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6. November 2008

Die Aargauer und ihre Rüebli

Gestern war in Aarau mal wieder Rüeblimärt. US-Wahlen sei dank, hatte ich den Tag über frei und konnte somit mal wieder durch diesen schönen, aber doch obskuren Markt spazieren. Obskur? Ja, ich finde schon. Ein ganzer Markt voller Rüebli (Karotten) macht mir schon fast ein bisschen Angst. Rüeblitorte oder Rüeblisuppe kenne ich ja noch. Aber Rüeblischnaps, Rüebliglacé oder Rüeblitee find ich dann schon recht schräg. Ok, ich sage nicht, dass es nicht schmeckt. Vorallem vom Rüeblischnaps war ich äusserst angetan.

Was ich aber echt nicht wusste ist, dass fast die halbe Schweiz wegen diesem Markt Jahr für Jahr nach Aarau pilgert. Ich selber bin eher ein seltener Gast bei diesem Anlass, obwohl es diesen Event schon seit 27 Jahren gibt in der Kantonshauptstadt. Klar, so hie und da mal bin ich auch durch die Stände spaziert, aber so richtig Zeit (und Interesse) wie gestern hatte ich eigentlich eher selten. Nun, ich hab gestaunt. Da standen unzählige Autobusse aus Kantonen wie Waadt, Fribourg, Bern, Graubünden oder Tessin herum. Zwischen den Marktständen waren entsprechend unzählige Sprachen zu hören und Stadthostessen haben Touristen aus Süddeutschland durch die Gassen begleitet. Aarau als Ziel von Touristen? Und ich dachte, wir wären hier einfach für immer und ewig "die Stadt mit den schönen Giebeln". Wobei ich Anfang Jahr auch diesbezüglich belehrt wurde, eine Freundin aus Russland, die bei mir zu Besuch war, zeigte sich tatsächlich hell begeistert von diesen ollen Giebeln. Mir selber fallen diese Dinger inzwischen gar nicht mehr auf.

Warum aber gerade Rüebli? Fakt ist, das Rüebli gehört zum Aargau wie der Merlot zum Tessin, das Racelette zum Wallis oder die Saucisson zum Waadtland. Die vermutlich beliebteste Art Rüebli zu servieren ist zweifellos die allerseits bekannte Rüeblitorte. In den 70er Jahren sammelten verschiedene Aargauer Hauswirtschaftslehrerinnen in der ganzen Schweiz bekannte traditionelle und weniger bekannte Rezepte mit Karotten. Die Höhepunkte dieser kulinarischen Bestandesaufnahme wurden Anfang der 80er Jahre im Kochbuch "Aargauer Rezepte" veröffentlicht. Ein Buch das in der gut sortierten Aargauer Küche irgendwo herumsteht.

Der Aargau gilt zwar als Rüebliland, aber warum er genau zu diesem Namen kam, ist historisch nicht belegt. Vermutlich geht die Bezeichnung auf eine Verwechslung zurück: Der Aargau ist kein eigentlicher "Rüebli-Kanton", hingegen wurde bei uns schon im 18. Jahrhundert der Anbau von Rüben (die vom Räbeliechtli-Umzug) massiv gefördert. Rüben gleich Rüebli? Die sprachliche Verwechslung oder Vermischung der unterschiedlichen Gemüsearten liegt nahe.

Im Internet ist zudem eine Legende von einem Baselbieter Pfarrer zu finden, der in Brugg arbeitete und von daf seiner Familie immer frische Rüebli mitbrachte. Dies würde vielleicht erklären weshalb die Rüeblitorte schon um 1900 in einem Basler und nicht in einem Aargauer Kochbuch zu finden war. Seis drum: Das Rüebli ist als Symbol für den Aargau schon seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannt: Es gab nämlich schon damals Postkarten von Dorf- und Städtebildern mit Rüebli-Verzierungen zu kaufen. Und das ist auch gut so, den schliesslich ist das Rüebli unser aller liebstes Gemüse: Jede Schweizerin und jeder Schweizer isst im Jahr fast 9 Kilogramm davon Rüebli gegessen!

So gesehen wohne ich also lieber in einem Rüeblikanton, als zum Beispiel in einem Kanton wo es mehr Kühe als Einwohner gibt wie zum Beispiel... dem Kanton Luzern!

19. März 2008

Missverständnis = Sich falsch verstehen!?

Wussten Sie, dass in Russland in der Regel die Männer den Frauen zur Begrüssung nicht die Hand geben und man das im Westen durchaus mal fehl interpretieren kann? Oder dass man in gewissen Ländern wenn man fertig gegessen hat, das Besteck nicht so auf den Teller legt wie bei uns und das dann vom Personal falsch verstanden wird? Oder dass ein gut gemeinter Satz im falschen Moment durchaus ein mittleres Gefühlschaos auslösen kann? Oder mal eine Sekunde nicht richtig zugehört und naja.... die Aufzählung ist endlos, jeder von uns kennt doch die unangenehmen Missverständnisse!

Meist passiert ja etwas total Harmloses, das Gegenüber nimmt es anders auf als es gemeint war und perfekt ist die Chose. Ähnlich wie bei den Katzen und den Hunden. Während ein Hund durchaus mal aus Freude mit dem Schwanz wedelt und seine Vorderbeine auf den Boden legt wenn er spielen will, empfindet die Katze genau diese Gesten als Aufforderung zum Kampf bzw. als Bedrohung. Und der Rest ist dann Geschichte. Ich gebs zu, dass ich leider auch immer mal wieder das Flair habe, in gewissen Momenten Sachen zu sagen oder zu tun, die dann in genau dem Moment falsch verstanden werden. Wenn ich dann merke, was ich gerade angerichtet habe, ist es meist zu spät für Entschuldigungen.

Es gibt aber auch Menschen, die ziehen Missverständnisse geradezu an. Wenn zum Beispiel zwei verschiedene "Welten" aufeinander treffen, dann braucht es nicht viel und Kandidat A verwirrt Kandidat B mit seiner Aussage und als Krönung empfindet dieser das dann auch gleich noch als Beleidigung. Meist lässt sich B dann nichts von seiner Wut anmerken, ausser dass er A freundlich ignoriert. A stellt das dann natürlich irgendwann mal fest und fragt sich, was wohl in B gefahren ist. Aus lauter Stolz meldet er sich aber auch nicht mehr bei B und so nimmt das Unglück seinen Lauf. So haben nicht nur Freundschaften geendet, sondern auch schon Kriege begonnen.

Beliebt sind Missverständnisse aber natürlich auch immer mal wieder in den Medien. In einem Interview fällt ein Satz, die Zeitung nimmt ihn aus dem Zusammenhang bevor sie ihn druckt und danach gibt es kein Halten mehr. Es folgt eine Rechtfertigung, welche die Geschichte auch nicht verbessert und so weiter. Egal ob Sport, Politik oder Wirtschaft.. hat man sich erst einmal in der Wolle gestaltet sich das gemeinsame Miteinander schwierig.

Warum ich auf all diese - wohl nicht allzu neuen - Erkenntnisse komme? Nun, erstens passiert es mir wie erwähnt regelmässig, dass ich mit nem falschen Spruch im falschen Moment mal kurz für ein Chaos sorge. Meist dann noch bei Menschen die ich eigentlich mag. Und zweitens hab ich mir überlegt, was ist die beste Reaktion auf so ein Missverständnis? Ich bevorzuge, das direkte Ansprechen des Problems oder besser gesagt der Person. Das stösst zwar viele Menschen vor den Kopf, aber ich finde, wenigstens ist es ehrlich. Und es ist in meinen Augen die einzige Möglichkeit, den teuflichen Kreislauf zu durchbrechen. Für bessere Lösungen bin ich aber durchaus dankbar!

Womit sich dann der Kreis zum Anfang der Geschichte wieder schliesst: am Wochenende habe ich in einem Restaurant beobachtet, wie eine Frau ihr Besteck eben nicht so auf den Teller gelegt hat, wie wir es uns gewohnt sind, wenn wir genug gegessen haben. Das hat dann dazu geführt, dass die Bedienung nicht wusste, ob sie abräumen durfte oder nicht. Danach verschwand sie in der Küche, kurz darauf kam der Koch raus und erkundigte sich bei der Frau, ob denn das Essen nicht geschmeckt habe. Aufgrund der "Stellung" von Messer und Gabel sei bei ihm dieser Eindruck entstanden. Das Missverständnis konnte zum Glück schnell aufgeklärt werden, die Frau war schlicht und einfach satt. Wäre es doch nur immer so einfach im Leben!

11. März 2008

Grieeeeechischer Wein.... *sing*

Ich hab am Wochenende mal wieder fein gegessen. Oder anders gesagt, ich esse öfter mal gut, aber am Samstag hab ich mir was bestellt, wo ich mal wieder keine wirkliche Ahnung hatte, was dann schlussendlich auf den Tisch kommt. Wir waren beim Griechen und auf der Karte stand "Kokoras Krasatos"und in Klammer war erwähnt, dass es die Spezialität der Region Chania auf Kreta sei. Nun, no Risk no Fun, vorallem nachdem die Serviceangestellte noch gemeint hat, dass für dieses Essen ein "wildes Tier" gefangen und geschlachtet werde. Nach ein paar leckeren Vorspeisen (wie immer hätte man ja eigentlich bereits nach dieser Auswahl genug...) kam dann ein heisser Tontopf auf den Tisch, gefüllt mit Poulet-Stücken. Dazu gab es Kartoffeln an Knoblauch. Noch immer hatte ich nicht wirklich eine Ahnung, was da genau auf dem Tisch stand. Nach dem ersten Biss war mir aber klar, ich hatte richtig bestellt. Es war eine Art Coq au Vin, also Huhn in Rotwein. Der Unterschied zur französischen Variante war aber extrem viel Knoblauch, unzählige frische Tomaten und - besonders lecker - eine Zimtstange.

Ich brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass mir griechische Tavernen besonders sympa sind, weil es da meist gleich bei der Bestellung einen ersten Ouzo gibt. Schon während dem Essen fiel mir auf, dass am Tisch direkt hinter uns eine grosse griechische Festgemeinde sass. So kam es, dass plötzlich die Musik auf "laut" (wirklich laut!) gestellt wurde und die Menschen zu tanzen begannen. Wer mich kennt weiss, dass es mir jeweils sehr schwer fällt, ruhig zu sitzen, wenn irgendwo Musik läuft. So war es auch am Samstag, schon während dem Poulet essen, wippte ich mit den Beinen. Das blieb einer älteren Frau nicht verborgen und so kam es, dass ich den letzten Bissen noch nicht wirklich runter geschluckt hatte als ich auch bereits mitten unter den Griechen am tanzen (naja, nennen wir es mal so...) war. Wer sich verausgabt wird auch belohnt, so hatte ich dann umgehend einen Schnaps in der Hand. Einmal dran schnuppern und mir war klar, das war kein Ouzo. Das Gesöff nannte sich Tsipouro und hatte nach meinem Empfinden etwa 99 Volumenprozent. Wiki sei dank weiss ich inzwischen, dass es sich bei diesem Schnaps um einen traditionellen Tresterbrand handelt, der häufig in Eigenregie hergestellt wird. Ich war dem Getränk aber nicht besonders abgeneigt, da es bei der Produktion mit Anis angereichert wurde... Nein, ich bin danach nicht mehr Auto gefahren :-) Sogar den Eintrag ins Gästebuch - welches uns freundlicherweise angeboten wurde - habe ich gerne freiwillig meiner Kollegin überlassen. Die schreibt eh viel schöner als ich.

Nun, was mir an solchen Abenden immer besonders gefällt ist, wie unkompliziert gewisse Menschen doch sind. Da spielt es keine Rolle woher du kommst, was du machst und wer du bist. Du bist einfach herzlich eingeladen zum mitfeiern und so eine fremde, spannende Kultur kennenzulernen. Ich frage mich dann nach solchen spontanen Anlässen immer, ob es wohl Ausländer, die in der Schweiz zu Besuch sind ähnlich empfinden. Also jetzt die Gastfreundschaft der Schweizerinnen und Schweizer. Rutscht man da auch mal spontan in einer Fete, feiert dann mit und lässt es sich gut gehen? Oder sind solche Sponti-Aktionen tatsächlich doch eher eine Sache für Italiener, Spanier, Franzosen, Griechen, Kroaten und so weiter? Vielleicht hat ja jemand der aus Deutschland mitliest entsprechende Erfahrungen gemacht mit uns Schweizer. So rein vom Ruf her, sind wir glaub nicht so als besonders Gastfreundlich bekannt, oder täusch ich mich?

Ach ja, in diesem griechischen Restaurant gibts übrigens ein Menü Surprise. Da gibts dann zahlreiche Gänge, ohne dass man genau weiss, was man eigentlich genau bestellt hat. Das lass ich mir beim nächsten Mal glaub nicht zweimal sagen. Jamas!

Fotos: Flickr

5. März 2008

Huch, schon wieder Mittwoch

Ich muss also zugeben, dass ich schon ein bisschen erschrocken bin, als ich letzte Nacht durch den Schnee stapfen musste. Naja, klar es hat die Flocken nicht wirklich angenommen am Boden, aber trotzdem kam ich mir zwischenzeitlich vor wie im tiefen Kanada während einem Blizzard. Braucht es im März überhaupt noch Schnee und dann erst noch Mitten in der Woche? Von mir aus könnte nun so langsam der Frühling kommen, schliesslich ist ja in 2 Wochen bereits Ostern und da will ich dann draussen in der freien Natur Eier verstecken. Und diese armen Dinger sollen ja nicht unter metertiefem Schnee erfrieren.

Aber eben, kaum März und schon Ostern. Als ob das mit dem Schnee heute Nacht nicht schon gereicht hätte, stehen nun auch schon wieder die ersten heiligen Tage im neuen Jahr an. Irgendwie rennt die Zeit und kaum ist der Winter rum - oder eben halt auch nicht - folgen Ostern, Pfingsten, Geburtstag, Fussball EM, Sommerferien, Olympische Spiele, Herbst und bevor wir wirklich damit rechnen ist auch schon wieder Weihnachten. Und wer jetzt lacht, dem sei gesagt, dass ich erst vor wenigen Tagen ein Gespräch geführt habe um die Frage, was denn über Weihnachten 08 wohl so läuft. Dürfte ja bei mir unter etwas anderen Umständen ablaufen als die letzten Jahre. Trotzdem möchte ich jetzt das Thema Weihnachten nicht wirklich vertiefen, es ist März und die Schoggi-Osterhasen stehen in den Läden.

Bei uns im Geschäft läuft heute übrigens schon den ganzen Tag SWR3. Da feiert man sich gerade zünftig selber, weil man angeblich das beliebteste deutsche Radio sei. Hätte ich Zeit würde ich gerne mal umschalten auf Bayern3 oder Eins Live. Jede Wette, die erzählen heute die gleiche Geschichte. In irgend einer Gruppe die ausgewertet wurde ist immer ein Radio die Nummer 1. Sei es nach Alter, Wohnort oder Hörer innerhalb des eigenen Sendegebiets. Zur Feier des Tages verschenkt SWR3 übrigens Schwarzwald-Elche. Derzeit sind sie gerade in Rheinfelden. Aber ich glaube ich würde mir wenig Freunde machen hier im Büro, wenn ich mich mal für 2 Stunden abmelde um mir so nen Elch zu holen. Dabei möchte ich seit Jahren so ein Viech haben.

Am Sonntag geh ich übrigens zu James Blunt ins Hallenstadion. Hat den schon jemand live gesehen? Ich mag seine Lieder total, hab auch seine CDs. Aber irgendwie bin ich etwas skeptisch was so ein ganzes Konzert von ihm angeht und habe etwas "Angst", dass es vielleicht mal langweilig werden könnte. Nun, ich freu mich so oder so. Falls es aufgrund der langsamen Lieder eher etwas träge werden sollte, haben wir bestimmt andersweitig Spass in der Halle. Jedenfalls mehr, als wenn darin Eishockey gespielt würde. So und nun ist meine Pause auch schon wieder rum... und es ist - oh Wunder - immer noch Mittwoch!

PS: Hab ich schon erwähnt, dass ich gestern komplett die Champions-League verpasst habe und mir für den heutigen Fussballabend die "Paris je t'aime"-DVD ausgeliehen habe? Ich glaub ich komme in die Wechseljahre ;-)

7. November 2007

Alle Jahre wieder in Aarau: "Rüeblimärt"

Alle Jahre wieder - und das seit fast 30 Jahren - gibt es in Aarau alles zu kaufen, was irgendwie mit Rüebli (Karotten) zu tun hat. An 140 Ständen wird von der Rüeblibratwurst bis zur -Handcreme fast alles angeboten. Der Rüeblimärt findet in Aarau traditionell am ersten Mittwoch im November statt, in diesem Jahr gab es allerdings weniger Rüeblistände als auch schon.

Wieso der Kanton Aargau auch «Rüebliland» genannt wird, ist etwas unklar. Möglicherweise ist das Wort eine Ableitung von «Rübenland», einer Bezeichnung für den Berner Aargau, wo viele Rüben produziert wurden. «Rüebli» als Symbol für den Aargau ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts populär geworden, in dieser Zeit wurden die ersten Postkarten von Dörfern und Städten mit Karotten verziert.

27. Oktober 2007

Der Song zum Wochenende

An diesem Wochenende dürfen wir mal wieder eine Stunde länger schlafen, denn die Uhren werden von Sommer- auf Winterzeit umgestellt. Für alle die, denen es so geht wie mir und jeden Herbst und jeden Frühling nicht wissen, in welche Richtung sie nun die Uhr drehen müssen, hier der Tipp:

Die nächste Zeitumstellung ist in der Nacht auf morgen Sonntag, den 28.10.2007 um 0300 Uhr. Die Uhr wird dann um 1 Stunde zurückgestellt, die Nacht ist also 1 Stunde länger. Dabei findet der Wechsel von der Sommerzeit in die Winterzeit (die eigentliche Normalzeit) statt.

Wer mehr zum Thema Zeitumstellung erfahren möchte, der findet das hier. Eine äusserst detaillierte Seite auf der sich alles um Sommer- und Winterzeit dreht.

Nun, welcher Song würde besser zur Thema Zeit passen, als der Pink Floyd-Klassiker "Time". Über Pink Floyd muss ich an dieser Stelle wohl keine Worte verlieren, eine meiner absoluten Lieblingsbands und trotzdem eine der Bands, die ich - trotz meinem schier endlosen Konzertpalmares - leider nie live gesehen habe!

24. Oktober 2007

Mach mit, als Adventskalender-Gastblogger!

Allein für diese Wort-Kombination gehöre ich bestraft, ich weiss. Aber es fiel mir gerade wirklich nichts besseres ein, wie ich im Titel erklären könnte, worum es in diesem Text dann einigermassen geht. Und bei meiner Ausbildung zum Journalisten vor rund 18324 Jahren hat man mir beigebracht, jeweils einen möglichst aussagekräftigen Titel zu basteln. Nun, niemand soll mir vorwerfen ich hätte es bei diesem Beispiel nicht probiert.

Ich suche DICH!

Das Wichtigste gleich zum Anfang, bei der Adventsaktion dürfen auch Nicht-Blogger mitmachen, einzige Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine Email-Adresse. Worum geht es? Ich möchte vom 1. Dezember bis zum 24. Dezember jeden Tag ein virtuelles Adventskalender-Türchen öffnen. Und damit jeder dieser Tage einen speziellen Anstrich bekommt, möchte ich meiner Leserschaft - also eben DIR - die Möglichkeit bieten, sich auszutoben.

Eure Fotos, Gedichte, kurze Geschichten, Filme - oder was auch immer - sollen während 24 Tagen diesen Blog ausschmücken. Einzige Bedingung ist, die Beiträge müssen unter den Themen Weihnachten, Winter und Adventszeit laufen.

Also, es würde mich freuen, wenn möglichst 24 Frauen und Männer aus so vielen Regionen wie möglich bei dieser Aktion mitmachen würden. Ich weiss, es ist nichts grossartiges, das die Welt bewegen wird, es gibt auch nichts zu gewinnen oder zu verdienen; aber so eine Art von "Zusammen" tut in den bevorstehenden hektischen Tagen vor Weihnachten jedem irgendwie gut.

Im Gegenzug für eure Mithilfe gibts natürlich nen Link auf eure Webseite (keine kommerziellen) oder euren Blog. Und wenn ihr nichts dergleichen habt und trotzdem mitmachen möchtet, dann kriegt ihr einfach ein dickes Dankeschön und die Freude, dass ihr dann sagen könnt, dass ihr mal gebloggt habt.

Wer gerne mitmachen möchte, der meldet sich in den Kommentaren oder per Email unter refisc (at) gmail (punkt) com, schreibt mir darin euren Namen, Kontakt, mögliche Website oder Blog und vielleicht schon ob es ein Foto oder eher einen Text gibt. Ihr müsst euch jetzt aber noch nicht festlegen, was Ihr machen möchtet. Ich will das bis zum Tag der Veröffentlichung auch gar nicht wissen. Denn schliesslich hat ein Advenskalender viel mit Überraschung zu tun.

Ach ja, heute ist der 24. Oktober und in genau zwei Monaten ist Heiligabend!

27. September 2007

MAG-isch!

Nachdem die Stadt Aarau letzten Freitag ihren Bachfischet gefeiert hat, steht ab heute bis und mit Sonntag bereits wieder ein Anlass in der Agenda der Aargauer Kantonshauptstadt. Es ist MAG. Der Ausdruck MAG steht für die Abkürzung "Markt Aarauer Gewerbetreibender", entsprechend hiesse es eigentlich korrekt "der MAG". Im Volksmund hat sich aber über all die Jahre der Ausdruck "d'MAG" (für die MAG) durchgesetzt.

Nun, was wird den Besucherinnen und Besuchern in den kommenden Tagen in Aarau eigentlich geboten? Nüchtern gesehen ist es lediglich eine Art Herbstmesse. Es gibt zahlreiche Verkaufsstände, welche im grossen und ganzen die gleichen Artikel anbieten, welche es nicht auch an all den anderen Herbstmärkten in der Schweiz gäbe. Aber trotzdem steht der MAG für die Aarauerinnen und Aarauer seit 1937 für vier ganz besonders schöne Tage im Jahr!

Da wäre zum einen das Beizendörfli. Auf dem Färberplatz und beim Fischlibrunnen gibt es Speis und Trank. Traditionellerweise trifft man sich dort heute Donnerstag und morgen Freitag über den Mittag mit Freunden und Familie zum gemeinsamen Essen. Die Mittagspause gestaltet sich häufig zu einem Sehen und Gesehen werden. Es soll auch schon vorgekommen sein, dass die Pause bis zum Abend ausgedehnt wurde... dass die Nacht während den Markttagen häufig zum Tag gemacht wird, versteht sich von selber. Wenn Herr und Frau Aarauer mal feiern, dann richtig.

Für mich beginnt mit der MAG jeweils der Herbst. Als Kind hab ich mich jeweils auf den Kochstand der Städtischen Werke gefreut, da durfte ich selber Würste und Omletts braten. Später dann hab ich von meinen Eltern während der MAG-Zeit mein erstes KISS-Poster geschenkt gekriegt und bei der jährlich wechselnden Gastregion (ein Schweizer Ferienort stellt sich dabei dem Publikum vor, in diesem Jahr das Toggenburg) schon mal nen Wettbewerb gewonnen. Als Teenie stand schliesslich der Rummelplatz im Mittelpunkt.

Inzwischen heisst MAG die ersten heissen Marronis der Saison essen, ein wärmendes "Kafi Harmonie" geniessen, die frisch gerösteten Erdnüsse naschen, ein paar Franken in die Tombola investieren, das Antiquariat nach alten Büchern durchstöbern und nicht zuletzt - ähnlich dem Maienzug oder dem Bachfischet - ein paar alte Freunde treffen, welche nicht selten extra für die Aarauer Markttage zurück in ihre Heimatstadt kommen. MAG-isch!

21. September 2007

Tipp: Aarau feiert heute den "Bachfischet"

Auch in diesem Jahr möchte ich allen, die das Fest noch nicht kennen ans Herz legen, mal in der Aargauer Kantonshauptstadt vorbei zu schauen. Informationen zum heutigen Anlass gibt es hier. Der bunte Umzug startet gegen 20.15 Uhr an der Bachstrasse, aber schon beim Eindunkeln säumen die Zuschauer die Strassen der Altstadt. Also unbedingt früh genug da sein! Falls sich ein Blogger oder eine Bloggerin aus der Region nach Aarau verlaufen sollte, lasst es mich wissen. Auf dem Balkon eines Aarauer Restaurant haben wir ein paar gute Plätze (inkl. Bier, Kafi fertig und kalter Platte) reserviert, mit Blick auf die Umzugsroute des Bachfischet.

Und ach ja, es heisst - zum hundersten Mal - der Bachfischet und nicht die Bachfischete. Die Google Suchbegriffe der letzten Tage deuten darauf hin, dass es viele immer noch nicht geschnallt haben. *grins*

6. Juli 2007

Maienzug Aarau Tag 2


Die Sonne kam spät, aber sie kam so wurde auch der zweite Tag äusserst gemütlich... Grüße direkt vom Maienzugplatz bei einem Glas Rotwein.

Nachtrag am Day After: Es war ein gelungener Maienzug, wenn wir auch den Umzug (am Vorabend wurde es 4 Uhr) verschlafen hatten und am Freitag statt auf der traditionellen Schanz im Schachen am italienisch Essen waren. Da blieben wir dann auch bis Mitternacht hängen und haben - wie schon am Donnerstag - sehr viele bekannte Gesicher von früher getroffen. Eben das, was den Maienzug in Aarau so speziell macht.

30. Juni 2007

Jugendfest Rohr Buchs

Jugendfest Rohr Buchs

Gestern bis spät in die Nacht Party im FC Zelt und heute ab 9 Uhr der farbenfrohe Umzug. Mehr Fotos gibt es hier.

21. September 2006

Der Aarauer Bachfischet

So, heute beschäftige ich mich mal mit Brauchtum. Genauer gesagt mit dem "Aarauer Bachfischet". Zuerst möchte ich gleich einmal mit einem Irrtum aufräumen, der Anlass heisst "Bachfischet" und nicht - wie oft gehört - BachfischetE. Der ganze Abend hat entsprechend auch nichts damit zu tun, dass irgendwelche Fischer Fische fischen oder dass Bäche leer gefischt werden und so weiter.

Dass ich gerade heute über den "Bachfischet" schreibe ist natürlich kein Zufall. Nur noch einmal schlafen und dann steht das Fest nämlich ins Haus. In Aarau kennt man neben dem "Maienzug" als eigentliches Fest nur noch eben diesen "Bachfischet". Dazu kommt noch die MAG, eine Art Herbstmesse, die AMA eine Gewerbeausstellung im Frühling oder der traditionelle Rüeblimärt. Wobei beim zweiteren nicht wirklich gefeiert wird. Und auch der "Bachfischet" ist eigentlich eine Art Zwitterfest. Weil man sich die Party rund um den Umzug selber organisieren muss. Was jedoch den Vorteil hat, dass im Gegensatz zum Maienzug die Aarauer unter sich feiern. Aber fangen wir vorne an:

Aarau wird ja bekanntlich nicht nur von der Aare, sondern auch vom Stadtbach durchflossen. Früher wurde dieser Bach einmal im Jahr gereinigt, was die Aarauerinnen und Aarauer gemeinsam besorgten. Nach dieser Anstrengung hatten sie Anrecht auf Speis und Trank, bezahlt von den Aarauer Stadtherren.

Heute erledigt das Stadtbauamt und seine Arbeiter diesen Job. Seit gut 150 Jahren jedoch besteht nun der Brauch, dass die Schulkinder "das erste Wasser", das durch das gesäuberte Bett fliesst abholen. Dazu rüsten sie sich mit Haselzweigen aus, diese werden mit bunten, selbergebastelten Laternen geschmückt. So ziehen sie dann dem Flusslauf entlang - sofern das möglich ist, der Bach verläuft meist unter dem Boden - durch die Stadt. Dazu singen oder rufen die Kinder uralte Verse in den Nachthimmel.

Nach dem Umzug findet im Schachen ein Feuerwerk statt, das traditionsgemäss mit dem sogenannten "Mords-Chlapf" sein Ende findet. Und das war's. Das Fest ist also eigentlich ein Kinderfest am Abend. Nur, während ich früher noch mit meinen Schulkameraden durch die Gassen zog, begleiten verängstigte Eltern ihre Kinder heute schon während dem Umzug. Sprich, man sieht in der komplett verdunkelten Stadt mehr dunkle Gestalten (Eltern) als Kinder mit Lichtern. Auch hat die Aarauer Gastronomieszene sich etwas vom "Bachfischet" abgewandt. Wo früher im Anschluss an den Umzug noch kräftig gefeiert wurde, geht man heute schnell nach Hause. Die Kinder müssen ins Bett, es ist ja schon spät.

Trotzdem, an verschiedenen Orten in der Altstadt wird auch morgen Freitagabend wieder kräftig gefeiert, gesungen und getrunken. Ein paar Beizer haben sich ein spezielles Programm bereit gemacht. So wird man mich natürlich auch morgen wieder in der Stadt antreffen, laut brüllend "Fürio de Bach brönnt, d Suhrer händ ne azündt, d Aarauer händ ne glösche, d Chüttiger, d Chüttiger riite uf de Frösche" Und wer jetzt nur Bahnhof verstanden hat, der kommt morgen am besten selber vorbei und schaut sich dieses Spektakel persönlich an!

Hinweise zur Ausgabe 2007!

2. August 2006

Gedanken zum Nationalfeiertag

Naja, zugegebenermassen einen Tag zu spät. Aber wer hat schon Lust sich am 1. August an den Computer zu setzen und - mehr oder minder - sinnvolle Gedanken von sich zu geben. OK, die Politiker habens mal wieder getan. Egal ob Bundes-, National- oder Ständerat überall waren sie zu sehen und zu hören. BR Samuel Schmid zum Beispiel war auf dem Schloss Lenzburg und musste da von Polizeikräften geschützt werden, weil der rechte Mob die Party stören wollte. Auf dem Rütli war es in diese Jahr dafür äusserst ruhig, die Rechten hatten scheinbar keine Lust den Worten eines pensionierten Managers zu lauschen. Und überhaupt war das Anmelde und Einlass-Prozedere scheinbar so kompliziert, dass sich auch politisch neutrale Schweizerinnen und Schweizer abschrecken liessen. Jedenfalls war die Bundeswiese erst nur halb voll und alls dann ein Platzregen kam, innert Sekunden leer.

Ach ja, als ob wir in diesem Land nicht genug redenschwingende Politiker hätten, bemühen sich jetzt auch noch B- (oder waren es gar C-) Promis zu den 1. August Feiern und parlieren über Gott und die Welt. So zum Beispiel der ehemalige Mister Schweiz Renzo Blumenthal. Er verzichtete - nach eigenen Angaben - auf politische Aussagen. Schlagworte wie "Mut", "Stolz" und "Weltmacht" lassen bei mir jedoch Zweifel aufkommen, wie unpolitisch diese Rede wirklich war.

Tja und dann stand der 1. August 2006 dank einem weiteren Jahrhundertsommer (wie manchen von diesen hatten wir in den letzten Jahren überhaupt schon?) unter einem ganz besonderen Stern: In gewissen Kantonen war grillieren verboten, in anderen das Abfeuern von Feuerwerk und wieder in anderen war eigentlich gar nix erlaubt, was mit Feiern zu tun hat. Bei uns im Kanton Aargau war gar nichts untersagt. So war auf der Gisliflueh ein schönes Höhenfeuer zu sehen, der Duft von Grillwürsten war zu vernehmen und die Knallerei dauerte bis spät in die Nacht. Unser Hund hat sich übrigens erst gegen 2 Uhr in der Früh zum ersten Mal nach draussen getraut. Nicht zuletzt weil unser Nachbar eine Ego-Party gefeiert und in regelmässigen Abständen mit ner Pistole in die Luft geknallt hat.

Aber eben, der Schweizer Nationalfeiertag lehrt uns Jahr für Jahr tolerant zu sein. Ich persönlich habe gerne Feuerwerk, obwohl ich selber nie was kaufe. Viel zu teuer und rund um mich herum fliegt so viel durch die Gegend, dass ich mich jeweils gemütlich bei einem Glas Wein aufs Hausdach setze und das Spektakel geniesse. Und heimlich rate, wie teuer wohl welcher Böller gewesen sein mag. Aber eben, ich laufe da wohl eh etwas ausser Konkurrenz, der wahre 1. August ist für mich der 14. Juli. Aber behalten Sie das bitte für sich. Sonst krieg ich am nächsten Nationalfeiertag Probleme mit dem rechten Mob ;-)