr

Ja, heute ist doch genau einer dieser Tage an denen man das Bett am liebsten gar nie verlässt. Zumindest bei mir ist das so. Die Gründe müssen nicht einmal übermässiges Essen oder exzessiver Alkoholgenuss sein, vielmehr vielleicht einfach die Tatsache, dass das Jahr jetzt wieder von vorne losgeht und wir wiederum ein paar turbulente Tage vor uns haben bis zum nächsten neuen Jahr. Und quasi erschlagen von dieser Tatsache bleibe in an diesem Tag eben schon noch gerne unter der kuscheligen Decke.

Darum hier die ultimativen Filmtipps für den Neujahrstag, denn es muss ja nicht immer das Skispringen sein, oder? Und ja, die Filme sind vielleicht etwas speziell. Aber schliesslich ist heute ja auch ein spezieller Dank und US-iTunes sei dank muss ich nicht mal zur Videothek rennen, sondern ich leih mir - zumindest die fehlenden 2 - mal schnell übers Internet aus. Also, los.

Slums of Beverly Hills

Murray Samuel Abromowitz ist ein erfolgloser Autohändler jüdischer Abstammung. Er und seine Kinder wohnen in heruntergekommenen Immobilien in Beverly Hills, die Familie zieht häufig um. Murrays Tochter Vivian verliebt sich in einen Jungen aus der Nachbarschaft. Die schwangere Nichte von Murray Rita zieht ein. Ritas vermögender Vater Mickey ist bereit, die Mietkosten zu übernehmen wenn sein Bruder die Fürsorge für Rita übernehmen würde. Rita soll eine Lehre als Krankenschwester absolvieren. Als Mickey und seine Frau ihre Verwandte besuchen, beleidigt Mickey seinen Bruder als Taugenichts. Vivian rammt daraufhin ihrem Onkel eine Gabel in sein Bein. In diesem Augenblick offenbart Rita ihren Eltern, dass sie schwanger ist.

Ein Film der im familiären Chaos versinkt. Herrlich gespielt von Marisa Tomei, Alan Arkin und vorallem von der süssen Natasha Lyonne. Die inzwischen ja privat mehr Probleme hat, als sie in diesem Film je hatte. Hier der Trailer.

The Royal Tenenbaums

Royal Tenenbaum (Gene Hackman) verliess einst seine Frau Etheline (Anjelica Huston) und die Kinder. Als er nach Jahren zurückkehrt, kämpfen seine talentierten Kinder, die vor Jahren scheinbar vor sportlichen oder literarischen Karrieren standen, mit zahlreichen Schwierigkeiten: Die Adoptivtochter Margot (Gwyneth Paltrow) und der älteste Sohn Richie (Luke Wilson) leiden unter ihren mehr als geschwisterlichen Gefühlen füreinander, und der zweite Sohn Chas (Ben Stiller), der den Tod seiner Frau noch nicht überwunden hat, versucht krankhaft seine Söhne vor jeder Gefahr zu schützen. Royal täuscht eine Krebskrankheit vor und bittet die Familie um Vergebung und Versöhnung. Richie begeht derweil einen Suizidversuch, um die Aufmerksamkeit von Margot auf sich zu ziehen. Margots Ehemann St. Clair (Bill Murray) beauftragt einen Privatdetektiv, um Margots frühere Liebhaber und eine Geliebte zu ermitteln.

Chaos zum Zweiten, dieses Mal mit einem riesigen Staraufgebot. Der Film ist sowas von bitterböse, dass einem oft das Lachen im Hals stecken bleibt. Trotzdem behaupte ich, dass die Handlung gar nicht mal so weit hergeholt ist. Hinter dem Film steckt der geniale Regisseur Wes Anderson, der mit "Darjeeling Express" und "Die Tiefseetaucher" schon mein Herz erobert hat. Filmtrailer.

The Virgin Suicides

Die Familie Lisbon lebt in den siebziger Jahren in einem kleinen Vorstadthaus mit ihren fünf streng behüteten Töchtern: Die blasse, lammfromme Cecilia (13), die Draufgängerin Lux (14), die asketische Bonnie (15), die pingelige Mary (16) und die gescheite Therese (17). Als es Cecilia mit ihrem zweiten Suizidversuch gelingt, ihrem Leben ein Ende zu bereiten, beginnt das „Jahr der Selbstmorde“, das alle Beteiligten und Beobachter für immer verändern wird. Nach dem Verlust Cecilias verstärken die strenggläubigen Eltern die Regeln im Haus drastisch. Eines Abends eskaliert die Situation dennoch.

Bei diesem Film ist dann definitiv Schluss mit lustig. Eigentlich weiss man von Anfang an, wie diese Geschichte enden muss und trotzdem hat man immer wieder Hoffnung, dass es anders kommt. Wie es ausgeht, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht, dafür gebe ich zu, dass ich Kirsten Dunst direkt aus dem Film heraus gerne adoptiert hätte. Den Trailer gibts hier.

Little Miss Sunshine

Sheryl und Richard Hoover leben zusammen mit ihrer Tochter Olive, Sheryls Sohn Dwayne und Richards Vater in Albuquerque im Süden der Vereinigten Staaten. Nachdem Olive erfährt, dass ihr nachträglich der Sieg bei der Wahl zur Little Miss Sunshine des Bundesstaates New Mexico zugesprochen wurde, will sie nun zur bundesweiten Entscheidung nach Los Angeles reisen und den Wettbewerb gewinnen. Gemeinsam mit dem schweigsamen, fünfzehnjährigen Bruder Dwayne, der erst wieder sprechen will, wenn sich sein Wunsch, Testpilot bei der Air Force zu werden, erfüllt hat, dem unkonventionellen Großvater, der gleichzeitig Trainer von Olive ist, dem suizidgefährdeten, homosexuellen Onkel Frank und ihren Eltern macht sich das pummelige Mädchen auf den Weg nach Kalifornien. Die Reise mit einem gelben VW Bus ist von Streitereien und technischen Schwierigkeiten geprägt, bringt die unterschiedlichen Akteure einander aber auch näher.

Und noch einmal eine bitterböse Familientragödie, die aber regelmässig zum Schmunzeln auffordert. Wiederum mit Alan Arkin in einer Hauptrolle, muss man diesen Film wohl nicht näher vorstellen. Immerhin hat er Oscars abgeholt und das im prüden Amerika. Hier gibts mehr davon.

The Cement Garden

In einer englischen Vorortsiedlung lebt eine sechsköpfige Familie mit vier minderjährigen Kindern: den Teenagern Julie, Jack und Sue, sowie dem Nachzügler Tom. Als kurz nacheinander die Eltern sterben und die Kinder als Waisen zurücklassen, beschließen diese, die Situation zu verheimlichen, was aufgrund der sozialen Isolation der Familie leicht gelingt. Die tote Mutter wird im Keller in einer Kiste einzementiert, Julie und Jack übernehmen die Pflichten der Eltern. Erst als sich Julie mit Derek befreundet,wird die Situation kritisch. Derek, der Zugang zum Haus hat, lüftet bald das Geheimnis der Kinder, schweigt aber dazu, bis Julie sich von ihm ab- und auch sexuell ihrem Bruder Jack zuwendet. Es kommt schließlich zum Inzest zwischen beiden Geschwistern.

Zum Abschluss des DVD-Marathons noch einmal Dramatik pur, in der Hauptrolle dieses Films die junge Charlotte Gainsbourg. Der eher unbekannte Film soll sogar zu Madonnas Lieblingen gehören, immerhin zitiert sie in ihrem Song "What it feels like for a Girl" Auszüge aus dem Buch. Ich liebe an diesem - doch recht kranken - Film vorallem seine Traurigkeit, die in steten Grautönen dargestellt wird. Leider kann man den Film nirgends mehr kaufen, dafür gibt es ihn komplett auf YouTube zu sehen.

30. Dezember 2008

iTunes Store USA: ein Paradies!

Ja, ich habs geschafft und den US-iTunes Store überlistet. Was ich da will? Seit Anfang 2008 gibts in den USA (seit Herbst auch in Deutschland) Filme, Serien, Musikvideos und Sportevents über iTunes zu kaufen oder zu mieten. Warum also warten bis die neuesten Simpsons-Folgen in Europa laufen? Warum viel Geld bezahlen wenn es Kino-Blockbuster für eine Handvoll Dollar gibt, bevor sie bei uns überhaupt in die Lichtspielhäuser kommen? Warum für ein Musikalbum 15 Franken bezahlen, wenn man die genau gleichen Songs für 9 Dollar kriegt? Warum nicht von kostenlosen iPhone-Apps profitieren, die bei uns ebenfalls ihren Preis haben?

Der tiefe Dollarkurs - plus die oben erwähnten Fragen - haben mich auf die Idee gebracht, doch mal den US-iTunes-Store auszuprobieren. Nur, mein anfängliche Euphorie wurde getrübt durch den Faktor, dass man um ein Konto einrichten zu können eine US-amerikanische Kreditkarte, sowie eine Anschrift in den USA braucht. Ein bisschen Recherche im Internet haben mich dann aber auf den richtigen und fast legalen Weg gebracht. Und siehe da, heute habe ich mir für ein paar Cents den Klassiker "Breakfast at Tiffany's" mit der bezaubernden Audrey Hepburn geladen. Ein paar CDs stehen ebenfalls noch auf dem Programm. Und das Beste, im US-Shop gibts nicht nur eine riesige Auswahl an Filmen, Serien oder Musik, nein es gibt auch jeden Tag Promotions, die gar nichts kosten.

Wie es geht? Eigentlich ganz einfach. Man braucht nur gute Englischkenntnisse und etwas Vertrauen in die Menschheit. Vorallem ab dann, wenn man irgendwohin nach China ein paar Dollar überweist in der Hoffnung, an nützliche Daten zu kommen. Aber hey, wie gesagt: es hat geklappt! Hier ein kurzer Beschrieb für alle die, die auch Lust an günstiger Musik und vorallem aktuellen Kinofilmen haben.

Als erstes braucht man einen Gutschein für den US-Store, den gibts bei Ebay. Einfach Ausschau halten nach Stichworten wie "Gift Card" oder "iTunes Gift Certificate". Achtet unbedingt darauf, dass ihr einen Gutschein kauft, der zur freien Auswahl im Shop berechtigt, ebenso sollte man auf die Preise dieser Karten achten. Zum Teil sind die überrissen. Der nötige Code kommt dann per Email. Wie die Verkäufer dieser Gutscheine zu den entsprechenden Daten kommen, möchte ich an dieser Stelle eigentlich gar nicht diskutieren. Die haben sie halt einfach... Dann gehts los:
  • iTunes starten
  • Aktuellen Benutzer abmelden, oben rechts
  • Den US Store auswählen (ganz unten)
  • “Redeem” (Gutschein) auswählen und den Code eintippen
  • Zurück zur Homeseite von iTunes
  • "Create Account" anwählen
  • Nutzungsbedingungen akzeptieren
  • Userdaten eingeben (Mail, Passwort)
  • US Adresse eingeben (Wichtig: die Adresse muss es geben, inklusive einer gültigen Telefonnummer. Am besten einfach eine Uni in den USA wählen!)
  • Bei Kreditkarte “None” auswählen, unten erscheint der Gutschein-Code
  • Alles akzeptieren und auf "Create" drücken.
  • Fertig!
Wie erwähnt, bei der Auswahl der Adresse in den USA vorsichtig sein. Ich würde keine private Adresse aussuchen und einen falschen Namen eingeben. Viel besser ist es, wenn ihr eine Universität angebt und dann auch den richtigen Namen eintragt. Die Kommunikation erfolgt sowieso nur über Email und wer da nicht gerade eine Adresse mit einer .ch-Endung hat, fällt erst recht nicht auf. Alles in allem also eine gute Sache und mit ein paar Mails und etwas Vertrauen in den Ebay-Partner auch durchaus machbar. Dass man all die gekauften Sachen - inklusive der Filme - natürlich ohne Probleme auf sein iPhone laden kann versteht sich von selber, ebenso dass der US-Store zahlreiche Gimmicks, Klingeltöne und Apps fürs Kultphone anbietet. Oft sogar kostenlos!

PS: Ja, es gibt da auch so Sachen wie die aktuellsten Staffeln von Dr. House, Grey's Anatomy, Dexter, Hannah Montana, Scrubs, 24, CSI und Co.

11. November 2008

Und der Bond ist doch schlecht!

Ok, ich hab den neuen Bond inzwischen gesehen. Auf DVD, angeblich importiert aus Indien. Und ich bin froh, dass ich für diesen Film dem Kino kein Geld gebracht habe. Er ist in meinen Augen einfach nur schlecht. Meine Vorurteile wurden leider voll und ganz bestätigt, ja sogar noch übertroffen. Besonders peinlich find ich inzwischen, dass der neue Bondfilm im Vorfeld ja grossartig als "der Schweizer Film" abgefeiert wurde. Überall war von diesem Taubmann zu lesen und vielen weiteren eidgenössischen Nebendarstellern. Naja, den Taubmann hab ich gerade ja noch entdeckt. Obwohl das bei der Kürze seines Auftritts auch nicht selbstverständlich war... Aber die restlichen Schweizer, wo sind die?

Eine Recherche im Internt hat mir dann weitergeholfen und dank dem Sonntagsblick wurde ich aufgeklärt, dass alle nationalen Darsteller zusammen auf gerade mal knapp 5 Minuten Filmzeit kommen. Wow. Kein Wunder hat Hauptdarsteller Daniel Craig gerade letzte Woche die Grippe erreicht, bei der Premiere in Emmebrücke. Emmenbrücke... tssss... arbeitet eigentlich der Typ, der die Idee gehabt hat, die Schweizer Premiere in der Luzerner Provinz durchzuführen noch bei der organisierenden Eventagentur?

Aber zurück zum Film. Ich fand ihn nur langweilig. Viele Verfolgungen und viele kaputte Autos. So gut wie kein Wortwitz und keine Überraschungen vom Script her. Dazu wie eingangs erwähnt fehlen viele Bond-typische Details und Personen. Kurz, der Film ist - meine Meinung - nicht mehr als ein gewöhnlicher Actionfilm, mit wenig Handlung.

31. Oktober 2008

Die Krux mit dem neuen Bond-Film

Eigentlich wollte ich ja nächste Woche mal wieder ins Kino, dabei wäre der neue James Bond-Film "Quantum of Solace" auf dem Programm gestanden. Wäre... ich habe in diesem Blog ja schon beim letzten Bond-Streifen "Casino Royal" kundgetan, dass ich Daniel Craig als Fehlbesetzung empfinde. In meinen Augen ist er kein Bond. Falscher Körperbau, zu helle Haare und überhaupt.. Naja, ok. Ich hab dann "Casino Royal" doch nochmal geschaut, auf Teleclub. Und was ist passiert, ich bin eingeschlafen. Etwas, dass mir bei all den anderen Bond-Filmen noch nie passiert ist. Ein eher schlechtes Zeichen.

Nun, jetzt war ja der Schweizer Marc Forster für den neuen Bondfilm im Einsatz. Man hat in den Medien viel mitgekriegt, erst recht weil mit Anatol Taubmann noch ein eidgenössischer Schauspieler (Schauspieler?) im Einsatz war. Also gab ich mir nen Ruck und dachte, ok den Film schau ich mir an und geb ihm eine faire Chance. Aber irgendwie wird es vermutlich auch in diesem Jahr nicht dazu kommen, dass ich den Bond im Kino sehe. Die ersten Kritiken nach der Premiere in England haben irgendwie das bestätigt, was ich insgeheim erwartet habe. Bond ist nicht mehr Bond!

Wenn man den britischen Blättern und der BBC glauben darf, dann fehlt beim aktuellen Bond so einiges, was man am alten Bond geliebt hat. Der typische Satz "My Name is Bond, James Bond" soll dieses Mal nicht mehr vorkommen. Ebenso trinkt James keinen Wodka-Martini mehr und angeblich gibts nur noch eine Liebesszene und die dauert gerade Mal ein paar Sekunden. Schliesslich sei es auch um die Gadgets vom Erfinder Q nicht mehr zum Besten bestellt, ja es gibt ihn gar nicht mehr. Genau so wie die berühmte Miss Moneypenny!

Schon der Anfang des Films hat nichts mehr mit Bond zu tun, der berühmte Pistolenlauf-Vorspann wurde ebenfalls einfach abgeschafft. Von der Titelmusik wollen wir gar nicht erst reden. Vorbei sind die grossen Zeiten von Tina Turner, Paul McCartney oder Duran Duran. Auf die weltberühmte Bond-Melodie wird gar ganz verzichtet. Schliesslich vermerkten die englischen Medien, dass dem neuen Bond die für ihn typische Ironie fehle, eine eigentlich britische Tugend.

Kurz, es macht den Eindruck als sei der neue Bond-Film ein einfacher Actionfilm, wie es ihn zu Hunderten im Kino gibt. So gesehen werde ich vermutlich auch dieses Mal wieder darauf verzichten, den Streifen anzuschauen. So weh es mir auch tut, bin ich doch wirklich ein grosser Fan von Ian Flemmings Figur. Aber vielleicht ändert sich ja was am Vorgehen der Bond-Macher, wenn die Besucherzahlen erneut einbrechen. Perfekt wäre doch, wenn die Figur Bond zusammen mit Sean Connery gealtert wäre und man jetzt den alten Bond (analog dem alternden Indiana Jones) im Kino verfolgen dürfte. Aber eben, wie schrieb ich am Anfang? Hätte, könnte, würde.

29. Oktober 2008

Die Regenschirme von Cherbourg

Es gibt so Filme, von denen denke ich, man müsste sie der ganzen Welt vorstellen. Meist sind es so Streifen, die einem breiten Publikum nicht bekannt sind, oder im aktuellen Fall nicht mehr bekannt sind. Dabei geht es um den Film "Die Regenschirme von Cherbourg", einem Klassiker aus Frankreich mit Catherine Deneuve in ihrer ersten Hauptrolle. Gedreht wurde der Film im Jahre 1964 und weil er doch etwas schräg daherkommt, tun sich die Fernsehstationen schwer damit ihn zu zeigen. Und wenn, dann kommt er mitten in der Nacht, so passiert am letzten Samstag, als er auf ORF2 irgendwie so gegen 2 Uhr gezeigt wurde. So genau wusste man das nicht, die Cablecom hatte Probleme mit der Umstellung auf Winterzeit und die Anfangszeiten der Sendungen waren im Guide der Digital-TV-Box komplett falsch.

Egal, da ich den Film eh auf DVD habe hat es mir persönlich eigentlich keine Rolle gespielt. Und darum erzähl ich jetzt kurz, worum es bei diesem Film eigentlich geht. Zuerst mal die Bemerkung, dass es kein Spielfilm im eigentlichen Sinne ist. Eher eine Art Musical. Im ganzen Film wird nämlich kein einziges Wort geredet, es wird nur gesungen. Oder wie es korrekt heisst, rezitativ gesungen. Die Handlung ist schnell erzählt, Genevieve und ihre Mutter verkaufen in einem Laden in Cherbourg Regenschirme. Die Tochter verliebt sich in einen Automech mit Namen Guy, der wird jedoch für den Algerienkrieg eingezogen und verlässt Cherbourg und seine schwangere Freundin. Die Schwangere erhält von ihrem Liebsten keine Lebenszeichen mehr und lässt sich auf Drängen der Mutter auf eine Ehe mit dem reichen Monsieur Cassard ein. Es kommt wie es kommen muss, Genevieve ist unglücklich und Guy kehrt aus Algerien zurück. Das Drama ist vorprogrammiert!

Das Lexikon des internationalen Films schreibt über "Die Regenschirme von Cherbourg":

„Jacques Demy verdichtet die anspruchslose Alltagsgeschichte zu einem lyrischen Kammerspiel, in dem alle Dialoge gesungen werden. Musik und Melodien, stilisierte Farben, Formen und Bewegungen verbinden sich zu einem höchst artifiziellen Film, der auf zärtliche Weise die Gefühle der Figuren versinnbildlicht.“

Ich kann das vielleicht nicht so hochgestochen formulieren, aber es reicht glaub ich auch, wenn ich einfach schreibe, dass der Film eine wunderschön tragische Liebesgeschichte zeigt, die einem an gewissen Stellen das Herz zerreisst. Nicht zuletzt wegen der herrlich dramatischen Musik aus der Feder von Michel Legrand ("Thomas Crown Affaire" oder "Yentl"). Das eigentliche Thema zieht sich über die ganzen 91 Minuten und erklingt immer wieder in anderen Versionen. Der Film ist wie zu Beginn erwähnt schon etwas schräg, allein dieser Gesang. Aber auch die Farben sind sehr speziell. Aber genau darum hat er vermutlich im Jahre 1964 die goldene Palme von Cannes gewonnen und war für mehrere Oscars, Golden Globes oder Grammys nominiert. Wie wichtig dieser Film für die französische Kinogeschichte ist, zeigt die Tatsache, dass der Regenschirmladen im Disneyland Paris originalgetreu nachgebaut wurde!

So und jetzt Taschentücher hervor und dann gibts die vielleicht traurigste Szene aus dem Film, kombiniert mit dem bekanntesten Song aus "Les Parapluies de Cherbourg". Viel Spass!


3. September 2008

"The Voice of Paramount ist verstummt

Kennen Sie Don LaFotaine? Nö? Ich behaupte doch, ganz bestimmt sogar. Jede/e kennt Don LaFontaine. Ganz bestimmt. Über 5000 Filmtrailern hat der Mann seine Stimme geliehen, darunter Kassenschlager wie "Terminator", "Der Pate", oder "The Simpsons". Für mich als doch eher stimmenfixierter - gibts das Wort überhaupt - Mensch, war "The Voice" stets eine Art Vorbild, das mir aufgezeigt hat, was mit unserer Stimme so alles möglich ist.

Seine einschüchternde, extrem tiefe Baritonstimme ist jedem Kinofan ein Begriff. In Europa wurde LaFontaine in den frühen achtziger Jahren durch den Horrorfilm "Freitag der 13" bekannt. Sein seine charakteristische Stimme zählt darin von eins bis 13 und dazwischen sind dann kurze Filmszenen geschnitten, welche die Morde der Hauptfigur Jason zeigen.

LaFontaine war – zumindest nach eigener Aussage – selbst für jene Phrase verantwortlich, die vor allem in den 90ern in etlichen Trailern zum Einsatz kam, bevor sie zum ultimativen Klischee der Blockbuster-Werbung wurde: "In a world of...", der mit dramatischer Stimme gesprochene Einstiegssatz wird bis heute vorallem im Action-, SciFi- und Fantasy-Filme verwendet.

Don LaFontaines eigener Lieblingstrailer war übrigens der für David Lynchs "Der Elefantenmensch", mein Lieblingsfilm von Lynch.



Hier gibts übrigens ein tolles Portrait über Don LaFontaine, das zeigt wie der Mann gearbeitet hat. LaFontaine starb am Montag im Alter von 68 Jahren.

15. August 2008

Regenwetter gleich Kinowetter

Diese Woche wurde ganz ungewollt zur Kinowoche. Gleich zweimal hab ich mir nen Film angeschaut und gleich zweimal kam ich zur Erkenntnis: Kino tut gut! Ja, auch ich bin eigentlich einer, der es sich in der Regel lieber mal mit ner DVD, Wein und Chips vor der Flimmerkiste gemütlich macht. Weil es halt praktisch ist. Aber schliesslich kann man sich auch in öffentlichen Kinosälen bestens verpflegen. Erst recht wenn das Kino-Ereignis openair stattfindet. So geschehen am Mittwochabend wo ich mit einer guten Freundin bei "Into the Wild" war, ein Aussteigerdrama. Dass sie demnächst nach England geht und mein Herz auch weiterhin heftigst für Frankreich schlägt, tut dabei nichts zur Sache. Glaub ich.

Die Geschichte von Alex Supertramp, der nach dem Schulabschluss seine Ausweise und Bankkarten verbrennt und sich aus dem Staub macht beeindruckt. Vorallem im Wissen, dass der Film auf Tatsachen beruht. Die Konsequenz mit welcher der junge Mann sein Projekt Alaska durchzieht ist erschreckend, ebenso das traurige Ende des Films, welches dann aber irgendwie nicht mehr überrascht. Fazit: Liebe ist nur schön, wenn man sie teilen kann. Seufz. Dazu noch die geniale Musik von Eddie Vedder (Ex-Pearl Jam), Taschentuch-Alarm garantiert!

"I have had a happy life and thank the Lord. Goodbye and may God bless all!" schrieb Christopher McCandless alias Alex Supertramp kurz vor seinem Tod in sein Tagebuch. Wer den Film noch nicht gesehen hat, unbedingt noch anschauen. Die DVD erscheint demnächst.

Gestern gings dann weniger anspruchsvoll, dafür umso beschwingter zu und her im Aarauer Kinosaal. Der heimliche Blockbuster "Bienvenue chez les Ch'tis" stand endlich auf dem Programm. Seit Wochen, ja Monaten wollte ich mir dieses Meisterwerk anschauen und gestern hat es dann endlich geklappt. Aber auch nur dank dem Goodwill der Kassenfrau. Denn eigentilch wär der Film ausverkauft gewesen, weil aber jemand seine reservierten Tickets nicht rechtzeitig abgeholt hatte, konnten wir glücklicherweise erben. Die Handlung kurz zusammengefasst: Südfranzose aus der Nähe von Marseille wird in seinem Job versetzt in den Norden, Nähe Lille. Für den Mann von der Post der blanke Horror, dem er sich eingehüllt in Daunenjacke und dicken Pullover stellt. Kein Wunder, schliesslich verwechselt sein Sohn die Normandie mit dem Nordpol und fürchtet um das Leben seines Vaters. Alles in allem eine perfekte Komödie mit sehr viel Wortwitz und Situationskomik. Wer gut Französisch kann ist bei dem Film klar im Vorteil, die Untertitel sind total schwach übersetzt. Aus einem Hund wird da locker mal ein Schwein...

Fazit: Kino macht Spass. Erst recht seit man zum Popcorn noch ein Bierchen oder gar eine Pizza geniessen kann. Wer braucht da schon den eigenen Kühlschrank in der Nähe.

23. Juli 2008

Happy Birthday Schimanski

Heute feiert der Schauspieler Götz George seinen 70sten Geburtstag. Obwohl er das hier nie mitkriegen wird, gratuliere ich ihm herzlich dazu. George ist der einzige TV-Kommissar der es schafft, dass zu seinen Fällen entweder zu Hause bleibe oder dann zumindest den Festplatten-Recorder programmiere. Seit den 80er Jahren hat es mir der Schimanski sowas von angetan. Seine Art, sein schnodderiges Auftreten, seine Sprüche und seine Konsequenz machen diese Filmfigur zu meinem liebsten (einzigen) TV-Kommissar. Unvergessen natürlich auch sein Outfit. Diese Jeans, das graue T-Shirt und die markante Jacke. So eine wollte ich übrigens damals auch immer haben. Ein paar Jahre später hat es dann geklappt. Und warum ich unbedingt mal nach Duisburg reisen wollte, das erklärt sich glaub auch von selber. Wobei ich davon dann schon etwas enttäuscht war. Ok, die Gegend um den Hafen, aber sonst gibt es definitiv schönere Ecken in Deutschland

Götz George ist aber scheinbar auch neben der Kamera ein spezieller Mensch. Nicht zuletzt vermutlich weil er einen sehr strengen Vater gehabt, der ihn regelmässig mit der Reitpeitsche geschlagen haben soll. Zudem kursiert da Gerücht, dass George bis heute täglich 120 Liegestütze macht. Und wenn wir schon bei Kuriositäten sind, dieser kräftige Mensch ist Vegetarier. Seit Jahren kommt dem menschenscheuen Götz George kein Stück Fleisch mehr in die Pfanne. So gabs da mal das Skandälchen bei "Wetten dass.." wo sich der Schauspieler vom Niveau der Sendung und den langweiligen Gottschalk-Fragen genervt zeigte. Dies hat ihn vermutlich ein paar Fans gekostet, aber ich fand ihn danach noch sympathischer. Schliesslich war der gute Mann ja nur ehrlich. "Wetten dass..." verliert unter uns gesagt von Jahr zu Jahr wirklich nur noch an Niveau, spannenden Gesprächen und guten Wetten. Neben der Rolle des Schimanski glänzte George natürlich auch in Spielfilmen, auf Anhieb kommen mir da "Schtonk", "Der Totmacher", "Die Katze", "Viktor Vogel" oder "Solo für Klarinette" in den Sinn. Die meisten davon hab ich auf DVD. Ja, ich glaub ich bin ein Fan. Kein Wunder hab ich mir am Sonntagabend eine Schimanski-Wiederholung aus dem Jahre 82 angeschaut!

Noch einmal zurück zum Götz George neben den Filmkameras. Da gibts noch seine Sprüche, die ihn vermutlich neben seinen Werken unsterblich machen werden. Zum grossen Regisseur Rainer Werner Fassbinder soll er einmal gesagt haben, "Wenn sie mir nicht antworten, drehen sie ihren Scheiss doch selber". Anlässlich einer Filmpreis-Vergabe nahm er die Statue entgegen mit den Worten "Ich habe so wahnsinnig Hunger, wir müssen zum Ende kommen". Oder: "Wir verblöden in Deutschland. Es ist eigentlich kaum zu glauben, aber die Leute sind scheinbar genauso blöd, wie´s ihnen die Privatsender vormachen."

Übrigens ehrt die ARD ihren Star heute Abend mit dem Spielfilm "Die Katze", anschliessend gibts dann ein George-Portrait mit dem Titel "Nicht reden, machen!" Und wenn wir schon am gratulieren sind, ebenfalls heute feiert Annamaria ihr Wiegenfest: Sretan rođendan!

11. Juli 2008

Thank's God it's Friday... again!

Freitag, der 11. Juli. Nein, ich schreibe heute nichts über das iPhone. Da gibts vermutlich mehr als genug heute von anderen Bloggern, die sich so ein Teil gekauft haben. Ich warte lieber auf ein neues Sony Ericsson, da weiss ich dann auch gleich was ich habe. Und nein, ich schreibe heute auch nichts übers Wetter. Das irgendwie in den letzten Tagen nicht ganz so das macht, was ihm die Meteorologen eigentlich befehlen. Gestern war zumindest ein herrlicher Sommertag der zu Badi und Openarkino einlud. Ich schreibe aber auch nichts zu Frau Carla Bruni-Sarkozy, die als wohl erste First Lady Frankreichs in diesen Tagen eine CD auf den Markt bringt. Und auch den den entführten deutschen Bergsteigern in der Türkei fällt mir nicht wirklich viel ein. Benzinpreise, Firmenpleiten, Saisonstart im Fussball, Gebühren für Internet-TV, neuer Aldi in Aarau... ach es gäbe so viele Themen. Aber irgendwie ist Sommer. Es steht ein spannendes Weekend (Luzern ich komme!) vor der Türe und ich hab heute im Geschäft nochmal so richtig viel zu tun. Nein, nix Facebook heute.

Trotzdem noch schnell ein paar Worte zum Film von gestern Abend im Openair-Kino Aarau: "Darjeeling Limited". Hammer! Von Wes Anderson mit Owen Wilson, Natalie Portman, Adrien Brody, Bill Murray, Jason Schwartzmann, Anjelica Huston. Alleine die DarstellerInnen lassen einem aufhorchen. Die Handlung ist kurz erzählt, drei Brüder machen sich in Indien auf die Suche nach ihrer Mutter und erleben das eine oder andere skurrile Abenteuer. Die Kameraführung ist genial, weil sehr speziell. Die SchauspielerInnen halten, was sie versprechen und die Musik rundet den Streifen ab. Wer Filme wie "Lost in Translation", "Die Tiefseetaucher", "Little Miss Sunshine" oder "The Royal Tenenbaums" mag, der wird "Darjeeling Limited" lieben. Besonders witzig war übrigens gestern Abend die Tatsache, dass es im Publikum auffällig viele Inderinnen und Inder hatte. Die haben übrigens immer mal wieder an Stellen gelacht, wo unsereins nicht wirklich viel verstanden hat. Hier noch der Filmtrailer und nun wünsche ich einen schönen Freitag, der Feierabend und mit ihm das Weekend naht!

10. Juli 2008

Openair-Kino-Zeit


Zum ersten Mal in diesem Jahr und es ist wiederum einfach nur toll. Auf dem Programm steht 'Darjeeling Limited'. In einem grossen, weichen Stoffsack sitzend mit nem kühlen Wodka Lemon und einer feinen Salami-Pizza.

24. Juni 2008

Dann heul doch....!

Warum gibts eigentlich Filme, bei denen man regelmässig ein Tempo-Taschentuch in der Nähe haben muss wenn man sie schaut? Ich meine, man kennt ja den Film und weiss ja entsprechend was passiert. Wenn ich zum Beispiel nen Psychofilm schaue, dann erschreck ich ja auch nicht mehr, wenn ich ihn zum zweiten Mal sehe. Anders bei traurigen Filmen, da könnt ich auch beim zehnten Mal noch heulen wie ein Schlosshund.

Huch, hab ich mich als stämmiger Mann und Vertreter des starken Geschlechts soeben als Heulsuse geoutet?? Naja was solls. Ich steh dazu, dass es durchaus Filme gibt, die mich in ihren Bann ziehen und zu Tränen rühren. Ob jetzt deswegen jemand über mich lacht oder nicht, ist mir eigentlich egal. Ich seh so ein paar kullernde Tränen eigentlich als Hommage an den entsprechenden Regisseur, der mich mit seinem Werk entsprechend angesprochen hat.

Wie komm ich jetzt überhaupt auf dieses Thema?? Genau, "Cap und Capper". Dieser Disney-Trickfilm begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Schon damals sass ich im Kino und hab die Welt nicht mehr verstanden, als der Fuchs und der Hund plötzlich nicht mehr Freunde sein konnten. Vor kurzem kam der Film dann im Fernsehen und siehe da, es war wieder geschehen um mich. Zwar "nur" ein Trickfilm, aber die Handlung, die Musik und - wie immer bei Disney - die Stimmen sind einfach herzzerreissend.

Ich hab mir übrigens in den letzten Monaten mein DVD-Archiv etwas neu organisert und mir unter anderem ein paar Filme bestellt, die ich zuvor nur auf Video hatte und die der Taschentuch-Industrie immer wieder zu Rekordumsätzen verhelfen. Zumindest was mein Empfinden angeht. Und da laut dem Wetterfrosch das Wetter ab heute nur noch schlechter werden soll, schick ich meine werte Leserschaft mit ein paar traurigen Filmtipps in den Tag:
  • "Marseille" von Angela Schanalec. Eine junge Fotografin fährt nach Marseille und merkt, dass sie ihr Leben in Deutschland eigentlich gar nie gemocht hat...
  • "Jenseits der Stille" nach dem Buch von Caroline Link. Wer den Film gesehen hat, dass nicht eine Szene, sondern der ganze Streifen sehr traurig ist.
  • "Die Legende vom Ozeanpianisten" von Giueseppe Tornatore. Als am Schluss klar wird, was mit dem Pianisten passiert wirds richtig dramatisch.
  • "Paris je t'aime", ein herrliches Puzzle über Paris mit vielen lustigen aber eben auch vielen nachdenklichen Szenen.
  • "La Vita e bella" mit Roberto Begnini. Ein Film wo ich nie weiss ob ich nun lachen oder eben weinen soll. Wobei einem das Lachen bei gewissen Szenen im Hals stecken bleibt.
  • "Awakenings" mit Robert De Niro und Robin Williams. Herzzereissend wie De Niro den kranken Mann spielt und man weiss, es kann nicht gut ausgehen.
Natürlich gäbe es noch ganz viele dieser Filme, die einem beim Anschauen sehr nahe gehen. So sind mir auch Sachen wie "Gegen die Wand" und "Juli" sehr nahe gegangen. Überhaupt mag ich die Filme von Fatih Akin sehr! "Le Grand Bleu" oder "La Haine" sind Evergreens, die gehen immer. Und auch Klassiker von James Dean regen vom Thema her (Sohn vs. Eltern) doch auch eher zum Nachdenken an, als dass sie nur unterhalten. Ein aktuelles Beispiel wäre so auch noch "The Bucket List", herrlich! Aber eben, der Vorteil von DVDs ist doch, man kann sie bewusst aussuchen und sich die Filme dann anschauen, wenn man gerade in der Stimmung dazu ist.