31. Mai 2010

Shame on you Israel!

Beim Angriff israeleischer Eliteeinheiten auf einen neutralen Hilfskonvoi per Schiff sind vermutlich bis zu 20 freiwillige Helfer ums Leben gekommen. Man sei mit Küchenmessern und einer Axt angegriffen worden und habe sich wehren müssen, heisst es aus israelischen Militärkreisen. Ziel der Aktion war es, unterdrückten palästinensischen Familien dringend benötigte Medikamente und Esswaren zu bringen. Der Plan der international abgestützten Hilfsaktion endete aber im Desaster. Und ich stelle mir einmal mehr die Frage, ob sich Israel einfach alles erlauben und sämtliche Menschenrechte mit Füssen treten darf! Über Facebook und einen Blog liessen sich die Aktivitäten der Friedensaktivisten - unter ihnen auch der Schriftsteller Henning Mankell und zahlreiche Parlamentarier - bis heute Morgen mitverfolgen, seit dem fiesen Angriff gibts keine Informationen mehr...

An Bord waren Dutzende europäische Abgeordnete, aus Deutschland zum Beispiel Inge Höger (Foto) und Annette Groth von der Bundestagsfraktion der Linken. Die menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion der Linken erwartete bereits vor der Abreise starken israelischen Widerstand: Die "Israel Defense Forces" habe angekündigt, die Flottille zu blockieren, sagte sie vergangenen Woche. "Ausserdem wollen uns circa 15 Boote mit israelischen Siedlern 'begrüssen' und uns auch daran hindern, nach Gaza zu kommen", befürchtete Groth. Nur mal so erwähnt: Israel hat "nach Artikel 55 und 56 des Vierten Genfer Abkommens über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten die Pflicht, die Versorgung der Bevölkerung in Gaza mit Nahrungs- und Arzneimitteln sowie die Aufrechterhaltung der medizinischen Infrastruktur mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln sicherzustellen". Gegen jedes andere Land dieser Welt schreitet die UNO in solchen Fällen mit aller Härte ein, die USA fliegen dann auch schon mal einen Luftangriff. Bei Israel ist das natürlich anders, ja man kann sogar wehrlose Friedensaktivisten über den Haufen schiessen und UNO Generalsekretär Ban-ki Moon zeigt sich höchstens "erschüttert". 

Gestern meldeten sich die Blogger vom Schiff das letzte Mal persönlich. Es seien nur noch wenige Stunden bis Gaza, "ruhige See, die Sonne geht um fünf Uhr am wolkenlosen Himmel auf". Was wenige Stunden danach passierte, beschreibt die "Free Gaza Movement" auf ihrer Facebook-Seite wie folgt: "In der Dunkelheit der Nacht sprangen Israels Truppen aus einem Helikopter auf das türkische Schiff Marmara. Sie eröffneten das Feuer in dem Moment, als sie das Deck erreichten", steht auf der Facebook-Seite der Bewegung. Man habe sofort und ohne Vorankündigung auf die schlafenden Zivilisten geschossen, heisst es weiter. Der Angriff sei in internationalen Gewässern, 75 Meilen vor der israelischen Küste erfolgt. Der letzte Eintrag auf dem Blog ist nur noch vom Administrator eingestellt, nicht von den Aktivisten auf dem Schiff. "Israel hat das Feuer auf die Schiffe mit Hilfsgütern für Gaza eröffnet", heisst es dort. "Wir haben bisher keinen Kontakt zu Matthias Jochheim oder Norman Paech".


Übrigens hiess es inzwischen aus Israel, die Freedom Flotilla - so der offizielle Name der Aktion - sei politisch motiviert gewesen. Extreme Islamisten und Israel-Hasser hätten sich zusammengetan um international Aufsehen zu erregen und Waffen in den Gaza-Streifen zu schmuggeln. Klar, liebe Israelis, einer wie eben zum Beispiel der Mankell oder die Europa-Abgeordneten sind ja seit Jahren für ihre exzessive Brutalität und ihren Hang zum Faschismus bekannt - vorallem die Politiker der Linken. Wie lächerlich werden die Ausreden wohl noch? Der konservative Block der israelischen Führung hat wieder einmal gnadenlos zugeschlagen, im Wissen dass sich die Welt eh nicht getraut zu meckern und falls doch zieht man halt wieder den alt bekannten Ewige-Opfer-Joker. Unter diesem Deckmantel schlachtet man ja schon seit Jahren wehrlose palästinensische Frauen und Kinder ab. Und nein, auch wenn ich mich jetzt vielleicht gerade etwas enerviere, ich bin definitiv kein Faschist, Rassist oder Judenhasser. Es sollen einfach die gleichen Rechte für alle Regierungen dieser Welt gelten und das ist im Fall von Israel leider nicht der Fall. Gell, liebe Amis. Ich habe fertig!

30. Mai 2010

Lenamania, dank Stefan Raab!

Sie hat es also... Moment, nein: ER hat es also geschafft! Stefan Raab gewinnt den Eurovision Song Contest 2010 und holt den Pot nach Deutschland. Ich hab mich ja an dieser Stelle bereits öfter als Lena-Fan geoutet, zum ersten Mal am 6. Februar dieses Jahres; so wirklich an den Sieg geglaubt hab ich aber - aus Angst vor der Ost-Allianz - nicht. Am Fansein hat sich aber deswegen bis gestern nichts geändert, entsprechend hab ich am späten Abend auch 2 SMS für das deutsche Fräuleinwunder abgeschickt. Da war ich in der Schweiz nicht einmal der Einzige, denn für einmal gingen die 12 Punkte aus der Eidgenossenschaft nicht an Bosnien, Serbien oder die Türkei sondern an Deutschland. Verdientermassen, denn was Raab und sein Team in den vergangenen Wochen an PR geleistet haben verdient ein Wort: Weltklasse!

Ich will jetzt an dieser Stelle auch gar nicht gross darauf rumhacken, dass sich die Schweiz daran ein Beispiel nehmen sollte, das hab ich letztes und vorletztes Jahr schon getan und beim Schweizer Fernsehen wird sich auch in Zukunft so schnell nichts ändern. Die bekannten SF-Sesselfurzer suchen den Schweizer Beitrag aus und lassen sich dabei nicht reinreden, laut ARD gibts eine solch diktatorische Auswahl sonst nur noch in Weissrussland. Aber eben, das ist hier nicht das Thema. Deutschland hat aufgezeigt wie man erfolgreiches Lobbying betreibt und dann verdient, wenn doch auch überraschend, den Sieg nach Hause nimmt. Früh im letzten Jahr haben Pro7 und ARD angefangen landesweit Talente zu suchen, Anfang 2010 dann die ersten Fernsehshows - getragen von Prominenten wie Peter Maffay, Jan Delay oder Nena. Von Anfang an wurde das Publikum miteinbezogen und das, obwohl die Bildzeitung in den ersten Monaten der USFO-Castings kein Wort über die Show verloren hatte. Da setzte man lieber auf DSDS. Irgendwann einmal stand Lena Meyer Landrut als Siegerin fest und auch die grossen deutschsprachigen Medien kamen nicht mehr drum herum über die aufgestellte, charmante Göre ("Muss ich jetzt nochmal singen?") aus Hannover zu berichten. Dazu noch die Tatsache dass mit Hape Kerkeling ein äusserst beliebter Entertainer die deutsche ESC-Jury präsidiert...

Der Bann war gebrochen, Deutschland war im Lena-Fieber! Zahlreiche TV-Auftritte auf allen Kanälen, ein grossartigen Einstieg in die Charts, ein solides Album verhalfen zum Erfolg. Alles geschickt eingefädelt von König Lustig himself, Stefan Raab. Die Lena wurde von Sendung zu Sendung geschickt und "musste" ihren Song performen. Das gab ihr Sicherheit und machte TV-Aufritte zur Routine. Entsprechend war sie dann gestern Abend auf der riesigen Bühne in Oslo vor 120 Millionen Zuschauern auch nicht mehr wirklich nervös, sondern genoss den Moment. Als allereinzigste Artistin kommunizierte sie mit dem Publikum im Saal: "Thank you, danke schön!" Und genau das war in meinen Augen der Unterschied. Es gab sicherlich bessere Sängerinnen, es gab auch spektakulärere Bühnenshow, es gab Frauen mit tieferem Décoltée und Männer mit cooleren Tanzeinlagen. Aber Lena hatte den Spirit, sie war einfach Lena! Gut gecoacht von Meister Raab, dem Teufelskerl der deutschen Unterhaltungsindrustrie. Nicht zufällig kam TV Total in der ESC Woche direkt aus Oslo, ebenfalls nicht zufällig die Duette mit verschiedenen Teilnehmern aus anderen Ländern. Lena war in den europäischen Medien auf einmal omnipräsent. Sei es durch einen blanken Busen, einen faulen Spruch, eine schnippische Antwort oder nur durch ein simples Lächeln in die Kameras.

Und siehe da, die gefürchtete Ost-Allianz konnte gebrochen werden. Es gab gestern Abend für Deutschland Punkte aus allen Ländern Europas, sogar aus dem tiefsten Osten. Das Gesamtpaket Lena hat funktioniert, dass es damit gleich zum Sieg reicht, damit hat wohl nicht einmal Stefan Raab selber gerechnet, entsprechend hat er noch am Freitag tief gestapelt und einen Top10 Platz als akzeptabel bezeichnet. Seine Reaktion nach dem glorreichen Sieg war dann entsprechend, der gute Mann war platt, einfach nur platt. Aber, seine Arbeit wurde mit dem ersten Sieg für Deutschland seit Nicole ("Ein bisschen Frieden") im Jahre 1982 belohnt. Ralph Siegel dürfte sich nach all seinen Flops der letzten Jahre in den Hintern beissen und Stefan Raab verdient - nach Ikonen wie Rudi Carrell, Kurt Felix oder Peter Frankenfeld - den Titel "Unterhaltungskönig Nummer 1".

Fazit: der Sieg für Deutschland geht absolut in Ordnung. Das beste Gesamtkonzept hat gewonnen, aufgewertet durch eine Type wie Lena und natürlich einer äusserst eingängigen Melodie. Professionelle und vorallem moderne Medienarbeit wurde belohnt und ich wette, dass im nächsten Jahr ein paar europäische Länder im Vorfeld des ESC eine Castingshow veranstalten werden. In der Hoffnung auch einen Rohdiamant wie Lena zu entdecken. Ein Wort noch zur gestrigen Veranstaltung allgemein, Bravo Norge! Das war TV-Unterhaltung der Extraklasse. Zwischen den Beiträgen gabs keine nervigen Moderationen, das musikalische Programm wurde sec über die Bühne gebracht. Gleich zu Beginn ein Skandälchen als der Spanier durch den ollen "Flitzer" Jimmy Jump gestört wurde - Chapeau aber für den Sänger, welcher den Zwischenfall cool überspielt hat. Ansonsten gabs viel gute Musik, aber natürlich ist wo Licht ist auch Schatten. Nicht alles war hörbar, eine wahre Katastrophe fand ich den Israeli der Mühe hatte die Töne zu treffen. Ein Highlight dann die Pausen-Attraktion während der Abstimmung: ein europaweiter Flashmob, schlicht genial! Nett fand ich auch die Schaltungen in diverste Wohnzimmer der Teilnehmerländer, in der Schweizer Stube hin ein 1. August Lampion. Herrlich! Kurz, die Norweger haben einen grossartigen Job gemacht und beste TV-Unterhaltung geliefert. Das Tüpfelchen auf dem I war schliesslich der Sieg von Lena, welcher für einen würdigen Abschluss der Veranstaltung gesorgt hat. Habemus Lena!

PS: Ob das mit Lena und Alexander Rybak noch was gibt? Süss.

28. Mai 2010

Apple iPad: die ersten 24 Stunden

Der Moment als ich das Gerät gestern Nachmittag ausgepackt habe war - das muss ich zugeben - weniger erhebend als ich erwartet habe. Beim iPhone war die Nervosität damals noch grösser, hier war es eher eine Art Vorfreude gemischt mit hohen Erwartungen. Nun, gestern war es dann also soweit, einen Tag früher als die meisten anderen Apple-Jünger wurde das iPad geliefert. Ja, ich sage "das" iPad. Weil seit ich es in den Händen halte hat sich für mich der Artikel geändert, das iPhone und das iPad. Passt irgendwie besser, für mich zumindest. Dafür der iPod. Nun gut, was hab ich da gestern eigentlich ausgepackt? Es ist weder ein Smartphone, noch ein Netbook oder ein Laptop. Es ist ein Spielzeug! 


Lustigerweise ist der Akku des Teils quasi voll wenn man es aus der Verpackung nimmt, da kann man dann auch gleich loslegen. Ich habe mit 32 GB WiFi-Version, für meine Bedürfnisse genau richtig. 3G hab ich aufm Handy und der das iPad wird zum Couchsurfen eingesetzt, also im Wlan. Die wenigen Anlässe an denen das Gerät mitkommen wird, waren mir die zusätzliche Investition dann auch nicht wert. Zudem gibts ja bereits "Triggs und Gägs" um auch ohne die 3G Version ins Netz zu kommen. Also, ich hab ein stylisches Spielzeug gekriegt, soviel stand nach der Inbetriebnahme dann schnell mal fest. Aber damit hab ich auch gerechnet! Ich werde damit wohl kaum häufiger einen Blogpost schreiben, sondern eher ein Emial, obwohl es entsprechende Textprogramme gibt und die Tastatur äusserst angenehm ist. Nein, es dient zur Information und zur Unterhaltung - wobei auch da zum Beispiel die Musik nicht im Vordergrund steht. 

Nachdem ich inzwischen so einiges ausgeschlossen habe stellt sich natürlich die Frage, was ich denn überhaupt mit dem iPad anstellen will. Ja genau, das hab ich mich dann auch gefragt als es so jungfräulich vor mir lag. Ein Besuch im iTunes-Store hat dann diese Frage umgehend beantwortet. Okay, man muss ehrlich zugeben dass der Schweizer Store gestern Abend noch nicht wirklich fit war. Es gab zwar schon ein paar Apps zum Download, aber die wirklichen Hammer Applikationen die hab ich dann im US-Store gefunden. Wie das mit dem Account funktioniert, hab ich ja hier im Blog schon einmal erklärt. In den USA gibts dann nämlich nicht nur die Apps, sondern auch Videos, Spielfilme, TV-Serien, digitalisierte Bücher und vieles mehr. Und wenn man sieht, was alles möglich ist in Sachen Angebote, dann weiss man auch umgehend, wozu man das iPad brauchen kann! 

Nachfolgend darum eine Auflistung von coolen Apps, welche es bei mir umgehend auf das neue Gerät geschafft haben. Ich sag jetzt nicht, dass man die alle und unbedingt haben muss. Ich sicher auch eine Frage vom Preis, dank gutem Dollar sind sie nämlich im US-Store zum Teil günstiger und oftmals gibt es sie auch nur da. In der Schweiz und in Deutschland dauerts wohl noch ein paar Tage bis alles Online ist. Auf Filme und so warten wir wohl noch länger. Also hier meine ersten Applikationen fürs iPad: 

Logmein: Ein praktisches - wenn auch eher teures Programm - mit welchem ich vom iPad aus auf alle Daten von meinem Laptop zugreifen kann.
Pages: Das Textverarbeitungsprogramm von Apple, dank der grossen Tastatur kann man damit auch mal längere Texte als nur ein Email schreiben.
20 Minuten: Als erste Schweizer Zeitung hat 20Min seine iPhone App fürs iPad angepasst.
Die Welt: So könnte die Zeitung der Zukunft aussehen. Sehr übersichtlich gemacht.
Focus: Sehr viele aktuelle Inhalte sind gratis, gibt viel zu lesen.
Spiegel: Leider sind die Texte und Fotos kostenpflichtig. Allerdings ist am Gratisexemplar zu sehen, wie man ein gutes Onlinemagazin macht.
Imdb: Die riesige Datenbank in Sachen Film. Ideal wenn man vor der Kiste sitzt und fragt, wo man den Schauspieler schon mal gesehen hat.
TV Screen: TV schauen übers iPad und es besteht erst noch die Möglichkeit die Sendungen aufzunehmen.
Zattoo: Ebenfalls eine TV App, mit einer riesigen Auswahl an Sendern in HD.
Kindle: Bücher lesen auf dem iPad, leicht gemacht. Dank Amazon gibt es auch schon aktuelle deutsche Titel.
iBooks: Sehr schön gemacht um digitale Bücher zu lesen, leider gibts derzeit fast nur englische Bücher und die deutschen Titel sind Antiquariat.
Wikipanion: Die Wikipedia-App, informativ mit vielen Links und Fotos.
Twitterific: Für mich bislang das beste Twitter-Programm für iPad, aber ich teste noch weitere Apps aus.
IM+ Lite: Alle sozialen Plattformen auf einen Blick, die Lite-Version reicht vollkommen aus.
Shazam: Lieder erkennen, bekannt vom iPhone. Allerdings in der HD Version verbessert.
Rezepte: Eine riesige Rezeptdatenbank, das iPad wird zum Helfer in der Küche. Die Rezepte sind echt gut, schon oft danach gekocht!
Wunderradio: Ist auf dem iPhone schon meine liebste Radio App.

Also, eine erste Zwischenbilanz nach den Apps zur Produktivität. Bevor es dann zu den Games geht. Man muss festhalten, das iPad startet brutal schnell auf, hat eine sehr hohe Auflösung und ist allgemein sehr flink. So macht das Surfen Spass, ebenso machen die oben erwähnten Apps Sinn wenn man sich mal kurz informieren will. Im Bruchteil einer Sekunde hat man die Zeitung oder das Magazin vor sich. Dazu kommt ja, dass das Display gross genug ist um auch sinnvoll im WWW zu surfen, sprich all die Anbieter, welche noch keine App auf dem Markt haben findet man weiterhin im Internet. Weil bei mir kommt keine App auf den iPad, die nicht extra dafür konzipiert wurde. Vergrössern oder in der Miniversion surfen sieht nämlich nicht nur doof aus sondern ist auch unpraktisch. Weiter ist ja zum Beispiel Youtube von Anfang her auf dem Gerät, in einer überragenden Version - so macht es Spass die Videos anzuschauen. A propos, klar gibts hier und da mal ein Problem mit Flash, allerdings ist da ein Wandel angesagt. YouPorn ist ja derzeit daran, seine Filme auf ein neues Format umzuwandeln und siehe da, ein kurzer Besuch bestätigt, da läuft alles einwandfrei auf dem iPad! Da dürften weitere Anbieter folgen, die meisten von ihnen nicht aus der Porno-Branche. Und nun zu den Games:

Scrabble: Das Spiel ist der Hammer! Super schön gemacht, innovative Umsetzung, bis zu 4 Personen können gegeneinander spielen. Wer ein iPhone hat, kann es mit dem iPad kombinieren.
TicTacToe: Alt und bekannt, aber witzig für zwischendurch.
Friendsheep: Mega witzig, man spielt zu zweit oder zu viert gegeneinander. Ziel ist es seine Schafe einzusammeln, das iPad wird einmal mehr zum klassischen Spielbrett!
TouchHockey: Ein Air Hockey das ebenfalls zu Zweit grossen Spass macht.
Labyrinth HD: Die vermutlich beste grafische Umsetzung derzeit. Sieht aus wie echt, wenn die Kugel durch das Holzlabyrinth ins Loch flitzt.
Solitaire: Bedarf keiner Erklärung, oder?
Dice HD: Eine nete Spielerei, grafisch toll. Soll einem Entscheidungen in allen Lebenslagen abnehmen.
Virtuoso: Ein Klavier, das auch so klingt und erst noch gratis ist.

Das wars auch schon. Für den Vorführeffekt ist noch die Lite Version von "Alice in Wonderland" drauf, ein interaktives Buch. Gleiches gilt für das Guiness Buch der Rekorde und die App "Backgrounds", welche irgendwie eine halbe Million Hindergrundbilder anbietet. So lacht mich beim Aufstarten derzeit ein Kuhfell und beim "Arbeiten" ein Luftbild von Marseille an. Tja, ein Fazit? Fällt schwer nach den ersten 24 Stunden. Eines ist klar, das iPad macht Spass. Ich weiss nicht einmal, ob es vielleicht auch in Zukunft dabei bleibt, dass es einfach nur Spass macht. Aber seien wir ehrlich, reicht das nicht? Es kommen fast stündlich neue Apps hinzu: Renn- und Strategiespiele, Zeitungen, Zeitschriften, Spielereien... gestern sassen wir zum Beispiel am Tisch, in der Mitte das Gerät und haben ein Brettspiel gemacht. Zu zweit geht das ideal, so suche ich zum Beispiel noch ein gutes Schachspiel. Auch das Zeitung lesen am Morgen hat sich heute irgendwie anders gestaltet. So gesehen wird es in den nächsten Wochen noch so manchen Aha-Effekt geben, wenn man wieder etwas neues entdeckt. Vom Einsatzbereich her sehe ich das A5-Teil aber schon auf Balkon, Sofa, Bett, Balkon... mitnehmen vielleicht, wenn man Ferienfotos zeigen will, da es sich als Fotoalbum sehr gut eignet. Darum: ein iPad ist ein neues Unterhaltungsmedium, das seinen Platz erst noch finden wird. Ich lasse mich gerne darauf ein und denke, dass das Gerät seinen Siegeszug auch in Europa fortsetzen wird. Allerdings hängt vieles davon ab, dass der Schweizer iStore so bald als möglich das gleiche Angebot hat wie in den USA. Und überhaupt, mein iPad wird mich für immer an meinen 40. Geburtstag erinnern und das ist ja auch schon etwas wert!

Monsieur Fischers legendäre WM-Momente

Fussball WM 1982 in Spanien, das Halbfinale zwischen Frankreich und Deutschland. Ich mit süssen 12 Jahren mit meinen Eltern in Norditalien in den Ferien, ausgestattet mit einem... genau: Deutschland-Shirt! Einer dieser WM Momente den ich niemals vergessen werde. Wie gesagt, ich war zwölf und natürlich ein fleissiger Panini-Bilder-Sammler. Das Shirt hab ich glaub von meinem Götti geschenkt gekriegt und ich trug es mit einem gewissen Stolz. Aber es gab ein "Problem". Meine Lieblingsfussballspieler waren zu der Zeit die folgenden Herren: Toni Schumacher, Mani Kaltz, Paul Breitner und Pierre Littbarski... und, jetzt kommts: Jean Tigana, Marius Tresor, Alain Giresse, Didier Six und Michele Platini. Der Kenner merkts, das Spiel war alles andere als ein Knüller für mich. Weil ich aber ja ein Deutschland-Shirt hatte und von den Franzosen nur ein normales T-Shirt aus dem ABM half ich an dem Abend den Allemannen. Erst recht nachdem ich bemerkt hatte, wie sehr die Italiener gegen die Deutschen waren. 

Nun gut, das Spiel lief und lief und lief...Nach 90 Minuten 1 zu 1. Nach 120 Minuten 3 zu 3. Und es kam zum Elfmeterschiessen. Dramatik pur! Bossis verschiesst, Hrubesch trifft und das Spiel endet mit 8 zu 7 für Deutschland. Bloss, welche Szene bleibt immer in Erinnerung? Genau, das Attentat von Toni Schumacher auf Patrick Battiston in der 50. Minute. Eines der vermutlich brutalsten Fouls der Fussballgeschichte. Die Reaktionen nach dem Spiel auf mein Deutschland-Shirt bzw. Wochen später in der Schule waren dann auch entsprechend. Und meine Zeit als Deutschland-"Fan" kurz darauf Geschichte..

27. Mai 2010

Das Ende des US-Serien Hypes?

Ja, richtig gelesen: die Spatzen pfeifen es von den Dächern, US-Serien verlieren im deutschsprachigen TV massiv an Boden bzw. Zuschauern. Endlich! Wer hier regelmässig mitliest weiss, dass ich von Sendungen wie "24", "Lost", "Emergency Room", "Dr. House" etc. so ziemlich gar nichts halte. Im Gegenteil, ich finde dass gewisse Serien sogar unser westeuropäisches Denken beeinflussen. Mir jedenfalls fällt keine heimische TV-Serie ein, die sich zum Beispiel für ein Sexverbot vor der Ehe einsetzt. "Eine himmlische Familie" propagiert diese und sogar noch ganz andere christliche Ansätze im frei empfangbaren Fernsehen. Prüderie, verherrlichte Gewalt,  Rassismus, Doppelmoral tauchen entsprechend in US-Serien nicht gerade selten auf und werden so Teil unserer Kultur. Aber eben, darum gehts mir gar nicht und diese Tugenden tauchen auch sonst in unserer Gesellschaft auf. Ich mag diese Dauerstaffeln halt einfach nicht und finde die Geschichten hinter den Serien oftmals auch sehr dünn gestrickt... Geschmackssache. 


Nun aber zum Thema. Der deutsche Mediendienst DWDL listet seit 2003 regelmässig die TV-Flops der Saison auf. Bis zu 70 Sendungen werden da aufgezählt und auch vor prominente Namen wie Kerner oder Pocher macht man keinen Halt. Nun tauchen in diesem Jahr auf dieser Liste interessanterweise Titel auf, von denen man als allgemeiner TV-Konsument eigentlich immer gedacht hat, dass sie äusserst erfolgreich wären. Zumindest wurde uns das immer so mitgeteilt oder sollten die endlosen Trailer zu all den Müll-Serien vielleicht doch ein Hinweis sein, dass eben doch weniger Leute zuschauen als erwartet? Nun, man weiss es nicht. Was man aber weiss ist, dass zahlreiche selbsternannte Top-Serien in den USA zwar vielleicht erfolgreich waren, im deutschsprachigen Raum aber kläglich versagt haben. Ein paar Beispiele gefällig? 

"24" und "Lost" sind vor langer Zeit einmal mit Pauken und Trompeten bei Pro7 gestartet, in der Zeit galt man fast als Aussenseiter wenn man sich für diese zwei Formate nicht interessiert hat. Inzwischen wurden sie von Pro7 zu Kabel1 verfrachtet und laufen da laut DWDL mit nicht mehr erwähnenswerten Zuschauerquoten. Gleiches gilt für die Serie für dem unsäglich bescheuerten Namen "Numb3rs", den mir übrigens gerne mal jemand erklären darf. Numb-drei-rs? Numb-three-rs? Und es soll keiner kommen die 3 stehe für das E, eine Drei ist kein E sondern bleibt eine 3... Eben, auch diese Kiste läuft  laut dem Mediendienst am Donnerstag nicht mehr. Alle 3 Serien fallen darum scheinbar auf den Herbst hin aus dem Programm! 

Pro7 wird nach dem Sommer auf "Fast Forward" verzichten, erstens wird die Serie in den USA nicht mehr weiter produziert und zweitens kam die laufende Staffel bei weitem nicht auf die erwarteten Quoten. Ebenfalls miese Quoten, bei Pro7 und von der Absetzung bedroht: "The Good Wife", "Chuck" und "Gossip Girl". Letztere dürfte beim neuen Spartensender "Sixx" untergebracht werden, da von Pro7 bereits teuer eingekauft. RTLII schmeisst wohl "Heroes" aus dem Programm, nachdem die aktuelle Staffel wegen mangelndem Zuschauerinteresse schon in den späten Abend verfrachtet wurde. "Dexter, "Stargate Universe" und "Flashpoint" könnte das gleiche Schicksal blühen, bei allen drei Titeln fehlen ebenfalls die Zuschauer. 


Und wem das noch nicht reicht: "Castle" und "Dark Blue" auf Kabel eins, "CSI", "Hack" und "Bones" bei RTL, "Harper's Island" oder "Hawthorne" bei Pro7, "One Tree Hill" auf Vox... allesamt miese Quoten, sprich keine Zuschauer! Klar, die Welt braucht auch keine deutschen Produktionen wie "Deutschland ist schwanger" oder "Teenager ausser Kontrolle" oder "Yes we can dance" oder "Unterm Hammer" mit der blonden Dicken. Aber auch hier hat das Publikum entschieden und die Sendungen in die ewigen TV-Trash-Jagdgründe geschickt. 

Was mir einfach spanisch vorkommt ist, dass uns die Sender immer noch weis machen wollen, dass wir diese ollen US-Serien brauchen und sie sowas von super sind. Es vergeht fast kein Monat in welchem nicht irgendeine Station wieder einen "grossartigen Staffelstart der erfolgreichen US Serie" ankündigt. Nach ein paar Folgen stellt man dann aber fest, dass auch hier nur ein paar hunderttausend Menschen zuschauen, ändert erst den Sendeplatz, dann den Sender und nach ein paar weiteren Wochen verschwindet die Serie dann ganz. Unterm Strich gibts also nur wenige Serien welche bei uns im deutschsprachigen Raum wirklich erfolgreich sind: "Dr. House", "Desperate Housewifes", "Grey's Anatomy", "Private Practice" oder "Monk". Letztere übrigens - neben den Simpsons - die einzige Serie welche auch ich in unregelmässigen Abständen immer mal wieder mitverfolge. Wer also etwas recherchiert und rechnet kommt schnell einmal drauf, dass gegen 70 Prozent der teuer erworbenen US-Serien im deutschen Fernsehen früher oder später floppen. Nun liebe TV-Macher, vielleicht wäre da mal ein Umdenken angesagt? Aber eben, so lange Sachen wie "Bauer sucht Frau" immer noch Rekordquoten erzielen ist das wohl eine falsche Hoffnung.


Nachtrag: da fast jedes Mal wenn ich über US-Serien abgewettert habe die Frage kam was ich denn eigentlich so schaue, beantworte ich eben diese Frage an dieser Stelle noch einmal. Ich bin eine Art Passiv-Zuschauer... so richtig Fernsehen schauen ohne etwas daneben zu machen gibts bei mir eigentlich nicht. Ausser bei einem tollen Spielfilm ohne Werbung (meist über Swisscom TV). Dazu mag ich Sportübertragungen, die Events und Shows von Stefan Raab, History-Dokumentationen und Satiresachen die zum Beispiel in "ORF Donnerstag Nacht" laufen. Ebenfalls zwischendurch mal gerne gesehen "Harald Schmidt", "GNTM", "WWM" und wie oben erwähnt "The Simpsons" und "Monk". Und ja, ich bin ein "ESC Eurovision Song Contest" Fan - deswegen aber nicht automatisch schwul. Aber ich mag es wenn die europäischen Staaten anstatt mit Waffen mit Musik um Ruhm, Ehre und Punkte kämpfen!

26. Mai 2010

Monsieur Fischers legendäre WM-Momente

Nicht nur der ESC und das Eidgenössische Schützenfest stehen vor der Türe, nein, die halbe Welt wartet natürlich auf die Fussball WM in Südafrika. Dazu gehöre auch ich. Die TV-Stationen tun ja alles, damit wir die Zeit ohne Fussball bis zum WM-Kickoff schadlos überstehen. Auf ORF gibts den FC Rückpass und das Match, die deutschen Sender bieten uralte WM-Spiele und Top10-Listen und auch im Schweizer Fernsehen gibts demnächst eine Spezialsendung mit vielen bekannten Sportlerwädli zu sehen. Auch hier im Blog möchte ich das WM-Feeling etwas anheizen, sofern das überhaupt noch nötig ist... Ab sofort gibts bis zum Eröffnungspiel in unregelmässiger Reihenfolge bemerkenswerte WM-Momente aus der Vergangenheit - solche Momente also, die mir ganz besonders in Erinnerung geblieben sind. 

Anfangen möchte ich mit einem der besten Spiele, welches ich je von einer Schweizer Nati gesehen habe: WM USA am 22. Juni 1994 gegen Rumänien. Unvergessen die Tore der Schweizer! Ich war zu der Zeit gerade in Frankreich und hab mein Jahr in Marseille verbracht. Erinnern mag ich mich noch an die positiven Sprüche der Franzosen, vorallem über Bregy und Alain Suter. Ebenso in Erinnerung geblieben ist mir das Finale und die Party danach... Roberto Baggio verschiesst den entscheidenden Elfer für die Italiener und Brasilien ist Weltmeister. Ich hab das Spiel in einer Kneipe gesehen, deren Chef ein Italo war... zur "Strafe" - die Italiener sind das Hassteam der französischen Fussballfans - musste er im Brunnen vor der Bar ein Bad nehmen, während die Brasil-Fans eben diesen Brunnen - inmitten von teuren Fressbeizen - zu einem Swimming Pool umfunktioniert hatten. Aber eben, eine der tollsten Partien an dieser WM haben die Schweizer abgeliefert und darum gibts die Tore hier auch mit dem rumänischen Kommentar! 

25. Mai 2010

ESC 2010: Der Countdown läuft

Am Donnerstag gehts los in Olso, mit dem Halbfinale - inkl. Michi von der Heide für die Schweiz. (Heute bereits die erste Ausscheidung, aber ohne CH-Beteiligung) Nun, ich befürchte mal darauf, dass der gute Mann diese Vorrunde nicht überstehen und das grosse Finale am Samstag leider einmal mehr ohne Schweizer Beteiligung stattfinden wird. Klar, der ESC lockt in einigen westlichen Ländern vielleicht tatsächlich viel homosexuelles Publikum vor den Fernseher, allerdings habe ich meine Zweifel, ob all die Jungs schon am Donnerstag mit dabei sind und ihren Michael ins Finale voten. Aber, wer sind in diesem Jahr eigentlich die grossen Favoriten? 

Wie am Samstag bereits angekündigt find ich den Song aus Schweden recht gut und natürlich hat auch Lena durchaus Chancen auf einen guten Platz. Dass es allerdings zum Sieg reicht, daran zweifle ich. Obwohl Raabs Maschinerie läuft wie geschmiert, Fräulein Meyer Landrut ist in Oslo angekommen und beherrscht die Medien. Zudem sendet Raab ab heute Abend sein "TV Total" live aus der norwegischen Hauptstadt. Lange haben englische Buchmacher die 19-jährige Hannoveranerin als Favoritin beim Eurovision Song Contest gehandelt. Auch der Internet-Riese Google sieht laut einer Umfrage Lena auf dem ersten Platz. Doch in Wahrheit ist die Konkurrenz zu stark, schieben sich die osteuropäischen Länder traditionell untereinander die Punkte zu und spricht der Abstimm-Modus gegen einen deutschen Triumph. Allerdings würde eine Platzierung Lenas unter den ersten Zehn wohl schon als die Wiederauferstehung deutscher Grand-Prix-Tugenden gefeiert – insofern kann Lena eigentlich nur gewinnen. 

Ein Blick auf das 39 Nationen umfassende Teilnehmerfeld zeigt, wie schwierig es werden wird für Lena und Michael. Nicht nur Deutschland tritt mit einer jugendlichen Sängerin an, gleich mehrere Nationen schicken junge Frauen ins Rennen. Die drei schärfsten Konkurrentinen der Hannoveranerin heißen Safura, Sofia Nizharadze und eben Anna Bergendahl. Allesamt setzen sie auf englischsprachige Balladen, alle haben tolle Stimmen und sehen gut aus. Die 17-jährige Safura stammt aus Aserbaidschan; ihr Song "Drip Drop" bleibt am wenigsten im Gedächtnis. "Shine", das Lied der 24-jährigen Sofia Nizharadze aus Georgien, wirkt da gefährlicher. Bergendahls Stück "This Is My Life" punktet darüber hinaus mit einer gewissen Frische – die 18-jährige Schwedin singt, als ginge es um ihr Leben und landete damit in ihrer Heimat einen Nummer-Eins-Hit. Allen drei Frauen ist der Sieg in Oslo zuzutrauen, auch wenn sie sich erst im Halbfinale qualifizieren müssen, womit wir dann wieder beim Thema Michael von der Heide wären. Wer in einem der beiden Halbfinals oben steht, hat gute Chancen auf den Gesamtsieg. Davon könnte zum Beispiel Hera Björk profitieren. Die Isländerin tritt mit der druckvollen Ballade "Je Ne Sais Quoi" an, die sich im Refrain in ein elektronisches Disco-Gewitter verwandelt – in Osteuropa liebt man solche Songs. Insgesamt geht der Trend eindeutig weg vom Folkloristischen hin zum englischsprachigen Pop. 

Wer Folklore bietet, dürfte leer ausgehen und wirkt von vorgestern: Daniel Diges aus Spanien zum Beispiel mit "Algo Pequenito". Völlig von einem anderen Stern scheint die Niederländerin Sieneke zu kommen. Sie singt "Ik ben verliefd (Sha-la-lie)" aus der Feder von Schlümpfe-Vader Abraham, einen Drehorgel-Schlager, der sogar Fans des Musikantenstadls zum sofortigen Umschalten animieren würde. Tom Dice geht als James-Blunt-Verschnitt für Belgien ins Rennen. Didrik Solli-Tangen will mit der Schnulze "My Heart Is Yours" den norwegischen Erfolg wiederholen; trotz der hohen Schnarch-Qualität seines Beitrags ein ernstzunehmender Kandidat. Was man bei Josh Dubovie und "That Sounds Good To Me" relativieren muss. Zwar stammt das Lied des Engländers aus der Hit-Fabrik von Pete Waterman und Mike Stock, klingt aber nach 60er-Jahre-Musical. Erfrischender ist da der französische Song "Allez! Ola! Olé!" von Jessy Matador, der Pop, HipHop und afrikanische Einflüsse zu einer schnellen Tanz-Nummer verschmilzt und erst noch als offizieller WM-Song der Franzosen gilt - vom Timing her ziemlich clever ausgesucht.

Fazit und Prognose: Natürlich würde ich Lena den Sieg gönnen, und wie! Ich denke allerdings dass sie gegen die Voting-Stimmen aus Osteuropa keine Chance haben wird. Ein Top 10 Platz sollte aber drin sein. Gleiches gilt wohl leider auch für die blonde Schwedin oder die tanzenden Franzosen. Darum tipp ich in diesem Jahr einfach mal auf einen Sieg für Georgien. Auf den Rängen bis 10 rechne ich noch mit Chancen für Moldawien, Griechenland, Albanien, Rumänien, Türkei, Aserbeidschan... Geld wetten würde ich darauf allerdings in diesem Jahr nicht. Und übrigens, in Deutschland sind ESC-Parties angesagt... warum ist in der Schweiz nichts in dem Stil geplant? Von wegen Support für den MvdH.

23. Mai 2010

Der Song zum Wochenende

In einer Woche wissen wir bereits wer den Eurovision Song Contest 2010 in Olso gewonnen hat. Wenn man den Buchmachern und Google glauben darf, dann hat Lena gute Chancen. Ich habe mir in den letzten Tagen während der Arbeit auf Youtube mal alle Beiträge angehört und muss nun sagen, es gibt durchaus Konkurrenz für Frau Meyer Landrut. Zum Beispiel der Beitrag aus Schweden, "This is my Life" von Anna Bergendahl. Happy Pfingsten! 

20. Mai 2010

The truth about Thailand

Eine Freundin aus Thailand, genauer Bangkok hat mir über Facebook den folgenden Text gemailt. Sie arbeitet so ziemlich genau in der Gegend, wo seit Tagen die blutigen Proteste toben. Grund für dieses wütende Email ist die Berichterstattung von CNN Thailand. Ein Video zum Thema von Al Jazeera gibt es am Ende des Textes. Es macht den Anschein, dass einmal mehr die Wahrnehmung im Land anders ist, als das was wir im Rest der Welt präsentiert kriegen... Die Macht der Medien!


Recently, CNN Thailand Correspondents Dan Rivers and Sarah Snider have made me seriously reconsider your agency as a source for reliable and accurate unbiased news. As of this writing, over thousands of CNN’s viewers have already begun to question the accuracy and dependability of its reporting as regards events in Afghanistan, Haiti, Iraq, Iran, etc., in addition to Bangkok.

As a first-rate global news agency, CNN has an inherent professional duty to deliver all sides of the truth to the global public who have faithfully and sincerely placed their trust and reliance in you. Your news network, by its longtime transnational presence and extensive reach, has been put in a position of trust and care; CNN’s journalists, reporters, and researchers have a collective responsibility to follow the journalist's code and ethics to deliver and present facts from all facets of the story, not merely one-sided, shallow and sensational half-truths. The magnitude of harm or potential extent of damage that erroneous and fallacious news reporting can cause to (and exacerbate), not only a country’s internal state of affairs, economic well-being, and general international perception, but also the real lives and livelihood of the innocent and voiceless people of that nation, is enormous. CNN should not negligently discard its duty of care to the international populace by reporting single-sided or unverified facts and distorted truths drawn from superficial research, or display/distribute biased images which capture only one side of the actual event.

Mr. Rivers and Ms. Snider have NOT done their best under these life-threatening circumstances because many other foreign correspondents have done better. All of Mr. Rivers and Ms. Sniders' quotes and statements seem to have been solely taken from the anti-government protest leaders or their followers/sympathizers. Yet, all details about the government’s position have come from secondary resources. No direct interviews with government officials have been shown; no interviews or witness statements from ordinary Bangkok residents or civilians unaffiliated with the protesters, particularly those who have been harassed by or suffered at the hands of the protesters, have been circulated.

Why the discrepancy in source of information? Why the failure to report all of the government’s previous numerous attempts to negotiate or invitations for protesters to go home? Why no broadcasts shown of the myriad ways the red protesters have terrorized and harmed innocent civilians by burning their shops, enclosing burning tyres around apartment buildings, shooting glass marbles at civilians from high altitudes, attacking civilians in their cars, and worst of all, obstructing paramedics and ambulances carrying civilians injured by M79 grenade blasts during the Silom incident of April 24, 2010, thereby resulting in the sole civilian casualty? The entire timeline of events that have forced the government to take this difficult stance has been hugely and callously ignored in deference to the red ‘underdogs’.

Mr. Rivers and Ms. Snider’s choice of sensational vocabulary and terminology in every newscast or news report, and choice of images to broadcast, has resulted in law-abiding soldiers and the heavily-pressured Thai government being painted in a negative, harsh, and oppressive light, whereas the genuinely violent and law-breaking arm of the anti-government protesters - who are directly responsible for overt acts of aggression not only against armed soldiers but also against helpless, unarmed civilians and law-abiding apolitical residents of this once blooming metropolis (and whose actions under American law would by now be classified as terrorist activities) – are portrayed as righteous freedom fighters deserving of worldwide sympathy and support. This has mislead the various international Human Rights watchdogs to believe the Thai government are sending trigger-happy soldiers out to ruthlessly murder unarmed civilians without just cause.

As a current resident of "war zone" Bangkok who has experienced the effect of the Red protests first hand and is living in a state of constant terror and anxiety as to whether her family, friends, and home would get bombed or attacked by the hardcore anti-government vigilantes/paramilitary forces - I appeal to CNN's professional integrity to critically investigate and scrutinize the misinformed news reporting of your above-named correspondents. If they are incapable of obtaining genuine, authentic facts from any other source except the Red Protest leaders and red-sympathizing Thai translators or acquaintances, or from fellow non-Thai-speaking journalists who are similarly ignorant of Thai language, culture, history, and society, then perhaps CNN should consider reassigning field correspondents to Thailand.

I implore and urge you to please take serious action to correct or reverse the grave injustice that has been done to the Thai nation, her government, and the majority of law-abiding Thai citizens and expatriate residents by having endorsed and widely circulated poorly researched and misrepresented news coverage of the current ongoing political unrest and escalating violence in Thailand.

Copies of this open letter have also been distributed to other local as well as international news media and social networks for public information. Please feel free to contact me further should you require any additional concrete and reputable evidence in substantiation and corroboration of my complaints and claims stated hereinabove. 

19. Mai 2010

Vote or die: Tripping zählt auf dich!

Die regionale Band Tripping will vor einem grossen Publikum spielen, also vor einem richtig grossen Publikum. Die Rede ist vom Argovia-Fest. Damit die Jungs und ihre zauberhafte Sängerin Petra dies tun können, brauchen sie Eure Unterstützung.

My Coke Music veranstaltet noch bis Ende Monat ein Voting, die ersten 25 Bands kommen in die engere Auswahl und erhalten sich die Chance zum grossen Auftritt. Nun, einerseits ist die Band wie erwähnt aus unserer Region und - fast noch wichtiger - die Sängerin ist eine langjährige Freundin von mir. Darum liebe Blog-Leserinnen und Leser: Vote for Tripping! Ihr müsst Euch nur einmal kurz (und kostenlos) registrieren und dann könnt irh alle 24 Stunden neu eine Stimme abgeben. Man kann übrigens mit dem Voting auch noch was gewinnen...

Hier gehts direkt zum Voting!

17. Mai 2010

Schmaler Grat zwischen Freude und Trauer

Seit gestern Abend ist es also ganz offiziell soweit. Der FC Aarau ist nach 29 Jahren in die zweite Liga abgestiegen. Es hat am Donnerstag weh getan, am Freitag dann der Spiessrutenlauf dank dem "tollen" Foto - was sich inzwischen alles aufgeklärt (siehe Foto 2) hat. Danke an dieser Stelle an den FC Aarau, die AZ und die guten Menschen aus meinem direkten Umfeld. Samstag dann zurück zum Alltag und gestern als ich im Teleclub die letzten Sekunden NLA Fussball gesehen habe, war es dann noch einmal traurig. In den fast 30 Jahren hat man als Fan und zeitweise als Funktionär wirklich viele tolle Sachen erlebt, Erinnerungen halt. Angefangen beim Aufstieg, zu der Zeit hat mich mein Vater noch mit ins Stadion genommen. Über den Cupsieg und den Meister, bis hin zur legendären Reise nach Mailand wo wir im San Siro eine richtig gute Falle gemacht haben... Tja und nun heisst der Alltag Vaduz, Wil, Kriens, Wohlen und Stade Nyonnais. Vorbei ist es mit den Direktübertragungen der Auswärtsspiele im Teleclub und auch die Stimmung im Heimstadion dürfte weniger werden. Aber eben, sehen wir es als Chance. Der FC Aarau muss gesunden! Dafür braucht es aber in erster Linie Anfang Juni ein JA zum neuen Stadion, denn ohne das geht überhaupt nichts. Und ich finde, der FCA hat der Stadt in den letzten Jahren so viel gegegen, vorallem was den Ruf und die Bekanntheit angeht, dass es nun mal an der Zeit wäre, dass man Danke sagt. Und sei es "nur" in Form dass das Stimmvolk noch einmal Ja sagt zur Neugestaltung bzw. Umzonung - sprich zum Bau! 
Während der FCA also abgestiegen ist hat mein Fussballherz Nummer 2 am Samstag Grund zur Freude gehabt. Olympique de Marseille ist offiziell französischer Meister! Das letzte Mal war das Anfang der 90er Jahre der Fall...  als ich dann unten war hat OM in der zweiten Division gespielt. So gesehen mag ich es der ganzen Stadt oder noch besser der ganzen Region natürlich gönnen dass es in diesem Jahr endlich wieder für den Liga-Cup und den Titel gereicht hat. Tja und so spielt Marseille dann im Herbst wieder in der Champions League und mit dem FC Basel als Schweizer Meister stehen die Chancen ja nicht einmal schlecht dass das Losglück wie letztes Jahr wieder auf meiner Seite ist. Gefreut hat mich auch der Pokalsieg von Bayern München, unter dem Feierbiest Van Gaal spielt diese Truppe derzeit vielleicht den besten Fussball Europas. Entsprechend bin ich gespannt auf das Champions League Final vom Samstag gegen Inter. Warum ist das eigentlich am Samstag und nicht am  Mittwoch? Egal. Weitere Sporthighlight des Weekends: die Schweizer Eisgenossen, welche eine tolle WM spielen, die Russen, denen es auch gut läuft. Der künftige Gegner Winterthur, welcher zu Hause noch einmal die Tormaschine angeschmissen hat. Roger Federers Finalteilnahme und Sebastien Buemis erster WM-Punkt in Monte Carlo.

Um noch einmal auf den FC Aarau zurückzukommen. Heute Abend gibts ja die GV der Aktiengestellschaft FC Aarau. Bin mal gespannt wie das kommt, finanziell und allgemein im Hinblick auf die Zukunft! Zudem soll man ja im Laufe des Tages noch den Namen des neuen Trainers fürs B erfahren. In der Gerüchteküche werden Latour oder Koko herumgereicht. Ebenso ist nicht ausgeschlossen, dass Ranko den Job weitermacht. Aber wie es so schön heisst, nach der Saison ist vor der Saison und es dürfte auch in den nächsten Tagen und Wochen nicht langweilig werden beim Brügglifeldclub. Und hey, im Gegensatz zum BSC YB ist unser letzter Meistertitel erst 17 Jahr her... hihi...!

15. Mai 2010

Der Song zum Wochenende


Guter Film, guter Text, guter Song!

Oh, it's a mystery to me. We have a greed with which we have agreed And you think you have to want more than you need Until you have it all you won't be free Society, you're a crazy breed Hope you're not lonely without me... When you want more than you have You think you need... And when you think more than you want Your thoughts begin to bleed I think I need to find a bigger place Because when you have more than you think You need more space Society, you're a crazy breed Hope you're not lonely without me... Society, crazy indeed Hope you're not lonely without me... There's those thinking, more-or-less, less is more But if less is more, how you keeping score? Means for every point you make, your level drops Kinda like you're starting from the top You can't do that... Society, you're a crazy breed Hope you're not lonely without me... Society, crazy indeed Hope you're not lonely without me... Society, have mercy on me Hope you're not angry if I disagree... Society, crazy indeed Hope you're not lonely without me... 

14. Mai 2010

Ich, der gewalttätige Brutaloschläger ;-)

Fakt 1, der FC Aarau ist gestern Abend nach fast 30 Jahren in der Nationalliga A abgestiegen. Fakt 2, ich "verdanke" diesem gestrigen Abend einen wohl einzigartigen Platz in der Aargauer Zeitung. Nun, wir wären bei Faktum 3: bis auf die Bildlegende und einen Satz im Text kann ich eigentlich mit diesem unrühmlichen Auftritt in der Zeitung leben, muss ich ja. Hab ihn ja auch selber zu verantworten. Ja, ich war auf dem Platz und ja ich habe Rapisarda angerempelt. Nur, das Foto ist eine Momentaufnahme welche sowohl das was davor und als auch das, was danach passiert ist nicht wiederspiegelt. Die Macht der Bilder, die Macht der Medien halt. Entsprechend werd ich nun wohl für die nächsten Tage in unserem Städtchen der Buhmann sein, Fakt ist aber ebenso, dass ich auch heute Freitagmorgen in den Spiegel schauen kann und weiss, ich habe nichts Unrechtes getan. Auch wenn das die AZ mit ihrem Bericht suggerieren möchte, allen voran Felix Bingesser welcher für Text und Bildlegende verantwortlich ist. Aber hey, ich arbeite lange genug selber in der Branche um zu wissen wie der Karren läuft - nur lieber Felix, man sollte bei der Wahrheit bleiben und keine Geschichten erfinden, nur um damit mehr Zeitungen zu verkaufen! 

Was ist passiert, am gestrigen schwarzen Abend im Stadion Brügglifeld? Der FC Aarau hat eine traurige Partie abgeliefert, Bellinzona hat in St. Gallen gewonnen. Entsprechend sass der Frust tief, aber eben der Frust keineswegs die Wut. Nach Abschluss der 90 Minuten habe ich spontan beschlossen mich bei Ivan Benito zu bedanken und zu verabschieden. In meinen Augen der einzige Aarauer auf dem Platz, der diese Bezeichnung auch verdient hat. Gesagt getan, nachdem das Schiedsrichter-Trio den Platz verlassen hatte, bin ich also seelenruhig in Richtung Ivan spaziert. Wir haben ein paar Worte gewechselt, getrauert... als ich aus dem Augenwinkel sah, dass es ein Handgemenge zwischen einem Aarau-Fan und Aarau-Spielern gab. Ich rannte also rüber und fragte einen Spieler was dann denn soll... Als Antwort gabs nen dummen Spruch, als Replik meinerseits einen Rempler. Es kam ein weiterer Spieler dazu, alle beteiligten Alpha-Tierchen wollten kurzerhand ihr Revier markieren und das wars auch schon. Ja genau, das war alles. Nur Sekunden später gab es zwischen allen Beteiligten ein Shakehand, sogar Trainer Ranko und GC-Spieler Cabanas gesellten sich hinzu. Man tauschte sich aus, wie tief der Frust und die Trauer sitzt und Ende. 

Dass dann die AZ von unbelehrbaren Chaoten und Angriffen auf die Spieler schreibt ist schlicht eine Lüge. Nicht einmal das Sicherheitspersonal - und es waren beim besten Willen unzählige Uniformierte vor Ort - befand es für nötig einzugreifen. Es gerieten erwachsene Männer aneinander, deren Liebe dem FC Aarau gilt. Nach fast 30 Jahren ist "ihr" FC Aarau gestern Abend abgestiegen und da die AZ auf der Suche nach DEM Bild war und es sonst im Stadion extrem ruhig war, nimmt man halt eine Momentaufnahme. Ohne aber die Beteiligten zu befragen, was denn da in der Situation genau passiert sei. Man stellt jemanden an den Pranger, richtet ihn öffentlich hin und wirft in der eh schon frustrieren Meute zum Frass vor. Dumm nur, Felix Bingesser, dass gestern Abend im Stadion noch knapp 8000 andere Menschen vor Ort waren, welche die Situation ebenfalls beobachtet haben und viele von ihnen bezeugen zB über Facebook dass der eigentliche "Angriff" von den Spielern X und Y ausgegangen sei. Nach dem Spiel kamen dann fast nur Sprüche in Richtung "Wären wir in Bochum oder Berlin gewesen, hätte es eins aufs Maul gegeben" oder "Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, dann hätte ich dem aber die Meinung gegeigt", "Wenigstens hat jemand Courage gezeigt" und so weiter. Bloss, darum ging es ja gar nicht. Respekt stand auch in der bitteren Stunde des Abstiegs in Aarau im Vordergrund und hätte unser guter AZ-Schreiberling nur ein bisschen studiert, dann hätte er das auch selber gemerkt. Denn ohne gegenseitigen Respekt wäre die Situation wohl eskaliert und vielleicht wirklich die Fäuste geflogen... 

Aber eben, nach dem Spiel gabs laut der Polizei in der Stadt eine wilde Katz- und Mausjagd, zwischen Zürchern, Polizei und Aarauern. In der Pause der Partie haben GC-Fans im Restaurant Sportplatz eine Scheibe und Gläser demoliert... Solche Typen sollte man vielleicht mal so gross in der Zeitung abbilden, aber eben, das sind die richtigen Gewalttäter, an die getraut man sich dann vermutlich nicht heran. Da schnappt man sich doch lieber den Monsieur Fischer, der nach fast 30 Jahren als anständiger Fan idealerweise eine schöne Szene für die Kamera liefert. Oder wie mir ein FCA-Spieler nach dem Match per SMS geschrieben hat:

"Das isch nur well alli frustriert sind und irgendöpis sueche wo sie no chöne mitrede und eine wo si chöne druf zeige!! Ich hoff gisch dem ned zu grossi Beachtig!!"

So gesehen, in einer Woche hat man ein nächstes Kalb gefunden welches man dem Metzger zum Schlachten präsentiert: Swisscoy-Soldaten, Burka-Trägerinnen, verschuldete Griechen, Hirschmann und Co. lassen grüssen. Britney Spears muss ihr Höschen ausziehen um es in die Zeitung zu schaffen und dann reichts nicht mal auf die Frontseite. Ich selber weiss, was ich getan und nicht getan habe. Ich kann mir, wie gesagt, auch heute noch im Spiegel in Augen schauen und weiss dabei, dass ich kein Gewalttäter oder Hooligan bin. Und das Wichtigste, nach dem Radschlagen der Pfauen hat man sich die Hände geschüttelt und die Sache gemeinsam als erledigt abgetan. Schade nur, dass die Aargauer Zeitung dieses Foto dann nicht gebracht hat. Weinende, enttäuschte und sich in den Armen liegende Männer sind halt vermutlich einfach schlecht für die Auflage.
 

"Das Recht am eigenen Bild besagt, dass jeder (nicht prominente) Mensch grundsätzlich selbst darüber bestimmen darf, ob überhaupt und in welchem Zusammenhang Bilder von ihm veröffentlicht werden.
Die Abbildung von Personen ist durch das Recht am eigenen Bild über den Persönlichkeitsschutz geregelt in der Schweizerischen Bundesverfassung, im Zivilgesetzbuch und in der Datenschutzgesetzgebung. Die Regelungen besagen, dass eine Person ohne deren hinreichend konkrete Zustimmung nicht erkennbar dargestellt werden darf. Erscheint die Person als Teil einer Landschaft, Umgebung oder eines Ereignisses, ist die Abbildung erlaubt, solange die Person nicht verunglimpft wird."

Aber eigentlich geht es ja um den FC Aarau, der ist gestern Abend in die Challenge League abgestiegen. Und das tut auch heute Freitagmorgen immer noch verdammt weh! 
Nachtrag 16 Uhr 30: inzwischen wurde mir bestätigt dass es Videomaterial gibt, welches zeigt dass die Spieler zuerst Handgreiflich wurden, entsprechend konnte ich bei der Aargauer Zeitung eine Stellungnahme abgeben welche morgen erscheint.

12. Mai 2010

Tais-toi, Nora Illi!

Mann war ich genervt als ich gestern Abend nach dem Zischtigsclub auf SF1 zu Bett gegangen bin. Da schau ich als bekennender Gegner des Minarett- und Burka-Verbots also die TV-Diskussion zum Thema "Braucht die Schweiz ein Burka-Verbot?" und sitz vor der Glotze mit offenem Mund. Die komplett schwarz verhüllte Frau neben Moderatorin Meier gibt ab der ersten Sendeminute gleich Vollgas, provokativ und aggressiv. Ich hatte keinen Plan wer das ist, sie war ja vermummt. Auf einmal wird der Name eingeblendet: Nora Illi. Aha? Ich hab zugegeben einen etwas anderen Namen erwartet, Fehlanzeige. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass Frau Illi auch nicht mit einem Muslime verheiratet ist, sondern mit dem Herrn Illi - einem Schweizer Konvertit. Sie selber ist zum Islam konvertiert, nachdem sie auf einer Dubai-Reise einen Muezzin gehört hat. Oha! Wie hätte sie wohl geendet, wenn sie diese Reise damals nicht nach Dubai sondern ins Disneyland geführt hätte?


Also, wenn Nora Illi sich komplett verhüllen will, dann soll sie das tun - kein Problem. Dass sie unter ihrer (Ver-)Kleidung im Club aber eine aggressive und provokative Art an den Tag legt, das grenzt an einen kleinen TV-Skandal. Sich in der Öffentlichkeit zu vermummen ist in der Schweiz ja - mit Ausnahme der leidigen Fasnacht - nicht unbedingt gern gesehen, im Schweizer Fernsehen hat man diesbezüglich gestern eine Ausnahme erlaubt und Nora Illi hat dies gnadenlos ausgenutzt. Ich wette, hätte sie ihr Gesicht zeigen müssen, dann wären ihre Aussagen nur halb so radikal über ihre Lippen gekommen. Frau Illi hat ihren Schleier benutzt und damit andere in der Schweiz wohnhafte Muslime (eventuell gar andere Ausländer) in ein schlechtes Licht gerückt. An so manchem Stammtisch wird es heute wieder heissen "Hesch gseh geschter, alles Extremischte-Pack..!"

Dabei sassen in der TV-Runde noch drei weitere Frauen, zwei von ihnen mit arabischer Abstammung und islamischem Glauben - mit Amira Hafner gar eine Islamwissenschaftlerin und mit Rosmarie Zapfl eine gediente Kämpferin für die Rechte der Frau. Aber nein, die 26jährige Frau Illi widersprach auch ihnen. Zitierte den Koran und spielte sich auf, als hätte sie dieses beeindruckende Werk quasi selber geschrieben. Da konnten die anderen Frauen sagen was sie wollten, Illi liess sie eh in keinem Moment aussprechen, prangerte die Zustände in der Schweiz an und betonte ihre Opferrolle als verschleierte Frau. Aber eben, im Gegensatz zu vielen Frauen zB im Jemen trägt sie ihre Klamotten ja freiwillig, um Allah ihre Verbundenheit zu zeigen. Aha, nur dumm dass der Koran diese Annäherung per Vermummung gar nicht vorsieht. Entsprechend genervt waren dann auch die zwei muslimischen Frauen, welche übrigens in Jeans und Bluse in der Runde sassen. Die Konvertitin schüre mit ihrem Auftreten Wut und Angst in der Schweiz und fordere Sonderbehandlungen, welche mit Integration nichts zu tun hätten. Kurz, die Sendung brachte leider nichts Neues an den Tag, weil die radikale Frau mit Schweizer Wurzeln jede Diskussion verunmöglichte. Leider war zudem auch Moderatorin Christine Meier nicht fähig Frau Illi den Mund zu verbieten, da sich diese immer gleich auf ihre Meinungsfreiheit berief.

Und darum tu ich das jetzt, virtuell: Tais-toi Nora Illi! Genau wegen solchen fundamentalistisch denkenden Extremisten wird der Graben zwischen den Religionen immer tiefer. Dass sich dabei nicht eine Frau aus Saudi-Arabien oder sonst wo so überheblich und negativ aus dem Fenster gelehnt hat, sondern eine konvertierte Schweizerin, ist bezeichnend. Vermutlich hat die Vermummte vor ihrem religiösen Wandel vor sieben Jahren noch EVP oder Rechtsaussen gewählt...

Der Gedanke, dass ein Burka-Verbot eventuell "sinnvoll" wäre nur um die ausländische Bevölkerung vor solch radikalen Individuen zu schützen ging mir noch in der Nacht durch den Kopf. Heute Morgen dann in den News, dass Frankreich - in vieler Hinsicht ein Vorbild in Sachen Integration - dem Verbot der Ganzkörper-Verschleierung einen Schritt näher gekommen ist. Auch da sind Aussagen von Extremisten (egal welchen Glaubens) nicht unschuldig daran, welche nicht aufgeben, die französische Gesellschaft aufzuhetzen und in Angst zu versetzen. Dumme Menschen fallen auf solche Versuche schnell herein, leider. So gesehen hätte Frau Illi ihre Reise vielleicht damals doch besser ins Disneyland gemacht - wobei sie es dann wohl nicht bis zum Blick-Darling gebracht hätte. Wer nämlich den Namen der Polygrafin googelt, landet fast ausschliesslich auf Beiträgen des Ringier Boulevardblatts... auch bezeichnend irgendwie!
إن شاء الله

11. Mai 2010

Ich bin wieder hier, in meinem Revier

An dieser Stelle erst einmal ein herzliches Dankeschön all denen, die mir im Nachhinein noch zum Geburi gratuliert haben. Ein besonderer Dank denen, die Worte des Trosts gefunden haben - war auch dringend nötig. Ich hab nämlich seit ich 40 Jahre alt bin glaub noch keinen Tag verbracht, an dem ich nicht krank war. Erst haben mich die Grippe-Viren besucht, danach dann so ne blöde Entzündung. Immer begleitet von Medikamenten, Müdigkeit und Schmerzen. Da soll noch einer erzählen, es spiele keine Rolle wenn man nun ne Vier auf dem Rücken trägt. Blödsinn! 

Nun, was einem nicht umbringt macht einem bekanntlich stärker. In diesem Sinne, ich lebe noch und ich hab auch wieder Lust den Blog zu füttern. Schliesslich gab es ja bereits erste Vermisstmeldungen per Mail oder in den Kommentaren. Ja, hier bin ich dann mal wieder. Und es gibt auch viel zu erzählen. Klar, die Party war der Hammer, wie schon einmal erwähnt. Olympique de Marseille ist Meister! Bayern visiert das Triple an. Aarau hats noch in den Füssen den Ligaerhalt zu schaffen. Ich hab ein paar neue, gute CDs gekauft. Tolle Filme gesehen, im TV sehr viel Trash entdeckt. Mein iPad ist quasi unterwegs zu mir. In Sachen Geschäft sind geniale Aufträge bei mir angekommen. Die Grillsaison gilt als eröffnet. Capo entwickelt sich prächtig und geht Ende Woche zum Coiffeur. Unsere Ferienpläne haben wir dem Wetter angepasst und mein Vater ist wieder auf dem Damm. 

Soweit das aktuelle Update, in den nächsten Tagen gibts dann auch wieder "richtige" oder besser gesagt ausführliche Postings in diesem Blog. So wie man es sich gewohnt ist, aber eben, manchmal mag man halt nicht wirklich und die Tage seit 40 haben mich indess bestätigt dass ich alt - nein, sorry - uralt bin... körperlich.

3. Mai 2010

40

Seit Freitag ist es also nun soweit: ich trage die blöde 4 aufm Rücken. So ganz verdaut hab ich das noch nicht. Dazu noch Kater und Erkältung. Kein Wunder fühlt man sich da alt. Uralt. Zu alt um den Blog zu füttern. Zumindest heute. 40!