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9. Februar 2012

Spotify - s Beschte wos je hets gits!

Stiftung Warentest bei Monsieur Fischer: Mit grosser medialer Aufmerksamkeit ist Ende 2011 das Musikstreamingportal Spotify auch in der Schweiz gestartet. Die Musikindustrie und die Fans setzen grosse Hoffnungen in den Dienst, der 2008 in Schweden gegründet wurde und bereits über 10 Millionen Nutzer in 13 Staaten hat. Mit der Spotify-Software hat man Zugriff auf über 15 Millionen Songs, die kostenlos gestreamt und gegen Bezahlung auch auf Smartphone, Laptop oder iPod heruntergeladen werden können. Doch wird Spotify wirklich sein ehrgeiziges Ziel erreichen, den Musikmarkt zu revolutionieren? Was kann die Software alles? Der Monsieur Fischer Blog hat das Programm auf Herz und Nieren getestet. Hier das Ergebnis. 



Um den Dienst nutzen zu können, muss man sich zunächst auf der Spotify-Website (Link unten) registrieren. Dafür ist es (leider) zwingend notwendig, seinen Spotify-Account mit dem eigenen Facebook-Profil zu verknüpfen, was nicht nur bei Datenschützern für heftige Kritik sorgte. Allerdings akzeptiert der Dienst auch ein Fake-Account bei Facebook - gell Adi ;-I Nach der Registrierung kann man sich zwischen einer der drei Varianten - Free, Unlimited (Bezahl-Version) oder Premium (Bezahl-Version) - entscheiden. In den ersten sechs Monaten kann man bei allen drei Versionen erst einmal ziemlich unlimitiert Musik streamen. Nach einer ersten Probezeit von 30 Tagen gibt es allerdings erste Einschränkungen, danach gibt es ein Limit, das das Musikstreamen in der kostenlosen Variante auf 10 Stunden pro Monat beschränkt. 

Will man unbegrenzt Musik hören, muss man definitiv auf eine der beiden Bezahl-Versionen umsteigen. Dafür habe ich mich nach dem ersten Monat entschieden und die Premium-Version gewählt: CHF 12.95 pro Monat, jede Musik CD oder jeder iTunes Download ist teurer. Des weiteren sind die Unlimited- und Premiumversion werbefrei, wohingegen in der kostenlosen Version zwischen den Songs und auch auf der Benutzeroberfläche Werbung gespielt wird. Bestimmte Features wie das Musikhören auf Handys und bei getrennter Internetverbindung gibt es nur in der Premiumversion. Hat man sich für eine der Varianten entschieden und die Registrierung beendet, muss man sich die 6,7 Megabyte große Spotify-Software downloaden. Direkt im Browser kann man Spotify nicht verwenden.


Auf den ersten Blick erinnert das Programm stark an iTunes, was ich durchaus sympa finde: In der linken Spalte befinden sich die verschiedenen Funktionen und Musikordner, in der Mitte werden die Musiktitel angezeigt. Doch während bei iTunes die eigene Musik auf viele verschiedene Arten angezeigt und sortiert werden kann, wird bei Spotify die gesamte Musiksammlung alphabetisch geordnet angezeigt. Das Sortieren nach Genre oder der Häufigkeit der Titelaufrufe ist - anders als bei iTunes - nicht möglich. Allerdings habe ich es auch nie vermisst, da man über App's das Programm pimpen kann. 

In der rechten Spalte von Spotify sieht man, welche der eigenen Facebook-Freunde ebenfalls das Programm benutzen. Über diese Funktion kann man die von Freunden erstellten Playlists sehen und anhören. Eine Chatfunktion fehlt, aber dafür besteht die Möglichkeit, eigene Lieder mit anderen zu teilen. Ausserdem kann man eine Funktion, bei der Spotify auf der eigenen Facebookseite postet, was man gerade hört, aktivieren. Auch kann man sein last.fm-Profil mit Spotify verknüpfen - sofern man das will. Nervig finde ich die User, welche ihre FB- und Spotify-Accounts komplett verknüpft haben und einen dann jedes Mal wenn sie Musik hören via Timeline über jeden Titel informieren...

Nun aber zur Hauptfunktion von Spotify, dem Musik-Streamen. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: Man kann per Suchfunktion gezielt nach Interpreten oder Titeln suchen, die Neuerscheinungen durchstöbern oder aber die Radiofunktion benutzen, bei der das Programm automatisch eine Songauswahl trifft, die von den eigenen musikalischen Vorlieben abhängig ist. Letztere ist das vermeintliche Glanzstück von Spotify.
Nachdem man aus 27 Musikrichtungen - von Pop über Klassik bis hin zu Trance und Black Metal - jene auswählt, an denen man interessiert ist, erstellt Spotify ein darauf zugeschnittenes Radioprogramm. Anders als bei echten Radiosendern kann man hier aber ein Stück, das nicht gefällt, per Mausklick sofort überspringen. Das ist manchmal ziemlich häufig nötig, denn die Songauswahl lässt je nach Style zu wünschen übrig: Erstens, weil die angebotenen Musikrichtungen immer noch sehr allgemein sind (etwa "Pop" oder "Rock") und sich nicht weiter spezialisieren lassen. Und zweitens, weil beim Künstlerradio immer mal  wieder dieselben Interpreten vorkommen. Allerdings hat man es selber in der Hand, in welche Richtung das Programm geht und in meinen Augen präsentiert die Software oft unbekannte Interpreten und sorgt so für Neuentdeckungen. 

Schade: wird eine Band mehrmals übersprungen, wird sie dennoch wieder und wieder vorgeschlagen, oft sogar dasselbe Lied nochmal. Das ist ungeschickt, denn eigentlich wüsste das Programm dank dem Zugriff auf die eigene mp3-Sammlung sehr genau, welche Musik einem gefällt. Spotify arbeitet aber an diesem Problem, zudem gibt es bereits externe Apps, welche sich darum kümmern. Alle diese Probleme gelten auch bei der "Neuheiten"-Funktion. Hier kann man die Musik leider nicht auf bestimmte Genres einschränken, sondern bekommt eine beliebige Auswahl an neuen Singles und Alben angeboten. Dabei wiederholen sich auch immer wieder dieselben Interpreten, David Guetta zum Beispiel erscheint andauernd.


Hervorragend ist hingegen das Musikangebot insgesamt. Mit EMI, Universal, Warner und Sony sind alle vier Major-Labels bei Spotify vertreten. Laut Eigenangaben stehen bereits über 15 Millionen Songs zur Verfügung, und täglich kommen 20.000 dazu. Bis auf einige wenige Ausnahmen wie die Beatles, die wegen einem Exklusivvertrag mit iTunes verhindert sind, findet man fast alle bekannteren Musikgruppen und Künstler. Pink Floyd fehlt auch, soll aber bald mal kommen. Nicht nur Mainstreamer, sondern auch Liebhaber von Jazz, Klassik, Hörbücher und Metal werden fündig. Auch die Musikqualität ist recht gut. In der kostenlosen Version werden die Titel mit zufriedenstellenden 160 kb/s gestreamt, in der teuersten Premium-Version mit 320 kb/s - das entspricht CD-Qualität. 

Es ist auch möglich, einzelne Titel bzw. ganze Alben herunterzuladen, um darüber frei verfügen zu können, also diese etwa auf CD zu brennen. Die Preise dafür bewegen sich um 1 Euro pro Song. Einen ganzen Longplayer downzuloaden kommt also meist teurer, als eine CD im Geschäft zu kaufen. Für alle Premium-Nutzer besteht aber ohenhin wenig Grund, die Musik zu kaufen: Sie können schliesslich unbegrenzt viel hören, daheim ebenso wie unterwegs auf Smartphone und Ipod. Dabei werden die Songs entweder in die Cloud geladen oder direkt aufs Handy. Eine Internetverbindung braucht es dazu nicht mehr. Revolutionär ist Spotify vielleicht nicht. Durch die Facebook-Vernetzung und dem einfachen Austausch von eigenen Playlists mit Freunden ist es aber auf jeden Fall das sozialste aller Musik-Streamingportale. Ausserdem ist es leicht zu bedienen und auch das riesige Angebot an Musiktiteln überzeugt. Ich selber habe zu Hause sowohl den Laptop als auch das iPhone mit der Musikanlage verbunden, so haben wir eine riesige Jukebox mit 20 Millionen Titeln. Das macht Laune und ermöglicht das Suchen und Finden von neuen Künstlern und tollen Songs. Darum: Spotify - s Beschte wos je hets gits!

Und HIER gehts zu meinem Account, freue mich über Follower!

22. Dezember 2011

Monsieur Fischer Blog 2011: Die Statistik

Als grossen Statistik-Freak würde ich mich nicht bezeichnen, trotzdem freue ich mich regelmässig darauf, am Jahresende zu sehen, ob denn noch jemand meinen Blog liest. Und siehe da. Ja! Über eine halbe Million Menschen waren 2011 zu Besuch beim virtuellen Monsieur Fischer. Ein sehr grosser Teil der Besucher kommt regelmässig Tag für Tag - und dann via Facebook. Dass die Quote der regelmässigen LeserInnen gross ist, das freut mich natürlich ganz besonders. Die meisten Gäste kommen aus Deutschland, gefolgt von der Schweiz und Österreich. Was wohl nicht zuletzt an der deutschen Sprache liegen dürfte... aber natürlich gibts auch die Exoten: über 26'000 Mal hatte ich im 2011 Besuch aus den USA, ein paar Tausend kamen aus Frankreich, Holland oder England. Aber auch Polen und Russland sind in den Top Ten. Häufig landen Menschen aufgrund einer Google-Suchanfrage bei mir, da ich bei ein paar Suchbegriffen und Bildern gut platziert bin im Google-Ranking schwemmt es mir entsprechend häufig Menschen aus der halben Welt auf meine Seite. Die Verweilzeit der Gäste ist durchaus akzeptabel, sprich, zumindest wer aus den deutschsprachigen Regionen kommt, nimmt sich dann auch Zeit, zu lesen was der Mann da schreibt. Die meisten Besuche gabs - im Monatsvergleich - übrigens im April 2011. 

Die beliebtesten Posts und Suchbegriffe im 2011? Bitte sehr. Auf Platz 1 "Heute ist Weltmännertag", Platz 2 "Natascha Kampusch im ORF" und Platz 3 "Er ist ein Star, lasst ihn nicht raus!". Ebenfalls gut gelesen waren Themen wie Facebook oder Medien. Bei den Suchbegriffen sind zur Hauptsache Personen auf den vordersten Rängen. Erneut Natascha Kampusch, Katrin Bauerfeind, Stefan Raab, Die Simpsons, Lea Linster, Nena oder die Peanuts. Als "normaler" Begriff konnte sich die Tour de France im 2011 etablieren. Obwohl die Tour in dem Jahr ja so langweilig war wie noch nie... 

Lustig ist übrigens auch zu beobachten, mit welchen Betriebssystemen oder Geräten die Menschen auf meinen Blog surfen. Da ist mit einem riesigen Vorsprung Windows auf Platz 1, dahinter folgen dann Mac und auf Platz 3 bereits das iPhone. Android? Unter ferner liefen. Bei den Browsern führt 2011 der Firefox, vor dem IE und Safari. 

In diesem Sinne, ein DankeSchön an meine treue Leserschaft. Auch in diesem Jahr konnte ich in Sachen Leserschaft noch einmal zulegen, was nach all den Jahren keine Selbstverständlichkeit ist. Frohe Festtage allerseits schon mal und einen guten Rutsch. Natürlich bleibt der Blog über die Feiertage nicht ganz geschlossen, da ich aber On Tour durch Ostdeutschland - freue mich riesig! - bin, weiss ich noch nicht, wie viel Zeit und Muse ich habe, mich um die Seite zu kümmern. Man liest sich! 

25. November 2011

Monsieur Fischer trifft... Emil Steinberger

Die "Email-Interviews" sind hier im Monsieur Fischer Blog schon fast zu einer kleinen, aber feinen, Tradition geworden. TV-Stars und -Sternchen, BloggerInnen, SportlerInnen, PolitikerInnen - schon ein paar gute Gespräche kamen über diese Form zustande. Heute darf ich aber ein Email-Interview präsentieren, an welchem ich besonders grosse Freude habe. Es ist quasi ein Em(a)il-Interview, das virtuelle Gegenüber war nämlich kein Geringerer als Emil Steinberger. Der wohl bekannteste und vermutlich auch beste Komiker der Schweiz, ein nationales Kulturgut! Wer von uns kennt nicht seine berühmten Nummern, auswendig, versteht sich. Emil hat mir im Gespräch Fragen zum Thema Senioren und Internet beantwortet. Immerhin hat der gute Mann Jahrgang 1933 und ist fleissiger Gast bei Facebook oder betreibt eine tolle Homepage. 

Hier meine Fragen und die Antworten von Emil, man beachte insbesondere die allerletzte Antwort... 

1. Emil Steinberger, mit fast 5000 Freunden gehören Sie bei Facebook (und nicht nur da!) zu den beliebtesten Schweizern. Warum sind Sie bei Facebook? 

Emil Steinberger: So eine gewaltige moderne Einrichtung kann man nicht negieren. Zu den 5000 Freunden kommen noch über 5000 Fans, die sich scheinbar über mein Leben informieren möchten. Umgekehrt interessiert es mich auch was so Leute in ihrem Leben wichtig finden und mit ihnen Meinungen austauschen, das heisst also mit Menschen, denen ich sonst nie begegnen würden. 

2. Jahrgang 1933. Damit gehören Sie zur sogenannten Best Ager oder Silver Surfer Generation. Wie fühlen Sie sich unter all "den Jungen" bei Facebook? 

Emil: Alter spielt doch überhaupt keine Rolle, Gedankenaustausch kann immer interessant sein, unbeachtet des Jahrgangs. Bin froh, habe ich in deer Schule das Zehnfinger-System gelernt, Es hilft ganz gewaltig. 

3. Wie waren Ihre ersten Erfahrungen mit Facebook?

Emil: Am Anfang wollte ich allen eine Antwort geben, aber das raubte mir doch viel zu viel meiner Zeit. Es gibt Freunde oder Fans, die interessante Gedanken übermitteln, bei andern spürt man eine gewisse Scheu, mit dem Emil kommunizieren zu dürfen. Aber es bessert dann schnell, sobald ich ein normales Lebenszeichen gebe. Mich stört einwenig der Austausch im 
Schweizerdialekt, weil viele Deutsche  das gar nicht entziffern können. 

4. Welche Vorteile sehen Sie in den neuen Plattformen? 

Emil: Die Vielseitigkeit der Menschen ist schon sehr interessant, die man durch Facebook sofort spüren kann. Ich gönne es vielen Menschen, die abgelegen wohnen und fast keine Gelegenheit haben, Leute zu treffen um Gespräche zu führen. Facebook gibt denen wirklich ein Geschenk in die Hand. Ich hatte etwas Mühe, nachdem die 5000er Grenze erreicht war, 
die Leute auf die "Fan-Seite" zu bringen. Ich behandle beide Gruppen genau gleich, Freunde und Fan, kein Unterschied beim Facebook. 


5. Was gefällt Ihnen nicht bei Facebook? 

Emil: Facebook ist natürlich ein Zeitfresser. Sofort ist eine Stunde vorbei, man wird nervös, weil man so viel anderes erledigen sollte. Längere Zeit das Facebook zu ignorieren aus Zeitgründen, schmerzt auch, weil es fast unhöflich ist, Menschen lange Zeil kein Lebenszeichen zu geben. Das ist auch ungesund, dieser Schmerz.

6. Wie nutzen Sie das Internet sonst?

Emil: Korrespondenz, Interviews beantworten, Nachforschungen, Routenpläne mit Zeitangaben zu machen, Zeitungen lesen - es ist für mich eine ganz verrückte Einrichtung, ein technisches Wunder, es wird mir immer bewusst.

7. Zum Schluss ein kurzer Blick zurück, wie würde DER EMIL wohl auf so etwas wie Facebook reagieren? Er war ja teilweise schon mit dem Telefon, dem Telegraph oder am Postschalter überfordert...

Emil: Der "EMIL" würde vermutlich heute immer noch in den Erklärungen hängen bleiben, bis er jeden Satz verstanden hat. Internet für Dummies hat er schon dreimal durchgearbeitet, aber
hatte noch nie den Mut, den Compi einzuschalten, weil er immer noch glaubt, er könnte die falsche Taste drücken  und dann nicht mehr aus dem System rauskommen. Mit dem Tintenstrahldrucker will er nichts zu tun haben, nachdem er  gelesen hat, dass die  Düsen die die Farbe mit einer Geschwindigkeit von 54 km pro Sekunde rausschleudern und sofort trocken sind. Das hat mit Hexerei zu tun. Und kosten erst noch 39 Euro. 

Mit herzlichen Grüssen 
Emil Steinberger 

Danke und lieber Gruss zurück, Reto Fischer aka Monsieur Fischer


Dieses Interview unterliegt den gängigen Copyright-Bestimmungen dieses Blogs!

14. September 2011

Facebook will Freundschaften kategorisieren

Es klingt wie der Klassiker aller jahrelanger Facebook-Vorbehalte: "Vielleicht möchtest du ein privates Ereignis mit deiner Familie teilen – ohne dass all deine Kollegen davon erfahren." Oder: "Was passiert mit deinem Vorgesetzten oder den Personen, die du zwar magst, mit denen du aber keine Inhalte auf Facebook teilen möchtest?" Alte Privatsphären-Argumente? Das schon, aber neu aufbereitet, nämlich als Pressemeldung, die das weltgrößte Social Network selbst verschickte.

Bleibt nur die Frage: Warum ist Facebook das nicht eher ein- und aufgefallen? Das Problem der Privatsphäre ist schließlich so alt wie das soziale Netzwerk selbst. Bisher glichen Facebooks Privatsphäre-Einstellungen eher einem Labyrinth, in dem man sich schnell verlaufen konnte: Welcher Freund kann eigentlich was sehen? Eine genaue Unterteilung war zwar auch bislang möglich – dazu musste man aber individuelle Freundeslisten erstellen.

Dass es auch anders geht, machte Herausforderer Google+ Ende Juni vor: Überraschend übersichtlich unterteilt Googles neues Netzwerk Freundschaften in vier Hierarchien: "Freunde", "Familie", "Bekannte" und "nur folgen". Zehn Wochen nach dem Start von Google+ hat Facebook reagiert und bietet ebenfalls eine Kategorisierung an. Software-Chef Mike Schroepfer will vom Google-Vergleich jedoch nichts wissen: "Wir entwickeln das Angebot kontinuierlich weiter und haben uns schon lange darüber Gedanken gemacht", erklärte er gestern der Nachrichtenagentur dpa.

"Das Verwalten von Listen ist langweilig", begründete Facebook selbst seine Kehrtwende. Die Abhilfe: "Deshalb übernehmen Smart-Listen die Arbeit für dich." Und zwar zunächst in folgenden Kategorien: Beruf, Schule, Familie, Ort. Wichtige Zusatzinformation für alle Facebook-Skeptiker, die befürchten, neue Untergliederungen aufgezwungen zu bekommen: Freunde lassen sich aus den Listen jeweils manuell entfernen oder hinzufügen.

Damit nicht genug: Facebook launcht auch die überfällige Priorisierung zwischen engen Freunden, Bekannten und eingeschränkten Kontakten, die auch einen Einfluss auf die Anzeige von Beiträgen in der Timeline hat.

Dabei sind die klar umrissenen Unterteilungsmöglichkeiten in ihrer Funktionalität an sich keine Neuigkeit – auch in individuellen Freundeslisten konnte die Privatbereich bisher unterteilt werden. Gleichzeitig kassiert Facebook mit den neu eingeführten Listen ein Stück Intimsphäre: "Die Personen, die Teil einer Liste sind, mit der du Inhalte geteilt hast, können gegenseitig ihre Namen sehen. Dadurch erfahren sie mehr über den Kontext der Beiträge."

Ob das allen gefällt? "Wenn ich zum Beispiel sehe, dass ein Beitrag nur mit meinen fünf engsten Freunden geteilt wurde, kommentiere ich ihn offener als wenn ich nicht weiß, wer sonst den Beitrag sehen kann", beschreibt Facebook den Vorstoß in Richtung eines neuen Gruppenzugehörigkeitsgefühls.

Bleibt die Frage, wie es einige Freunde finden werden, wenn sie nicht in der Liste der engsten Freunde auftauchen – denn von deren Existenz wissen ja nun alle Facebooker, selbst wenn sie so nicht sichtbar ist. Es ist ein bisschen ein Gefühl wie auf dem Schulhof: Wer ist bei der coolen Clique dabei und wer nicht? Das Fegefeuer der Eitelkeiten – es dürfte weiter lodern.

Quelle: Meedia

6. September 2011

SVP Rickli vs. Abt Werlen

Übers Internet kommt man sich näher. Nicht immer nur auf freundliche Art und Weise. So kam es bei Twitter zum zünftigen Schlagabtausch zwischen dem Abt von Einsiedeln und der SVP-Politikerin Natalie Rickli. Auf die Frage einer Politikerin zu pädophilen Priestern meinte Abt Martin Werlen: "Wir werden keinem einzigen Menschen gerecht, wenn wir sie nur in Gute und Böse einteilen" Die ganze Story gefällig? Bitte sehr, Kath.net und Radio Vatikan haben die Tweets der beiden Alphatiere mitverfolgt. 

Auch pädophile Priester sind ein Geschenk Gottes. Dies twitterte der Abt Martin Werlen, Vorsteher des Klosters Einsiedeln, sinngemäss. Im Vorfeld hatte die Schweizer Bischofskonferenz der SVP "gotteslästerliche Menschenverachtung" wegen der Inserate-Kampagne "Kosovaren schlitzen Schweizer auf" vorgeworfen. Abt Martin twitterte dazu: "Jeder Mensch ist ein Geschenk Gottes, ob er nun aus dem Appenzell kommt oder aus China, aus dem Wallis oder dem Kosovo". Die Twitter-Antwort von Rickli kam prompt: "Auch die SVP-Wähler, die von der katholischen Kirche langsam, aber sicher diskriminiert werden. Das sage ich übrigens als Katholikin."

Der verbale Schlagabtausch ging weiter. Rickli, die sich im Kampf gegen Pädophile engagiert hatte, fragte Abt Werlen: "Sind für Sie die pädophilen Priester auch ein Geschenk Gottes?" Die Antwort des Abtes lautete dann: "Jeder Mensch ist ein Geschenk Gottes! Durch die Weise, wie wir uns begegnen, können wir helfen, als Geschenk Gottes zu leben." In der Replik fragte die die Politikerin dann: "Das heisst, die Kirche begegnet den Pädophilen nur, statt dafür zu sorgen, dass sie verurteilt und aus dem Verkehr gezogen werden?". Abt Werlens erklärte dann: "Wir werden keinem einzigen Menschen gerecht, wenn wir sie nur in Gute und Böse einteilen."

15. Juli 2011

Facebook-Chat du nervst!

Seit einigen Tagen beobachte ich, wie sich der Facebook-Chat verändert. Und nicht in etwa eine gute Richtung, wie ich finde. Aber okay, das liegt wohl an der Konkurrenz aus dem Hause Google. Denn Facebook musste nach den positiven Reaktionen der User auf Google+ ganz einfach nachziehen. Und das ging in meinen Augen ziemlich in die Hosen. Facebook hat diesem Chat nämlich in einer überstürzten und vorallem halbherzigen Nacht-und-Nebel-Aktion ein neues Design verpasst und Funktionen gestrichen. Am schlimmsten ist aber die Neuerung: "See The Friends You Message The Most." Diese Funktion ist schlicht Müll. Denn zum einen zeigt die Chat-Sidebar definitv nicht die Freunde an, mit denen man am häufigsten interagiert, sondern eher eine zufällig zusammengewürfelte Truppe. Fast noch viel schlimmer, alle anderen Freunde, die ausserdem ebenfalls gerade online sind, werden nicht mehr angezeigt. Es zeigt einem zwar an, dass zB 36 Freunde online sind, aber mit denen chatten kann man nicht mehr. Man kann die Chatliste auch nicht mehr hoch- und runterscrollen. Kurz, man kann nur noch mit dem Menschen chatten, die einem Facebook vorschlägt. Ein Witz!


Kurz, der neue Chat ist jetzt kein Chat mehr im eigentlichen Sinne. Dadurch, dass man nicht mehr sehen kann, wer alles online ist, ist es nur noch eine wahllose Auswahl an Leuten, mit denen man sich Nachrichten schreiben könnte. Dieses Problem tritt anscheinend sowohl in Firefox, als auch bei Chrome, Safari und dem Internet Explorer 9 auf. Im Internet Explorer 8 wiederum, wird der "alte" Chat angezeigt. Aber wer bitte benutzt schon IE? Also. 

Aber, es gibt - wie fast immer in solchen Fällen - einen kleinen, feinen Trick, wie man Facebook austricksen kann. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass Herr Zuckerberg und sein Team in den nächsten Tagen eine verbesserte Version anbieten werden, zu sehr ist man auf den Gruppenchat und den Video-Talk konzentriert. Also, es ist eigentlich ganz einfach: über den Link https://www.facebook.com/presence/popout.php könnt ihr ganz einfach auf den alten Chat zugreifen.

Fazit: Ein Grund mehr für die Netzgemeinde zu Google+ zu wechseln! 

6. Juli 2011

Google+: Ich bin drin!

Vergangene Woche hat Google sein Social Network Google+ vorgestellt. Kenner sagen, es sei dies der erste ernsthafte Facebook-Konkurrent auf dem Markt. Überraschend schnell füllt sich das neue Netzwerk. Nach den ersten vier Tagen und rund 300.000 Usern hat der Konzern darum vorerst wieder die Pforten für Interessierte geschlossen. Ich hab auch eine Einladung erhalten, bin gestern am strengen Türsteher vorbeigekommen und kann behaupten: "Ich bin drin!". Entsprechend werde ich die Plattform in den nächsten Tagen ein bisschen testen und hier darüber berichten, ob es nun wirklich der ultimative Facebook-Killer ist oder nicht. Eventuell kann ich auch ein paar Einladungen verschicken und ihr seid auch bald dabei! Nun will man ja aber gut vorbereitet sein, wenn man sich auf ein solch neues Netzwerk einlässt. Und was viele nicht wissen: Google+ hat einige verborgene, praktische Tricks und Gäggs auf Lager. Hier eine kleine Zusammenfassung.



Freunde einladen:

Immer wieder ist zu lesen, dass Invites momentan nicht möglich sind. Das stimmt nur zu Teilen. Eine wirkliche Invite-Funktion gibt es nämlich nicht. Dafür müssen Sie den Kontakt der betreffenden Person in einen Ihrer Circles ziehen und eine Statusmeldung an diesen Circle mitsamt der E-Mail-Adresse der betreffenden Person schicken. Voilà!

Google+ in Facebook-Optik:

Wer sich an das Facebook-Blau gewöhnt hat und wem der puristische Look von Google+ einfach zu viel Weißraum enthält, der kann mit einigen Handgriffen sein Google+ im Facebook-Look erstrahlen lassen, berichtet der Google+-Blog Gpluseins. Dazu benötigt man einen Browser, der CSS unterstützt. Im Folgenden müssen Sie nur ein Script auswählen und dann im Browser als “User-Skript” installieren. Das Ergebnis ist ein optisch gelungener Facebook-Klon. Ob Facebook das gefallen wird, ist eine andere Frage.

Posts stumm stellen:

Eine Funktion, die gerade bei heftigen Diskussionen unter Statusmeldungen durchaus sinnvoll ist, ist die Mute-Funktion. Wenn Sie zu viele Kommentare bekommen, weil Sie selbst unter einer Statusmeldung kommentiert haben, und Ihr Postfach vollläuft, lassen sich neben dem Eintrag per Drop-Down-Menü einzelne User blocken (“Block User”) oder die Diskussion “verstummen” (“Mute this Post”), schreibt der Blogger Webtrickz.

Kontakte aus Facebook importieren:

Natürlich lassen sich viele Kontakte auch händisch in die Circles eintragen. Aber momentan bietet der Facebook Friend Explorer in der englischen Version die Möglichkeit, Kontakte aus dem Facebook-Netzwerk zu exportieren. Wer dieses Feature in Deutschland nutzen möchte, muss zwei Einstellungen ändern. Zum einen muss die Sprache auf Englisch geändert werden, zum anderen müssen Sie die SSL-Verbindung deaktivieren. Die Benutzung erfolgt also auf eigene Gefahr. Außerdem müssen alle Facebook-Extensions deaktiviert werden. Sind diese Einstellungen vorgenommen, lassen sich die Facebook-Kontakte als CSV-Datei oder Googlemail-Kontakte exportieren.

Kommentare ausschalten und Teilen verbieten:

Sie wollen eine Statusmeldungen schreiben, unter der sich niemand über den Inhalt lustig macht oder unpassende Kommentare verfasst? Das ist bei Google+ möglich. Klicken Sie dazu einfach auf “Disable Comments”. Wenn Sie eigene Fotos hochladen, von denen Sie nicht wollen, dass sie weitergeshared werden, wählen Sie einfach “Disable reshare”.

Bilder in Google+ bearbeiten:
Ganz recht: Sie haben die Möglichkeit, in Google+ direkt die hochgeladenen Bilder zu bearbeiten. Klicken Sie dazu auf ein von Ihnen hochgeladenes Bild und wählen Sie in der rechten unteren Ecke unter dem Register “Actions” wiederum “Edit Photo”. Nachfolgend lässt sich dann eine Palette von Effektfiltern auswählen, die ein wenig an die Retrofilter der App Instagram erinnert.

Direkt aus Googlemail posten:

Wenn Sie in einen der Google-Services eingeloggt sind, ist Google+ zwar nur einen Klick weit entfernt. Trotzdem ist es möglich, direkt aus Ihrem Mailaccount zu posten. Dazu müssen Sie einfach im Gmail-Interface in der rechten oberen Ecke auf den “Share”-Button klicken. Das hat beispielsweise dann Sinn, wenn Sie in einer Mail einen interessanten Link bekommen haben und sich aber im Moment nicht auf Google+ herumtreiben wollen.

Mit Shortcuts unkomplizierter netzwerken:

Google hat die Möglichkeit implementiert, mittels Tasten-Funktionen in Google+ zu starten und durch das Social Network zu navigieren:

j: runterscrollen
k: hochscrollen
(*)text(*):  Eingabe erscheint fettgedruckt
(_)text(_):  Eingabe erscheint kursiv
(-)text(-):  Eingabe erscheint durchgestrichen
+ oder @ mitsamt Username: User wird im Post markiert und erwähnt
Enter oder Return: Öffnet die Kommentar-Funktion unter einer Statusmeldung
q zweimal drücken: User suchen und der Chatliste hinzufügen

Drag and Drop:

Videos, Links und Bilder lassen sich per Drag&Drop-Funktion direkt als Statuseinträge hochladen.

Für Fotografen: Metadaten zu Bildern abrufen:

Google+ bietet momentan einen großen Vorteil gegenüber Facebook: Bilder im Großformat. Nach einem Klick auf ein Bilder innerhalb eines Streams wird das Bild auf die maximale Größe gezogen. Im rechten unteren Bildrand lassen sich unter dem Register “Actions” und “Photo Details” außerdem Meta-Informationen über das Bild abrufen. Vor allem für Fotografen ein interessantes Feature.

Quelle: Meedia.de

5. Juli 2011

Ja, ich prostituiere mich!

Oder anders gesagt, ich stelle mich aus. In den sogenannten sozialen Medien des weltweiten Webs. Networking, nennt man das Neudeutsch. Oder eben Social Media, was für ein herrlicher Begriff, oder? Soziale Medien. Wer träumt nicht davon. Hinter diesem Ausdruck versteckt sich allerdings mehr: Social Media bzw. Soziale Medien bezeichnet digitale Medien und Technologien (zum Beispiel Facebook, Twitter, Blogs, Xing etc.), die es ihren Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten. Als Kommunikationsmittel werden dabei Text, Bild, Audio oder Video verwendet. Das gemeinsame Erstellen, Bearbeiten und Verteilen der Inhalte, unterstützt von interaktiven Anwendungen betont auch der Begriff Web 2.0.

Blablabla. So stehts bei Wikipedia geschrieben. Über eben diese sozialen Medien werden aber auch Freundschaften gepflegt, Sachen verkauft, Ideen ausgetauscht, Dates verabredet und so weiter. Was man halt alles so macht, bei Facebook und Co. Nun, ich habe meine Web 2.0-Freunde in den letzten Tagen und Wochen des öfteren mit Aufrufen belästigt. Es ging primär um eine Wohnung und in zweiter Instanz um ein paar neue Mandate, Jobs, Aufgaben für meine Ideen- und Textmanufaktur. Oder auch nebenher. In Sachen Wohnung hat das soziale Medium, bzw. der Austausch darin, funktioniert. Ich habe eine tolle Bude gefunden, mitten in der Altstadt von Aarau. Tiptop! Und auch in Sachen Jobs und Co. sind ein paar Angebote reingekommen und erste Aufträge pendent. Aber, das ist mir noch zu wenig. Da muss noch mehr gehen, irgendwo müssen noch ein paar Prozente her kommen. Und darum nun auch noch mein virtueller Aufruf über den Blog - schliesslich ist nicht jeder Blogleser auch mein Faceboo-Freund oder Twitter-Follower. Einfach aufs Foto klicken und dann wird es grösser...


Alle nötigen Erstinformationen gibts auf diesem Flyer. Wer mehr über mich erfahren möchte, der kann das zum Beispiel hier tun. Oder man wendet sich direkt an mich, die Koordinaten sind ja auf dem Flyer drauf. Wie gesagt, durch meinen Umzug ist aktuell noch nicht so ganz sicher, wie es mit meiner Ideen- und Textmanufaktur weitergeht, da ich erst einmal keine Geschäftsräume mehr haben werde. Darum suche ich einerseits neue Mandate/Aufträge und auf der anderen Seite bin ich auch dankbar über JEDES Jobangebot zwischen 10 und 100 Prozent -. damit ich mir mein Arbeitspensum rund um die Manufaktur zusammenstellen kann. Es lauern auch ein paar Geschäftsideen in meiner Schublade, dafür brauche ich allerdings einen Partner mit Kohle. Ja, so ist das. Man darf gerne investieren. Für Fragen, Anregungen oder Gespräche stehe ich jederzeit zur Verfügung.

So, fertig mit dieser öffentlichen Prostitution. Aber von nichts, kommt auch nichts. Und es macht null Sinn, wenn ich zu Hause im Kämmerlein sitze und über die böse Welt fluche. Tag für Tag lese ich in den Zeitungen, dass es unzählige freie Jobs gibt, Arbeiten die scheinbar niemand machen will. Nun, dann wollen wir doch mal sehen, ob da nicht auch etwas für mich dabei ist. Also, Augen auf und her damit!

4. Juni 2011

Gebt mir Google + 1 - los jetzt!

Likes Tweets PlusOnesGoogle ein neues Feature: Google +1, sprich Google Plus One. Dabei handelt es sich um eine Art Like-Button wie wir ihn schon von Facebook kennen. Damit können die Leser meines Blogs diesen ab sofort bei Google bewerten. Diese Likes haben dann ein Einfluss auf das Ranking bei Google, sind also mitverantwortlich dafür, wie gut man (m)eine Seite oder (m)einen Beitrag beim Suchriesen findet. Den Google +1 Knopf findet ihr darum ab heute am Ende von jedem Text - ich danke jetzt schon für jeden Push! Bedingung um den gnazen Service nutzen zu können ist, dass man einen Google Account besitzt und bei diesem angemeldet ist. Durch einen Klick auf den +1 Button drückt man quasi aus, dass man diese Seite gut findet und weiterempfiehlt – wie Facebook Likes eben. Ein weiterer netter Nebeneffekt, der sich mit der Einführung des +1 Buttons ergibt, ist die Anzeige der Plus One von anderen Usern. Ganz im Sinne von Social Media kann man also sehen, wer diese Seite oder den Text auch geliked hat.

Zusätzlich erscheint der Plus One Button ausserdem neu bei den Adwords-Anzeigen. Laut Google soll diese Bewertung jedoch keinen finanziellen Einfluss haben. Google will den +1 Button etablieren, soviel ist schon mal klar. Und da die beiden grössten Konkurrenten Twitter und Facebook im Netz bereits sehr gut vertreten sind, will auch der +1 Button in dieser obersten Liga mitspielen. Deshalb steht ab sofort das entsprechende Widget auch für Webseiten zur Verfügung und entsprechend hab ich ihn auch auf dem Monsieur Fischer Blog eingebunden. 

Der Google +1 Button ist die konsequente Anwort von Google auf die Facebook Likes. Ob und inwiefern sich der +1 Knopf auf das Klickverhalten und die Positionen im Google Ranking auswirkt, bleibt allerdings abzuwarten. Wer mir also in Zukunft eine kleine Freude machen möchte, der klickt am Ende des Beitrags einfach auf dieses kleine, weissblaue Google +1 Logo. Merci! 

22. April 2011

Facebook: "Wow, jetzt kannst du sehen wer...

.... besonders doof ist!" Nein, natürlich nicht. Obwohl.... Seit gestern verbreitet sich mal wieder eine fiese Phishing-Falle über unser aller geliebtes Facebook. Die Meldung “Wow, jetzt kannst du sehen wer sich dein Profil ansieht” erscheint in regelmässigen Abständen in der Timeline. Sie erstellt im Namen der User Veranstaltungen und Gruppen, wer dann draufklickt erstellt wieder einen neuen Event und so weiter. Ausserdem wird man von Leuten, die den Link aus der Meldung geklickt haben, über den Chat und die Benachrichtigungen vollgespammt. Noch einmal: Leute, drückt bei Facebook nicht jeden Scheiss! Wir hatten die lustigen Videos, die Fotomarkierungen, die Besucherstatistiken und so weiter. Zu diesem Thema sei vielleicht mal gesagt, dass es für normale Nutzer nicht möglich ist, die Besucher seines Profils zu sehen. Facebook bietet dafür offiziell keine Funktion an.


Man spricht auch bei dieser Art von Phishing-Angriffen von "Likejacking". Das Ganze passiert nach dem uralten Schneeballprinzip und es wird erneut die Neugier der Nutzer ausgenutzt. Das ist nicht nur sehr unangenehm und peinlich für denjenigen, der durch seinen Klick ungewollt solche Inhalte verbreitet, sondern auch gefährlich. Diese Anwendungen greifen auf die Nutzerdaten zu und somit wird auch das Ziel der Angriffe deutlich, nämlich an möglichst viele Informationen der Facebookmitglieder zu kommen. Darum gilt weiterhin: Auf jeden Fall keine Links, Videos, Einladungen und Apps anklicken, die zwar von Freunden verschickt werden, aber mit einem eher untypischen Wortlaut oder einer Aufforderung zum Mitmachen. Im Zweifel lieber den Freund anschreiben und auch andere Freunde warnen. Den Schneeballeffekt unbedingt unterbrechen und den Pinnwandeintrag auf der Seite löschen – einmal den Mauszeiger über den Post bewegen und auf das erscheinende X klicken.

Ach ja, wenn ihr von der gleichen Person regelmässig solche Einladungen zu Apps erhaltet, diese ruhig auch mal bei Facebook als SPAM melden. Ich weiss, das ist mit unangenehmen Folgen für den User verbunden, aber oft merken die Leute auch gar nicht, dass ihr Account gehackt wurde und  zur Virenschleuder mutiert ist.

21. April 2011

Online Shopping Betrüger am Werk!

Das gibt jetzt keinen langen Roman über die Gefahren beim Einkaufen im Internet, denn in der Regel mache ich damit sehr gute Erfahrungen. Leider gibt es immer wieder schwarze Schafe, so zum Beispiel die Online Vertriebsfirma Netplanet GmbH mit Sitz in Schaffhausen. Ein "Import und Export-Versandzentrum" nahe der deutschen Grenze. Wir haben für einen Polterabend Waren bestellt, die bis zum heutigen Tag nie geliefert wurden. Dafür kam nach wenigen Tagen eine Rechnung, nach kurzer Zeit eine Mahnung und inzwischen hat sich eine Inkassofirma bei uns gemeldet. Leider antwortet die Firma Netplanet GmbH weder auf Emails, noch ist jemand übers Telefon zu erreichen. Da gibts nur ein Band, man möchte sich doch bitte auf schriftlichem Weg melden. Tja, was soll man sagen? Ein bisschen Recherche und schnell merkt man, dass dahinter vermutlich ein System steckt. Bestellung aufnehmen, nicht ausliefern und dann schnell/viele Rechnungen bzw. Mahnungen schicken. Seis drum, viel machen kann man dagegen wohl nicht, ausser andere Kunden vorwarnen. Und genau das soll dieses Posting bezwecken.

14. April 2011

Ein Hoch auf die Schweizer Ticket-Mafia!

Wer kennt es nicht, man freut sich während Wochen auf ein gutes Konzert. Stellt sich dann entweder geduldig an einen Schalter am Bahnhof oder versucht artig übers Internet an Tickets zu kommen. In den allermeisten Fällen klappt das dann auch, ich für meinen Teil hatte in den letzten Jahren eigentlich immer das nötige Glück. Nun, es gibt aber Anlässe, da nützt auch Geduld und Glück nichts mehr, denn da sind andere Kräfte im Spiel. Gewisse Konzerte und Events werden bewusst gehypt, also hoch gejubelt und entsprechend ist der Run auf die Tickets dann umso grösser. Wir kennen das von Konzerten von Madonna, U2, Robbie Williams, AC/DC oder Grönemeyer. Nur so als Beispiele. In den letzten Jahren haben sich auch gewisse Openairs diesem selbstgemachten Hype angeschlossen. Ganz vorne mit dabei, das Paléo Festival in Nyon. Jahr für Jahr das gleiche Theater. Aus der Deutschschweiz ist man sowieso ans Internet gebunden, da es öffentliche VVK-Stellen nur in der Romandie gibt. 


Nun, nachdem wir ja total überraschend herausgefunden haben, dass die Schweizer Musikhitparade scheinbar manipuliert wird, müssen wir uns wohl vielleicht auch endlich daran gewöhnen, dass die Sache mit dem Run auf die Tickets nur inszeniert und von der - nennen wir sie - Schweizer Ticket-Mafia überwacht wird. Nehmen wir das Beispiel vom Paléo Festival. Dank Facebook und Twitter kann man sich ja kinderleicht mit Leuten unterhalten, die ebenfalls Tickets bestellen wollten. Zitat aus der Romandie:
"Vive le Paléo ;-) mais dommage tous ces cré.... qui achètent des billets seulement pour les revendre le double même pas 1h après!!!! Ça m'énerve!!!!!"
Gestern Mittag um 12 Uhr ging der Vorverkauf offiziell los. Schon am Tag zuvor konnte man sein Konto mit der Kreditkarten-Nummer ausstatten, damit es dann schneller gehe... Am Tag selber hab ich dann ein Mail erhalten, ich könne mich nun schon einloggen und in der virtuellen Warteschlange warten. Gesagt, getan. In dieser Warteschlange war ich dann bis um 12 Uhr, aber anstatt dass es Tickets gab, wurde ich rausgekickt und musste mich neu einloggen. Wie ich dann über die Social Media Kanäle erfahren habe, ist es vielen Kunden ganz genau so gegangen. Analog lief es beim Ticketcorner, da konnte man zwar eingeben, dass man 2 Karten für Freitag möchte, wurde dann zum Warten aufgefordert und schwupps: der Freitag war ausverkauft. Das gleiche gilt für Fnac, dort gabs die Möglichkeit Billete zu reservieren, um dann zu erfahren, dass es ausverkauft sei. Und wir reden da von einer Zeitspanne zwischen 5 und 10 Minuten. Für mehrere tausend Tickets. Rein organisatorisch gar nicht möglich. 

Es durften pro Person ja nur 6 Karten gekauft werden. Wenn wir mal von 10'000 Tickets ausgehen, geteilt durch 6... also, ihr könnt selber rechnen. Also sind ganz bestimmt nicht alle Tickets in den Verkauf gelangt. Nun, wo bleiben all die Karten? Klar, viele gehen an Sponsoren. So bin ich auch letztes Jahr an meine Paléo-Tickets gelangt. Dann kriegen Helfer und Angestellte ein gewisses Kontingent. Aber hallo? Ein Blick auf ricardo.ch und Ebay zeigt, dass da Unmengen von Karten zum Verkauf stehen. Zu horrenden Preisen! Lustigerweise gab es da gestern schon Tickets zu kaufen, bevor der Vorverkauf angefangen hatte. Einer hatte sage und schreibe 20 (zwanzig!) Stück für den Freitag zu verkaufen, natürlich zum doppelten Preis. Wie kommt der an 20 Karten, wenn man pro Person ja nur maximal 6 kaufen darf - und dann erst noch vor dem offiziellen Verkaufsstart? Wenn man auf die Angebote gewisser Verkäufer schaut wird man den Verdacht nicht los, dass diese mit dem Ticketcorner zusammenarbeiten oder dort angestellt sind. Nehmen wir doch willkürlich mal den ricardo-User BUU_HUU aus Zürich. Bietet mal schnell 10 Karten für den Paléo-Freitag an. Zuvor gabs bei ihm schon Tix für Bon Jovi (Sitzplatz 2. Reihe), Rihanna (1. Kategorie), Basel Tattoo (bekanntlich regelmässig Sold out), Shakira, Roger Waters (schon längst ausverkauft), Herbert Gröneyemer (1. und 2. Reihe)... und so weiter. Mal ehrlich, wie sonst will jemand an all diese Plätze kommen, ohne die entsprechenden Connections? 


Aber eben, die Probleme sind bekannt. Sowohl der Ticketcorner weiss, dass er nicht allen Angestellten bedingungslos vertrauen kann und auch ricardo/Ebay ist es durchaus bewusst, dass über ihre Plattformen ein an sich verbotener Schwarzhandel betrieben wird. Handeln tut aber niemand wirklich. Man zeigt sich zwar alle Jahre mal wieder voller Reue und verspricht Besserung, aber unterm Strich passiert dann nichts. Doch, die Konzertkarten werden Jahr für Jahr teurer, immer mehr ausländische Veranstalter drängen in die Schweiz und mein Billet für das Element of Crime Konzert in Aarau kann ich am Eingang auf dem iPhone zeigen. All das ändert aber an der Tatsachen nichts, das wahre Musikfans regelmässig in die Röhre schauen, weil die fiesen Händler der Schweizer Ticketmafia den Markt kontrollieren.

Diese Händler sind übrigens auch dem Schweizer Konsumentenschutz (SKS) ein Dorn im Auge. Geschäftsführerin Sara Stalder kritisierte in einer Medienmitteilung das Geschäftsgebahren der gewisser Internetplattformen. Sie glaubt, dass "ein stattliches Kontigent an den offiziellen Kanälen vorbeigeschleust" werde, um damit auf dem Schwarzmarkt Geld zu machen. Für den SKS ist es nicht anders zu erklären, dass bereits Tage zuvor Tickets verkauft werden und Websites "in relativ grossem Stil Tickets verkaufen können".

31. März 2011

Viren am 1. April: Vorsicht ist geboten!

Internetbenutzer sollten morgen Freitag, dem 1. April, beim Lesen ihrer Mails besonders wachsam sein – und Nachrichten mit unbekanntem Absender im Zweifel nicht öffnen. Auch auf Anhänge wie vermeintlich lustigen Bilder und Videos mit Aprilscherzen sollte in Mails von nicht zwingend geklickt werden. Auf diesem Wege versuchen Kriminelle Schadcodes auf eure Rechner zu schleusen. Darum warnt das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rechtzeitig vor der kriminellen Spam-Flut und schreibt in einer Mitteilung: "Internetkriminelle nutzen oft besondere Ereignisse oder Tage für ihre Attacken. Der 1. April gehört dazu". Es sei damit zu rechnen, dass das Aufkommen von als Aprilscherz getarnten Spam- und E-Mails mit gefährlichen Anhängen morgen Freitag zunimmt.

Inzwischen sind auch soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter von Attacken betroffen: Dort tauchen, wie unlängst hier berichtet, immer öfter Nachrichten mit Links zu verseuchten VideoWebseiten auf. Auch auf den 1. April hin sind entsprechende Links bereits im Umlauf. Ebenso zirkuliert bei Facebook die folgende Statusmeldung:

"Ab Freitag startet Facebook damit, die persönlichen Fotos in Werbeanzeigen zu nutzen. Das ist "legal" und kann im Kleingedruckten nachgelesen werden. Um dies zu verhindern: Geht auf KONTO - KONTOEINSTELLUNGEN, dann auf den Tab "WERBEANZEIGEN" oben rechts klicken, NIEMAND angeben und speichern. Bitte weiterposten."

Nun gut, Fakt ist ja dass Facebook unsere Daten schon lange benutzt - sofern manuell nicht anders eingestellt. Und ganz ehrlich, wer das nicht tut ist selber schuld. Wie aus US-amerikanischen Kreisen zu vernehmen ist, sagt der oben erwähne Status nur die halbe Wahrheit. Denn wer in seinen Kontoeinstellungen nichts verändert hat wird von Facebook seit Monaten für Werbung missbraucht. Unter einer Anzeige steht dann "Reto Fischer gefällt das". Und scheinbar soll nun ab morgen Freitag zu dem Text noch das Foto erscheinen, was allerdings von keiner zuverlässigen Quelle bestätigt wird. Aber eben, nochmal: stellt in jedem Fall euer Konto so ein, dass es für euch stimmt. Alles andere ist fahrlässig, denn mit der Annahme der Facebook AGBs tretet ihr so manches eurer Rechte an den blauen Zuckerberg-Riesen ab!

22. März 2011

Ein Männlein steht im Walde ganz still & stumm

Sollte ich mir Sorgen machen? In den letzten Tagen tummeln sich auf meinem Blog immer wieder Menschen, bei denen ich mich frage: "Was tun die hier?" Ihr wisst nicht wovon ich rede? Lasst es mich erklären. 


Es waren einmal ein Tennisspieler, eine Skirennfahrerin, eine Popsängerin, eine TV-Köchin und ein paar Journalisten, sie alle haben in den letzten Tagen diesem Blog einen Besuch abgestattet. Nun, die Sache mit den Journis lässt sich simpel erklären. Da recherchieren die Herren im Internet und landen mit etwas Glück auf meiner Seite. Dann gibts manchmal ne Anfrage, ob man eine Information verwenden dürfe, oft nehmen sie einen Textteil raus und geben dann die Quelle an und in wieder anderen Fällen tauchen meine Sachen auch mal ungefragt auf irgendwelchen Onlineportalen auf. Nun, Die Prinzen haben es gesungen und zu Guttenberg lieferte den Beweis: "es ist alles nur geklaut!" Recherche läuft in der heutigen Zeit nun mal übers Internet und ich frage mich immer, wie ich früher für die Schulvorträge recherchiert habe - früher, als es das Internet noch nicht gab! 


Dann waren aber noch der Tennisspieler, die Skirennfahrerin, die Sängerin und die TV-Köchin hier zu Gast. Bei den ersten zwei Personen konnte ich die Identität sogar einwandfrei klären, Person drei kenn ich persönlich und die Dame aus der Küche schuldet mir noch den Beweis. Denn, wer sich im Internet tummelt sollte immer vorsichtig sein. Schon oft hat sich ein Nerd als Promi ausgegeben und so Fans und Journalisten zum Narren gehalten. Als Beispiel: über lange Zeit hat Harald Schmidt über Twitter lustige Sprüche verbreitet und Interviews gegeben. Meinte man... eher durch Zufall kam heraus, dass sich ein Student Harald Schmidts Identität zugelegt hatte. Hunderprozentige Sicherheit gibts im WWW fast nicht, so lange man das Gegenüber nicht zum Beispiel über eine Webcam sieht. Wie manches Blinddate hat schon mit einer Enttäuschung geendet, weil sich der Adonis als Hanswurst entpuppt hat...

Nun gut, zu den harten Fakten. "Gala", "Schweizer Illustrierte" und "InTouch" können glatt einpacken. Vor einiger Zeit hab ich über Twitter kurz mit Boris Beckers Frau Lilly getextet. Sie war bei den Brit-Awards und sass am Nebentisch von Duran Duran. Ein paar lustige Sprüche hin und her und das wars. Letzte Woche dann ein Small Talk mit Bobele himself, es ging um eine Frage rund um das Spiel Manchester United gegen Marseille. Worauf sich der Wimbledon Champion doch tatsächlich auf meine Seite begab um etwas nachzulesen. 

Gestern dann gleich zwei lustige 2.0-Begebenheiten. In der Sendung "Blickpunkt Sport" beim Bayerischen Fernsehen gabs ein Interview mit der Ski Weltcup Gesamtweltcupsiegerin Maria Riesch. Darin sagte sie auf eine Frage vom Moderator, dass ihre beste Freundin Lindsey Vonn ihr nicht zum Sieg gratuliert hätte und auch in den Medien war zu lesen, dass sich die beiden Frauen zerstritten hätten und Maria Riesch vergebens auf die Glückwünsche der Amerikanerin warte. Nun, ich fand die Freundschaft der beiden Skistars immer bewunderswert, garade weil auf diesem sportlichen Niveau der Konkurrenzkampf riesig sein muss. Entsprechend hab ich meine Enttäuschung über das - von den Boulevardmedien verkündete - Ende dieser Freundschaft in die weite WWW-Welt hinausgehauen. Wenige Minuten später erreicht mich dann diese persönliche Mitteilung von Lindsey Vonn:

"Hey Monsieur. I congratulated Maria, I don't know why she is telling the press that I didn't. Bye."

Oh. Okay, da betreibt wohl jemand ein sehr gutes Screening der sozialen Medien. Die Twitter-und Facebook-Accounts von Lindsey Vonn werden nachweislich von ihr betrieben, was  unter anderem zahlreiche Outputs kurz nach den Rennen oder Bilder von privaten Parties belegen. Mich wunderts dann im Gegenzug nur, warum die Medien ihr diese Frage noch nie gestellt haben und seit dem Weekend die Mär durch die Blätter geistert, sie hätte gezickt und ihrer Freundin nicht gratuliert. Warum Maria Riesch selber dies verneint? Kein Plan. Lustig find ich an der Sache eigentlich nur, wie gut die Kommunikation dank den uns zur Verfügung stehenden Mittel im Jahre 2011 funktionieren kann oder besser gesagt könnte... Immer klappts ja nicht. Aber an die Geschichte mit der Cablecom/Intrum Justitia mögen sich treue Leser noch erinnern, auch sie hat sich dank den Sozialen Medien aufgelöst. Viel länger her ist die Story, als sich der Anwalt eines deutschen Schauspielers mal bei mir gemeldet hatte, weil ich seinen Klienten hier im Blog als Koksnase benams habe.  Er wollte mit einer superprovisorischen Verfügung erreichen, dass ich meine Ausführungen lösche. Das hab ich dann auch artig getan, ich bin ja ein friedlicher Zeitgenosse. Bloss, nur ein paar Wochen später wurde der TV-Star von der Polizei wegen illegalem Drogenbesitz überführt...

Aber noch einmal zum gestrigen Montag. Da gabs zum Blogpost über die TV-Köche von letzter Woche einen Kommentar von einer Frau Martina Kömpel, selber Köchin und taucht öfter Mal bei der ZDF-Küchenschlacht als Jurorin auf. Sie war nicht besonders erfreut über meine Wortwahl betreffend ihrer Kochkunst, hat sich aber sehr sachlich und vorallem anständig dazu geäussert. Nun, da ich bislang noch nicht ganz genau weiss ob es sich bei der Verfasserin des Kommentars wirklich um die nette Dame aus Paris handelt, werd ich ihre Worte an dieser Stelle nicht zitieren. Aber ich habe das Gefühl, dass diese Geschichte noch eine Fortsetzung findet. Denn wer mich kennt der weiss, ich würde doch niemals eine Frau verärgern wollen die in meinen geliebten, schönen Frankreich wohnt und mein Ziel ist es auch nicht, mit dem Blog zu provozieren... Okay, manchmal vielleicht, aber in diesem Fall nicht. Darum, Madame K. ich strecke meine Hand zur Versöhnung aus in Richtung Paris! 

PS: Ach ja und da war ja noch die Sache mit der Popsängerin. Ähem, da will ich keine Details erzählen. Aber dank den modernen Kommunikationsmöglichkeiten konnte ich letzte Woche ein Gespräch weiterführen, welches im Jahre 1999 abrupt abgebrochen wurde, da damals die Zeit fürs Interview abgelaufen war und uns der Manager der Sängerin unfreundlich getrennt hatte. Um wen es geht? Hmmm... Anagramm-Fans aufgepasst: Sie vergibt ihre Almosen Heimlich ;-)

Nachtrag: Frau Kömpel hat sich per Mail gemeldet und ihr Kommentar war echt. 

15. März 2011

Achtung: Betrüger bei Facebook unterwegs!

Hallo, ihr Facebook-Menschen bitte aufwachen! Tag für Tag sehe ich in meiner Facebook-Timeline dass irgendwelche Leute auf immer den gleichen Trick reinfallen, weil sie sich lustige Videos anschauen wollen: Clickjacking. Wer nicht widerstehen kann, bekommt aber gar kein Filmchen zu sehen, sondern verbreitet Spam und verseucht mit Pech seinen eigenen Compi mit bösen Viren. Tag für Tag werden vermeindliche Videos angeklickt, welche dann die folgenden Pinwand-Einträge erzeugen:



Seit einigen Wochen läuft diese Welle endloser „Gefällt mir“-Updates bereits, sie beziehen sich immer auf irgendwelche, angeblich lustige Videoclips. Die Köder sind "erschreckende Bilder" über Moslems, die Verhaftung von Christina Aguilera oder der Abtransport des vermeintlich verstorbenen Charlie Sheen. Genau so beliebt das Video, dass wir alle bei DSDS oder im Dschungelcamp nur verarscht würden.. gut, dass ist wohl eine Tatsache, gehört aber nicht hier hin. Jetzt reichts! Darum möchte ich an dieser Stelle kurz aufklären, was ihr mit euren unüberlegten "Gefällt mir"-Klicks verursacht.

Ein erstes Merkmal dass mit dem Video etwas nicht stimmt ist zum Beispiel die Adresse des Links. Mal ehrlich, die meisten Videos im Internet findet man in der Regel eh bei YouTube, Vimeo oder Dailymotion. So ganz unter uns: Warum sollte also ein aktuelles Video zur Atomkatastrophe in Japan ausgerechnet auf einer Website sein, deren Domain zum Beispiel "prosixpack.de" oder so ähnlich heisst? Analog verhält es sich mit Domainnamen wie "thenextbigx.com" oder "funx.likeit.biz" - für alle gilt: NICHT drücken! Tipp Nummer eins: Bei Facebook sieht man die Adresse des vermeintlichen Video-Links meist unter dem Screenshot. Das ist der kleine blaue Text. Siehe Screenshot oben.

Falls die Neugier halt doch mal wieder grösser war als der Verstand, Tipp Nummer 2. Wenn das vermeintlich lustige Video eine neue Webseite öffnet, sollte man allerspätestens misstrauisch werden.  Denn wer dann auf dieser neuen Seite noch auf den grossen Play-Button in der Mitte klickt, um sich das sensationelle Video anzusehen, sitzt man in der Falle. Denn nun wird ein verstecktes "Gefällt-mir"-Plugin ausgelöst, der SPAM landet auf der eigenen Pinnwand und produziert massig doofe Links auf der Timeline der anderen User. Da gibts sicher Unwissende, die dann auch wieder drauf drücken und so weiter und so weiter. Übrigens, wer sich bei Facebook ausloggt um das doofe Video zu schauen, der wird dann lustigerweise beim Drücken auf den Play-Knopf aufgefordert, sich wieder bei FB einzuloggen. Was dann wohl der letzte Hinweis ist, dass an der Geschichte etwas faul ist.

Ausgangspunkt für diese Angriffe sind die oben erwähnten, manipulierten Websiten. Surfer sehen dort das Startbild des vermeintlichen Videos. Was sie nicht bemerken: Darüber liegt ein unsichtbarer Rahmen, der es auf die User-Daten abgesehen hat. Wer die Website aufruft, fängt sich so locker einen fiesen Virus ein. Genau das scheint auch beim (sehr aktuellen) vermeintlichen Charlie-Sheen-Video der Fall zu sein. Zunächst öffnet sich eine Sicherheitsfrage, die angeblich aufzeigen soll, dass der Nutzer 16 Jahre alt ist. Wer weiterklickt, wird dann aufgefordert, eine kleine Software zu installieren und spätestens hier sollten bei schlauen Nutzern die Alarmglocken laut klingen.

Wer sich nun noch fragt, was das Ganze soll. Bitte sehr, hier die Lösung. Natürlich geht es auch bei diesem Beschiss um Geld: Hinter zahlreichen Clickjacking-Versuchen verstecken sich Apps, die den Zugriff auf euer Facebook-Profil erbitten und somit auf Daten zufgreifen können. Und so kann es durchaus passieren, dass man dem Link zu einem Video folgt, dann aber bei einem Anbieter landet, der erst die Facebook-Daten klaut und dann mehrfach pro Woche eine teure SMS in Rechnung stellt. Einen sicheren Schutz gegen diese Clickjacking oder auch Likejacking-Angriffe gibt es derzeit nicht. Oder doch: Hirn einschalten und nicht immer gleich auf "Gefällt mir" drücken, auch wenn der Link von einem vermeindlichen Freund stammt. Dieser weiss nämlich oft gar nicht, dass er auf einen fiesen SPAM-Trick reingefallen ist.

10. März 2011

Wolle Rose kaufe?

Nun gut, man kann es drehen und wenden wie man möchte, aber die Rosen im Garten sind definitiv noch nicht zur Ernte bzw. zum Verkauf bereit. Die Tulpen schauen zwar so langsam aus der Erde, aber so wirklich abgenabelt haben auch sie sich noch nicht. Darum heute im Sonderangebot: eine restaurierte Rock-Ola Jukebox und eine Schweizer Münzen Sammlung. 

Jaja, es sind ja genau die Sachen, die man nach dem Umzug dadurch bemerkt, dass man sie über all die Jahre eben nicht bemerkt hat. Das gilt vorallem für diese ominöse Sammlung alter Schweizer Münzen. Die hat man vor Jaaaaahren einmal gepflegt und gehegt und inzwischen liegt sie irgendwo bei den Wertsachen rum, ohne dass sie jemand je vermisst hätte. Dann bringt man sie zufällig mal zu einem Numismatiker (ein Münzen-Fetischist) und der meint dann, dass diese Sammlung durchaus einen Wert habe. Halt für Menschen, die auch Münzen sammeln. Darum hier mein Aufruf an alle Münzensammler: kaufen, kaufen, kaufen! Ob ihr euch danach noch zusätzlich damit bereichert, das ist mir eigentlich egal, ich kenn den wahren Sammlerwert dieser Münzen sowieso nicht. Hier gehts zum Angebot!

Mein zweites Angebot bei ricardo.ch ist nicht soooo zwingend. Also sagen wir so, wenn es niemand kauft, dann tut mir das auch nicht so wirklich weh. Es geht um meine obercoole Rock-Ola-Jukebox aus den 70er Jahren, gefüllt mit tollen Vinyl-Singles. Da sind Sachen wie "Die kleine Kneipe" von Peter Alexander oder "Wild Boys" von Duran Duran mit dabei, aber auch Sachen von Madonna oder FR David. Nun, es ist halt auch so ein Objekt, welches zwar einem durchaus Freude macht, aber unterm Strich einfach zu wenig benutzt wird und nur rumsteht. Und falls es jemanden auf dieser Welt gibt der daran Freude hat und das entsprechende Geld auf den Tisch legt, dann bin ich durchaus bereit, mich davon zu trennen. Falls nicht, dann werf ich auch nächste Woche wieder einen Einfränkler ein und drücke eine gute, alte Platte. Hier gehts zum Angebot!

In nächster Zeit werden an dieser Stelle übrigens auch tausende CDs und hunderte DVD's zu Spottpreisen "vertschuttet". Die lagern derzeit im Estrich und niemand kümmert sich um sie. Nacht für Nacht höre ich die Silberscheiben weinen... Aber seit ich die CDs alle digitalisiert und im MP3-Format abgespeichert habe und die DVD-Filme frei im Netz verfügbar sind, kommen beide Datenträger eher selten zum Einsatz. Eine Auswahl meiner CDs liegt übrigens seit Anfang Monat im Dezibelle zum Verkauf, die Preise von Dimi sind durchaus moralisch vertretbar. Aber wie sang schon Liza Minelli im Musical Cabaret: "Money makes the world go around". A proops Aaround, war (leider) auch ein kurzes Gastspiel auf dem Aarauer Magazinmarkt, trotz durchaus potenten Geldgebern... und jetzt los: kaufen, kaufen, kaufen!

Nachtrag: Die Münzen sind bereits verkauft!

20. Februar 2011

Sachen gibts...

... die gibts gar nicht. Aber scheinbar ist dieses Wohnungsinserat tatsächlich in einer Zeitung in NRW erschienen. Aber lest selber.

18. Februar 2011

Pascal, 18 Jahre: Lebensmut trotz(t) Behinderung

Epidermolysis bullosa klingt wie der Name einer finnischen Black-Metal-Band, ist aber eine Krankheit. Die Betroffenen sind als sogenannte "Schmetterlingskinder" bekannt. Im Gegensatz zu einem Schnupfen geht diese Krankheit nicht einfach nach ein paar Tagen Bettruhe wieder weg, nein - ganz im Gegenteil sogar, die Heilungschancen für die betroffenen Patienten sind nach Angaben der Experten zum aktuellen Zeitpunkt äusserst gering. Im Internet ist mir während den Winterspielen von Vancouver ein junger Mann aufgefallen, der an Epidermolysis bullosa erkrankt ist. Pascal ist 18 Jahre alt, kommt aus Dresden und ist in Sachen Social Media ein absoluter Fachmann: Facebook, Internetseite, Twitter, iPad... alles am Start. Er hat sich bereit erklärt, mir ein paar Fragen zu seinem Leben mit der sehr seltenen Krankheit zu beantworten.

Epidermolysis bullosa kann jeder bei Google nachschauen, du bist davon betroffen. Schildere doch in deinen Worten, was sich hinter diesem komplizerten Fachausdruck verbirgt?

Pascal: Epidermolysis Bullosan (EB) ist lateinisch und heißt eigentlich übersetzt "Hautablösung durch Blasen". So ist es auch. Ich bekomme sehr schnell durch Druck oder Reibung an der Haut Blasen. Dies kann am ganzen Körper passieren. Auch innerlich, die Schleimhäute sind betroffen. Deswegen habe ich auch Probleme mit dem Essen und kann größtenteils nur fein pürierte Nahrung zu mir nehmen. Die Blasen müssen regelmässig geöffnet werden. Meist entsteht dann eine offene Wunde. Bis diese zugeheilt ist dauert es sehr lange. Auch das liegt an EB. Wegen den Wunden muss ich (fast) am ganzen Körper Verbände tragen. Wenn die Wunden heilen entstehen dann Narben. Deswegen sind meine Hände auch zusammengewachsen und ich kann nur noch den Daumen (halbwegs) frei bewegen. Das gleiche gilt für die Füße.

Und warum Schmetterlingskinder?

Weil unsere Haut so dünn wie die von Schmetterlingen ist.

Wie es es denn bei alltäglichen Sachen für dich mit diesem Handicap, zum Beispiel jetzt dieses Gespräch wo du viel tippen musst. Bereitet dir das Mühe?

Pascal: Das werde ich immer wieder gefragt. "Wie schaffst du es so schnell zu tippen?" oder so. Jetzt im Moment bin ich am iPad. Welches mir mein Leben sehr erleichtert. Ich bin froh das ich es habe. Durch die Touch Technik kann ich z.B. Zeichnen, was ich sehr gerne mache. Sonst habe ich noch ein MacBook. An dem habe ich meine eigene Technik zum Tippen, wo immer alle staunen. Deswegen ist das alles eigentlich kein Problem für mich.

Was sind dann konkret die Sachen, die dich anstrengen im Alltag, ich denke Waschen oder Anziehen sind bestimmt eher mühsam?

Pascal: Es beginnt eigentlich schon früh, nach dem Aufstehen mit dem Gang zum Klo, der mir schwer fällt. Aber ich will so lange es noch geht versuchen, diese Strecken die ich kann, zu laufen. Dann geht es weiter mit Frühstück. Wie schon gesagt, kann ich nicht alles essen und muss wegen meinem Hals aufpassen und sehr gründlich kauen. Was sehr anstrengend und nervig ist. Wie gerne würde ich mal ein Brötchen oder so frühstücken. Auch sehr anstrengend ist - nicht nur für mich sondern auch für Mama - der Verbandswechsel. Dieser ist meist mit Schmerzen verbunden und nimmt viel Zeit in Anspruch. Dinge wie Waschen etc. gehen gar nicht. Also Duschen meine ich. Wegen den Verbänden. Ich mache immer so ne Art Katzenwäsche und ab und zu in die Wanne.

Du hast geschrieben, dass du "so lange es noch geht" Strecken absolvieren möchtest. Wie sind denn die Prognosen für dich und deine Krankheit?

Als ich geboren wurde meinten die Ärzte in acht Jahren gäbe es etwas gegen EB, mit 8 Jahren meinten sie dann mit Zehn und so geht das immer weiter -  bis heute. EB kann eh nie geheilt werden bei mir, da es ein Gendefekt ist. Wenn, dann bei zukünftigen Generationen. Aber zurück zu "so lange es noch geht": Dadurch dass ich nicht viel machen kann, habe ich sehr schwache Muskeln. Das behindert auch sehr. Und natürlich wird es nicht besser. Wenn ich zurückblicke ist es von Jahr zu Jahr schlimmer geworden. Das Durchschnittsalter liegt bei EB Patienten bei 30 Jahren. Deswegen möchte ich eigentlich (so lange es noch möglich ist und ich es kann) was erleben und Spaß haben.

Du hast vorhin auch das Essen angesprochen. Püriert. Nun, ich stelle mir vor auf Dauer ist das irgend einmal auch langweilig. Wie gehst du damit um? Gönnst du dir auch manchmal etwas Leckeres?

Pascal: Püriert essen heißt nicht, dass es nicht lecker ist. Meine Mama ist eine ausgezeichnete Köchin, finde ich. So gesehen kann man alles pürieren. Somit kann ich immer das essen, was ich gerade will. Halt nur dass es sehr fein ist wie Brei. Natürlich habe ich auch oft Lust auf Pizza oder was von McDonalds. Dann wird halt mal eine Pizza gekauft, wo ich dann allerdings nur 2-3 Sück davon esse. Mehr geht einfach nicht. Oft reicht dann der Geschmack schon und ich bin zufrieden.

Okay. Würdest du dich selber als "behindert" bezeichnen, also durch deine Krankheit handicapiert?

Pascal: Jein! Ein guter Freund sagte mal "Man ist nicht behindert, sondern man wird behindert!", aber es gibt so viele Dinge die ich nicht kann. Das muss ich leider jeden Tag aufs Neue spüren. Daran merke ich, dass ich eben schon behindert bin. Doch ich bin zum Beispiel sehr offen im Netz unterwegs. Was viele erstaunlich finden, dass ich damit so offen umgehe. Aber das mag ich halt. Ich möchte aufklären und zeigen das ich eigentlich ganz cool bin und "Behindert" nicht gleich dumm im Kopf heißt.

Das klingt alles nach sehr vielen Einschränkungen. Welche Dinge des "normalen" Lebens vermisst du am meisten? Sport, Freundin, Konzerte, Job? Oder anders gefragt, wie verbringst du deine Zeit?

Der Job ist bei mir ein sehr heikles Thema. Ich hatte meine Schule abgebrochen um eine Jobchance wahrzunehmen. Doch die künftigen Chefs hatten sich dann ziemlich übernommen und waren zu blauäugig. Nach einem Monat war der ganze Spaß leider vorbei. Mein letzter Versuch einen Job anzufangen hat auch nicht geklappt. Obwohl ich hätte zu Hause arbeiten können. Doch das war alles so viel Stress, alleine nur das Vorgeplänkel, das habe ich psychisch nicht ausgehalten und musste abrechen. Was auch sehr schade ist.
Zur Zeit vermisse ich am meisten eine Freundin. Es ist sehr schwer für mich eine Frau kennen zu lernen, da ich ja nicht einfach mal in die Disco oder so kann. Auf Konzerte gehe ich eigentlich sehr oft. Ich brauche nur eine Begleitperson und einen Platz für Behinderte. Wenn es keinen gibt, kümmer ich mich, dass einer organisiert wird. Ich will ja meine Lieblingsbands auch mal live erleben. Ich bin ein grosser Eishockey- und Wrestling Fan. Eishockey würde ich selber gerne spielen wollen. Leider geht das nur auf der Playstation 3. Einer meiner Träume ist es einmal bei Wrestlemania live dabei zu sein, das größte Wrestling-Ereignis des Jahres. Aber das ist ja immer so weit weg und auch etwas teuer mit Flug in die USA und allem drum und dran. Veranstaltungen hier in Deutschland gibts auch, das sind Revange-Kämpfe, nach der eigentlichen Veranstaltung in den USA. So eine hier in Deutschland habe ich schon mal besucht. War echt super und würde ich sehr gerne wieder machen. Aber ich gönne mir immer die Live Events mitten in der Nacht auf Sky!

Nun, es gibt ja in Europa scheinbar nur etwa 30'000 Menschen mit dieser Krankheit. Hast du Kontakt zu anderen Betroffenen? Gibts auch spezielle Ärzte oder Selbsthilfegruppen etc?

Pascal: Ja gibt es. Die IEB e.V. Debra. Die veranstaltet jedes Jahr ein Mitgliedertreffen und dort treffe ich dann auch betroffene Menschen. Leider sehe ich die nur an diesem einen Wochenende, da wir alle über ganz Deutschland verteilt wohnen und es somit schwer ist, sich untereinander zu treffen. Zu den Ärzten: Ja die gibt es. Und zwar in Freiburg. Ich kenne aber keinen von denen. Ich habe hier in Dresden meine Ärzte, denen ich vertraue. Ich lasse ungern neue Ärzte an mich ran, da die meist nicht genau wissen was ich brauche.


Mitglidertreffen, Ärzte in Freiburg, Wrestling in den USA... wie mobil bist du eigentlich?

Pascal: Sehr unmobil. Zum Klo und zurück geht allein. Alles weiter weg - also außerhalb des Hauses - ist für mich nur mit Hilfe zu erreichen. Jemand müsste mich im Rollstuhl schieben oder Mama muss mich im Auto fahren.

Das klingt für mich alles nach sehr vielen Einschränkungen. Du bist gerade mal 18 Jahre alt, im besten Alter. Wie kommst du damit klar, dass du diese Krankheit hast? Gibt es auch manchmal Tage wo du einfach keine Lust mehr hast auf alles?

Manchmal? Immer! Ich habe (auch wenn man es mir nicht so anmerkt) Depressionen und auch bestimmte Ängste. Ich hatte es auch schon mal mit einer Therapie probiert, doch das ist alles Schwachsinn. Eigentlich habe ich alles was ich will. Eine wundervolle Mama, die alles macht und tut, damit es mir gut geht, dazu jede Menge Technik-Kram. Doch ich schaffe es manchmal nur schwer, die guten Dinge im leben zu sehen.

Ich hätte so gerne eine Freundin, mit der ich was unternehmen könnte. Ich würde gerne mal nach Paris, London und Wien fahren. Doch all diese Wünsche sind für mich sehr schwer zu verwirklichen, da es ja eine körperliche Anstrengung für mich ist. Oder der erwähnte Wrestling Wunsch. Es besteht auch der Wunsch arbeiten zu können. Oder ich hätte so gerne für Mama und mich ein Haus, wo wir in Ruhe und ohne Stress leben könnten. Dort soll uns keiner stören.

Doch das sind alles Wünsche, die sich wahrscheinlich nie erfüllen werden. Ohne Arbeit kein Geld, ohne Geld kein Haus etc. Aber das mit dem Arbeiten geht einfach nicht, wenn es mich psychisch und physisch so kaputt macht. Da ist mir meine Gesundheit wichtiger. Ja... und wenn ich das dann sehe macht mich das traurig uns deprimiert mich.

Danke für das ehrliche Gespräch, Pascal. Die letzten Worte dieses Interviews gehören noch einmal dir. Bitte sehr!

Ja also, falls jemand ein Haus oder einen iMac zu verschenken hat ... Nee, nee war nur Spaß. Ich möchte mich bedanken, dass ich dieses Interview mit dir machen konnte. Vielleicht habe ich ja bei manchen Leuten das Interesse an der Krankheit EB geweckt. Vielleicht möchte sich auch jemand dafür einsetzen, was mich sehr freuen würde, da EB ja eigentlich sehr unbekannt ist. Und falls es noch Fragen geben sollte zu EB oder zu mir, dann darf man sich auch gerne an mich wenden!

Alles klar, nochmal Danke Pascal und alles Gute für die Zukunft!

17. Februar 2011

Wie ehrlich darf ein Blog sein?

Diese brisante Frage muss sich aktuell Natalie Munroe stellen. Die Lehrerin am Central Bucks School District in Doylestown, Pennsylvania hat offenbar nicht daran gedacht, dass in der heutigen Zeit fast jeder im Netz surft und das Internet niemals vergisst. Frau Munroe schrieb über ein Jahr lang über ihre Schulklasse und überschüttete ihre Schüler dabei teils mit ziemlich üblen Beschimpfungen. So schrieb Natalie Munroe zum Beispiel, sie würde gewisse Kinder ihrer Klasse hassen und andere Schüler würden zwar einen schlaueren Eindruck machen, seien aber in Wirklichkeit auch nicht die hellsten unter Gottes Sonne. Auch hätte sie Bedenken, jemand könnte in der Schule "aus Versehen" ein Feuer legen. Versehen darum, weil die Kinder zu doof seien, die Gefahren von Feuer zu erkennen...  Aber die gute Frau geht noch weiter. Die Situation an der Schule sei sowas von ausser Kontrolle, dass sie sich habe krank schreiben lassen, um einigen Kindern nicht mehr begegnen zu müssen. 

Das mediale Skandälchen kam vor einigen Tagen an die Öffentlichkeit, gestern war Natalie Munroe in den USA die meist gegoogelste Person des Tages. Okay, es lief sonst auch nicht besonders viel - trotzdem stellt der Fall die Frage, wie ehrlich darf ein/e BloggerIn sein und wieviel Wahrheit gehört ins Internet? Eine Sprecherin der Schule gab inzwischen bekannt, die Lehrerin hätte die Einträge zugegeben und stehe durchaus auch dazu. Obwohl, manche der Blogeinträge sind älter als ein Jahr und unterm Strich auch eher zufällig aufgetaucht, weil Eltern über die Seite gestolpert sind. Die Lehrerin wurde inzwischen natürlich von der Schulleitung suspendiert und mit einem Rayonverbot belegt, sie darf sich also nicht in der Nähe der Schule aufhalten. 

Nun gut, unter uns gesagt war die Lehrerin ziemlich doof. Wer etwas ins Internet schreibt, der muss damit rechnen dass das früher oder später auch von irgendjemandem gelesen wird. Klar, bei einem kleinen, privaten Blog ist die Chance dass ein Schüler oder die Eltern das lesen eher gering. Trotzdem, irgendwann findet jemand die Seite und dann ist es passiert. Soweit hätte die Lehrerin auch studieren müssen, hat sie aber scheinbar nicht. Egal, die Frage die ich mir nun stelle ist, ob das Vergehen denn wirklich soooo schlimm ist. Ich finde nein. Okay, die Frau hat vermutlich ihren Beruf verfehlt. Aber das kann ja vorkommen. Und unter uns gesagt, auch in einem Gremium wie einer Schulpflege sitzen nicht nur Menschen, die Kinder von Herzen lieben und auch nicht jeder Tierarzt muss zwingend einen Mini-Zoo zu Hause haben. Also warum sollten LehrerInnen ihre SchülerInnen nur und bedingungslos mögen. Aber eben, es ändert nichts daran, dass es dumm war von der Frau darüber zu bloggen, obwohl sie ja vielleicht nur ihre (subjektive) Wahrheit niedergeschrieben hat. Allerdings muss man ihr fairerweise zugestehen, dass sie keinen der Schüler namentlich erwähnt hat. Wahrscheinlich nutzte sie ihren Blog einfach, um ihren beruflichen Frust abzubauen. Hätte sie auch den Namen der Schule nicht erwähnt, dann würde dieser Blog wohl heute noch existieren und die Dame hätte ihren Job auch noch. Denn mit Hilfe eines anonymen Blogs oder einer Seite, auf der nur sie Zugriff hat, hätte sie ihre Wut abbauen können, ohne jemandem indirekt zu schaden und ohne in Gefahr zu geraten, für ihre Aussagen irgendeinmal geradestehen zu müssen.

Tja, hat sie aber nicht. Und so wurde Lehrerin Natalie Munroe kurzzeitig zur nationalen Bekanntheit, zumindest in den USA. Aber wie sagte schon Andy Warhol: ""In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes." Unrecht hatte er im Jahre 1968 mit dieser Aussage ganz bestimmt nicht!